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Toyan
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Er wäre beinahe zusammen gezuckt, als er Nareas Hand spürte.
"Aber ich wäre bei ihr. Ich hab ihre Verletzungen gesehen, Narea. Mustah müsste auf beiden Augen blind sein, wenn er nicht nach ihrer Seele greift. Nein... nein, es ist vorbei."
Erst jetzt merkte er, dass er fror, entsetzlich fror. Shaya war fort und würde niemals mehr zurück kommen. Doch er weigerte sich zu erkennen, was dies für ihn bedeutete.
Er löste sich von Narea und setzte sich auf einen der kniehohen Felsen vor der Höhle, er war mit einem Mal unendlich müde. Kraftlos stützte er seinen Kopf in die Hände. So war das nicht geplant gewesen, absolut nicht. Er ertappte sich dabei, wie er in Gedanken zu Shaya sprach, vielleicht hörte sie ihn... irgendwie. Ob lebendig oder schon in der nächsten Welt.

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Revan
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Halblaute, jedoch bekannte Stimmen vor der Höhle weckten ihn aus seinem ohnehin leichten Schlaf. „Gut gemacht.“ murmelte er, als er sich von seinem Lager erhob und in den Eingang trat, wo die junge Sine aus der Stadt gerade Aylos in die Arme fiel.
„Wenn es etwas zu finden gibt, findet sie es auch.“ bekräftigte er noch einmal seine Aussage und verschwand dann wieder in der Höhle, um einige Augenblicke danach mit einer Keule des Wildschweins wieder zu erscheinen.
„Ich bin gleich wieder da.“ teilte er der Gruppe mit und verschwand in der Dunkelheit.

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Aylos / Namid
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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„Ich hätte auf dich gewartet“, flüsterte er fast tonlos, sich nicht einmal bewusst, dass er das laut gesagt hatte. Aber es stimmte. Er hätte gewartet oder wäre nur schweren Herzens weiter gezogen. „Wir reiten morgen früh weiter. Ich hoffe du kommst mit uns und kehrst nicht wieder um?“, wollte er hoffnungsvoll wissen und sah ihr bittend in die Augen.


Namid war von den Stimmen aufgewacht. Sie war froh, dass zumindest zwei zurück gekehrt waren, auch wenn Toyan ihr leid tat. Man hatte es zwar nie deutlich gesehen, was zwischen ihm und der Telepatin war, aber trotzdem hatte man deren tiefe Verbundenheit gespürt. Es musste grausam für ihn sein, dass sie sie zurück lassen mussen, zurücklassen um womöglich ins nächste Leben überzu gehen.
„Revan“, rief sie erbost, als sie aus ihren Gedanken aufschreckte, weil der Mann eine ganze Keule des Wildschweins entführt hatte. „Sag deinem Schoßhündchen, dass es mir besser nicht begegnen sollte, schließlich kann es alleine jagen und muss nicht unsere knappen Speisen vernichten.“

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Tazanna
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Tazanna lächelte, als sie Aylos' Worte hörte und fühlte ein beruhigendes Gefühl der Vertrautheit in sich aufsteigen, als Namids Stimme sie erschreckte. Sie löste sich etwas von Aylos und sah Namid an.
"Thala hat uns das Leben gerettet, sie soll eine Belohnung kriegen", erklärte sie matt. "Allein hätten wir euch nie gefunden." Sie wollte nur noch schlafen, aber irgendwie schien das nun nicht gerade der vorherrschende Gedanke zu sein. Sie schielte zu Toyan, der zusammen gesunken auf einem Stein saß. Es brauchte keine magischen Kräfte um zu erkennen, wie es ihm ging. Er stand unter Schock und sie hoffte nur, er würde keine Dummheit machen.

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Revan
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Ein paar Minuten später kam er wieder zum Vorschein und postierte sich vor Namid mit verschränkten Armen. „Und genau das hat sie doch getan? Gejagt? Und sie war erfolgreich, oder täusche ich mich in diesem Punkt? Und nein, sie ist nicht mein „Schoßhündchen“ wie du es beschreibst, uns verbindet lediglich eine gemeinsame Vergangenheit und daraus resultierende Verpflichtungen.“ antwortete er in seiner gewohnt teilnahmslosen Art, bevor Tazanna ihm beipflichtete.

