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Re: Kapitel 1
Verfasst: Do 25. Mär 2010, 15:03
von Richard
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Iyad al Aban
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Meria
NC 17
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"Sein Körper sei die Fessel, mein Blut der Schlüssel!" Das Messer fuhr bei diesen Worten in Iyads Hand. Er unterdrückte den Schmerzensschrei und riss seine durchstochene Hand in die höhe. Blut sprizte auf das vor Angst erstarrte Gesicht seines Opfers. Langsam begannen sich die tropfen zu bewegen, die Kette zog sich zurück, versickerte in den Poren. Ein schwarzer Schleier legte sich über die Augen des ehemaligen Koches, Knochen knirschten und knackten während sich Teile des Skeletts umformten, Fleisch begann zu kochen während die reine magische Kraft des anderen Ortes in ein Wesen sickerte das dafür nicht gedacht war. Die Zähne formten sich um, wurden spitzer, schärfer und hielten die gespaltene Zunge zurück während der ganze Körper eine Wandlung durchlief.
Iyad selbst konnte sich kaum noch bei Bewusstsein halten, zu groß waren die Anstrengungen, aber er musste den Befehl erteilen, ein paar wenige Sätze dann wäre es getan. "Ich habe dich beschworen! Ich befehle dir!" Keuchte er mit trockenem Mund. "Töte alle auf diesen zwei Schiffen bis auf mich, den Magierjäger und die Frauen! Verschone niemanden sonst! Aber schädige nicht die Schiffe!"
Re: Kapitel 1
Verfasst: Do 25. Mär 2010, 15:08
von Ayrina
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Narea
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Meria
NC17
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"Ihr... wolt auch den Kapitän und alle dieses Schiffes töten?", fragte Narea mit rauer Stimme und starrte Iyad fassungslos an. Wie sollten sie allein zum Doganreich kommen? Sie beobachtete, wie der ehemalige Koch sich in Bewegung setzte. Ein Knurren entrang sich seiner Kehle, das eindeutig nicht von dieser Welt stammte. Sie war in die Knie gesunken und musste sich zwingen, nicht den blutigen Dolch vor ihr anzustarren. Sie richtete den Blick wieder auf Iyad. Er sah nicht gut aus. Er sah wirklich nicht gut aus.
"Iyad?"
Ihre Stimme zitterte, während das Opfer, das nicht mehr viel Ähnlichkeit mit einem Menschen hatte bereits die Tür erreicht hatte.
Re: Kapitel 1
Verfasst: Fr 26. Mär 2010, 14:27
von Richard
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Iyad al Aban
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Meria
NC 17
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Iyad lächelte leicht bei Nareas Worten. Sie verstand nichts von der Beschwörung eines Dämonen. "Wollt ihr ihm mitteilen wer zu der einen und wer zu der anderen Seite gehört?" Der Befehl war zwar vage gewesen und hatte zu viele Lücken. Hoffentlich war Lykez gut gelaunt ob seines Zuganges zu dieser Welt und würde die Grenzen der Befehle nicht austesten.
"Auf diese Art haben wir keine Zeugen. Und wir gehen sicher das niemand entkommt. Und jetzt könntet ihr mir etwas Wasser bringen." Iyad konnte sich kaum noch kniend halten, einzig die Tatsache das er den Kreis nicht zerstören wolle solange der Dämon noch in der Nähe war hielt ihn auf seinen Knien.
Re: Kapitel 1
Verfasst: Sa 27. Mär 2010, 13:55
von Herbststurm
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Aziza N‘buku
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Luna
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Super - jetzt machte die Frau ihre Fesseln los. Und dann? Sie waren eingesperrt ohne jede Chance zur Flucht! Ihr Selbstmitleid wurde fast so groß wie ihre Angst vor dem, was ihnen passieren würde. Es war bereits bei ihrem letzten Fluchtversuch ein Alptraum gewesen, an den sie nicht gerne zurück dachte, aber dieses mal war jemand gestorben..
