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Auf der India
Vormittag
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Gemurmel wurde laut, als Kara geendet hatte. Keiner hier sah sonderlich zufrieden aus und viel zu viele wirkten krank, blass und so, als würden sie gleich rückwärts frühstücken. Und Kara wusste, dass nur ein Bruchteil derjenigen überleben würde, die jetzt schon krank waren. Thies und Franz hatten sich schon in Quarantäne begeben.
"Wollt ihr uns zum Sterben verdammen?", schrie einer, der besonders blass war.
"Ihr könnt uns nicht einfach einsperren!", schrie ein anderer.

Auf der India
Vormittag

Die Stimmung schlug schlagartig um. Die Gesunden fühlten sich von den Erkrankten bedroht.
Das ist nicht gut.
"Wir wollen nicht von euch angesteckt werden!"
"Wir sind keine Gefangenen!" Die Wortschlacht war heftig am Gange und Nekele hatte die Befürchtung, dass es gleich zu Handgreiflichkeiten kommen würde

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Auf der India
Vormittag
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Nur wenige sahen die Notwendigkeit der Isolation ein. Die meisten hatten Angst und Angst war gefährlich. Unauffällig schob John sich etwas näher an Kara. Auch Peter stellte sich zu ihnen. Zu Johns unendlicher Erleichterung sah sein alter Freund noch recht gesund aus.
Ängstliche und wütende Blicke wurden ihnen zugeworfen und Kara musste jetzt einen klaren Befehl geben, sonst würde die Situation völlig eskalieren. Langsam schlossen Johns Finger sich um den Griff seiner Waffe, ohne sie zu ziehen. Zumindest noch nicht.

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Auf der India
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"Ruhe!", rief Kara mit ernster Stimme.
"Das gefällt mir genauso wenig, wie euch. Aber es muss sein. Die Alternative wäre, dass wir alle erkranken und so auch keine Hilfe mehr holen können!", rief Kara über das gesamte Oberdeck.
Und sie hoffte wahrlich, dass ihre Worte eine gewisse beruhigende Wirkung entfalten würden.

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"Alternativen? Warum ist das alles denn erst passiert?" rief Jörn, doch im nächsten Moment sackte er zusammen. Nekele rannte zu ihm, doch Thies stellte sich vor sie. "Die Gesunden sollten sich von den Kranken fern halten. Ihr habt Kara gehört, wir gehen jetzt alle nach unten. Es scheint mir doch sehr die Beulenpest zu sein." sprach er etwas leiser. Thies sah besorgt aus, was Nekele einen Stich in ihrem Herzen verursachte. Sie hatte Angst um ihn.

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Franz trat zu Thies und half diesem Jörn aufzurichten. Er selbst fühlte sich noch relativ gut, nur etwas schlapp, aber er wusste, dass es noch schlimmer kommen konnte und wahrscheinlich auch werden würde. Er legte sich einen Arm von Jörn um seine Schulter wie Thies es auf der anderen Seite tat. Er lächelte kurz Nekele zu, bevor er sich an alle richtete.
„Kommt schon Leute, es ist für uns alle das beste und glaubt mir, mir gefällt es auch nicht eingesperrt zu sein“, sagte er und ging mit Thies an seiner Seite mit gutem Beispiel voran. Er war schon kurz in dem Quarantänezimmer gewesen, hatte sich seine Hängematte schon aus gesucht, ebenso wie Thies und nun hieß es diese wieder zu beziehen und zu warten und zu hoffen, dass sie Frankreich schnell erreichen würden und vor allem dass sie dort Hilfe bekommen würden, immerhin wäre das nicht selbstverständlich ließ man doch ein Schiff mit Pest an Bord normalerweise gar nicht erst in den Hafen einfahren.

Auf der India
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Nekele hatte Wut im Bauch. Worauf sie wütend war, konnt sie gar nicht richtig beschreiben. Es lag wohl daran, dass diese Krankheit einfach an Bord war und das Leben der Menschen bedrohte, die sie mochte.
Die Kranken waren dann doch nach unten gegangen. Nekele ging in Richtung der Reling, unterwegs gab sie einem Eimer, der ihr im Weg lag einen ordentlichen Tritt, so dass dieser polternd wegrollte. Warum hatten sie nur diese verdammte Pest an Bord?

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Auf der India
Vormittag
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Seufzend fasste Kara Nekele an der Schulter.
"Der Eimer kann auch nichts dafür", sprach sie leise und seufzte erneut, ehe sie sich an die Reling stellte und ihre Hände auf ebendiese legte.
"Es ist passiert, wir können es nicht ändern. Jetzt müssen wir lernen, damit zu leben. Wir müssen zusehen, dass wir heile in Frankreich ankommen und diese Ärztin finden", fuhr sie fort, dann blickte sie auf das weite Meer.

Auf der India
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"Mir ist das aber zu ungwiss Kara. Eine Ärztin zu suchen, von der wir nicht genau wissen, wo sie sich aufhält. Und hier sterben unterdessen unsere Männer? Warum laufen wir keinen anderen Hafen an und holen uns dort hilfe? Warum müssen wir bis nach Frankreich? Und dann ist noch nicht mal sicher, ob sie uns in den Hafen lassen, wenn wir die Pest an Bord haben. Gilt es doch eine Quarantäne von 40 Tagen." sprach Nekele besorgt. Ganz nachvollziehen konnte sie Karas Plan nicht.

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"Es ist ganz einfach. Die India ist kein unbekanntes Schiff. Thies und mich kennt man in vielen Gegenden. Und dann kommt noch die Sache mit der Quarantäne dazu. Wir müssen aber vor Ablauf der vierzig Tage, bevor die Männer sterben einen Arzt finden, der sich dazu bereit erklärt hier auf das Schiff zu kommen, ein weiterer Knackpunkt", erklärte Kara ihr vorgehen und seufzte.
Dann blickte sie vom Meer zu Nekele.
"Ich weiß, im erste Moment ist diese Entscheidung schwer nachzuvollziehen, aber wenn man da länger drüber nachdenkt, ergibt sie Sinn."