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Aelin
Im Fort
Sommer 3340
Morgengrauen
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Sie hörte Hakaans Stimme in ihrem Kopf. Eigentlich spürte sie mehr die Berührung seines Geistes, als dass sie ihn hörte. Es war ein seltsames Gefühl. Sie hatte ihre Magie und ihren Geist zuvor noch nie auf diese Art mit jemand anderem verbunden und schloss die Augen. Sie ließ ihren Geist und ihre Magie in die Richtung fließen, die Hakaans Geist ihr wieß. Kleine Wurzeln schlangen sich ihre Finger, ihr Handgelenk und ihren Unterarm hinauf.
Hakaans Präsenz in ihrem Geist war kalt und dunkel und ließ sie schaudern.

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Monra
Am Bergpass nach Süden
Sommer 3340
Morgen
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Kurz öffnete Monra ihre inzwischen wieder komplett schwarz gewordenen Augen und fauchte unwillkürlich: was der Fürst da von ihr verlangte, war nicht das, was sie wollte - wobei sie nicht zwischen sich selbst und den Clans unterschied. Die Dunklen wollten noch mehr in der ungezähmten Wildheit des Drachens baden, wohingegen Hakaan ihn sofort wieder binden wollte.
Aber sie hatten sich dem Fürsten angeschlossen, ihm ihre Dienste zugesagt und danach würden sie handeln. Die Zeit, sich neuen Erfahrungen und Empfindungen widmen zu können, würde noch kommen. Also würden sie gehorchen.
Monras Körper atmete tief durch, bevor sich ihr erweiterter Geist dem des Fürsten entgegen streckte, Aelins berührte und sich verbat, diesen näher zu erkunden... die Naturmagierin war interessant. Aber nicht so interessant wie der Drache. Nicht einmal so interessant, dass sie es wagen würde, Hakaan warten zu lassen. Aber irgendwann würde Monra sich mit ihr beschäftigen... nur nicht jetzt.

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Oftar
Am Bergpass nach Süden
Sommer 3340
Morgen
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Oftar sah, dass der Drache ihn bemerkt hatte. Schließlich kam er direkt auf ihn zu. Da kam auch der Befehl von Fürst Haakan.

'Ich hoffe, das kommt nicht zu spät', dachte Oftar. 'Ich komme euch mal entgegen.'

Unvermittelt ging er in einen Sturzflug über. In der Hoffnung, dass der Drache ihm folgte. Gleichzeitig machte er zwei andere Dinge, die deswegen etwas zögerlich schienen: Einerseits gehorchte er Haakan, und verband seinen Geist mit ihm und den anderen, und zum anderen änderte er sein Aussehen. Er wurde größer, wobei die Federn mit seiner Haut verschmolzen, bis sie eine Drachenhaut bildeten. Kurzzeitig sah er aus wie eine Wyvern, aber danach ließ er sich Vorderbeine wachsen und wuchs weiter, bis er die Form eines kleinen Drachen hatte.

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Alakti ("Yeoh")
Am Bergpass nach Süden
Sommer 3340
Morgengrauen
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Auch Alakti schloss die Augen, fest im Sattel des Pferdes sitzend und doch war sie nicht im Hier und Jetzt, sondern verbunden mit den Geistern von Haakan, Aelin, Monra und Oftar, der als Vogel in der Luft weilte und ein viel zu gutes Opfer für den Drachen bot. Und so war es gut, dass er ihnen nun entgegenkam und den Drachen mit sich lockte.
Dann war es soweit.
"Jetzt, Haakan. Es ist soweit!"
Sie konnte fühlen, dass der rechte Zeitpunkt gekommen war, den Drachen zu zähmen, nun, wo er ihnen so nah gekommen war.

