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Re: Kapitel 2

Verfasst: Di 22. Jun 2010, 21:49
von vojka
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Namid
17. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
in den Dogan-Höhlen
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Namid war immer noch dankbar, dass Toyan ihr half. Es fiel ihr am heutigen Tag auch sehr viel leichter zu laufen, ob es nun an der Schiene lag, die Narea um ihren Fuß gebunden hatte, oder daran, dass Toyan einfach mehr Kraft hatte sie zu stützen, als es bei Aziza der Fall gewesen war, wusste sie nicht. Aber sie war froh, dass es besser ging, auch wenn die Schmerzen immer noch sehr stark, fast unerträglich waren.

Re: Kapitel 2

Verfasst: Mi 23. Jun 2010, 11:37
von Cassiopeia
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Toyan Kerim
17. April 143. Jahr des Lichtes, Mittag
in den Dogan-Höhlen
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Die dunklen Gänge nahmen kein Ende, wie es schien. Immer weiter setzten sie einen Fuß vor den anderen, wurde ein weiterer Meter vom flackernden Schein der Fackel erleuchtet. Und es schien auch immer weiter abwärts zu gehen, wie Toyan fest stellte. Die Luft wurde dicker und dicker, jeder Schritt anstrengender.
Zumindest für ihn.
Namid an seiner Seite hingegen schien eine gegenläufige Entwicklung zu durchlaufen, ihre Haltung wurde aufrechter, ihre Schritte fester. Toyan runzelte die Stirn, war es der normale Genesungsprozess oder hatte sie sich vorher zu sehr gehen lassen und ihnen allen etwas vor gemacht? Trocken war die Luft hier unten, doch Namid atmete plötzlich tief ein. Irritiert sah er sie an, was wurde hier gespielt? Hatte sie die Gruppe absichtlich aufgehalten, vielleicht um zu verhindern, dass sie an ihr Ziel kamen? Erschreckt nahm er ein wenig Abstand, ließ sie jedoch nicht aus den Augen, bot ihr weiterhin Halt - warum auch immer.

Re: Kapitel 2

Verfasst: Mi 23. Jun 2010, 11:46
von vojka
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Namid
17. April 143. Jahr des Lichtes, Mittag
in den Dogan-Höhlen
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Das Feuer in Namids Innerem, welches in den letzten Stunden lediglich auf Sparflamme gebrannt hatte wurde plötzlich von etwas gestärkt. Sie spürte, wie die Kraft immer mehr in sie zurückkehrte. Lag es nun daran, dass sie dem Erdkern und damit dem Feuer der Erde immer näher kamen oder hatte es einen anderen Grund? Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie dieses Gefühl liebte. Sie fühlte sich von Minute zu Minute kräftiger, merkte, wie ihr Gang wieder aufrechter wurde, sie sich weniger auf Toyan aufstützte und auch die Schmerzen in ihrem Fuß langsam zu einem dumpfen Pochen wurden. Ihre Augen fingen an zu strahlen, es schien, als würden kleinen Flammen in ihnen tanzen. Als sie merkte, dass Toyan sich von ihr löste und sie skeptisch ansah, lächelte sie ihn einfach nur an. „Ich weiß nicht genau was los, aber ich spüre Feuer in der Nähe, keine Ahnung, ob es das Feuer der Erde ist oder etwas anderes, aber es hilft mir, es stärkt mich und ich fühle wie meine verlorenen Kräfte immer mehr zurückkehren“, flüsterte sie ihm zu ging langsam weiter an seiner Seite, dankbar dafür, dass er blieb, falls die plötzliche Kraft wieder verschwinden würde.

Re: Kapitel 2

Verfasst: Mi 23. Jun 2010, 12:18
von Cassiopeia
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Toyan Kerim
17. April 143. Jahr des Lichtes, Mittag
in den Dogan-Höhlen
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Toyan blinzelte. Feuer? Von welchem Feuer sprach sie? Er hoffte, es war nur die Nähe zum Erdinneren, die ihr Kraft gab und kein wirkliches Feuer, das wäre in diesen Gängen... nicht gut.
Doch die Skepsis blieb, sie kannten diese Frau im Grunde gar nicht! Kurz schielte er zu Shaya, wenn es jemand wusste, dann wohl sie.
"Es freut mich, dass es Euch besser geht", sagte er dann an Namid gewandt, hoffte, sie würde die neu gewonnen Kräfte nicht erneut gegen sie einsetzen. Schade, dass sie ihre Kräfte nicht übertragen konnte, er konnte durchaus etwas für seine Schulter gebrauchen, wollte aber Narea nicht noch mehr zu muten.
"Ich hoffe, Euren Fuß geht es bald besser, es sieht zumindest so aus, als könntet Ihr wieder besser laufen", sagte er leise, war, wenn er ehrlich war, erleichert darüber, sie nicht länger voll stützen zu müssen. Hoffentlich nahmen diese Gänge irgendwann ein Ende....

