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Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Mi 19. Jan 2022, 21:55
von Cassiopeia
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Aceio
Ayoma
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Vormittag
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Es endete so abrupt, dass Aceio zu spät kam um Eza zu halten. Sie sackte nach vorn, behutsam kniete er sich zu ihr und hielt sie mit einem Arm um die Schultern. sie hatte Unglaubliches geleistet.
Der arme Jogand sah furchterregend aus und Aceio fiel es schwer, die Hand auszustrecken und seine Augen zu schließen.
"Aye", antwortete er zustimmend, "das werden wir. Zusammen mit seiner Familie, so wir sie finden. Es ist geschafft, Eza. Du hast es geschafft."

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Mi 19. Jan 2022, 22:16
von Tjeika
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Eza
Ayoma
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Vormittag
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"Wir haben es geschafft."
Ohne Aceio wäre all dies niemals möglich gewesen.
Eza atmete mehrfach tief durch und lehnte sich dann an Aceio, als er sich zu ihr kniete.
"Seine Familie finden wir", sprach sie und holte die Athame hervor.
"Ich habe einen zusätzlichen Zauber gewebt. Wenn wir die Leichen seiner Angehörigen finden, dann leuchtet sie auf", flüsterte sie erschöpft.
Sie hatte das Gefühl, dass wenn sie nun versuchen würde, aufzustehen, ihre Beine sofort wieder zusammensacken würden.
"Gib mir nur noch ein paar Augenblicke", bat sie Aceio nach dieser Erkenntnis also.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Mi 19. Jan 2022, 22:24
von Cassiopeia
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Aceio
Ayoma
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Vormittag
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"Natürlich, Liebes", flüsterte Aceio und setzte sich mit Eza zusammen etwas bequemer hin. "Solange du brauchst."
Er sah noch einmal zu der Stelle an der der Riss zwischen den Welten gewesen war. Sie hatten es geschafft, die Verschmelzung der Welten aufzuhalten. Er dachte an die Kinder an Bord des Schiffes, wo ihnen durch Kairos die Erkenntnis gekommen war, was die Ereignisse in Port Soles zu bedeuten hatten.
Brihá allein wusste, was geschehen wäre, wenn sie diesen Riss nicht geschlossen hätten.
Brihá... Aceio stockte. Die alte, weise Frau... konnte es sein, dass sie dieselbe war wie das Kind an Bord des Schiffes? Dass der Geist Brihás sie begleitet hatte? Lächelnd schickte Aceio einen stummen Dank an die Göttin - ob sie es nun gewesen war oder nicht - für ihren Schutz und ihr Geleit, das sie ihnen gewährt hatte.
Er beugte sich etwas vor und zog ein Trinkhorn aus Jagonds Gürtelschlaufe. Als er es Eza reichte, war es mit klarem Wasser gefüllt.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Mi 19. Jan 2022, 22:34
von Tjeika
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Eza
Ayoma
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Vormittag
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Dankbar nahm sie das Trinkhorn entgegen und lächelte, als es sich wie durch Zauberhand - nein, exakt durch Zauberhand - mit Wasser füllte.
"Du siehst sehr zufrieden aus", erkannte Eza mit einem Lächeln, als sie sich mit dem Wasser gestärkt hatte.
"Trink auch du etwas", bat sie Aceio dann und reichte das Trinkhorn zurück.
"Und dann verrate mir, warum du so zufrieden wirkst. Ich meine, wir haben den Riss geschlossen und damit schlimmeres verhindert. Aber irgendetwas ist doch noch."
Es war nur ein Gefühl. Doch sie wollte wenigstens gefragt haben.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Mi 19. Jan 2022, 22:42
von Cassiopeia
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Aceio
Ayoma
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Vormittag
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Aceio nahm das Trinkhorn entgegen und merkte erst als er es an die Lippen setzte, wie durstig er selbst tatsächlich war. In diesem Zauber als Fokus gedient zu haben war erschöpfender gewesen als er es sich eingestanden hatte.
"Als ich nach einem Freiwilligen suchte", begann er schließlich Ezas Frage zu beantworten, "traf ich auf eine weise, alte Frau. Sie hielt sich an einem Stock, doch ihre Augen... ich sprach sie an, doch statt ihr erklärte sich Jogand bereit, diesen Weg zu gehen. Ich... ich glaube ich erkenne jetzt, wer die Frau war. Dieselbe, die uns auf dem Boot als Kind erschien", erklärte er noch immer lächelnd.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Do 20. Jan 2022, 13:42
von Tjeika
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Eza
Ayoma
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Vormittag
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Eza betrachtete Aceio von der Seite, während er berichtete, was am Markt geschehen war. Oder dem, was vom Markt übriggeblieben war. Sie konnte sich schon vorstellen, wie es gewesen war.
