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Aceio
Néhara
November, im 145. Jahres des Lichts
Nachmittag

Aceio lächelte leicht.
"Eine engagierte Freiheitskämpferin, ohne Zweifel", sagte er mit leiser Anerkennung. Sie hatte bereits viel für Choma getan. Sie wusste, was Freiheit und Unfreiheit bedeuteten.
"Dieses Land war so lange isoliert, dass wir ihnen unsere Wertvorstellungen nur schwer vermitteln können. Doch sie werden an ihre Küsten getragen, schon bald. Und was dann kommt, kann niemand voraus sehen."

Brianna
Néhara
November, im 145. Jahres des Lichts
Nachmittag

"Nein"; stimmte Brianna leise zu.
"Hoffen wir, es kommt nicht nur Verderben und Tod."
Rache und Wut brachte das schlechteste der Menschen zum Vorschein und die Bevölkerung dieser Inseln würde für die Taten Nalahrs büßen müssen. So ungerecht das auch war.

Aceio
Néhara
November, im 145. Jahres des Lichts
Nachmittag

"Die Menschen hier sind vollkommen schutzlos. Sie wissen nichts von Nalahrs Kriegszug durch Choma, was er angerichtet hat, wie viele Menschen durch seine Schergen gestorben sind. Sie wissen nichts von der Schlacht auf dem Wasser. Nichts von dem Chaos, das dadurch entstanden ist. Nichts von den Waffen des Festlands. Nichts von freiem Handel... sie sind auf nichts vorbereitet, was sie bald wie eine gewaltige Welle überschwemmen wird. Die Regierungen des Festlandes werden die Arme ausstrecken und das Wasser wird sich erneut blutrot färben. Und die Menschen hier haben niemandem etwas getan."
Es war ein unausweichlicher Untergang für Nalahrs Volk.

Brianna
Néhara
November, im 145. Jahres des Lichts
Nachmittag

Brainna nickte und schwieg, während ihre Bestellungen gebracht wurden. Es würde Krieg geben. Und sie konnten kaum etwas tun, um das zu verhindern. Schon wieder Krieg. Tod. Gewalt.
Brianna schüttelte den Kopf. Sie sah zu Aceio.
"Ich habe mich etwas umgehört", kam sie schließlich zum eigentlich Grund ihres Treffens.
"Die Menschen hier sind sehr unterschiedlicher Ansicht. Die Adligen wollen, dass alles so bleibt. Sie brauchen jemanden, der Nalahrs Platz einnimmt und ihre Macht stützt. Sie werden kaum offen für Veränderung sein. Vermutlich würden sie auch Ileia unterstützen, wenn sie die Macht übernehmen will. Die einfacheren Leute sind vermutlich etwas mehr bereit, sich neuen Dingen zu öffnen. Vielleicht finden wir da Unterstützung."

Aceio
Néhara
November, im 145. Jahres des Lichts
Nachmittag

"So klingt es, ja. Aber dann müsste das einfache Volk stärker werden als die Oberschicht. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Doch wenn besagte Oberschicht weiterhin regiert, werden sie das Reich in den Untergang schicken. Eine verzwickte Lage", gab er zu.
"Also halten wir uns an die einfachen Leute. Händler, die nun die Option haben, ihre Ware nicht nur auf dem eigenen Markt zu verkaufen. Ihnen können wir Handelsgeschäfte anbieten. Die Waren werden im Osten sicher gefragt sein." Es war eine Möglichkeit.

Brianna
Néhara
November, im 145. Jahres des Lichts
Nachmittag

"Wir könnten eine Revolution anzetteln"; sagte Brianna im Scherz. Zumindest halb. Dieses Land musste sich dringend verändern. Und das auch noch schnell. Das schränkte ihren Handlungsspielraum ein.
"Und vielleicht solltet Ihr mit Ileia sprechen."

Aceio
Néhara
November, im 145. Jahres des Lichts
Nachmittag

Aceio sah Brianna neugierig an.
"Das klingt gar nicht so verkehrt. Weißt du, was dafür zu tun ist? Wir haben nicht so viel Zeit wie wir vor Nalahr hatten... da konnte ich mir in Ruhe die richtigen Leute zusammen suchen. Es wäre sicher nicht falsch, etwas ähnliches auch hier zu versuchen, anzustoßen. Die Wandlung selbst müssen die Bélaner selbst schaffen."

Brianna
Néhara
November, im 145. Jahres des Lichts
Nachmittag

Brianna starrte Aceio überrascht an.
"Du willst tatsächlich eine Revolution starten?", fragte sie nach, nicht sicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte. Das waren gefährliche Gedanken, die er damit in den Menschen wecken konnte. Nicht unwahrscheinlich, dass es indie völlig falsche Richtung lief.

Aceio
Néhara
November, im 145. Jahres des Lichts
Nachmittag

Aceio lachte leise.
"Nicht direkt. Ich habe schon einmal einen Widerstand aufgebaut. Mehr als einmal. Ich sage nicht, dass hier morgen Heerscharen mit blutigen Bannern durch die Straßen ziehen und den Tod der herrschenden Klasse fordern. Auch das ist schon geschehen... es kann auch hier passieren. Langsam. Dann brauchen wir mehr Zeit. Doch vielleicht reicht es, den Samen zu setzen. Ob er erblüht, bleibt abzuwarten. Aber... ja. Ich bin dazu bereit."

Brianna
Néhara
November, im 145. Jahres des Lichts
Nachmittag

Brianna sah auf den Becher in ihrer Hand und überlegte.
"Wenn wir es schnell anstoßen wollen, brauchen wir die richtigen Leute, die wir anstacheln. Wir brauchen Wortführer und Anführer, die andere mitreißen können. Jemand, mit dem sich alle identifizieren können."
So jemand würde nicht leicht zu finden sein.