Kapitel 1

[Ayrina]

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Evona
13. August 712
Mittag
Palast, Ardakan
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Mit Salben, Verbänden und Ölen bepackt verließen Evona und Liara kurz darauf die Krankenstation wieder. Sie würden Karim die Totenwache gönnen, doch am nächsten Vormittag mussten sie den Leichnam präparieren, sollte er ihnen nicht auf der Reise wegfaulen.
"Warst du schon einmal beim Feuer", fragte Evona unvermittelt und sah zu Liara.

[Cassiopeia]

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Inaya
13. August 712
Mittag
Palast, Ardakan
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Inaya nickte bedrückt. "Es sieht so aus", sagte sie leise, der Gedanke war ziemlich erschütternd, wie sie fand. Doch genau darauf lief es offenbar hinaus und das bereitete ihr große Sorgen. Sie hatte die Stadt brennen sehen und wusste, etwas Furchtbares würde geschehen.
"Karim muss das erfahren", sagte sie vorsichtig, während sie beobachtete, wie Rymel das Glas Schnaps hinunter stürzte. Offensichtlich nicht sein erstes.
"Möchtest du es ihm sagen oder sollen Bidjan und ich das tun? Wir sind beide Zeugen deiner Worte."
Ein Verrat also. Wer hatte den heiligen Eid der Götter gebrochen? Und wozu? Demnach war der Mord an Lenco ein vorsätzlicher Akt gewesen, jemand hatte ihn mit Absicht zum Schweigen gebracht und genau gewusst, wer er war. Aber wer? Inayas Gedanken rasten, doch sie konnte keinen von ihnen festhalten.


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Liara
13. August 712
Mittag
Palast, Ardakan
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Liara nickte langsam. "Das ist lange her, länger als drei Menschenleben. Vieles hat sich inzwischen verändert, dort die Bannstätten sind dieselben geworden und das Feuer von Chairo brennt noch immer. Wie das Feuer waren seine Hüter damals warmherzig und hitzig, ich habe mich sehr willkommen gefühlt. Lenco habe ich nicht angetroffen, er war auf Reisen, daher habe ich ihn heute nicht erkannt... ich wünschte, wir müssten ihnen nicht diese Nachricht und seinen Leichnam überbringen."
Sie hasste schlechte Nachrichten und noch mehr hasste sie es, wenn sei sie überbringen musste.

[vojka]

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Rymel
13. August 712
Mittag
Palast, Ardakan
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„Ich werde gleich zur Wache gehen und dann kann ich es ihm sagen“, meinte er und seufzte leicht. „Aber nun hätte ich gerne noch ein paar Minuten für mich, wenn es keine Umstände macht.“

[LaBerg]

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Bidjan
13. August 712
Mittag
Palast, Ardakan
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Bidjan nickte verständnisvoll Rymel zu, als dieser etwas Zeit für sich wünschte. "Ich denke wir sollten dann gehen und Rymel alleine lassen", meinte Bidjan. Diesesmal jedoch zu Inaya gewandt.
Bidjan für seinen Teil wollte dem Wunsch von Rymel entsprechen und ihn nicht länger belästigen. Er hoffte, dass Inaya dies genauso sah und sie Rymel die Zeit gönnen würden.

[Cassiopeia]

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Inaya
13. August 712
Mittag
Palast, Ardakan
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"Natürlich", beeilte Inaya sich zu sagen, neigte höflich den Kopf und wandte sich dann um. Als sie Rymels Raumlichkeiten verlassen hatten, atmete sie einmal tief durch.
"Lass uns sehen, ob wir die anderen finden können", sagte sie und sah sich um, als könne sie schon jetzt jemanden sehen. "Sie sollten es erfahren, ehe Karim es weiß, finde ich. Das sieht sehr eindeutig nach vorsätzlichem Verrat aus und ich denke, das müssen sie wissen."
Sie konnte es noch immer kaum glauben, was hier geschehen war und es machte sie wütend und traurig zugleich.

