Seite 32 von 102

Re: 3. Port Soles

Verfasst: Sa 1. Feb 2020, 18:36
von Tjeika
=====================================
Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Vormittag
=====================================

"Das fürchte ich allerdings auch", murmelte Shaya besorgt, aber so leise, wie es ihr möglich war, so dass Tazanna sie gerade noch verstand.
Dass sie einen Augenblick benötigte, machte sie durch eine knappe Geste deutlich. Sie wollte nicht zu offensiv vorgehen. Immerhin hatten sie es hier mit einer, wie es schien, äußerst talentierten Magierin zu tun. Daher tastete sie sich nur äußerst sensibel und vorsichtig die vielen Gedankenfäden entlang. Sie bemerkte eine Kontrolle, die von Azyra ausging. Sie bemerkte allerdings auch noch etwas anderes.
Shaya zögerte nicht lange. Toyan baute die Mauer wieder auf, die sie vor einiger Zeit so mühsam abgebaut hatten. Doch hier ging es um mehr. Und so unterstützte Shaya Toyan beim Bau seiner geistigen Mauer, wobei sie darauf achtete, dass nur er mitbekam, dass er Unterstützung hatte. Sie suchte, bildhaft gesprochen, Deckung hinter der Mauer, die er baute und reichte ihm die Steine an, die er benötigen würde.

Re: 3. Port Soles

Verfasst: Sa 1. Feb 2020, 19:57
von LaBerg
=========================
Tarik
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Vormittag
=========================


"Anders im Sinne von, dass das Gestein aus der die Mauer errichtet ist, an dieser Stelle irgendwie eine andere Zusammensetzung hat." Tarik überlegte wie er es Zeira am besten erklären sollte. "Du warst doch sicher auch schon ein paar mal hier am Strand. Es gibt Stellen, dort gibt es recht feinen Sand und es gibt Stellen das ist der Sand gröber und geht schon in Kies über. Bei festen Steinblöcken gibt es solche Unterschiede auch. Man kann sie nicht so offensichtlich sehen, aber mit meiner Magie kann ich diese Unterschiede spüren", versuchte Tarik den Unterschied etwas anschaulich zu erklären.
"Und du hast recht als wäre es ein Durchgang." Tarik legte seine Hand abermals auf die Wand.
"Ich könnte diesen Stein zu Sand zerfallen lassen... Aber das ist vielleicht etwas auffällig", sprach er seine Gedanken aus.
"Oder..." Tarik blickte zu Zeira und suchte mit seinem Blick ihre Augen. "...wenn du mir vertraust, können wir versuchen uns duch den Stein durchzuarbeiten." Es würde ein mühsames Unterfangen werden, aber die Mauer war dick genug, dass es möglich sein würde durch sie hindurchzukommen ohne diese komplett zerfallen zu lassen.

Re: 3. Port Soles

Verfasst: Sa 1. Feb 2020, 22:13
von Spikor
=========================
Réigam
Port Soles
Anfang Februar, 146. Jahr des Lichtes
Mittag
=========================

Nachdem Réigam um die nächste Ecke gebogen war, fiel ihm ein, dass er Borg nicht nach dem Weg gefragt hatte. Er zögerte kurz, entschied sich dann aber, nicht zurück zu gehen. Immerhin hatte der Bettler erzählt, dass Kjane ein Wollhändler war, und Réigam wusste, auf welchem Marktplatz er solche finden würde. Also stiefelte Réigam durch die eiskalte Stadt und hatte schon ganz kalte Hände und Füsse, als er sein Ziel erreichte und anfing, sich zu Kjane durchzufragen. Schließlich wurde er an einen Marktstand verwiesen, der vor einem großen Gebäude stand. Réigam fragte sich, ob das Haus auch Kjane gehörte - vielleicht sein Lager? Aber vielleicht war es auch nur Zufall. Jedenfalls standen mehrere Leute um den Stand herum. Manche waren womöglich Kunden, andere Angestellte. Ob Kjane persönlich anwesend war? Réigam trat an den Stand und schaute und hörte erst einmal zu. Er warf einen Blick auf die Waren und die Preise und lauschte, ob sich einer der Anwesenden als der Kaufmann selbst herausstellen würde. Ansonsten würde er nach dem Händler fragen, sobald er an der Reihe wäre.