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Namid / Aylos
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Namid schnaubte. „Sag mir das noch einmal, wenn du morgen Abend vor Hunger nicht wirst schlafen können“, sagte sie und stand auf um in die klare Nacht hinaus zu treten. Sie setzte sich etwas entfernt von Toyan auf einen Baumstumpf und beobachtete ihn. Sie wusste, sie konnte ihm nicht wirklich helfen, nur für ihn da sein, falls er dies wünschte und ihn aufhalten, wenn er vor hatte Dummheiten zu begehen. Als Revan sich vor ihr aufbaute, ignorierte sie ihn einfach. Er hatte ja auf der einen Seite vielleicht Recht und dennoch war sie nicht gerade froh darüber, dass Thala eine gane Keule für sich beansprucht hatte.

„Du solltest dich hinlegen, du siehst müde und geschafft aus“, meinte Aylos zu Taza und konnte sich gerade noch davon abhalten ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht zu streiche, ehe er ihrem Blick folgte. „Er wird es schaffen, genauso wie sie. Sie scheinen beide starke Personen zu sein. Wir dürfen nur nicht den Glauben verlieren.“

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Revan
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Er schüttelte langsam den Kopf und seufzte. „Denk einmal darüber nach, wie du dich fühlen würdest, wenn wir dir deine Beute heute Nachmittag abgenommen hätten und dich mit einer Handvoll roher Kartoffeln und einer faden Danksagung vor unserem Domizil stehen gelassen hätten. Und vor allen, was es wohl für deine zukünftigen Hilfestellungen uns gegenüber bedeutet hätte.“
Ohne auf eine Antwort zu spekulieren, verschwand er wieder in der Höhle und legte sich schlafen.

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Narea
unterwegs
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Narea sah Toyan und die Tränen brannten in ihren Augen. Sie fühlte sich schuldig. Wortlos wandte sie sich ab, ging an Namid und Revan vorbei, die über irgendeine unwichtige Nebensächlichkeit stritten, vorbei an Tazanna und Aylos, die sich in den Armen lagen und setzte sich an den Eingang der Höhle, vergrub das Gesicht in den Händen und ließ den Tränen freien Lauf. Sie fühlte sich so leer und erschöpft.
Sie hatte versagt. Einmal mehr hatte sie versagt. Einmal mehr hatte sie die anderen enttäuscht.
Schlimmer, sie hatte Toyan enttäuscht. Diesen Blick würde sie nie vergessen.

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Tazanna
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Sie seufzte und schüttelte leicht den Kopf. "Ich kann jetzt nicht schlafen. Habt ihr Wasser? Meine Augen brennen und sind wund vom Sand. Und... natürlich komme ich mit euch", sagte sie leise und berührte kurz Aylos' Hand. Dan löste sie sich von ihm, betrat das Innere der Höhle und hoffte, dass er Recht hatte und Shaya und Toyan und auch Narea wirklich stark genug waren. Das war eine ziemlich harte Probe und Tazanna hoffte sehr, dass sie sie bestehen würden.
Sie fand einen Platz, wo sie ein Lager ausbreitete und dann zu Aylos zurück kehrte.
Ihr Blick blieb jedoch an Narea und Toyan hängen. Gern hätte sie etwas für die beiden getan, aber sie wusste absolut nicht, was.

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Aylos
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Aylos strahlte fast, als Tazanna sagte, sie würde mitkommen. Es war einfach schön, sie nicht gleich wieder gehen sehen zu müssen. Schnell holte er seinen Wasserschlauch und auch noch eine Kleinigkeit vom Abendessen und trat zu ihr.
„Hier hast du Wasser und ich habe dir auch noch etwas vom Wildschweinbraten, falls du magst“, sagte er und setzte sich neben sie.
„Wir reisen morgen zu mir, Toyan will in die Bibliothek meines Vaters. Er hofft dort Informationen zu finden, die seine Befürchtungen bestätigen, was die Seiten, die wir uns so teuer erkauft haben, betrifft“, erzählte er ihr, während sein Blick bei dem kleinen Lagerfeuer lag, welches trotz der Wärme schon den ganzen Tag brannte.