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Marek / Rangar
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend


Rangar schüttelte de Kopf.
"Nein, von meiner Seite aus nicht. Morgen wird der Tag lang genug. Schlaft gut ihr zwei, wir sehen uns morgen."

"Gute Nacht, Vater", sagte Marek dankbar und war gespannt auf den morgigen Tag und die Jagd und Jaedens Tage in der Höhle. Das würden spannende Tage für alle werden.

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Auch Jaeden verabschiedete sich höflich von Rangar, ehe er mit Marek zusammen die Höhle verließ.
"Ich hätte nicht gedacht, dass er nach gibt", gestand er seinem Freund hörbar erleichtert, nachdem sie sich ein wenig entfernt hatten. "Eigentlich hatte ich eher das Gefühl, er wollte mir den Kopf abreißen." Er lachte leise auf. Rangar war niemand, der auf solch eine Weise reagieren würde, stattdessen punktete er meistens mit guten Argumenten. Diesmal schien Jaeden jedoch die besseren gehabt zu haben.
Jaeden streckte sich ein wenig und gähnte passend dazu, als sie den Schlafhöhlen näher kamen.
"Also ich weiß ja nicht, wie es mit dir ist, aber ich leg mich hin", erklärte er und deutete zum Eingang. "Die nächsten Tage werden sicher nicht weniger anstrengend als schon die letzten."

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Marek grinste leicht.
"Du warst echt direkt, Respekt. Vielleicht hat ihm das so imponiert, dass er zugesagt hat. Wenigstens drei Tage. Meinst du, die bringen dir genug?" Es klang ihm ziemlich kurz, aber drei Tage waren mehr als nichts.

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Jaeden zuckte leicht mit den Schultern.
"Ich fand meine Erklärung absolut logisch. Und seine zugegebenermaßen auch. Ich bin nur froh, dass er letzten Endes als Erster nachgegeben hat", schmunzelte er, dann legte er nachdenklich den Kopf schief.
"Es wird sicher nicht ausreichen, um alles über die Fähigkeiten heraus zu finden, das wird bestimmt Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern", überlegte er und sah Marek mit einer hoch gezogenen Augenbraue an. "Aber vielleicht genügt es, um wenigstens ein bisschen etwas über mich zu lernen. Meine Verbindung zu den Steinen war schon immer enger als bei euch anderen, ich muss einfach versuchen, diese ein wenig zu vertiefen. Und drei Tage alleine sind da doch wirklich besser als gar nicht."

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Marek nickte.
"Klar. Morgen ist erstmal großes Packen angesagt und dann sehen wir uns wieder, wenn ich das Büffelfell in der Schlafhöhle auslege", grinste er breit.
"Ich bin auch alle. Gehen wir schlafen, morgen gibt es genug zu tun."

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Jaeden lachte.
"Denk daran, etwas für unsere Mützen übrig zu lassen", neckte er Marek und stieß ihn freundschaftlich mit der Schulter an. Doch dann musste er prompt wieder gähnen.
"Ich bin froh, wenn wir irgendwann wieder etwas mehr Ruhe haben. Falls das je noch einmal passiert, bei dem, was gerade alles so geschieht, bin ich mir da gar nicht mehr so sicher", gestand er stirnrunzelnd. "Aber heute Nacht soll uns erst einmal nichts stören."
Sie betraten die Höhle mit den vielen Fellen, von denen einige auch schon belegt waren, vor allem die Kinder waren bereits hier, einige schliefen bereits, andere unterhielten sich mal mehr und mal weniger leise, doch an diese Geräusche hatte Jaeden sich schon vor Jahren gewöhnt, er nutzte sie beim Einschlafen gar, um sich ein wenig von den Stimmen einlullen zu lassen. Und besser Stimmen als Schnarchen.
Jaeden trat an die Nische heran, die sich seine Eltern damals als Schlafplatz ausgesucht hatten und warf das Fell zurück.
"Ein paar Tage Pause täte uns eigentlich gut", schmunzelte er, als er die Lederweste auszog. "Aber ein paar Stunden werden es wohl auch erst einmal tun." Er schob sich die Schuhe von den Füßen.

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag

Der folgende Tag war arbeitsreich und ließ kaum Pausen zu. Die Jagd war ein Großereignis und nach dem Sandsturm war allen die Notwendigkeit bewusst, die Herde zu finden und wenigstens ein Fell nach Hause zu bringen. Sonst standen ihnen karge Zeiten bevor.
Doch schließlich waren die Zelte und Decken verschnürt, Reiseproviant gepackt, Waffen geschärft, Schuhe und Mantelumhänge geflickt, Lederjagdkluften angezogen. Und die Zugschlitten für die Beute vorbereitet und bereit gestellt.
Marek stand aufbruchbereit und stolz vor der Höhle, den Blick zum Horizont im Osten gerichtet. Irgendwo dort wartete die Herde auf sie. Und er würde nicht ohne Fell zurück kehren, das nahm er sich fest vor.

