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Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Marek sah staunend zu Jaeden.
"Das kannst du?" Damit hatte er wirklich nicht gerechnet. "Wenn... das möglich ist wäre das wirklich super!" Er seufzte leise. "Bitter, dass es so nah ist und niemand von uns bisher davon wusste. Weil wir Angst haben, in Schluchten zu gehen. Es könnte sich ja etwas Neues entdecken lassen."
Wie konnte es sein, dass so ein kleines Wunder quasi direkt vor ihrer Haustür war und nie bemerkt worden war? Waren sie so blind geworden für ihre Umgebung, dass sie keinen neuen Schritt auf unbekanntes Gebiet mehr wagten?
"Ich hoffe, wir finden noch viel mehr auf unserem Weg!" Der Aufbruch hatte sich schon nach nur einer Nacht gelohnt.

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Jaeden zuckte leicht mit den Schultern.
"Ich weiß nicht, ob ich das tatsächlich kann", gestand er Marek. "Aber ein Versuch schadet doch nicht. Allerdings brauche ich dafür noch viel Übung." Es wäre sicher ähnlich anstrengend wie die Verbindung, die er mit der Lava eingegangen war. Und er hatte es nur Gon zu verdanken, dass er die Verbindung wieder hatte unterbrechen können, sonst wäre er verloren gewesen.
"Du musst bedenken, dass eine Schlucht immer auch bedeutet, dass man sich angreifbar macht", erklärte er seinem Freund und schob sich langsam aus dem Felsspalt zurück in die Nische, in der sie heute Nacht rasten würden. "Ich kann uns als Elementar ein wenig schützen, weil ich wahrnehmen kann, ob sich uns etwas Gefährliches nähert, wie der Weg aussieht. Und dennoch haben wir gezögert, hier hinunter zu gehen. Das ist tief in uns verwurzelt, diese Vorsicht können wir nicht einfach abschütteln." Er setzte sich auf sein Fell und griff nach den Wurzeln, die sie zuvor gesammelt hatten.
"Aber ja, bis hierher haben wir schon einiges Neues entdeckt. Gutes." Er putzte den Dreck ein wenig ab, roch an der Rübe und biss dann hinein.

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Marek folgte ihm und ließ sich im vorderen Teil der Nische nieder, den Rücken gegen die Felswand gelehnt, was ungemein gut tat.
"Das stimmt wohl. Es ist nur so... so schade. Dass durch unsere Vorsicht so etwas verborgen bleibt, weil wir Angst haben. Aber es stimmt, die ist nicht unbegründet und wir können sie nicht einfach ignorieren. Sie warnt uns vor dem, was wir in dieser Umgebung gelernt haben. Ziemlich schwierig", murmelte er und tat es Jaeden gleich und biss kurzerhand in die Wurzel.
"Mhh ist die saftig! Davon sollten wir welche mitnehmen!"

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Jaeden nickte leicht, doch dann schmunzelte.
"Es braucht eben immer mindestens einen Mutigen, der aufbricht, um Neues zu entdecken und fürchtet er sich auch noch so sehr vor dem Unbekannten", sagte er und kaute prüfend an dem Bissen, dann deutlich kräftiger.
"Das schmeckt fantastisch", seufzte er. "Nicht dass ich was gegen Fleisch habe, aber jetzt, da ich hiervon probiert habe, werde ich es öfter haben wollen", lächelte er. "Hier unten in der Schlucht sind die Pflanzen den möglichen Wasserreservoirs in der Tiefe natürlich auch deutlich näher als oben in den Bergen. Kein Wunder also, dass sie so saftig sind. Stell dir nur vor, wir bringen den anderen auf dem Rückweg ein paar der Wurzeln mit. Sie würden augenblicklich aufbrechen, um mehr zu holen", lachte er leise.