Sie blinzelte einige Male und nahm dann schließlich noch einmal das Trinkhorn, um erneut daraus zu trinken.
"Du meinst", sagte sie, als sie es absetzte, "wir sind Brihá schon ein zweites Mal begegnet?"
Es war eine rhetorische Frage und Eza atmete tief durch.
"Das bedeutet, wir sind auf dem richtigen Weg", schlussfolgerte sie.
Was sollte dieses Omen denn auch anderes zu bedeuten haben?

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Fr 21. Jan 2022, 17:27
von Cassiopeia
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Aceio
Ayoma
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Vormittag
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Aceios Lächeln wurde eine Spur breiter.
"Ja, das denke ich", bestätigte er ihre Vermutung, "und wenn sie uns vom Weg hätte abbringen wollen, hätte sie es längst getan. Doch sie war weise und gütig und freundlich und... ich fühlte mich sofort bestärkt in dem, was wir tun. Obwohl es ein Menschenleben forderte. Es war zur Rettung von ganz Choma ein geringer Preis."
Es beschämte ihn, dass er tatsächlich zuerst Birhá selbst angesprochen hatte. Doch andererseits hätte er es sonst wohl nie erfahren.
"Wir sind auf dem richtigen Weg und haben Brihás Beistand. Das ist eine ganze Menge Wert, will ich meinen", sagte er leise und gab Eza einen sanften Kuss.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Fr 21. Jan 2022, 20:53
von Tjeika
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Eza
Ayoma
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Vormittag
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Eza trat vor Aceio und legte beide Hände an seine Oberarme.
"Es war das Richtige. Wir wussten es auch vorher, doch ich bin froh, dass Brihá uns in unserem Vorhaben mit ihrer Präsenz bestärkt hat."
Sie war nachgerade erleichtert, immerhin hätte dies hier genauso gut dazu führen können, dass sie neuerlich von Brihá verstoßen wurde. Das wollte Eza nun wahrlich kein zweites Mal, tat sie doch alles dafür, die Gunst der Göttin zurückzuerlangen.
Sie erwiderte Aceios Kuss und sah ihm anschließend noch einen Augenblick tief in die Augen.
"Komm, verlassen wir diesen Ort. Hier gibt es derzeit für uns nichts zu tun."
Hier konnten sich die Einheimischen nur selbst helfen.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Fr 21. Jan 2022, 21:02
von Cassiopeia
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Aceio
Ayoma
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Vormittag
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Aceio nickte leicht und folgte Eza zum Hafen - dem, was davon übrig war.
"Ayoma haben wir gerettet, auch wenn es zerstört ist. Reisen wir weiter nach Sombal?" Das war immerhin die Hauptstadt, die sie als Antrittsbesuch als Königin Bélans besuchen wollte und sollte.
"Von dort könnten wir das Doganreich besuchen." Das hatte sie ursprünglich einmal vorgehabt, doch ihre Pläne schienen ständig neue Richtungen einzuschlagen.
"Mh. Vielleicht sehen wir erst einmal, was uns in Sombal erwartet. Seyîn ist ein großes Land."
Toyans Heimatland, wenn er sich nicht irrte. Der Waisenjunge aus Sombal. Stirnrunzelnd fragte er sich, weshalb ihm dies gerade jetzt wieder einfiel, Toyan hatte vermutlich nicht einmal Erinnerungen an die Stadt, ehe er in die Hände der Bruderschaft in Port Soles gegeben worden war.
Er versuchte die Gedanken abzuschütteln und sah auf das Meer hinaus, wo weiter draußen ihr Schiff sie erwartete. Das königliche Schiff Ezas war repräsentativ, doch nicht sein Zuhause.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Fr 21. Jan 2022, 21:48
von Tjeika
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Eza
Ayoma
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Vormittag
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"Die Einheimischen werden Ayoma wieder aufbauen. Und wenn dies geschehen ist, werden sie sicherlich gesprächsbereit sein, nachdem wir ihnen geholfen haben", fand Eza leicht nickend.
Sie war sich sehr sicher, dass sich das, was hier geschehen war, wie ein Lauffeuer verbreiten würde.
"Du hast recht, führen wir unsere Mission so lange in Sombal fort und können dann endlich ins Doganreich."
Wobei 'endlich' aus Ezas Sicht wohl nicht die ganz korrekte Ausdrucksweise war, würde sie sich doch darum am Liebsten drücken.
Sie atmete tief durch, während sie sich auf den Weg zum Hafen machten, wobei Eza Aceios Hand fest in der Ihren hielt. Weit war es nicht bis zu ihren Schiffen und zumindest das königliche Schiff aus Néhara konnte man schon von weitem ausmachen.
"Ich denke, das, was uns in Sombal erwartet, wird ungleich einfacher werden, als den Bann der Blutmagier zu brechen", gab sie sich optimistisch.