Re: Kapitel 2

Verfasst: Mi 23. Jun 2010, 12:30
von vojka
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Namid
17. April 143. Jahr des Lichtes, Mittag
in den Dogan-Höhlen
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Namid nickte lächelnd. „Ja, das Feuer stärkt meine Kräfte und Heilungen schreiten sehr schnell voran. Es tut zwar noch weh, aber nicht mehr so wie noch vor ein paar Stunden, wo ich kaum laufen konnte. Ich fühle mich fast wie ein neuer Mensch“, sagte sie und lächelte noch immer. Die Nähe zu ihrem Element tat nicht nur ihrem physischen Selbst gut, nein auch ihrem psychischen, denn sie war sehr viel ausgeglichener. „Und ihr braucht keine Angst mehr vor mir haben Toyan. Ich habe euch versprochen, dass ich euch nicht erneut angreifen werde“, sagte sei noch zu ihm und blickte ihn einfach offen und freundlich an, etwas was sie nur konnte, wenn es ihr wirklich gut ging, wenn, ja wenn Feuer in der Nähe war und sie spürte, dass sie diesem immer näher kamen.

Re: Kapitel 2

Verfasst: Mi 23. Jun 2010, 12:39
von Cassiopeia
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Toyan Kerim
17. April 143. Jahr des Lichtes, Mittag
in den Dogan-Höhlen
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Toyan sah sich um, bemerkten die anderen auch das Feuer? Die trockene Luft? Oder bildete er sich nur ein, dass dort wirklich Feuer war, weil er neben einer Feuermagierin ging? Ihr offener Blick irritierte ihn, er wusste nicht, ob er ihn erwidern sollte, seine Skepsis war noch immer nicht ganz bei gelegt, auch wenn sie sich Mühe gab.
So versuchte er ein Lächeln, merkte aber, wie er selbst langsamer wurde und als er sich umsehen wollte, wo die anderen waren, die nicht direkt vor ihm liefen, durchschoss ein scharfer Schmerz seine Schulter bis in den Hals. Unwillkürlich zuckte er zurück, legte seine Hand darauf und ließ so Namid los.
"Verdammt", murmelte er leise, hoffte, sie hatte es nicht gehört. Dann ging er weiter, versuchte den Schmerz auszublenden, sie mussten weiter...

Re: Kapitel 2

Verfasst: Mi 23. Jun 2010, 12:44
von Ayrina
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Narea
17. April 143. Jahr des Lichtes, Mittag
in den Dogan-Höhlen
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Fast gleichzeitig mit Toyan zuckte Narea zusammen und griff sich ebenfalls an die Schulter. Sie zog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein und wandte sich zu dem Sine um.
"Das ist nicht gut", sagte sie leise und trat zu ihm. Vermutlich hatte er sich mit Namid doch etwas übernommen.
"Lass mich mal sehen."
So angeschlagen, wie sie alle waren, würden sie nie das Buch erreichen.

Re: Kapitel 2

Verfasst: Mi 23. Jun 2010, 12:54
von Cassiopeia
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Toyan Kerim
17. April 143. Jahr des Lichtes, Mittag
in den Dogan-Höhlen
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"Es ist nichts, nur ein steifer Hals", versuchte er Narea zu besänftigen, wenn er Namid nicht länger stützen musste, würde es sicher besser gehen. Er wollte sie nicht aufhalten, sonst würden sie nie hier heraus kommen.
"Das... das wird wieder", sagte er leise, zuckte kurz, als sie seine Schulter und den verspannten Hals berührte.
"Bitte Narea, das hält nur auf", versuchte er es ein letztes Mal, doch sein Widerstand schmolz, als sie ihn ernst ansah.
Nie wieder würde er Höhlen betreten, deren Ausgang er nicht kannte, das schwor er sich...

Re: Kapitel 2

Verfasst: Mi 23. Jun 2010, 12:59
von Ayrina
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Narea
17. April 143. Jahr des Lichtes, Mittag
in den Dogan-Höhlen
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"Zu versuchen eine Empathin zu belügen ist nicht nur sinnlos, sondern auch dumm", sagte sie mit einem leichten Lächelnund zog ihm das Hemd von der Schulter.
"Gib mir zwei Minuten. Ich verbinde dir die Schulter neu und geb dir etwas gegen die Schmerzen und eine mögliche Entzündung. Damit verlieren wir weniger Zeit, als wenn du dich die ganze Zeit quälst. Außerdem wissen wir nicht, was noch auf uns zukommt. Da sollten wir kein Risiko eingehen."
Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und fragte sich, ob es von der stickigen Luft kam, oder doch von etwas anderem, über das sie lieber nicht genauer nachdachte.

Re: Kapitel 2

Verfasst: Mi 23. Jun 2010, 13:18
von Cassiopeia
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Toyan Kerim
17. April 143. Jahr des Lichtes, Mittag
in den Dogan-Höhlen
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Toyan seufzte und ergab sich Nareas fachkundigen Händen, sie hatte ja Recht, das wusste er.
"Bist du in Ordnung?", fragte er leicht besorgt, auch sie schien sehr erschöpft, machte auch ihr die plötzliche Wärme hier unten zu schaffen? "Danke, dass du das tust", murmelte er, meinet es ehrlich, kam sich mit einem Mal schäbig vor, ihr nichts zurück geben zu können für all das, was Narea bereits für sie getan hatte.
"Ich weiß nicht, ob ich wissen möchte, was noch auf uns zukommt", sagte er mehr zu sich selbst als zu Narea, zwei Fallen waren es gewesen, doch sie kamen ihm vor wie eine Ewigkeit. Wie viele wohl noch vor ihnen lagen? Er wollte es lieber nicht wissen.