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Maire Castellar
In den Straßen von Madrid
Mittwoch, 15. September
16:36

Entspannt schloss sie die Augen, als er seinen Daumen an ihrer Schläfe spürte. Sie liebte diese kleine Geste und wenn sie gekonnt hätte, hätte sie wohl geschnurrt und sich einfach auf seinem Schoß zusammen gerollt.
Doch diese friedliche Vorstellung wurde von einem Rucken vertrieben und gegen die Realität einer Straßenbank mitten in Madrid eingetauscht. Sie seufzte leise, während die Mutter ihre Kinder von der Bank weg zerrte, sie sollten die beiden endlich in Ruhe lassen, der Spielplatz sei immerhin nicht mehr weit.
Etwas verlegen löste sie ihren Kopf von seiner Schulter, sah ihn fast unsicher an, schluckte etwas.
"Wir... wir sollten zurück langsam", sagte sie leise, wusste plötzlich nicht mehr mit der Situation um zu gehen.

Alexander Kirov
Ort: In den Strassen von Madrid
Datum: Mittwoch, 14. September
Zeit: 16:37 Uhr

Vorbei... Als sie ihren Kopf von seiner Schulter löste, hatte ihn die Realität vollkommen eingeholt. Seine Hand rutschte von ihrer Schläfe wieder auf ihre Schulter als sie sich bewegte, er konnte, nein wollte sie noch nicht wegnehmen. Ein entferntes Echo einer anderen Welt...
"Ja..." murmelte er tonlos, sah einmal in den Himmel, als ob er von dort Hilfe erwarten könnte, atmete noch einmal tief mit geschlossenen Augen durch und blickte sie mit einem erzwungenen Grinsen an. "Wer weiss, was die anderen gerade anstellen, wenn wir nicht auf sie aufpassen."

Maire Castellar
In den Straßen von Madrid
Mittwoch, 15. September
16:38

Plötzlich sah er dermaßen traurig aus, dass sie sich vorbeugte und ihm einen kleinen, scheuen Kuss auf den Mund gab.
"Wir werden es heraus finden - wenn sie das hier heraus finden, Hochzeitspläne schmieden vermutlich", sagte sie und versuchte ein Lächeln. Eben noch war alles so unbeschwert und leicht und nun? Erschien es plötzlich so verkrampft...
Sie stand etwas unbeholfen auf, strich ihr Shirt glatt an den Seiten.
Gern hätte sie seine Hand genommen, traute sich aber nicht, diese Nähe war ihr plötzlich unheimlich. Dennoch wartete sie, bis auch Alexander aufgestanden war, wollte gern noch etwas sagen. Wieso nur fiel ihr nichts ein?
So trat sie stumm den Weg zum Institut an, vielleicht konnten sie ja einen Umweg gehen, dann waren sie nicht so schnell da...

Alexander Kirov
Ort: In den Strassen von Madrid
Datum: Mittwoch, 14. September
Zeit: 16:39 Uhr

"Hochzeitspläne..." nun musste er lachen. Du alter Narr, hast Du das wirklich gewusst? Nein, unmöglich. "Die werden sich hüten. Der letzte mit solchen Planwünschen mir gegenüber wartet noch auf seine... äh... Richtigstellung, könnte man sagen."
Damit stand er auf, legte leicht neckisch den Kopf schief und bot ihr den Arm an. "Ich glaube, da hinten ist die Strasse gesperrt, wir sollten eine andere Strecke nehmen und die letzten Sonnenstrahlen geniessen." funkelte er sie verschmitzt an.

Maire Castellar
In den Straßen von Madrid
Mittwoch, 15. September
16:40

Verdammt, er konnte Gedanken lesen. Ganz sicher. Nun doch leicht grinsend hakte sie sich einfach bei ihm unter, vielleicht war das mit der Nähe ja doch gar nicht so schlimm... dämliche Schutzmauer.
Nicht nur die Sonnenstahlen genießen, dachte sie, biss sich aber gerade noch auf die Zunge, ehe sie den Satz laut sagte.
"Darf ich ein bisschen... so machen?", fragte sie etwas unbeholfen und legte ihren Kopf vorsichtig an seinen Arm - bis zur Schulter reichte sie ihm leider nicht ganz. Gerade so, dass es angenehm zu laufen war.
Sie war verrückt, so etwas zu tun. Verrückt, so etwas zuzulassen. Dennoch wollte sie sich einmal nicht verstecken...

Alexander Kirov
Ort: In den Strassen von Madrid
Datum: Mittwoch, 14. September
Zeit: 16:41 Uhr

Verwundert sah er an sich herunter und sah schwarze Locken sich an seinen Arm kuscheln. Das hätte er jetzt am allerwenigsten erwartet. Eigentlich dachte er, sie würden wie verschüchterte Teenager nebeneinander herlaufen und sich nicht trauen einander anzusehen aus Angst sie könnten rot werden. Geschweige denn, sie würde seinen Arm nehmen. Aber das... war wirklich ungewöhnlich.
"Natürlich darfst Du, aber meinst Du nicht, so ist es bequemer?" sanft löste er seinen Arm aus ihrer Umschlingung, aber nur, um ihn um sie herumzulegen und sie sanft an sich zu drücken. Hatte er jetzt zuviel gewagt? Hm, wie ein frisch verliebtes Pärchen, ob Mundie oder nicht. Verliebt? Waren sie das? Oder klammerten sie sich nur verzweifelt an diesen Moment? Wie lange würde diese Vertrautheit dauern? Bis in das Institut sicherlich nicht, aber auch das wäre ihm im Moment egal, und wenn er sich mit allen Leuten aus Alicante, den Spaniern und der Katze gleichzeitig anlegen müsste. "Solange Du willst..." brachte er etwas unbeholfen hervor.