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag

Jaeden hatte sich selbst ebenfalls schon Gepäck zusammen gestellt, nachdem alle, die die Jagdgesellschaft begleiten würden, mit Gepäck und Proviant ausgerüstet waren. Es war nicht viel, was er brauchte, dennoch hatte er gut zu tragen, denn vor allem Wasser war eine Rarität, die gerade in den Steinwüsten, die er aufzusuchen beabsichtigte, sehr selten bis gar nicht zu finden war.
Er hatte alles zwischen die Felle seiner Schlafstatt gepackt, um ebenfalls alsbald aufbrechen zu können, sobald die Jäger unterwegs wären.
Nun aber trat er neben Marek und folgte dessen Blick gen Osten.
"Wenn ihr die Schlucht erreicht, geht ein Stück gen Süden", schlug er vor. "Dort gibt es eine enge Stelle, an der die Herde langsamer vorankommen wird. Eine bessere Gelegenheit werden wir die nächste Zeit sicher nicht bekommen." Er legte seinem Freund die Hand auf die Schulter. "Pass gut auf dich auf, der Stamm braucht dich noch", zwinkerte er, auch wenn ehrliche Sorge in seiner Stimme mit schwang. Es war nie abzusehen, ob auch alle von der Jagd zurückkehren würden. Es war sogar recht selten, wenn er es so bedachte und jedes Mal war es ein schwerer Verlust für den Stamm.

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag

Marek hörte Jaeden aufmerksam zu und nickte leicht.
"Ohne dich hätten wir die Herde nie gefunden. Schade, dass du nicht mitkommst. Das Fell würde dir gebühren", sagte er ehrlich lächelnd.
"So werde ich es an deiner statt erlegen. Und ich werde zurück kommen. Versprochen."
Er zog Jaeden in eine kurze, aber feste Umarmung.
"Das gilt aber auch für dich", sagte er dann ernster. "Ich hoffe, du findest die Antworten, die du suchst. Irgendwo in den Tiefen der Erde der Höhlen. Geh uns nicht verloren." Die Höhlen waren tückisch und das Gelände in dem sie lagen nicht minder ungefährlich. Nicht ohne Grund mied der Stamm die zerklüftete Karstlandschaft weitgehend.
Er drückte Jaeden noch einmal.
"Wir sehen uns in drei Tagen, ich erwarte dich mit gewetztem Messer!", sagte er dann grinsend und gab Jaeden wieder frei. Er hoffte sehr, sie sahen einander unverletzt wieder. Dennoch war ihm klar, dass sie dann zwei andere Männer waren als wie sie jetzt vor einander standen.

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag

Jaeden winkte ab.
"Die Jagd ist nichts für mich, ich würde euch vermutlich nur im Wege stehen", schmunzelte er. Dann erwiderte er die kurze Umarmung lächelnd.
"Wir werden uns wieder sehen", war er voller Zuversicht. Sie waren beide immer recht vorsichtig gewesen bis auf wenige Ausnahmen und mit dem Alter mehr und mehr.
"Wenn ich mich verirre, frage ich die Steine nach dem Weg", lachte er leise. Vielleicht würde das tatsächlich irgendwann funktionieren, in naher oder eben ferner Zukunft.
"In drei Tagen", bestätigte Jaeden schließlich nickend, als sie sich voneinander lösten und fasste Marek an den Schultern. "Und ich erwarte ein Fell, so groß, dass ich Mützen für den halben Stamm nähen kann." Er grinste breit, dann drückte er seinen Freund noch einmal kurz an sich.
"Pass mir gut auf die Jungs auf. Sie werden gute Männer werden, wenn sie die Möglichkeit bekommen."
Schließlich nickte er und ließ Marek los.
"Wir sehen uns bald wieder." Noch einmal nickte er, dann drehte er Marek ein wenig und schob ihn in die Richtung, wo auch die anderen Jäger schon bereit standen. Jaeden würde in die entgegengesetzte Richtung gehen. Es wäre das erste Mal, dass er ohne Marek los zog und er wäre ein Lügner, wenn er behauptete, er wäre so locker, wie er sich gab. Tatsächlich hatte er ob der Nervosität Bauchweh, doch das würde hoffentlich vergehen, sobald er einen geeigneten Ort für sich gefunden hatte.