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Toyan / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Untersuchen wir erst einmal das Gewürz und beobachten sie ein wenig", schlug Toyan vor. "Sie sind eine Attraktion, es wird immer jemand wissen, wo sie sich aufhalten. Vielleicht verkaufen sie hier wirklich nur Gewürze..."

Mariuk sah zu Eza und erwog einen Moment wohl, sie wirklich raus zu schicken. Zu Tazannas Erleichterung tat er es nicht.
"Ich habe meine Ohren überall. Wenn du einen Ton darüber verlauten lässt, wer und wo wir sind, erlebst du den nächsten Morgen nicht mehr. Verstanden?"
Tazanna blickte ein wenig blass zu ihm. Sie hätte Eza nicht einfach so her bringen dürfen, doch dafür war es nun zu spät. Größer war die Verbundenheit für den Moment gewesen, die Hoffnung, diesen Kampf nicht allein führen zu müssen.

Shaya Kerim & Eskya Zarin
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Da hege ich berechtigte Zweifel", sprach Shaya ihre Gedanken aus, die noch einmal die Gruppe Fremder betrachtete und dann nach Toyans Hand griff.
"Gehen wir nach Hause", bat sie und zog ihn mit sich von dem Platz.
"Hast du jemanden im Kopf, der das Gewürz untersuchen könnte?"

Eskya blieb sowohl äußerlich als auch innerlich die Ruhe selbst.
"Ich habe kein Interesse daran, Euch und den Euren zu schaden", sprach sie ehrlich und neigte leicht den Kopf.
Sie hatte keine Angst. Auch deswegen nicht, weil sie nicht glaubte, dieser Mariuk war eine ernste Gefahr für sie.

Toyan / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Toyan überlegte, während sie sich von dem Platz entfernten.
"Es gibt doch dieses Ehepaar... Fariad und Rohina heißt seine Frau, glaube ich. Sie sind Kräuterhändler und soweit ich weiß, ist sie eine Magierin. Vielleicht könnten sie uns helfen. Wenn dort Magie drin steckt... sonst kann ich versuchen, zu was meine Jäger-Ausbildung noch taugt. Bannpriester wird es keine mehr geben, die noch leben, fürchte ich. Außer bei den radikalen Vertretern vielleicht...", mutmaßte er.

Mariuk sah Eskya einen Augenblick fest an, dann nickte er.
"Das will ich dir auch geraten haben!", murrte er nur und wandte sich ab. "Seht zu, was ihr über diese Händler raus findet. Woher, welche Magie, welche Handelswege, welche Kontakte hier in der Stadt."
Tazanna lächelte leicht und neigte kurz den Kopf.
"Ich lasse es Euch wissen. Unsere Rückzugsorte werden das weiße Eck, die Baracke und der Brunnenschuppen sein", nannte sie ihm die genannten angedachten Verstecke. Mariuk widersprach nicht, also war es wohl in Ordnung. Tazanna atmete einmal durch und wandte sich an Eskya.
"Kommt mir, wir nehmen den Hinterausgang", erklärte sie ihr und deutete auf eine unscheinbare Tür an der Rückwand.

Shaya Kerim & Eskya Zarin
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Shaya verzog ein klein wenig das Gesicht.
"Die würde ich gerne außen vor lassen", kommentierte sie in Bezug auf die radikalen Splittergruppen.
Beider Seiten, meinte sie eigentlich, aber das musste sie Toyan gegenüber wohl kaum betonen.
"Wollen wir die Beiden gleich aufsuchen? Ich meine, Kiya kommt in der Taverne sicher noch ein wenig alleine zurecht."

Eskya war sehr aufmerksam gewesen. Sie hatte die Gesten und die Wortwahl Mariuks sehr genau im Auge behalten. So recht behagte ihr dieser Mann nicht, auch wenn sie sicher war, dass sie wohl eine Weile mit ihm auskommen mussten.
Immerhin, Ana kannte ihn. Aber selbst bei ihr konnte sie sich am Ende ja auch nicht ganz sicher sein.
"Wie fangen wir an?", fragte sie die junge Frau, als sie aus dem Hinterausgang hinaus waren.
Es war letztlich ihre Angelegenheit, also würde sie ihr auch die Entscheidung überlassen. Solange die nicht vollkommen absurd war, hatte sie kein Problem damit, ein wenig Kontrolle abzugeben.

Toyan / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Toyan schüttelte den Kopf.
"Keine Sorge, die lasse ich außen vor", antwortete Toyan auf ihre Sorge über die Splittergruppen. Zu groß war die Gefahr, dass ihn dort jemand erkannte. Abgesehen von der Gefährlichkeit dieser Gruppen ohnehin...
"Gut, je eher desto besser", stimmte er ihr zu und orientierte sich nach rechts in die Richtung der Gewürzhändler, die ihnen hoffentlich helfen konnten.