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Sheon / Haakan / NPC
Im Fort
Sommer 3340
Morgen
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Der Drache folgt dem Vogel, der sich während des Fluges in etwas wie einen kleinen Drachen verwandelte und das riesige Tier zögerte. Vielleicht war er ein Jungtier, doch es war Jahrhunderte her, dass Jungtiere geschlüpft waren, noch dazu in Freiheit. Doch sein Instinkt verbot es ihm, ein mögliches Jungtier anzugreifen und so wurde sein Flug vorsichtiger - und zugleich abgelenkter. Da er zu sehr auf den kleineren Drachen vor sich fokussiert war, gab dies Haakan zusammen mit den anderen die Gelegenheit, ein magisches Netz um den Drachen zu schließen, als dieser nah genug war.
Er drang in den Geist des Tieres ein, unterstützt von den anderen, und zwang ihn schließlich zum Landen. Der Drache brüllte auf, wehrte sich gegen die erneute mentale Geißel, die Haakan noch vollenden musste.
Mit erhobenem Stein trat er die Böschung hinunter, rezitierte die uralten Verse während eine sehr dunkle Aura ihn umgab, vor welcher der Drache fliehen wollte. Er wand sich, bäumte sich auf und sammelte sich für einen Feuerstoß, der ohne Frage tödlich für sie alle enden würde.
Haakans Stimme wurde lauter, um sich ein Schein aus dunklem Feuer - wie jenes, in welches er das Fort gehüllt hatte, dessen tote Soldaten ihm nun ungeahnte Kräfte verliehen.
Plötzlich und abrupt endete seine Anrufung, der Stein leuchtete auf und erhob sich von selbst einige Meter in die Luft um dann eine sichtbare Verbindung zwischen dem Drachen und Haakan zu schaffen. Grelles Licht wilder Energie traf auf den dunklen Strom aus Aaakans Aura, vereinigt in dem Stein, der begonnen hatte sich zu drehen und zu vibrieren die Verbindung schwächer wurde.
Das Leuchten im Stein wurde ebenfalls schwächer, so wie der Widerstand des Drachens in ihrer aller Geist. Er fügte sich und schloss die Augen.
Schwer ausatmend öffnete Haakan die eigenen Augen, noch immer die Präsenz der anderen und des Drachen in seinem Geiste aufrecht erhaltend, welche er nur langsam verblassen ließ.
'Es ist geschafft. Der Drache ist unser.'

Sheon war kein Teil dieser Verbindung, beobachtete jedoch mit Staunen, schließlich mit Ehrfurcht und Furcht das Geschehen. Hatten sie tatsächlich einen riesigen, wilden Drachen unter ihre Kontrolle gebracht? Fürst Haakan hatte auf beeindruckende Weise gezeigt, zu was er im Stande war und es flößte Sheon nie gekannte Angst ein.

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Aelin
Im Fort
Sommer 3340
Morgengrauen
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Nie zuvor hatte Aelin eine solche Macht und derartige Präsenz gespürt. Es verschlug ihr schier den Atem. Und nun hatte er tatsächlich einen Drachen unter seine Kontrolle gebracht? Sie schauderte leicht.

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Monra
Am Bergpass nach Süden
Sommer 3340
Morgen
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Monra wankte leicht im Sitzen und stöhnte kurz auf, als der Drachen auf dem Boden aufsetzte. Die Macht, die von Hakaan ausgegangen war, übertraf alles, was die Dunklen bisher gespürt hatten, seit sie die Clans im Geiste verschmolzen hatten.
Blutige Tränen liefen aus ihren Augen und sie hatte Mühe, diese zu schließen. War sie bis eben noch nicht sicher gewesen, ob es wirklich klug war, dem Fürsten zu folgen, nachdem dieser die Gefahr nicht erkannt hatte, die von dem Drachen ausgegangen war, so wussten sie und die Clans es nun besser. Ja, Hakaan war es wert, ihm zu folgen.
Sie wischte sich das Gesicht mit dem Ärmel ihres Gewands und erhob sich schwerfällig. Als sie die Augen wieder öffnete, brannte das Sonnenlicht in ihnen und ihr wurde kurz übel. Aber sie riss sich zusammen und schaute hinüber, dorthin, wo der Drache auf dem Boden lag und der Fürst stand: siegreich in einer Schlacht, die nur magisch Begabte zumindest im Ansatz verstehen konnten.

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Oftar
Am Bergpass nach Süden
Sommer 3340
Morgen
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Mit Oftar landete jetzt auch der zweite Drache, der seinen Sturzflug abgefangen hatte und noch ein paarmal gekreist war. Dabei hatte Oftar nochmal tief durchgeatmet.
Nach seiner Landung verwandelte er sich in eine Frau, die ein eben solches Kleid anhatte, wie die Haut des Drachen war, den sie gerade verkörpert hatte, als ob sie diesen gerade gehäutet hätte und diese Haut in ein Kleid umgearbeitet hatte. Sie trat an den Drachen ran, der in der Nähe war, und hob eine Hand und streckte sie aus, um den Drachen an der Flanke zu berühren.

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Alakti ("Yeoh")
Am Bergpass nach Süden
Sommer 3340
Morgengrauen
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Zufrieden öffnete Alakti die Augen wieder als es vollbracht war. Die Macht Haakans gebündelt mit ihrer aller Macht zu spüren war einmalig gewesen, so dass sie erst einmal tief durchatmen musste, ehe sie der Armee mit erhobener Faust zu verstehen gab, sich wieder zu sammeln und sich damit aus den jeweiligen Deckungen, die sie gesucht hatten, zu begeben.
"Es ist vollbracht", flüsterte sie und neuer Optimismus ob ihres glorreichen Ansinnens machte sich in ihr breit.