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Ohne Zweifel", stimmte Marek grinsend zu. "Und wenn sie dann das Wasser entdecken, werden sie vielleicht denken wie wir - warum haben wir nicht längst danach gesucht? Andererseits wissen sie nichts davon und haben so den Vergleich nicht. Sie sind zufrieden mit dem was sie haben. Wir sind zu zweit, wenn hingegen der halbe Stamm aufbricht ist es etwas ganz anderes." Vielleicht konnte er Ragnar sogar in dem Punkt verstehen, wenn er auf dem Vertrauten beharrte zum Schutz des Stammes.
"Wir sollten auf jeden Fall welche als Proviant einpacken. Sie wirken sehr nahrhaft und frischer als Trockenfleisch sind sie allemal."

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Hm, nun gut, da hast du wohl Recht, wenn der halbe Stamm aufbricht, haben die anderen nur halben Schutz", gestand sich Jaeden ein und knabberte an seiner Wurzel. An den Geschmack musste er sich freilich erst gewöhnen, doch es war schön frisch.
"Wenn wir einige der Wurzeln mitnehmen, sparen wir Wasser", überlegte er und sah Marek nachdenklich an. "Sieh dir das an, sie sind so saftig, da decken wir Wasser- und Nahrungsbedarf gleichzeitig."

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Dass es so etwas gibt", sagte Marek ganz verwundert mit Blick auf die Wurzeln, die in der Tat so saftig waren, dass der Saft sich im Mund sammelte.
"Weißt du, wie wertvoll diese Wurzeln sind? Nahrung und Trinken in einem in einer Gegend, wo Wasser kaum vorhanden ist und wir Essen erst jagen müssen. Wir müssen vorsichtig sein, wem wir davon erzählen. Sonst kommen noch andere Stämme und reißen alle Wurzeln heraus."

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Jaeden nickte. "Sollten wir anderen Stämmen begegnen, werden wir davon nichts erzählen", stimmte er Marek zu. "Auch wenn ich ehrlich gesagt hoffe, dass wir niemandem begegnen. Ich weiß nicht, wie die Stämme mittlerweile zueinander stehen. Lass uns einfach hoffen, dass, sollten wir jemandem über den Weg laufen, er uns wohlgesonnen ist."
Er biss wieder von seiner Wurzel ab. Es wäre in der Tat sehr schade, wenn sie irgendwann wiederkommen würden und es gäbe keine dieser Wurzeln mehr.

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Du weißt ja, Ragnar ist nicht für seine Offenheit gegenüber anderen bekannt", seufzte Marek leise. "Auch ich habe keine Ahnung, wie es um andere Stämme steht, obwohl ich froh wäre, wenn ich es wüsste. Ich finde sogar, ich sollte es wissen. Nun, wir werden es bald erfahren, wenn wir weiter gehen, ob es hier andere Stämme gibt oder nicht, wie sie leben, wie sie Fremde empfangen."
Komischerweise hatte er sich vorher nie Gedanken darüber gemacht. Ihm kam der Gedanke, dass ihre Reise zu Ende sein könnte, ehe sie auch nur einen Blick auf die Ruinenstadt Maeren geworfen hatten.
"Vielleicht sollten wir doch von den Wurzeln welche mitnehmen, die nicht für uns bestimmt sind, sondern... als Wegzoll, sozusagen. Gastgeschenke", sagte er aus einem Impuls heraus und sah die Wurzel, an der er gerade kaut, skeptisch an, ob sie sich dafür eignete.

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Jaeden nickte leicht und biss erneut von der Wurzel ab.
"Es wird unterwegs sicherlich irgendwo mindestens einen Stamm geben", überlegte er. "Und... ich weiß nicht, wie du es siehst, aber ich möchte mich nicht vor ihnen verstecken", erklärte er Marek. "Das würde nur noch mehr Misstrauen wecken. Wir sind nicht hier, um jemandem etwas streitig zu machen oder auszuspähen, wir sind eben nur zwei Reisende." Er blickte wieder zu den Wurzel.
"Aber dein Gedanke ist vielleicht gar nicht so schlecht", gab er zu. "Ich habe einen leeren Beutel, lass uns morgen noch ein paar Wurzeln sammeln, ehe wir aufbrechen. Vielleicht bekommen wir auch eines dieser Nagetiere erlegt, die wir heute mal gesehen haben. Es wäre frisches Fleisch und ein weiches Fell."