Im Labor des Dr. Feld

Die Geschichte
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silverbullet
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Mrs Murphy

Selbst die Katze verstand, dass Susis Verhalten unklug gewesen war, während Martina Mühe hatte, nicht den Kopf zu schütteln bei der Erzählung. "Nein, wir hatten ein schönes Zimmer, das wir uns mit einem anderen Kater geteilt haben. Und als der Mensch schlief, da... sind wir dort ausgebrochen und haben nach Futter im Haus gesucht." Nun kicherte Mrs Murphy auf Katzenart. "Der andere Kater kam mit und war wirklich enttäuscht, als wir nicht gefunden haben. Aber es war lustig! Und das Beste: morgens waren wir wieder alle in dem Zimmer, als wäre nie etwas geschehen!"
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von Erzähler »

Susi

Susi schien zu überlegen, ob Mrs. Murphys Verhalten ihr zusagte. Dann schüttelte sie den Kopf und sagte: "Naja, ihr seid ja nicht von euren Menschen dorthin gebracht worden, da ist es wohl was Anderes. Ich musste meinen Leuten klar machen, dass man mich nicht irgendwohin abschiebt!"

Beide Katzen horchten auf, als etwas in der Gartenhecke raschelte. Eine Minute blieb alles still, dann trat eine andere Katze aus der Hecke auf den Rasen. Da Katzen auf die Entferung nicht scharf sehen und der Wind ungünstig stand, war noch nicht zu erkennen, wer es war. Susi stellte die Ohren auf, blieb aber liegen. Die andere Katze kam vorsichtig näher, hielt inne, um zu warten, ob es Reaktionen gab, kam wieder näher... Das Ganze dauerte etrwa 15min, dann war der Neue auf der Terasse vor der Bank angekommen, wo die beiden Katzen saßen. Jetzt erkannte Susi ihn: "Ach, hallo Morle, ich hab mich schon gefragt, ob du heute auf Tour gehst. Das ist Mrs. Murphy, sie ist... auf der Durchreise."

Morle war ein recht junger Kater und weitgehend schwarz. Er guckte neugierig, aber auch etwas eingeschüchtert, weil die Maine Coon so groß war. "Hallo", sagte er, "ich wusste nicht, dass Katzen auch herumziehen."
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von silverbullet »

Mrs Murphy

"Das stimmt wohl", stimmte Mrs Murphy zu, "wir waren in Not und wurden freundlich aufgenommen, versorgt und... nun ja. Den nächsten Tag sollte es zum Tierarzt gehen, aber da sind wir ausgebüxt."

Die Main Coon blieb ruhig und ließ sich ihre Anspannung nicht anmerken, dennoch zuckte ihr Schwanz einige Male, bis sich Morle zu erkennen gab. Ein wirklich fescher junger Kater...
"Eigentlich tun Katzen das auch nicht, aber... meine Freunde und ich wurden ausgesetzt und wir versuchen, irgendwann demnächst wieder nach Hause zu kommen... insofern sind wir - meine Freunde sind gerade woanders beschäftigt - tatsächlich nur auf der Durchreise", erklärte sie ihm und schnurrte leise, da sie seine Zurückhaltung durchaus spürte.
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von Erzähler »

Susi & Morle

Morle näherte sich der Bank, auf der die beiden Katzen lagen, setzte sich vor ihr auf den Boden und sagte: "Was denn, gleich mehrere? Ihr seid aber ungewöhnlich!" und spielte damit auf das Einzelgängertum der meisten Katzen an. Aber ihm fiel auch ein, dass Kater manchmal zusammen abhingen, bloß war Mrs. Murphy nunmal eine Katze. "Wie viele seid ihr denn?", fragte er.

Susi saß derweil ganz entspannt da. Sie wusste ja, dass Morle ihr hier nichts streitig machen würde.
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von silverbullet »

Mrs Murphy

Mrs Murphy legte den Kopf schräg. "Wir hatten die Wahl, entweder zusammen oder alle verlieren. Ursprünglich waren wir vier, jetzt sind wir nur noch drei, leider. Es lief nicht alles so gut", antwortete sie, "und das haben wir dem fiesen Doktor ein paar Häuser entfernt zu verdanken."
Sie sah Morle neugierig an. "Ich habe gehört, du warst dort schon öfters? Als die alte Dame noch lebte und so?"
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von Erzähler »

Morle

"Jaaaaa... das ist lange her", meinte Morle, und er meinte es ernst, denn aus seiner Sicht war das fast sein ganzes Leben her. "Ich war damals noch ganz neu hier und noch nichtmal ausgewachsen. Als junger Kater hat man's nicht leicht, wie du ja weißt. Ich hörte natürlich davon, dass dort immer Futter auf die Terrasse gestellt wird, aber ich musste eine Tageszeit finden, an der kein anderer dort war, denn ich konnte mich mit keinem anlegen. Susi hier war nett, die hat mich nicht vertrieben. Vielleicht, weil ich noch fast ein Kätzchen war, hm?"