Re: 3. Port Soles

Verfasst: Sa 1. Feb 2020, 22:38
von Cassiopeia
=====================================
Toyan Kerim / Tazanna / Zeira
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Vormittag
=====================================

Toyan war beinahe besiegt. So stark war die Magierin vor ihm, dass sie ihn ohne einen Handstreich besiegt hatte. Sie hatte ihn zu sich kommen lassen und er war in ihre Falle getappt wie ein Anfänger.
Er hatte stark sein wollen, so stark, wie er einst gewesen war. Doch sie zerbrach ihn mental ohne ein einziges Wort.
Seine innere mentale Mauer war fast nicht mehr existent, als er merkte, wie es plötzlich leichter ging. Wie er wieder fokussierter wurde und die Gedanken der Magierin ausblenden konnte, Herzschlag für Herzschlag. Zitternd atmete er ein, tiefer als zuvor und öffnete die Augen wieder. Shaya war hier, sie war bei ihm, in seinem Kopf und sie half ihm. Sie gab ihm Stärke wo er schwach war. So war es schon immer gewesen, sie stärkten einander gegenseitig, wo sie allein nicht weiter kamen.
In diesem Fall hatte er sich immens überschätzt. Doch nun war er nicht mehr allein.
Langsam hob er den Blick, erkannte, dass die Kraft zurück kehrte, seine Gedanken ihm wieder gehorchten und sich Stück für Stück neu zusammen setzten. Er würde stärker sein als diese Magierin - mit Shayas Hilfe!

Zeira überlegte etwas.
"Versuchen wir es", sagte sie dann, "wenn es geht, gehen wir durch den Stein ohne alles zerfallen zu lassen. Wir müssen weiter kommen. Wenn es nur so geht, tun wir es." Entschlossen nickte sie Tarik zu, auch wenn sie selbst nur wenig dazu beitragen konnte, dass es gelingen würde.

Kjane stand am Fenster seines Hauses und blickte auf den Markt vor seiner Haustür. Die Kälte brachte einen guten Absatz, aber nur wenig Kundschaft und die steigenden Preise trieben immer mehr Leute weg. Die Geschäfte brachen ein, die Menschen wurden verzweifelter. Auch Kjane kämpfte mit den Folgen. Tag für Tag verlor er einen Teil seines Vermögens, das ihm zwischen den Fingern zu zerrinnen drohte. Obwohl die Wollhändler mit die einzigen Händler waren, die überhaupt noch etwas verkauften.
Die Straßen von Port Soles waren gefährlich worden für wohlhabende Leute. Er schickte Dienstboten zu den Einkäufen und verließ kaum noch das Haus. Wenn es einen von ihnen erwischte, war er jederzeit ersetzbar. So musste er nicht seinen eigenen Hals riskieren.
Heute schienen sich ein paar mehr Neugierige um seinen Stand zu scharen, vielleicht würde der Verlust nicht ganz so herb ausfallen. So blieb ihm genug Gelegenheit, die Kundschaft von oben herab zu beobachten.

"Wollt Ihr etwas kaufen?", fragte die Händlerin, die tief in Tücher gehüllt war, an Réigam gerichtet. "Für drei Silberstücke bekommt Ihr Lammfell-Fäustlinge gegen die Kälte, mein Herr. Oder eine regenfeste Kapuze? Vielleicht warme Beinlinge?"

Re: 3. Port Soles

Verfasst: Sa 1. Feb 2020, 22:45
von Tjeika
=====================================
Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Vormittag
=====================================

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. So weit runter, wie die Azyra die Mauern gerissen hatte, die Toyan nun so mühsam wieder aufbaute. Doch es gelang, zäh und langsam.
"Endlich", flüsterte Shaya leise in Toyans Kopf und dann zog sie sich zurück.
"Wir sind hier. Gib uns ein Zeichen, wenn wir eingreifen sollen", gab sie ihm jedoch noch mit auf den Weg.
"Sie hat ihn nicht mehr unter Kontrolle", erklärte Shaya leise, während sie die Lider wieder öffnete.
"Sie ist die Blutmagierin, die wir suchen. Und außerdem eine Nekromantin. Sie hat all die Morde in Auftrag gegeben und sie kontrolliert wohl schon einige wichtige Leute in der Stadt", gab sie die Informationen, die sie hatte gewinnen können, ohne, dass sie zu sehr auffiel, an Tazanna weiter.
"Warum, weiß ich aber nicht", musste sie dann zugeben.