"Das weiße Eck", antwortete Ana leise, "es liegt in der Nähe des Platzes, dort können wir sie im Auge behalten."
Der genannte Ort war eine zerstörte Mauer, die jemand aus irgendeinem Grunde stellenweise wieder weiß gekalkt hatte. Sie bot einigen Schutz, wenn man hinter ihr stand, ohne selbst direkt gesehen zu werden. Da sie an einer Ecke lag, bot sich der Blick über die gesamte Kreuzung der zwei Straßen, die hier auf einander trafen.

Shaya Kerim & Eskya Zarin
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Shaya war beruhigt, dass auch Toyan nicht einen Augenblick daran gedacht zu haben schien, die gefährlichen Randgruppen einzubeziehen.
Sollten die noch mehr Einfluss erlangen, als ohnehin schon, dann konnte das wackelige Gefüge, das sich allmählich wieder zu einer zusammengehörigen Gesellschaft zusammenfand, wieder in die ein oder andere Richtung kippen.
Und was das bedeutete, hatten sie die letzten Jahrzehnte erleben können.
"Wie lange kennst du die Beiden schon?"

Es dauerte nicht lange und sie erreichten das sogenannte Weiße Eck.
"Und jetzt also warten", kommentierte Eskya lediglich.
Sie war sicherlich ein geduldiger Typ. Allerdings zwangen sie die äußeren Umstände, momentan soviel in Bewegung zu bleiben wie möglich. Daher war ihr das Verweilen an ein und demselben Ort ein wenig unangenehm.

Toyan / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Sie kennen mich von früher, als ich noch Jäger der Bruderschaft war", erklärte Toyan. "Ich habe sie per Zufall im Westhafen getroffen. Sie waren glaube ich sehr erstaunt, mich dort in der Rolle zu sehen, die wir inne hatten. Vor einigen Wochen erfuhr ich, dass sie hier wieder leben und besuchte sie. Es geht ihnen gut und ich konnte sie davon überzeugen, dass ich schon lange keine Magier mehr jage. Sie würden sich sicher freuen, dich kennen zu lernen. Sie sind im Grunde wie wir - eine Frau, die Magierin ist, und ein Mann, der Sine ist. Sie sind um die fünfzig und haben keine Kinder", fasste er zusammen, was er über die beiden wusste.
"Dort vorn ist ihr kleiner Laden", sagte Toyan und hielt Shaya die Tür auf als sie eintraten. Es war Rohina, die am Tresen. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht als sie Toyan erkannte. "Sei gegrüßt, Rohina. Darf ich dir meine Frau Shaya vorstellen? Shaya - das ist Rohina, Frau von Fariad."

"Besser, ich zeige dir noch die anderen Orte", sagte Tazanna leise, "dann weißt du, wohin wir gehen und wir sind schneller." Gesagt, getan und so führte Tazanna Eza quer durch die Stadt zu den weiteren versteckten Orten des Untergrundes.
"Konntest du dir alles merken?", fragte sie, als sie wieder auf den Marktplatz zusteuerten. "Wenn wir sie verfolgen wollen, müssen wir dennoch unseren eigenen Weg finden."

Shaya Kerim
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Das klang ja wirklich abenteuerlich, was Toyan über die Beiden zu erzählen hatte.
Sie würde ihn später fragen, ob er sie in feindlicher Mission kennengelernt hatte oder wie das damals von Statten gegangen war.
Shaya trat näher an den Tresen heran, mit einem warmen Lächeln auf den Lippen.
"Ich bin sehr erfreut", sprach sie freundlich und neigte leicht den Kopf.
Sie sah zwischen Toyan und Rohina hin und her.
"Ich will nicht mit der Tür ins Haus fallen, doch das ist kein reiner Höflichkeitsbesuch", stellte sie gleich klar, jedoch weiter lächelnd und in einem entschuldigenden Tonfall.

Toyan / Rohina
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Rohina sah Shaya überrascht an.
"Die Freude ist ganz meinerseits, ich hatte keine Ahnung, dass..." Ihr Blick war nahezu staunend. "Nun, ich glaube, ich verstehe nun besser. Wie kann ich Euch helfen?", fragte sie und sah Shaya mit offenem Blick an.

Shaya Kerim
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Shaya runzelte ein wenig die Stirn. Das Gestammel von Rohina konnte sie nur halb einordnen.
Daher wechselte sie einen kurzen verwirrten Blick mit Toyan.
In die Gedanken der Frau würde sie jedenfalls nicht ohne Not blicken.
"Wir haben hier ein paar Kräuter", sagte sie, als sie selbige aus ihrer Tasche.
"Und wir würden gerne wissen, ob sie mehr sind, als bloße Kräuter."