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Zeira
Berge von Thyn
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Morgen
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Zeira schaute zögernd zu Tarik, nicke dann aber. Dann legte sie ihre beiden Hände an einander und hielt sie neben eines der Gefäße als Schalenersatz. Gespannt sah sie dann zu Tarik, was genau er nun tun würde. Konnte er wirklich den Zauber des Eingangs brechen?

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Noyan Uyguba
Berge von Thyn
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Auch Noyan schloss sich an, nicht so recht wissend, was als Nächstes geschah. Aber er hatte Vertrauen in den Magier. Gespannt sah er zu der Wand, während seine Hände ein weiteres Gefäß bildeten.
"Hoffen wir, dass das klappt und wir nicht umsonst den Aufstieg gewagt haben", seufzte er.

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Tarik
Berge in Thyn
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Tarik hatte noch immer den kleinen Stein in der Hand, den er zuvor aufgehoben hatte. Tarik begann mit dem Holfzstück und ließ groben leicht bräunlich grauen Sand sich dort sammeln. Als nächstes ging er weiter zu Noyan in seinen Händen sammelte sich leicht glitzerndes Material, dass etwas feiner war als der bräunliche Sand. Die nächste Stelle war die Essensverpackung die Zeira zur Verfügung gestellt hatte. Hier sammelte sich rötlicher Sand. Über Zeiras Hand öffnete Tarik nurnoch seine Hand und feinster weißer Staub fiel in deren Hände.
"Das ist woraus der Fels hier eigentlich besteht", sagte Tarik leise und trat nun wieder an den Fels, wo sie den Durchgang vermuteten.
Tarik berührte mit der einen Hand den Feld und mit der anderen Hand den feinen Sand in Zeiras Händen. Er schloss die Augen und konzentrierte sich.
Immer mehr des feinen weißen Staubs begann sich in Zeiras Händen zu sammeln. Bis es so viel war, dass es nicht mehr ganz in ihrer Hände passte. Dann versiegte der Strom.
Tarik nahm die Hand von dem Staub weg und berührte nun den rötlichen Sand. Hier entstand ein größerer Berg mit Sand.
Als nächstes war das glitzernde Material in Noyans Händen dran. Auch seine Hände waren bald gefüllt. Das letzte ware der grobe bräunlich-graue Sand. Hier bildete sich der größte Berg an Material.
Tariks Hand, die bis jetzt die ganze Zeit den Fels berührt hatte, hatte plötlich keinen Widerstand mehr. Tarik löste sich aus der Konzentration und öffnete die Augen wieder. Es gab jetzt in der Felseinbuchung wirklich eine Stelle, wo es jetzt keinen Fels mehr gab, sondern einen Durchgang in eine scheinbare Höhle oder der gleichen.

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Zeira
Berge von Thyn
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Morgen
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Zeira staunte, als der Zauber die Hände und Gefäße füllte und erst Recht, als sich der Durchgang zeigte und öffnete ohne weiteren Widerstand. Was immer Tarik bei seiner vorherigen Analyse gefunden hatte, er hatte es lösen können.
"Wo haben wir die Fackel?", fragte Zeira und sah sich um. Sie fand sie unweit im Boden stecken und nahm die beiden Pyrit-Steine um sie zu entzünden. Nervös sah sie zu dem dunklen Eingang, der in den Berg führte. Sie holte tief Luft. Jetzt würde sich zeigen, was all der Aufwand wert war.

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Noyan Uyguba
Berge von Thyn
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Noyan konnte nicht verhindern, dass er am Ende mit offenem Mund dastand und Tarik bei seinem Werk beobachtete. Am Ende wartete ein Loch in der Felswand.
"Unglaublich", murmelte der einstige Hausmann und Witwer dezent kopfschüttelnd, aber wenig dezent beeindruckt.
Dann wandte sich sein Blick auf den Inhalt seiner Hände. Er schüttete die Teilüberreste der natürlichen Wand in den Schnee und wischte sich die Reste an seiner Kleidung ab.
"Hier", meinte er und hob die Fackel, die aus seinem Rucksack ragte, mit einem Griff nach hinten heraus, um sie Zeira hinzuhalten.
Er war nicht minder gespannt als Zeira.