[LaBerg]

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Bidjan
13. August 712
Mittag
Palast, Ardakan
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Die Frage war, wo sie damit beginnen sollten die anderen zu suchen. Bidjan hatte nämlich keine Ahnung, wo die anderen hin gegangen waren, nachdem sie Karim verlassen hatten.
"Hoffen wir mal, dass der Verräter nicht aus unseren Reihen stammt, aber es sieht wirklich sehr stark nach einem Verrat aus", säufzte Bidjan. "Lass uns die anderen suchen gehen und ihnen das mitteilen. Ich habe nur ehrlich gesagt keine Ahnung, wo sie alle hingelaufen sind. Ich kann nur vermuten, dass wohl alle hier im Palast geblieben sind in der Stadt sind wir alle lang genug unterwegs gewesen, da wird sicher keiner hin wollen", fügte Bidjan noch an.

[Cassiopeia]

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Inaya
13. August 712
Mittag
Palast, Ardakan
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Inaya sah Bidjan erschrocken an, dann schüttelte sie den Kopf. "Nicht von hier", sagte sie leise und setzte den Weg fort. "Wir müssen wieder ins Erdgeschoss, wenn wir jemanden treffen wollen."
Sie wusste zwar nicht, wen, doch sie wusste, dass dort jemand sein würde, der ebenso nach ihnen suchte.
Als sie die Treppe hinunter kamen, sahen sie Liara und Evona, die Bandagen und Öle und Tücher trugen. Offenbar wollten sie den Leichnam Lencos zur Einbalsamierung vorbereiten.
"Wartet damit bis morgen", sagte Inaya, als sie sie erreichten. "Rymel möchte von seinem Mentor abschied nehmen, da wäre es wohl ungünstig, zu stören."

[Ayrina]

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Evona
13. August 712
Mittag
Palast, Ardakan
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Evona nickte.
"Natürlich. Nichts anderes hatten wir vor."
Es lag ihr fern, die Totenwache zu stören. Sie wusste, wie wichtig sie war. Doch sie wusste auch, dass die Zeit drängte und jede Vorbereitung, die sie bereits treffen konnten - und sei es nur das Besorgend er Öle und Bandagen - sollten sie so schnell wie möglich treffen.
"Wie geht es ihm? Rymel?"

[LaBerg]

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Bidjan
13. August 712
Mittag
Palast, Ardakan
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"Naja ich würde sagen ihm geht es ziemlich bescheiden und er versucht seinen Kummer mit Alkohol zu ertränken", antwortete Bidjan auf die Frage von Evona. "Aber ich denke er ist ganz froh an der Totenwache teilnehmen zu können."
Bidjan hielt kurz inne und blickte kurz zu Inaya bevor er wieder zu Evona schaute. "Ich denke sein Zustand wird sich wieder bessern, was uns wirklich Sorge machen sollte sind die letzen Worte die Lenco Rymel gesagt hatte", begann und schloss daruf die Worte an, die Rymel ihnen zuvor mitgeteilt hatte.
"Er wird es Karim sagen, wenn er zur Totenwache geht", fügte Bidjan noch an.

[vojka]

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Rymel
13. August 712
Nachmittag
Palast, Ardakan
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Rymel atmete erleichtert auf, als er wieder alleine war und ging zu dem Tisch auf welchem die Flasche mit dem Arak stand und wollte sich noch ein Glas eingießen, hielt aber inne, ehe etwas in seinem Glas war. So konnte er nicht zu Lenco gehen. Er hatte mehr verdient, deshalb schloss er die Flasche wieder, stellte sie auf den Tisch und beschloss erst einmal kurz frisch machen zu gehen in der Hoffnung, das dies seinen Kopf etwas klären würde.
Eine dreiviertel Stunde verließ er seine Räume schließlich. Zwar war er noch immer betrunken, merkte den Alkohol, den er sich innerhalb kürzester Zeit hinter die Binde gekippt hatte noch sehr deutlich, aber trotzdem hatte er das Gefühl wieder etwas klarer denken zu können.
Als er vor der Tür zum Schwarzen Saal stand, atmete er noch einmal tief durch, ehe er sie leise öffnete und eintrat. Er sah seinen alten Mentor sofort auf der Bahre, auf welcher er ihn abgelegt hatte. Als er Karim sah, neigte er kurz sein Haupt in dessen Richtung, ehe er sich neben Lenco kniete.
„Es war kein Zufall, dass er nun hier liegt“, meinte er leise, sein Blick starr auf das Gesicht von Lenco gerichtet, der so aussah, als würde er lediglich schlafen.
„Es war geplant, er wusste etwas, was er nicht weiter geben sollte.“