Beteiligte Personen: Junia Rix Manadis
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 0852
Als die Besprechung beendet wurde, verließ Lieutenant junior grade Shras zusammen mit Ensign Manadis den Konferenzraum. Dass sie freiwillig angeboten hatte, die Personalakten mit ihm zusammen durchzugehen, würde eine große Hilfe sein. Doch ob sie wusste, auf was sie sich da einließ? Nach ihrer unfreiwilligen Versetzung in dieses Universum hatten viele die Shenzhou verlassen, und so, wie Commander Rix das gesagt hatte, war diese Priola als Lieutenant Winterfield Teil der Crew gewesen, hatte das Schiff aber demnach verlassen. Genau diese Konstellation mochte auch auf andere Ehemalige zutreffen, was bedeutete, dass sie nicht nur die aktuellen Personalakten durchgehen durften, sondern auch die jener, die das Schiff verlassen hatten.
Was ihm auch zu denken gab, war, dass jemand genau gewusst hatte, wo Lieutenant Selke zu finden gewesen war, aber auch, wo sich die Shenzhou zu jenem Zeitpunkt befunden hatte. Das deutete für ihn darauf hin, dass irgendjemand aus der Mannschaft diese Leute mit Informationen versorgt haben musste. Oder waren sie vielleicht gewissermaßen überwacht worden? Wenn die Entführer tatsächlich mit dem Geheimdienst zu tun hatten, waren auch andere Mittel der Überwachung denkbar. Er seufzte innerlich gleich mehrere Male. ###Das kann noch was werden###, dachte er. ###Diese Unruhestifter werden eine echte Herausforderung. Aber eine, mit der wir durchaus fertig werden können, wenn wir es richtig anstellen.###
Als Manadis ihn fragte, ob sie ins Büro der Sicherheit gehen sollten, nickte er. "Wäre wohl das Beste", gab er zur Antwort. "Erstens verstopfen wir damit nicht die Sicherheitsstation auf der Brücke, und zweitens werden wir dort weit mehr Ruhe haben." Gemeinsam mit ihr setzte er sich in Bewegung, und als sie ihn unterwegs fragte, ob er die entsprechende Person näher kennen würde oder ob er mit ihr zusammengearbeitet hätte, bemerkte er zum einen durchaus, dass sie keinen expliziten Namen nannte, zum anderen musste er tatsächlich kurz nachdenken. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er wieder ein Gesicht zu diesem Namen hatte. Das, woran er sich erinnerte, war, dass sie als Navigator an Bord gedient hatte, aber auf ihn immer recht kühl gewirkt hatte. "Nein, ich kenne diese Person nicht näher", antwortete er ehrlich. "Wir hatten bei unserer Arbeit kaum Berührungspunkte, und sie war auch nicht lange an Bord."
Schließlich erreichten die das Sicherheitsbüro, wo zu diesem Zeitpunkt nur Lieutenant junior grade McGregor Dienst tat. Als Shras sie sah, ging er zu ihr hin und meinte: "Lieutenant, ich benötige Ihre Expertise. Es geht um ein ehemaliges Crewmitglied, eine Lieutenant Winterfield, die als Navigator an Bord war." Er sah seine Kollegin ernst an. "Finden Sie bitte heraus, ob diese Person irgendwelche Kontakte hier an Bord hatte, Personen, mit denen sie vielleicht öfter zu tun hatte oder mit denen sie sich öfter getroffen hat. Wenn das jemand schafft, dann Sie."
Penelope McGregor lächelte und erwiderte: "Die Expertin Ihres Vertrauens macht sich ans Werk!" Und damit vergaß sie auch schon, dass der Andorianer neben ihr stand.
Der drehte sich zu Manadis um. "Kommen Sie, wir können uns dort drüben ausbreiten und mit der Arbeit beginnen. Sollten Sie Kaffee benötigen, der Replikator ist dort drüben." Er sorgte noch dafür, dass Ensign Manadis die notwenige Freigabe erhielt, um hier im Büro tätig werden zu können, dann holte er sich selbst einen Kaffee und nahm Platz. "Das wird eine Menge Arbeit, Counselor", sagte er dann. "Ach ja, sie haben von mir die Freigabe erhalten, diese Konsolen hier nutzen zu können. Nicht, dass Sie hier noch einen Alarm wegen unbefugten Zugriffs auslösen." Er grinste sie kurz an und meinte dann ernst: "Vielen Dank, dass Sie mich beim Durchforsten der Personalakten unterstützen. Das weiß ich wirklich zu schätzen."
Doch Shras begann nicht sofort mit der Durchsicht der Personalakten, sondern verfasste zunächst eine weitere Nachricht, die nur für Junias Augen bestimmt war und in der er um ein Gespräch unter vier Augen bat. Grund hierfür sei ein Fund in Selkes Quartier, den er nicht im Konferenzraum hatte ansprechen wollen, da dieser angesichts der aktuellen Lage und der Behauptung seitens der Entführer, Lieutenant Selke sei eine Agentin des Tal'Shiar, recht brisant war. Diese Nachricht schickte er ab und wandte sich den Personalakten zu. Ihm war dabei vollkommen klar, dass sie im Grunde die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen suchten.
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