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Tarik
Berge in Thyn
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Gespannt machte Tarik einen Schritt in die nur schwach vom Licht der Fackel erhellte Höhle. Es war wie eine Art krurzer Gang durch den sie sich langsam vorwärtbewegten. Aber in etwas Entfernung konnte man erkennen, dass sich der Gang zu einem größeren Raum zu öffnen schien.
Als sie eben diesen Raum betraten, vermachte die Fackel garnicht den ganzen Raum zu erhellen. Was jedoch deutlich wurde, war dass sie sich oben in dem Raum befanden und sich eben dieser Raum in die Tiefe erstreckte.
Beim ersten Anblick war es Tarik überhaupt nicht aufgefallen, aber die Wände waren aus dem Stein geformte Regale und auch in der Mitte des Raumes gab es Steinsäulen, die nichts anderes als Regale waren. Wie tief das ganze nach unten in den Berg hinunterreichte konnte man von hier oben nicht erkennen. Auch wie man nach unten kam und wie man zu den Säulen in der Mitte kam, war nicht zu erkennen. Aber in all den Regalen, erkannte Tarik Bücher.

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Zeira
Berge von Thyn
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Morgen
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Zeira hatte noch nie ein Buch besessen und nur wenige bisher gesehen. Entsprechend ungläubig und überwältigt blickte sie auf die Regale, die nichts als Bücher beherbergten. Je weiter sie blickte, desto größer wurde ihr Staunen. Sie hatte nicht gewusst, dass es so viele Bücher auf der Welt gab. In einem Raum.
"Der Hort des Wissens", flüsterte sie leise. Sie hatten ihn gefunden.

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Noyan Uyguba
Berge von Thyn
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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"So etwas habe ich noch nie gesehen", murmelte Noyan voller Erstaunen.
Sein Blick glitt durch diesen offenbar reichen Schatz. Jedenfalls sprachen Zeiras und Tariks Reaktionen dafür.
Da er selbst aber nicht lesen konnte, konnte er das schwer beurteilen.

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Tarik
Berge in Thyn
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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"Ja, das ist wirklich unglaublich", bestätigte Tarik die Aussage von Zeira. Wie war es einem einzelnen Menschen gelungen so viele Bücher zusammenzutragen und an diesen Ort zu bringen?
Tarik ging vorsichtig etwas näher zu einem der Regale und pustete etwas den Staub von einigen der Buckrücken.
"Oje. Der Titel hier ist in einer Schrift geschrieben, die ich nicht lesen. Wobei der Titel von dem Buch daneben durchaus lesbar ist. Aber irgendwie befürchte ich, dass uns dieses Buch über die Herstellung von Ziegenkäse auch nicht wirklich weiterhilft. Zumindest besagt der Titel, dass es darum geht."
Tarik wandte sich wieder zu Zeira und Noyan.
"Die Frage ist nach was genau wollen wir hier suchen? Mal davon abgesehen, dass wir momentan nicht wissen, wie wir an alle Bücher herankommen und ob es irgendein System gibt, nachdem diese hier gelagert sind."

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Zeira
Berge von Thyn
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Morgen
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Die Frage stellte sich auch Zeira. Was genau hofften sie hier zu finden?
"Es sind viel zu viele Bücher um sie auch nur ansatzweise durchzusehen. Zu Dritt. Wir wollen keine Jahrzehnte hier bleiben..." Sie verzog etwas die Mundwinkel. Die Euphorie, diesen wundersamen Ort gefunden zu haben, verblasste.
"Wir wissen, dass Ingur diesen Ort sucht - wir nehmen es zumindest an. Wir wissen aber noch nicht genau, was er hier tun will. Hatte Aceio nicht diese alten Schriften? Ingur sagte, er kennt Aceio... puh, ich spekuliere nur. Das hier sind die Werke von Jahrhunderten. In vielen Sprachen, wie es scheint. Und nur du, Tarek, kannst sie offenbar lesen. Zumindest die der heutigen Sprache."
Sie sah sich noch einmal um. "Ich denke dennoch, dass es der Anstand gebietet, einmal durch den Saal zu gehen und es sich zumindest anzusehen. Wir sind nicht hier her gekommen um am Eingang wieder kehrt zu machen." Dazu war sie definitiv nicht bereit.