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Mrs Murphy

"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr so genau", sagte Mrs Murphy und überlegte wirklich angestrengt, "Ich weiß nur noch, dass ich mit meinem Menschen zu Hause auf dem Sofa lag und es klingelte. Das nächste, woran ich mich erinnere ist, dass ich in einem ganz widerlichen Käfig aufwachte, gestunken habe nach Chemie und es mir ganz elend ging. Mein Mensch wurde auch entführt und ist immer noch da in dem Haus. Aber... sie ist nicht mehr mein Mensch, sie ist... wie innerlich tot. Bewegt sich zwar, aber... da ist nichts mehr, was sie zu meinem Menschen gemacht hat. Und den will ich wieder haben, nicht der komische Körper, mit dem der Doktor immer noch Experimente macht." Sie atmete tief durch. "Muss euch komisch vorkommen, dass ich mir nicht einfach neue Menschen suche, aber... mein Mensch ist perfekt. So gut wird es mir nirgendwo anders gehen. Und so sehen es meine Freunde auch - wir wollen unsere Menschen zurück. Und dem Doktor eine Lektion erteilen."

Susi & Morle

Die beiden Katzen blickten sich vielsagend an. So ganz verstanden sie offenbar nicht, was Mrs. Murphy ihnen zu erklären versuchte. Das mit dem 'Lektion erteilen' verstanden sie hingegen gut. Morle meinte: "Gute Idee - kack ihm vor die Garagentür!", aber Susi seufzte nur und erklärte ihm, dass sich nicht jedes Problem mit einem Häufchen zum Revier-Markieren lösen ließ. "Ja ja, schon gut, war ja nur ein Vorschlag", murmelte er dann. Dann, als sie etwas Zeit gehabt hatte, um das Gehörte zu verarbeiten. fragte Susi Mrs. Murphy: "Deine Geschichte - heißt das, der Doktor hat in seinem Haus Käfige, in die er Katzensteckt?"

Mrs Murphy

War ja klar, dass die Katzen es nicht verstanden, selbst Mrs Murphy gab zu, dass sie eher den leichteren Weg gehen würde und sich trotz ihrer offenkundigen Liebe für Martina neue Menschen suchen würde. Wenn nicht gerade Martina in ihr stecken würde.
Manchmal kam beiden auch schon der Gedanke, dass sie sich vielleicht auch so miteinander arrangieren könnten, wenn Martina nicht mehr in ihren Körper zurückkehren könnte. Aber die Katze an sich war so wütend und rachsüchtig, dass sie den Doktor auf jeden Fall leiden lassen wollte. Und Martina besaß das Köpfchen für größere Planungen, dazu dann Laetitia und.. nun ja, Paulchen.
"Also wenn euch noch etwas anderes als Häufchen einfällt, ich bin für jeden Vorschlag dankbar", seufzte sie.
Sie sah Susi an. "Ja, einen ganzen Raum voller Käfige. Im Keller. Und was wir heute so belauschen konnten, planen die noch mehr Experimente in den nächsten Tagen. Darum... haltet euch von dem Haus und dem Lieferwagen bitte fern. Die sind gefährlich!"

Susi & Morle

"Pah, mich hat noch nie ein Mensch gegen meinen Willen gefangen, dazu sind die viel zu langsam", gab Morle an. Susi hingegen, die nicht mehr die jüngste und auch sonst eher gemütlich war, schaute angemessen besorgt und wies ihn zurecht: "Reiß dich zusammen, das ist kein Spaß. Wenn der Kerl in seinem Keller ein ganzes Zimmer voller Käfige hat, dann ist er gefährlich, und Mrs. Murphy und ihre Freunde hat er ja auch erwischt."

Mit fragendem Blick wandte sie sich an die Maine Coon: "Wie eigentlich? Ich meine, du hast vorhin gesagt, das letzte, was du von vorher noch weißt, ist, dass du bei dir zuhause warst, ja? Aber du wohnst doch gar nicht hier! Und der Doktor ist zu dir nach Hause gekommen? Dann könnte er uns also auch aus den Wohnzimmern unserer Häuser holen, oder?" Nun, da sie es ausgesprochen hatte, klang sie ziemlich bestürzt.

Mrs Murphy

"Ich glaube, der hat meinem Menschen und mir irgendwas gegeben... eine Spritze oder so, und das hat mein Gedächtnis... beeinträchtigt", sagte sie nachdenklich, dann schüttelte sie den Kopf. "Nein, ich denke nicht, dass er so dumm wäre, jemanden aus seiner direkten Nachbarschaft anzugreifen... also zumindest nicht die Menschen. Aber die Katzen von der Straße fangen, wenn die Menschen es nicht mitbekommen, das traue ich ihm zu!"

