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Re: EINS - Edaira-Gebirge
Verfasst: Di 30. Mai 2017, 21:55
von Cassiopeia
Marek / Rangar
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend
Rangar runzelte etwas die Stirn.
"Hundert Tiere, sagst du?" Das war wirklich eine enorm große Herde. "Da sollte es uns gelingen, mindestens zwei Tiere zu erlegen, ja. Bei einer so großen Herde werde ich einige Jäger schicken müssen, erfahrene und Neulinge. Wie steht es mit euch, möchtet ihr mit?"
Marek grinste leicht und nickte.
"Ich würde gern teilnehmen. Meine letzte Jagd war im letzten Sommer und bei einer solch großen Herde als Jäger dabei zu sein ist sicher einmalig. Ich gebe auch Acht auf die Jüngeren, versprochen!"
Ryngar lächelte leicht und nickte. "Gut, dann sei ein Vorbild, wie du es gelobst. Was ist mit dir, Jaeden? Reizt dich die Jagd?"
Re: EINS - Edaira-Gebirge
Verfasst: Mi 31. Mai 2017, 09:44
von Therapistin
Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend
Jaeden schüttelte lächelnd den Kopf.
"Ich war noch nie wirklich für die Jagd gemacht", sagte er. "Auch wenn es sicherlich eine Erfahrung wert wäre." Er hielt kurz inne, während er Rangar nachdenklich anblickte. "Nein, ich hatte eher daran gedacht, die nächsten Tage zu nutzen, um die Erde und meine Fähigkeiten etwas besser kennen zu lernen", erklärte er vorsichtig. "Dass ich die Herde vorhersagen kann, ist bei ihrer Größe nicht überraschend, doch ich möchte erfahren, wozu ich noch im Stande bin und ob ich es kontrollieren kann. Was die Steine mir noch zu sagen haben. Du wirst sicher verstehen können, dass ich dafür absolute Konzentration brauchen werde. Daher wollte ich den Stamm für fünf Tage verlassen." Er sah den Stammesführer unbehaglich an.
"Der Gedanke wird dir nicht gefallen, nehme ich an", vermutete Jaeden. "Aber ich halte es für absolut notwendig. Es kann nur im Sinne des Stammes sein, wenn ich erfahre, wer ich bin und was ich kann." Das Erdbeben von damals ging ihm nicht mehr aus dem Kopf, auch wenn er es unerwähnt ließ. Er würde wohl niemals erfahren, ob es tatsächlich er gewesen war oder es doch nur der Planet selbst gewesen war.
Re: EINS - Edaira-Gebirge
Verfasst: Mo 5. Jun 2017, 22:51
von Cassiopeia
Marek / Rangar
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend
Marek blickte nicht minder unbehaglich zwischen Jaeden und seinem Vater hin und her. Jaeden war noch nie jemand gewesen, der lange um etwas herum sprach. Dieses Mal fragte Marek sich jedoch, ob er ein klein wenig zurück haltender hätte sein können. Vermutlich nicht, das war nicht Jaedens Art und es war eigentlich genau die Eigenschaft, die Marek so an ihm schätzte. Dennoch war Rangar anzusehen, dass er diese Nachricht keineswegs gut auffasste.
Rangars Miene wurde deutlich ernster, als Jaeden sprach. Er sah ihn einen Moment an, den jungen Mann, der diese Tage endgültig zum Mann zu reifen schien, seit er um sein inneres Elementarwesen wusste. Dass Jaeden selbstverständlich in Mareks Gegenwart darüber gesprochen hatte sprach von hohem Vertrauen zwischen ihnen. Eine Tatsache, die Rangar wenigstens ein bisschen beruhigte.
Rangar holte tief Luft. "Du hast Recht, der Gedanke gefällt mir wirklich nicht", sagte er und erinnerte sich ungern an das letzte Gespräch, das sie zu dritt führten und welches im Streit geendet war.
"Ich verstehe, dass du das tun musst und dringend tun willst, nun, da du so wichtiges Neues über dich erfahren hast. Es ehrt dich, dass du dabei an die Sicherheit des Stammes denkst und mögliche Hilfe deiner Kräfte für uns alle. Aber das muss warten. Wenn du nicht auf die Jagd gehst - wovon nicht auszugehen war, das war mir klar - wirst du hier bleiben. Der Drache ist noch dort draußen. Ich kann dich unmöglich gehen lassen, wenn unsere besten Jäger Büffel jagen. Tut mir leid. Du kannst gehen, wenn die Jäger zurück sind. Keinen Tag eher."
Re: EINS - Edaira-Gebirge
Verfasst: Do 8. Jun 2017, 09:24
von Therapistin
Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend
Jaeden verzog keine Miene. Natürlich enttäuschte ihn Rangars Antwort, er hätte diese Chance gerne auf der Stelle genutzt und wäre hinaus gegangen in die felsige Landschaft. Doch er hatte auch geahnt, dass der Stammesführer ihn wohl kaum gehen lassen würde, wenn so viele Jäger fort wären. Immerhin pochte er aber nicht darauf, dass Jaeden dann begleitet wurde, das war wenigstens ein kleiner Vertrauensbeweis.