Re: Kapitel 1
Verfasst: Sa 27. Mär 2010, 14:04
von Tjeika
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Shaya Zarin
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Luna
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Shaya löste ihre Fesseln und stand auf. Und sofort überkam sie der Schwindel. Da fiel ihr ein, dass sie noch immer eine recht tiefe, offene Wunde am Arm hatte. Die würde sie auf alle Fälle versorgen müssen, sonst würden sie nie hier heraus kommen. Also riss sie sich ein Stück von ihrem Ärmel ab und band den Stoff um die Wunde. Mehr konnte sie für den Augenblick nicht tun.
Dann wandt sie sich Aziza zu.
"Also hör zu. In gut einer halben Stunde wird nur ein Mann hier vorbeisehen. Wenn wir uns hinter der Tür verstecken, dann wird er aufschließen und reinkommen. Dann müssen wir ihn nur noch überwältigen", sprach Shaya und löste mit Hilfe des Dolches auch die Fesseln der jungen Frau.
Re: Kapitel 1
Verfasst: Sa 27. Mär 2010, 20:52
von Ayrina
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Narea
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Meria
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Iyads Worte drangen kaum zu Narea durch. Sie starrte auf ihre zitternden Hände und zwang sich, nicht zu dem Dolch zu blicken.
Du hast einen Mann getötet, hallte es in ihrem Kopf und sie schloss die Augen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Ganz offensichtlich hatte sie nicht gedacht, sondern einfach nur gehandelt. Gemordet. Die junge Frau ballte die Hände zu Fäusten, doch das Zittern blieb. Schließlich hob sie den Blick und sah Iyad an, als könnte er etwas sagen, was all das ungeschehen machte. Und tatsächlich sagte der Blutmagier etwas, doch sie verstand es nicht. Irgendetwas von Wasser. Sie runzelte die Stirn.
"Was?", fragte sie mit einer Stimme, die nicht wie ihre eigene klang.
Re: Kapitel 1
Verfasst: Sa 27. Mär 2010, 21:12
von Erzähler
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15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Meria
NC 17
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Das war nicht sein Körper. Er war seiner unwürdig. Schwach. Sterblich. Was hatte sich dieser Mensch nur dabei gedacht, ihn in diese Welt zu zwingen und an ein derartiges Wesen zu binden? Was auch immer es war, Lykez würde ihn teuer dafür bezahlen lassen. Schon bald. Er sah auf die klauenartigen Hände, die für den Moment zu ihm gehörten und trat an Deck. Zu Iyads Glück hatte er keine Lust auf Spielchen. Er wollte nicht länger als notwendig an diesen Körper gebunden sein. Also trat er an Deck und fast konnte man glauben, die schwarzen, schmalen Lippen kräuselten sich zu einem kleinen Lächeln, als er die geschockten Gesichter und die Rufe des Entsetzens von der Mannschaft bemerkte. Einen Moment ließ er seine Erscheinung noch auf die Anwesenden wirken, dann entfesselte er seine Kraft und wütete wie der Dämon, der er war unter den Seemännern. Das Töten war ein Spiel für ihn und er würde es genießen. Das Knirschen der Knochen, das Geräusch, wenn das Blut seiner Opfer den Boden berührte. Einige der Männer stellten sich ihm mutig, doch wirkungslos entgegen, während andere Schutz im offenen Wasser suchten. Die letzteren ignorierte Lykez. Es gab genug Opfer für ihn. Das Blut benetzte zunächst seine Hände, dann seinen gesamten Körper und dieses Gefühl war das Gefangensein in diesem Körper fast wert.
Er stieß auf einen jungen Mann, der hinter einer Truhe kauerte und packte ihn bei der Kehle, doch dann hielt er inne. Ein Magiejäger. Er knurrte und zögerte einen Moment. Gut, sollte der Magier seinen Willen haben. Er stieß den Mann zu Boden und achtete nicht einmal darauf, dass der hart mit dem Kopf auf der Truhe aufschlug und reglos liegen blieb. Er lebte. Das war alles, was zählte.