Susi & Morle

Susi nickte verstehend. "Ja, da ist was dran. Wir müssen allen Katzen in der Gegend Bescheid sagen, dass ein Katzenfänger umgeht und sie aufpassen sollen. Obwohl", wie sie seufzend hinzufügte, "das selten viel hilft. Wenn sie Futter zum Anlocken nehmen oder Pheromone, dann kriegen sie immer ein paar, egal ob die Katzen gewarnt waren oder nicht."

Morle, der noch nicht so viel Erfahrung mit sowas hatte, meinte selbstbewusst: "Ach was, das wird schon. So leicht sind Katzten jetzt auch nicht zu fangen." Er schaute Mrs. Murphy an: "Wenn ich dich richtig verstehe, willst du was gegen den Doc machen, ja? Aber du weißt nicht, was. Und du willst deinen Menschen wieder? Aber du wießt nicht, wie. Ok, der Typ ist gefährlich, klar. Aber ihr seid ihm ja schonmal entkommen. Wie habt ihr das gemacht? So wie ihr rausgekommen seid, müsste man doch auch wieder reinkommen, oder?" Der Kater ging die Sache nun also praktisch an, aber in seinen Augen blitzten auch Neugier und Abenteuerlust auf.

Mrs Murphy

Sie nickte Susi zu. "Ja, leider. Aber vielleicht könnten ein paar von den Katzen aus der Nachbarschaft das Haus in sicherem Abstand beobachten und melden, wenn etwas geschieht? Also Freunde oder Bekannte da rein gebracht werden?"

"Wir sind ihm nicht entkommen", sagte Mrs Murphy traurig, "sein Assistent hat uns wieder betäubt und weit weg im Wald ausgesetzt. Wir haben zwei Tage für den Rückweg gebraucht. Ohne Futter, ohne Wasser, einfach nur im Wald wo wir Glück hatten, dass wir da heil wieder raus gekommen sind." Noch einmal erzählte sie, was sie Susi bereits berichtet hatte. "War abenteuerlich..."

Susi & Morle

Die Idee, das Haus zu beobachten, gefiel den beiden. Kein Wunder, schließlich entsprach sie sowohl der Neugier, die allen Katzen typisch ist, also auch der Bequemlichkeit, denn so eine Beobachtung geschah schließlich am besten ganz still und heimlich von einem guten Versteck aus. "Es wird leicht sein, Freiwillige dafür zu finden", meinte Susi.

Was andere Ideen anging, waren die beiden hingegen weniger ergiebig. Morle bot an: "Also wenn ihr da einbrechen wollt oder so, dann sagt Bescheid, ich komme mit." Dabei spielte natürlich seine Abenteuerlust mit hinein, aber er war auch ehrlich hilfsbereit. "Leider kenne ich aber auch keinen Geheimgang oder so, der in das Haus führt. Für sowas ist es dann doch nicht alt genug."

Mrs Murphy

Mrs Murphy schnurrte dankbar für die Unterstützung durch die beiden anderen Katzen. "Aber immer vorsichtig sein, ja? Sich nicht sehen lassen und sofort weglaufen, wenn der Doktor oder sein Gehilfe auf euch zukommt!"

"Ich denke, das mit dem Einbruch sollten wir noch mal mit meinen Gefährten absprechen. Die haben nämlich auch noch was in der Hinterhand, denke ich", sagte sie und war kurz davor, Morle kurz zärtlich anzustupsen. Der junge Kater war wirklich zuckersüß!

Susi & Morle

"Na gut, dann warten wir eben, bis die hier auftauchen. Ich bin schon sehr gespannt darauf, sie kennen zu lernen", meinte Susi und gähnte dann. "Wird das bald sein? Oder sollen wir vorher noch ein kurzes Nickerchen machen?"

Morle erklärte empört: "Du kannst doch jetzt nicht ans Schlafen denken! Wir müssen das Haus des Doktors überwachen! Ich übernehme die erste Schicht, aber du organisierst bis dahin jemanden, der mich bei Sonnenaufgang ablöst, ja?" An Mrs. Murphy gerichtet frage er: "Wo habt ihr denn eigentlich euren Unterschlupf und wo kriegt ihr was zu Essen her?"