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Re: Kapitel 4

Verfasst: Mi 9. Mai 2012, 16:27
von Ayrina
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Narea
unterwegs
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Sie musste sich zwingen, Toyan in die Augen zu sehen. Das war das Mindeste, was er verdient hatte.
"Wir konnten sie nicht mitnehmen", sagte sie tonlos.
"Es tu mir leid. Wir hatten keine andere Wahl."

Re: Kapitel 4

Verfasst: Mi 9. Mai 2012, 16:39
von Cassiopeia
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Toyan
unterwegs
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Toyan spürte förmlich, wie er blass wurde und jeder Herzschlag schmerzte. Ein Muskel an seinem Hals zuckte und er hatte Mühe, den Blick weiterhin fokussiert zu halten.
"Keine Wahl?", wiederholte er leise, das Echo dieser Wörter klang unangenehm nach. Das konnte nur eines bedeuten... "Nein... nein, bitte nicht... sag mir, dass sie noch lebt... bitte..." Alles drehte sich, aber noch hielt er sich auf den Beinen. Seine Kehle fühlte sich verkrampft an, er bekam kaum Luft. Sie musste einfach leben, eine andere Option gab es nicht.

Re: Kapitel 4

Verfasst: Mi 9. Mai 2012, 16:57
von vojka
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Aylos
unterwegs
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Aylos hatte nicht wirklich Schlaf finden können. Er wusste, Toyan würde ihm bald bescheid sagen, dann müsste er die Wache übernehmen. Seufzend drehte er sich auf die andere Seite, hoffte so vielleicht doch noch ein paar Minuten den eigentlich so dringend benötigten Schlaf zu finden. Aber es war einfach nicht möglich. Dafür sorgte er sich zu sehr um Tazanna. Ob es ihr gut ging? Hatten sie der Verletzten helfen können? Und was für ihn persönlich wichtiger war, hatte sie dem Feuer, welches in der Stadt gewütet hatte, entkommen können? Oder waren sie gar in eine Falle geraten oder den Jägern in die Hände?
Er hoffte, dass es ihr gut ging, konnte aber nur hoffen und bangen. Als er Toyans Stimme hörte, der Fragte, wer sich näherte, sprang er auf. Hoffte, es wären die anderen und nicht irgendwelche Feinde. Sanft griff er nach der Luft im die Näherkommenden notfalls von ihrem Lager weg zu schleudern, aber es waren die so lang Erwarteten. Als Tazanna schließlich auf ihn zu kam und ihm umarmte, schloss auch er seine Arme um sie und zog sie nah an sich, wollte fühlen, dass es ihr wirklich gut ging.
„Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist und du nun hier bist“, sagte er leise und löste sich etwas von ihr, hielt sie aber noch etwas fest. „Ist alles gut bei euch verlaufen?“, wollte er leise wissen und sah sie fragend an.

Re: Kapitel 4

Verfasst: Mi 9. Mai 2012, 17:09
von Cassiopeia
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Tazanna
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Tazanna nickte, war sich aber nicht sicher, ob Aylos das überhaupt mit bekam. "Mir geht es gut", sagte sie leise und war froh, dass auch er offenbar keine schweren Verletzungen davon getragen hatte. "Dieser Wolf hat uns her geführt... aber Shaya, sie... sie liegt im Sterben...", flüsterte sie tonlos und wagte es nicht, sich umzudrehen, wo Toyan diese Nachricht gerade von Narea enthielt.

Re: Kapitel 4

Verfasst: Mi 9. Mai 2012, 17:14
von Ayrina
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Narea
unterwegs
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Sofort trat Narea einen Schritt vor.
"Ja, sie lebt", beeilte sie sich zu sagen, "doch was auch immer sie hat, es war nichts, was ich hätte heilen können. Es... es tut mir so leid."
Ihre Stimme zitterte und brach am Ende.