Re: 3. Port Soles

Verfasst: So 2. Feb 2020, 10:24
von LaBerg
=========================
Tarik
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Vormittag
=========================


Tarik nickte mit einem leichten Lächeln. Es freute ihn, dass Zeira ihm vertraute und irgendwie mochte er die kleine Wüstenbewohnerin. Die hier in der Stadt genauso fehl am Platz war, wie er es war.
"Du musst Dich vor mich stellen und mich fest umarmen. Sorge dafür, dass Dein Körper möglichst viel Kontakt zu dem meinigen hat. Um so weniger Kontakt wir haben um so schwieriger ist es für mich", begann Tarik seine Erklärung über das vorgehen. "Ich werde Dich. Ich werde uns langsam in die Mauer hineinschieben. Es wird sich anfühlen als würde Dein Körper oder besser gesagt unsere Körper komplett mit Sand oder vielleicht besser mit zähem Schlamm bedeckt werden. Wenn wir weit genug in der Wand drin sind, werde ich Dir sagen, dass Du Luft anhalten musst. Du darfst erst wieder Luft holen, wenn ich es Dir sage."
Tarik hielt kurz inne. "Und eines ist ganz wichtig: Du musst ruhig bleiben und meinen Bewegungen folgen. Wenn Du Panik bekommst, bleiben wir beide in der Wand stecken und finden dort unser Grab."

Re: 3. Port Soles

Verfasst: Mo 3. Feb 2020, 21:48
von Spikor
=========================
Réigam
Port Soles
Anfang Februar, 146. Jahr des Lichtes
Mittag
=========================

Réigam schluckte aufgrund der Preise, aber zum Glück wollte er ja ohnehin nichts kaufen. Stattdessen antwortete er der Frau freundlich: "Leider habe ich keine 3 Silberstücke. Deshalb bin ich hier - ich suche Arbeit!" Da er wusste, dass Kjane ein Mann war, konnte es sich hier nicht um den Händler persönlich handeln, also beließ es Réigam erstmal bei dieser Information und wartete ab, was die Frau ihm antworten würde. Er hoffte, mit dem Händler persönlich sprechen zu können, um ihm vielleicht ein paar Informationen über seinen toten Kollegen zu entlocken. Wirklich bei ihm arbeiten wollte er natürlich nicht, schließlich arbeitete er schon für Tazanna (er hatte dort ja bereits zugesagt und nicht wieder gekündigt - ein Gedanke, der ihn kurz schmunzeln ließ).

Re: 3. Port Soles

Verfasst: Mo 3. Feb 2020, 23:14
von Cassiopeia
=====================================
Toyan Kerim / Tazanna / Zeira
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Vormittag
=====================================

Tazannas Augen weiteten sich bei dem, was Shaya erzählte. Dies war die Frau, die Choma so heimlich unterwandert hatte?
"Es wird kaum andere Gründe dafür geben als Macht und Kontrolle", meinte sie und sah wieder in Richtung des Raumes, in dem Toyan nun nicht mehr der geistigen Sklaverei nahe war.
"Was tun wir? Meinst du wir sind ihr gewachsen?" Keine unwichtige Einschätzung, die Azyra schien sehr mächtig zu sein. Da musste jeder Angriff bedacht werden. Es war ein großes Risiko. Aber welche Wahl hatten sie sonst?

Toyan merkte, wie sich seine Mauer Stein für Stein, Bruchstück für Bruchstück zusammen setzte. Tiefe Erleichterung überkam ihn, die er von Azyra bewusst verbarg. Shaya war hier und sie war bereit ihm zu helfen.
Er hob seinen Blick und dieses Mal war er klar, ohne den Schleier der geistigen Trübheit.
"Ihr habt keine Kontrolle mehr über mich", sagte er klar als spräche er sich gegen einen Dämon aus. Er griff in seine Tasche und holte einen aufgerollten, feinen, hauchdünnen und fast unsichtbaren Draht heraus: eine der Geheimwaffen der Jäger. Der Draht nahm den Magiern einen Großteil ihrer Magie, wenn er sich um ein Stück bloßer Haut schlang. Er musste jetzt sehr schnell sein und gut zielen. Erst wenn er den Draht platziert hatte durfte Shaya eingreifen.