"Der Drache wird uns nicht angreifen", war er sicher und seufzte leise. Wenn er sich an Rangars Anweisungen hielt, würde der Aufbruch nach Maeren noch länger hinausgezögert als ohnehin schon.
"Hättest du mich denn mit zur Jagd gehen lassen?", fragte er dann behutsam. Schließlich hatte Rangar gefragt, ob Jaeden die Jäger begleiten wollte. Es wäre nicht fair, wenn er zwar hätte jagen gehen dürfen, nun aber nicht zum Kennenlernen seiner Fähigkeiten hinaus gehen durfte. Das musste auch Rangar einsehen.
Re: EINS - Edaira-Gebirge
Verfasst: Do 8. Jun 2017, 13:26
von Cassiopeia
Marek / Rangar
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend
Rangar überlegte.
"Vermutlich ja, dann wäre jemand anderes an deiner Stelle hier geblieben."
Er sah Jaeden fragend an. "Wie kommst du eigentlich auf die fünf Tage? Du willst doch nicht wieder zu den Steilfelsen aufbrechen, von denen ihr gerade kommt?". Ein wenig seltsam erschien es Rangar. Er seufzte leise.
"Kann ich dich zu drei Tagen überreden? Statt den vollen fünf?"
Re: EINS - Edaira-Gebirge
Verfasst: Do 8. Jun 2017, 13:35
von Therapistin
Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend
"Nein, keineswegs, Rangar", sagte Jaeden schnell und sein Herz machte einen kleinen Hüpfer, als der Stammesführer nicht sofort wieder alles abschmetterte. Das war ein gutes Zeichen.
"Der Steilfelsen wäre eher für jemanden geeignet, der die Luft sein Element nennt, denke ich", überlegte Jaeden. Für Greg zum Beispiel, dachte er für sich, sagte es jedoch nicht laut, das ging schließlich niemanden etwas an. "Nein, ich hatte an die zerklüftete Ebene gedacht, dort wäre es ruhig und ich würde nicht unnötig abgelenkt werden." Kurz überlegte er, dann nickte er zögerlich.
"Drei Tage dürften vielleicht erst einmal reichen", gab er dann nach. Es wäre definitiv mehr, als wenn er gar nicht ginge. Und besser, als wenn er sich weg schleichen würde.
Re: EINS - Edaira-Gebirge
Verfasst: Do 8. Jun 2017, 13:44
von Cassiopeia
Marek / Rangar
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend
Rangar lächelte leicht und nickte dann.
"Dann sollen die drei Tage dir gehören. Wenn die Jagd vorbei ist werden wir jede Hand zum Tragen und Verarbeiten brauchen. Marek, dir übertrage ich die Verantwortung für die Jüngeren, sie haben sich an dein Wort zu halten. Wir sollten morgen packen und dann gegen abend aufbrechen. Ich werde hier bleiben und mit den anderen da Lagern und die Räucherung und das Abhängen vor bereiten. Ich wäre dir dankbar, Jaeden, wenn du morgen noch mit hilfst und dann mit den anderen morgen abend aufbrichst, ehe es dunkel wird."
Re: EINS - Edaira-Gebirge
Verfasst: Do 8. Jun 2017, 13:55
von Therapistin
Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend
Jaeden begann zu grinsen und als Rangar endete, strahlte er über das ganze Gesicht, als habe er gerade ein Büffelfell gewonnen.
"Danke für dein Vertrauen, Rangar", sagte er und neigte respektvoll den Kopf. Das Grinsen wollte gar nicht mehr aus seinem Gesicht verschwinden, so wenig hatte er damit gerechnet, dass der Stammesführer ihn tatsächlich alleine gehen lassen würde.
"Ich werde helfen, wo es mir möglich ist", versprach er und zwinkerte zu Marek hinüber. "Und du, pass mir ja gut auf die Würmer auf. Aus ihnen kann wirklich noch was werden."
Re: EINS - Edaira-Gebirge
Verfasst: Fr 9. Jun 2017, 22:23
von Cassiopeia
Marek / Rangar
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend
Marek lachte und war seinem Vater ehrlich dankbar für das Zugeständnis an Jaeden.
"Mehr Jäger als aus dir allemal", grinste er seinem Freund zu und spürte, wie er sich auf die Jagd freute, nun, da Jaedens Vorhaben abgesegnet war. Nun mussten sie nur noch einen oder zwei Büffel erlegen um für den Winter zu sorgen.
Re: EINS - Edaira-Gebirge
Verfasst: Fr 9. Jun 2017, 22:50
von Therapistin
Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend
Nun musste auch Jaeden lachen.
"Ist ja auch nicht schwierig", grinste er zurück. Nun, da Rangar zugesagt hatte, fiel die Anspannung spürbar von seinen Schultern und er fühlte sich wieder sehr viel leichter, nun, da dies geklärt war.
"Gibt es noch etwas weiteres, das es zu besprechen gibt?", fragte er und blickte von Marek zu Rangar. Ansonsten würde er sich in seine Felle kuscheln, die wenigen Stunden Schlaf heute Mittag hatten beileibe nicht genügt, um das Schlafdefizit der letzten Tage auszugleichen.