Re: Kapitel 4

Verfasst: Mi 9. Mai 2012, 17:15
von vojka
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Aylos
unterwegs
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Aylos warf über Tazannas Kopf einen Blick zu Toyan, während er die junge Frau gleichzeitig wieder etwas näher an sich zog. „Revan hat euch diesen Wolf geschickt, er scheint eine Freundin von ihm zu sein“, meinte er leise und sah weiter zu Toyan. Das würde ihn schwer treffen, wenn er sich vorstellte, dass nicht Shaya sondern Taza betroffen wäre. Nein, das konnte und wollte er sich einfach nicht vorstellen. Unbewusst zog er die junge Sine bei diesen Gedanken noch etwas näher an seine Brust, war froh, dass er ihren Atem spüren konnte, wusste, dass sie lebte und es ihr gut ging.

Re: Kapitel 4

Verfasst: Mi 9. Mai 2012, 17:33
von Cassiopeia
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Toyan
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Toyan erinnerte sich erst nach ein paar Sekunden daran, weiter zu atmen. "Sie lebt", wiederholte er zitternd. Er war nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen, doch er merkte, wie sich unter den Schock nun Wut mischte. Das war nicht fair, wieso Shaya? Er ballte die Hände zu Fäusten.
Er schluckte und versuchte, seine Gedanken in möglich sinnvolle Worte zu pressen.
"Wie... wie lange... noch?", brachte er mühsam hervor, er sah Narea nicht mehr an, sah in die Dunkelheit, in der irgendwo weit weg Shaya war und auf ihren Tod wartete. Allein. Verflucht, er sollte bei ihr sein, wollte bei ihr sein.



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Tazanna
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Tazanna merkte, wie Aylos sie näher zog und legte seine Arme um ihn. "Ich bin so froh, dass ihr noch da seid. Wir haben eure Spur verloren und wenn der Wolf nicht gekommen wäre, hätten wir euch nie gefunden..." Das wollte sie sich lieber nicht vorstellen.

Re: Kapitel 4

Verfasst: Mi 9. Mai 2012, 18:19
von Ayrina
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Narea
unterwegs
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Sie band das Pferd an und spürte, wie ihre Hände zitterten. Sie war am Ende ihrer Kräfte, doch Schwäche würde sie jetzt nicht zulassen. Es war ihre Entscheidung gewesen und nun würde sie dafür gerade stehen.
"Ich weiß es nicht genau. Wir haben sie bei einem Heiler gelassen, dem Tazanna vertraut und ich habe ihn überprüft. Ich denke, sicherer kann sie in Sombal nicht sein. Vielleicht gelingt es ihm, diese Krankheit solange zu verzögern, bis wir ein Gegenmittel gefunden haben."
Sie sah zu Toyan. Der Anblick seines Gesichtes schnitt ihr ins Herz und sie brauchte seinen Schmerz nicht zu spüren. Überdeutlich war er ihm ins Gesicht geschrieben.
"Wenn es uns gelingt, die Nekromanten aufzuhalten, finden wir vielleicht auch ein Heilmittel für Shaya."

Re: Kapitel 4

Verfasst: Mi 9. Mai 2012, 18:49
von Cassiopeia
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Toyan
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Fast hätte er gelacht, es wurde jedoch nur zu einem halbschluchzenden Schnauben.
"Ein Heilmittel braucht sie dann nicht mehr", sagte er und die Worte schmeckten bitter wie Galle. Shaya war schon halb tot gewesen, als sie sie zurück gelassen hatten. Es müsste ein Wunder geschehen, damit sie überlebte.
Traurig schüttelte er den Kopf, fuhr sich mit den Händen durch das Gesicht. Seine Gedanken rasten und einen Moment überlegte er ernsthaft, sich in den Sattel zu schwingen und zurück zu reiten. Er konnte sie doch nicht einfach allein lassen, konnte sie nicht allein sterben lassen. Er liebte sie doch.

Re: Kapitel 4

Verfasst: Mi 9. Mai 2012, 18:53
von Ayrina
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Narea
unterwegs
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nacht
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Sie trat noch einen Schritt zu Toyan.
"Du kannst ihr im Moment nciht helfen", sagte sie leise. Sein Gesicht zeigte mehr als deutlich, was in ihm vorging und es schmerzte Narea auf doppelte Weise.
"Sie würde nicht einmal merken, dass du bei ihr bist."
Sie trat neben ihn und legte ihm nach kurzem Zögern die Hand auf die Schulter. Sie fühlte sich ein wenig schuldig, als sie versuchte, seinen aufgewühlten Geist zu beruhigen und ihm ruhige Gefühle zu geben.