Azyra sah den Mann mit wachsendem Entsetzen an, der vor ihren Augen erst beinahe geistig zerbrochen war und sich am Ende aufrichtete und klar und deutlich mit ihr sprach. Sie hatte ihn beinahe gehabt! Den ach so edlen Toyan Kerim - es hatte nicht viel gefehlt und sie hätte ihn gebrochen. Mit ihm wäre auch der Widerstand zerbrochen.
Doch der Mann war stärker als sie gedacht hatte. Vielleicht eilte sein Ruf ihm mit Recht voraus. Er verhielt sich genau so wie gedacht.
"Ich habe jede Kontrolle über Euch", präzisierte sie. Er war so vorhersehbar.
"Ihr werdet versuchen mich mit dem Banndraht zu erwischen und dafür werdet Ihr Euren Kopf durch eben jenen Draht verlieren", erklärte sie ruhig. "Ihr könnt es vermeiden, wenn Ihr aufgebt und Euch in meine Dienste stellt. Euer Leben gegen ein bisschen Draht - was ist das schon?"

Zeira sah Tarik ein wenig unsicher an. Dann nickte sie und vergewisserte sich, dass tatsächlich der Zentimeter ihrer Haut mit Tuch bedeckt war.
"Gehen wir", meinte sie entschlossen und zog sich sogar noch das Tuch ihres Schals über das Gesicht, sodass wirklich nichts ihrer Haut aus versehen in Kontakt mit Tarik kommen könnte. Sicher war sicher. Sie trat an ihn heran und begann ihn sehr vorsichtig zu umarmen, bis sie meinte die richtige Position mit ihm gemeinsam gefunden zu haben, sodass sie durch die Wände gehen konnten.

Re: 3. Port Soles

Verfasst: Mo 3. Feb 2020, 23:20
von Tjeika
=====================================
Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Vormittag
=====================================

"Natürlich sind wir dem gewachsen", erwiderte Shaya leise und nickte Tazanna aufmunternd zu.
"Wir müssen nur auf das Zeichen von Toyan warten", flüsterte sie und beobachtete anschließend mit vorsichtigem Blick um die Säule herum, was sich in dem großen Raum abspielte.
Hier und da war sie schon versucht einzugreifen. Gerade auch nachdem Toyans Plan so einfach aufgeflogen war.
So war das nicht gedacht gewesen...
"Verdammt", murmelte sie und ballte ihre Hände zu Fäusten.
"Wir greifen vorher ein, Toyan braucht Ablenkung. Am Besten, erst einmal einer von uns beiden gibt sich zu erkennen und lenkt Azyra ab, damit Toyan tun kann, wozu er hier ist."
Sie würde Tazanna die Wahl überlassen, wer von ihnen besser dafür geeignet war.

Re: 3. Port Soles

Verfasst: Di 4. Feb 2020, 18:37
von LaBerg
=========================
Tarik
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Vormittag
=========================

Tarik schloss nun ebenfalls seine Arme um Zeira, als sie zu der Wand traten. Ganz sicher, ob es wirklich funktionieren würde, war sich Tarik nicht, aber solche Gedanken durfte er jetzt nicht haben. Entschlossen holte er Luft und berührte mit den Händen die Wand. Er ließ seine Magie durch die Häde und seine Körper und den von Zeira fließen. Wie sich das wohl für sie anfühlen musste?
Es schien tatsächlich zu funktionieren als Tarik Zeira mit seinem Körper gegen die Wand drückte, konnte er sie in eben diese hineischieben. Da sie sich sehr dicht waren spürte er deutlich, wie sich die weiblichen Rundungen Zeiras an seine Körper schmiegten, wärend sie immer weiter in die Wand vorrückten.
"Tief Luft holen und Luft anhalten und Augen schließen!"
Tarik atmetete ebenfalls tief ein und hielt den Atem an, dabei schob Zeiras und seinen Körper weiter in die Mauer hinein. Der kritischste Moment war erreicht ihre beiden Körper befanden sich komplett in der Mauer. Überall wo Tarik nicht den Körper von Zeira berührte, war nun der Druck des Steins zu spüren. Auf keine Fall durfte jetzt Panik aufkommen oder die Konzentration nachlassen.
Mit dem nächsten Schritt würden die ersten Teile von Zeiras Körpers wieder aus der Wand hinausgelangen.