Maire Castellar
In den Straßen von Madrid
Mittwoch, 15. September
16:42

Fast hätte sie geseufzt, als er seinen Arm um sie legte. Sollte sie ihren Arm um seine Hüfte legen? Wie weit war zu weit? Vielleicht sollte sie lieber auf Abstand gehen, nachher dachte er noch... ja, was sollte er eigentlich denken?
Zaghaft legte sie doch einen Arm um seinen Rücken, um sich ein wenig abzustützen beim Laufen.
Sie war verwirrt, von der Situation, von sich selbst. Und von Alex, der sonst so kämpferische Sensenmann, der nun so sanft war, wie es nie gedacht hätte.
"Sag Mal... woher kennst du eigentlich Kolja so gut?", fragte sie nach einigen Metern, eine Frage, die ihr schon länger auf der Zunge brannte.

Alexander Kirov
Ort: In den Strassen von Madrid
Datum: Mittwoch, 14. September
Zeit: 16:43 Uhr

"Kolja?" fragt er, als ihr Arm einen wohligen Schauder über seinen Rücken jagte. "Hm, der Alte Mann kennt mich schon als Dreikäsehoch. Er ist ein Freund von Oleg und daher öfter in Russland. Manchmal öfter als mir lieb ist, gebe ich zu. Ich komm mir immer so überwacht vor, wenn die beiden aufeinanderhocken, über alte Zeiten plaudern und ich das Pech habe, den zweien nicht gut genug aus dem Weg zu gehen. Die sehen mich dann immer so an, als würde ich einen Antrittsbesuch bei meinen zukünftigen Schwiegereltern machen: Was macht er, wie gut ist er, was wird er mit sich anstellen, das ganze Programm." Nach diesem Satz lachte er leise. "Aber ich hab bis heute noch nicht rausgefunden, wer die Schwiegermutter und wer der Schwiegervater ist. Ihre Emotionalen Momente haben beide. Mal ganz abgesehen davon, dass ich diese Fragen selbst nicht wirklich beantworten kann, oder auch will."
Sein Blick wanderte von ihr zu den Häusern am Strassenrand, zum Himmel und wieder zu ihr.
"Naja, und seit ich so alt bin, dass ich mich nicht mehr mit Dolchen selbst tranchiere, hat er mich öfters zu einigen seiner Missionen mitgenommen, daher kennen wir uns so gut. Einer hilft dem anderen aus der Patsche sozusagen." Nun grinste er "Obwohl mein Part als Lebensretter in letzter Zeit anscheinend überhand nimmt... kommt mir zumindest so vor."
Was war das bloss? Warum konnte er ihr so ohne weiteres sein Leben erzählen und über seine Gedanken? Gedanken die er sonst nur mit sich selbst ausmachte, lagen vor ihr wie ein offenes Buch. Als wäre es vollkommen normal.

Maire Castellar
In den Straßen von Madrid
Mittwoch, 15. September
16:44

Maire lachte leise, als sie Alex von Kolja erzählen hörte. "Ja, das kann ich mir vorstellen, ganz der Familienvater", sagte sie grinsend, sie mochte Kolja sehr. Gerade seine fürsorgliche Art zeigte, dass er ein großes Herz hatte. Eine Eigenschaft, die nicht auf jeden Nephilim zutraf.
"Ich glaube, er sieht jeden, der jünger ist als er, als jemanden Beschützenswertes an. Rotolo hat ihm die Leitung der Gruppe übertragen, das nimmt er sehr ernst. Und man merkt, dass ihr beide euch irgendwie auf gleicher Ebene begegnet, auf Augenhöhe. Das mag ich."
Da waren selbst Himmelfahrtskommandos wie Kämpfe gegen Gromows Truppe etwas ganz anderes, wenn man nur die richtigen Leute in der Gruppe hatte.
"Solage es immer der jeweils ander schafft, auch wirklich das Leben zu retten, bin ich froh, dass es so ist", sagte sie mit einem Lächeln, den Gedanken, dass es einmal nur bei einem Rettungsversuch bleiben könnte, schob sie ganz schnell zur Seite.

Alexander Kirov
Ort: In den Strassen von Madrid
Datum: Mittwoch, 14. September
Zeit: 16:45 Uhr

"Tja, es hat die letzten Jahre immer funktioniert. Und wenn er zu ungezogen ist, bekommt er Hausarrest und darf nicht mehr mitspielen." lachte er mit. "Auf Augenhöhe, meinst Du? Hm, ich würde es eher als Aufstand gegen seine Beschützerrolle bezeichen. Ist zwar nett gemeint, aber ich bin kein Kind mehr und mit der Zeit nervt es extrem. Und wenn das bedeutet, sich auf die gleiche Ebene begeben zu müssen, dann eben auch das." schüttelte er den Kopf. "Gegenseitiger Respekt mit einer grossen Portion Vater gegen pubertären Sohn Geplänkel eben."
"Aber wenn wir schon dabei sind unsere Lebensläufe vorzutragen, ich würde auch gern etwas von Dir wissen, ich kenne Dich ja kaum. Was machst du so den Tag über, wenn Du mal nicht mit irgendwelchen bösen Buben durch die Strassen ziehst?" Und ihnen dabei einfach mal so den Kopf verdrehst?