Susi

"Ja, vielleicht. Du warst sooo putzig, damals."


Morle

"Nur damals?", fragte Morle keck, da er genau wusste, wie er auch auf Menschen wirkte, aber dann erzählte er doch lieber weiter: "Jedenfalls ging das nicht lange so. Immer musste man aufpassen, wenn der Sohn der alten Dame da war, der kann Katzen nämlich nicht leiden. Und er hat uns auch nie was rausgestellt. Als die Frau nicht mehr konnte, gab es also auch immer seltener was, und als sie dann gestorben ist, war's endgültig Sense mit dem Futter. Tja, das waren noch Zeiten..."
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Beitrag von silverbullet »

Mrs Murphy

Mrs Murphy schmunzelte auf Katzenart. Putzig war der junge Kater auf jeden Fall immer noch.
"Hast du mal versucht, in das Haus hinein zu kommen?", fragte sie, "also vielleicht auch erst nach dem Tod der alten Dame?"
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von Erzähler »

Morle & Susi

"Hm, nö, ich wusste ja, dass da niemand mehr ist, der mir noch was Gutes tun würde. Ich hab noch ein paar Tage rund um das Haus herumgelungert, weil ich dachte, dass vielleicht noch ein paar Katzenfutterdosen übrig sind, die der Sohn doch noch verfüttert, bloß damit sie weg sind. Da hätte ich mich schon geopfert..."

Da musste Susi kichern und ein "Ja, klar, das glaub ich dir sofort" einwerfen, aber Morle ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und sprach weiter: "Aber nix, gar nix. Der stellte keinen Bissen raus. Einmal hab ich mich an die Stelle gesetzt, wo es früher immer Futter gegeben hatte, und gaaaanz traurig miaut."

Wieder unterbrach Susi: "Das kann er gut, er hat dir richtigen Gesichtszüge dafür, um Menschen suuuper zu beeinflussen, und damals hatte er auch noch ein ganz hohes Kätzchen-Stimmchen." - "Stimmt", bestätigte Morle, "aber da hat mir das auch nicht geholfen. Der Typ ist nur raus auf die Terrasse gekommen und hat rumgeschriehen und mich fortgejagt. Dafür hab ich ihm in der nächsten Nacht dann auf den Fußabtreter gekackt und das ist das Ende der Geschichte." Selbstzufrieden begann der junge Kater, sich zu putzen.
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Mrs Murphy

Nun musste Mrs Murphy lachen und ihr Schwänzchen zuckte hin und her. "Oh, was für eine gute Rache!", rief sie kichernd aus, "aber ich muss dich warnen, wie ich eben auch schon Susi gewarnt habe: haltet euch fern von diesem Haus, dem Doktor und seinem Gehilfen mit dem Lieferwagen. Die entführen Katzen und machen Experimente mit ihnen. So sind meine Freunde und ich da ja reingeraten. Und unsere Menschen. Dieser Doktor und alles, was mit ihm zu tun hat, ist brandgefährlich!"
Sie sah Morle an und zwinkerte ihm zu: "Wäre extrem schade um so einen feschen Kater wie dich..."
Dann zwinkerte sie Susi auch noch einmal zu. Denn die hatte Recht behalten: Morle war wirklich ein Prachtkater, in vielerlei Hinsicht!
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Re: Im Labor des Dr. Feld

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Morle & Susi

"Hm, ja, da hast du wohl Recht", stimmte der Kater Mrs. Murphy zu, als sie meinte, es wäre schade um ihn (oder als sie meinte, er sei fesch?). "Aber wie hat der Doc dich denn erwischen können? In seinem Garten? Ich hab dich hier noch nie gesehen. Und was hat er mit euch angestellt? Hat er euch Tabletten in den Hals gestopft wie es dieser fürchterliche Tierarzt immer macht?" Munter guckte er die große Maine Coon an. Jetzt war sie mit Erzählen dran. Auch Susi guckte erwartungsvoll - sie hatte ja von ihrem Gast schon ein paar Infos bekommen, aber Geschichten, die jemanden aus der Nachbarschaft betrafen, waren natürlich die interessantesten.
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