Unaufhaltsam wütete er und bald war das Schiff bedeckt mit Leichen. Doch auch die Luna sollte nicht sicher vor ihm sein. Er kletterte auf das Piratenschiff und setzte dort sein blutiges Massaker fort.
Als die Schreie von oben drangen, ging der Matrose gerade nach unten, zu den beiden Gefangenen. Sicherheitshalber hatte er seinen Säbel gezogen und trat zu den Gitterstäben. Er warf einen Blick nach innen, doch noch ehe er etwas zu der ganz offensichtlich nciht mehr gefesselten Shaya sagen konnte, kamen schwere Schritte nach unten. Überrascht fuhr er herum und hatte das Gefühl, die Hölle hätte sich vor seinen Augen aufgetan und ihren dunklen Fürsten ausgespuckt.
Ein Schrei löste sich aus seiner Kehle, erstarb jedoch, bevor er die zitternden Lippen erreichte. Lykez hatte seinen Hals gepackt und hob ihn hoch. Mit einem Knurren riss er dem Mann die Kehle auf und schloss genüsslich die Augen, als das warme Blut über seine Hand lief. Dann warf er den Toten achtlos beiseite und wandte sich mit einem bedrohlichen Knurren den beiden Frauen zu.
Re: Kapitel 1
Verfasst: So 28. Mär 2010, 17:04
von Tjeika
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Shaya Zarin
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Luna
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Geschockt und über alle Maßen am ganzen Leib zitternd starrte Shaya auf den toten Leib des Piraten, der vor der verschlossenen Türe mit aufgerissener Kehle am Boden lag. Die Blutlache wuchs von Sekunde zu Sekunde und Shaya hatte das Gefühl, dass es nie wieder aufhören würde, zu bluten. Ja, sie hatte sogar das Gefühl, irgendwann würden sie in dem Blut ertrinken. Ängstlich blickte Shaya allmählich und überaus langsam zu dem... ja, was war das eigentlich für ein Etwas, welches nun an der Stelle des Piraten vor der verschlossenen Türe stand? So recht konnte Shaya es nicht einordnen. Doch dann kam ihr ein Gedanke, der sie genauso zurücktaumeln ließ, wie der Anblick des Dämonen. Blutmagie! Iyad! Shaya schluckte.
Re: Kapitel 1
Verfasst: So 28. Mär 2010, 17:24
von Herbststurm
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Aziza N‘buku
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Luna
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Wenn es einen perfekten Moment gab, um in Ohnmacht zu fallen, war dieser hier vermutlich sehr nah dran. Aber wie immer verpasste Aziza diesen Moment, starrte nur mit offenem Mund und aufgerissenen Augen auf die Leiche und dem Verursacher. Nicht einmal schreien konnte sie jetzt noch.
"hsm.." machte sie hilflos und wenn sie geglaubt hatte, dass sie keine größere Angst als die vor zehn Minuten würde versprüren können, wurde sie jetzt eines besseren belehrt.
Re: Kapitel 1
Verfasst: So 28. Mär 2010, 18:21
von Erzähler
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15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Luna
NC 17
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Die Angst, die förmlich in Wellen von den beiden Frauen zu ihm schwappte, ließ ihn wohlig zittern. Wie gerne hätte er seine Finger in ihr Blut getaucht, doch Iyad wollte aus irgendeinem Grund, dass die Frauen lebten. Gut, er würde sie nicht töten. Nicht jetzt und nicht so. Noch einmal knurrte er und trat einen Schritt näher an die Gitterstäbe, nur um den Anblick ihres Zurückzuckens zu genießen. Dann wandte er sich ab und überließ sie ihrem Schicksal. Er tötete sie nicht, doch von befreien war nun wahrhaftig nicht die Rede gewesen. Ruhigen Schrittes kehrte er an Deck zurück, wo es nun immer leiser wurde, nachdem die Verletzten mehr und mehr ihren Wunden erlagen. Es war ein Schlachtfeld. Und Lykez genoss den Anblick.