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Sheon / Haakan / NPC
Im Fort
Sommer 3340
Morgen
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Haakan schwankte beinahe als es tatsächlich vollbracht war. All seine Macht floss in den Kristall und verschloss das magische Band mit dem Drachen darin. Sein Körper schaffte es aufrecht stehen zu bleiben und erhabenen Hauptes auf den Drachen zu blicken, innerlich zerfiel er beinahe und fürchtete für einen Augenblick, dass die Magie doch zu viel gewesen war. Der Dämon, die Seelen der toten Soldaten, das Blutritual, all das um für diesen Moment gewappnet zu sein und ihn mit letzter Kraft durchzustehen.
Er öffnete den Mund, vermochte jedoch nicht zu sprechen. Sein Mund war ausgedörrt, wie sich sein ganzer Körper von innen heraus anfühlte. Sein Blick wurde unfokussiert für einen Moment. Doch sie mussten weiter, wenn sie hier verweilten drohte ihnen ein erneuter Kampf gegen nachrückende Soldaten. Bis zum Abendlicht mussten sie einige Meilen hinter sich bringen.
Er gab Alakti das Zeichen, als Kommandantin wieder zu übernehmen und zog sich auf sein Pferd. In ihm herrschte tiefe, schwarze Leere, doch er weigerte sich, der drohenden Bewusstlosigkeit nachzugeben. Langsam ließ er das Tier angehen bis er in seichten Trab wechselte, als sein Blick wieder klarer wurde.

Sheon hatte sich kaum weiter in die Nähe gewagt, hatte sich zurück verwandelt und war vor dem Fürsten tief auf die Knie gegangen mit einem so tief gesenkten Kopf, dass er beinahe den Boden mit der Stirn berührt hatte. Doch Haakan beachtete ihn mit keinem Blick, schien ihn nicht einmal zu bemerken als er sich auf sein Pferd zog ohne jedes weitere Wort. Der Mann blieb für Sheon ein Rätsel.
So erhob er sich wieder als der Fürst langsam vorwärts trabte und verneigte sich leicht vor der Kommandatin, der er als des Fürsten rechte Hand nun nach dieser gewaltigen Machtdemonstration mit deutlich mehr Respekt begegnete.
Zu Monra sah er bewusst nicht. Dies war der falsche Moment, sich darüber auszutauschen, auch wenn er sich fest vornahm, einen solchen zu finden.
Er sah wie Oftar in Gestalt einer Frau an den Drachen herantrat und ihn sogar berührte. Der Gestaltwandler hatte sich sehr bewiesen in dieser Situation und wohl ihnen allen die Haut gerettet. Auch ihn bedachte Sheon mit neuem Respekt und fragte sich, was seine eigene Rolle in des Fürsten Plan war - oder ob er nur noch auf das Schlachtfeld geführt würde wie Monra es vorher gesagt hatte.


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Sheon / Haakan / NPC
Im Fort
Sommer 3340
Abend
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Der Himmel färbte sich glutrot über den Hügeln im Westen, während tief im Osten bereits erste Sterne zu sehen waren. Sie lagerten auf einem erhöhten Plateu, das ihnen eine gewaltige Aussicht über die Landschaft vor ihnen bot. Das Aufbauen des Lagers wurde von jenen übernommen, die noch die Kraft dazu hatten. Nach einem langen Tag in fremdem und unwegsamen Gelände war dies kaum noch jemand, doch einige trieb wohl die Aussicht auf ein eigenes Lager zum schlafen dazu, Stangen aufzustellen und Tierhäute darüber zu spannen, Pferde zu versorgen und sogar Latrinen auszuheben, während andere sich um Feuer und Essen kümmerten.
Eine junge Kriegerin der Nordmenschen verteilte Wildschweineintopf - die Wölfe hatten die Tiere gerissen und ins Lager zum Ausnehmen gebracht - und reichte erst Oftar, dann Aelin, Monra und schließlich der Kommandantin schüchtern eine Schale.
Der Drache war etwas abseits des Lagers mit drei eigenen Wildschweinen der ehemaligen Rotte versorgt worden und tat sich an ihnen gütlich wie ein Hund an einem Knochen.

Haakan wärmte sich die Hände an einer Feuerschale in seinem Zelt. Er suchte Alakti, doch ihm fehlte die Kraft, mental zu ihr Kontakt aufzunehmen. Er hatte die Maske aus Knochen abgenommen und saß nun nur in seinen Kapuzenmantel gehüllt auf der Fellstatt, wärmte die Hände am Feuer und wartete auf den Diener, den er ausgeschickt hatte, Essen zu holen und Alakti alias Yeoh auszurichten, dass er wünschte sie zu sprechen.