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Shaya Zarin
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Luna
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"Das hätten sie so oder so getan und das wisst Ihr auch", sprach Shaya, ehe sie die Haarnadel aus Krons Hals zog und ihn dann anschließend durchsuchte.
Alles, was auch nur ansatzweise als Waffe gebraucht werden konnte, nahm sie an sich. Dann blickte sie zu Aziza.
"Wir sollten ihn so an die Wand setzen, dass er nur verletzt und nicht tot wirkt. Hier drinnen ist es dunkel, vielleicht haben wir dann noch eine Chance zu entfliehen, wenn sie die Tür öffnen, um nach ihm zu sehen", sprach sie mit abgeklärter Stimme.

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15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Luna
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Luces war an Deck gestürmt und hatte sich den ersten Mann geschnappt, den er finden konnte. Es war Harek, der zweite Maat. Stotternd erzählte er, was geschehen war und die Miene des Mannes verdunkelte sich zunehmend. Er winkte zwei weitere Männer zu sich und gemeinsam gingen sie nach unten.
Dort waren die beiden Frauen gerade dabei, Kron an die eine Wand zu hieven. Die fast schwarzen Augen des Seemannes verengten sich bei dem Anblick des blutüberströmten Körpers zu Schlitzen. Sein Blick fixierte Shaya und er zog seinen Säbel.
"Ich hoffe für dich, dass er noch lebt", knurrte er mit einem schweren Akzent und bedeutete Luces, die Tür aufzuschließen.
Er befahl dem jungen Seemann draußen zu warten und ging mit den beiden anderen in die Zelle.
"Wehe ihr bewegt euch auch nur einen Milimeter", zischte er ihnen mit erhobener Waffe zu. Auch die anderen hatten ihre Säbel gezogen und einer stellte sich vor Aziza, während der andere in der Nähe der Tür blieb.

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Aziza N‘buku
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Luna
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Sie konnte sich vor lauter Angst nicht bewegen außer ein nicht mehr enden wollendes Zittern. Ihr Blick haftete auf den scharfen Klingen der Männer. Wenn sie doch nicht gerufen hätte, wenn sie doch nicht diesen Trick versucht hätte.. es war alles ihre Schuld. Und es ließ sich nicht ändern.

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Shaya Zarin
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Luna
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Als die Männer den Raum betreten hatten, hatte Shaya den Dolch, den sie bei der Leiche von Kron gefunden hatte, schnell in ihrem Klamotten verborgen. Den Pfeifentabak hatte sie liegen gelassen, doch das Entermesser zeigte sie offen zur Schau. Und sie hob es schützend vor sich. Sollte einer der Männer auf die Idee kommen, sie anzugreifen, sie würde sich nach Leibeskräften wehren. Für Aziza konnte sie im Moment nichts tun, doch für sich selbst. Und sollte es ihr gelingen, konnte sie die junge Frau immer noch hier rausholen - doch wenn Shaya ehrlich zu sich war, dann waren ihre Chancen eher erbärmlich, hier lebend aus der Angelegenheit herauszukommen.
Shaya konzentrierte sich, die Gedanken des Mannes, der nun auf sie zukam, zu hören. Vielleicht würde es ihr einen Vorteil bringen, wenn sie seine Handlungen vorausahnte.

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15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Luna
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Harek hob die Klinge in seiner Hand ein wenig und trat noch einen Schritt auf sie zu.
"Gib mir das Messer, Shaya!", forderte er auf.
"Du hast keine Chance! Das weißt du. Es liegt an dir, ob du die nächsten zehn Minuten überlebst, oder nicht!"
Der andere Mann hatte inzwischen Aziza gepackt und sie herumgedreht. Er ließ sich von Luces ein Seil zuwerfen und band der jungen Frau die Hände auf dem Rücken zusammen. Er sorgte dafür, dass der Knoten fest war und es kümmerte ihn nicht, dass die Seile vermutlich in ihre Handgelenke schnitten. Dann stieß er sie in die Ecke und trat neben Harek zu Shaya. Aus den Augenwinkeln behielt er Aziza im Auge. Kron war kein Dummkopf gewesen und die beiden hatten ihn überwältigt. Sie waren gefährlich und er sollte sie nicht unterschätzen.

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Aziza N‘buku
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Luna
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"Bitte... " Sie stöhnte leise auf, als das Seil sich schmerzhaft in ihre Haut rieb. Sie wehrte sich nicht einmal mehr. "Lasst sie gehen.. es .. es war alles meine Schuld.. bitte.."
Sie konnte selber nicht glauben, was sie da sagte, aber sie fühlte sich verantwortlich. Und vielleicht konnte sie wenigtens helfen. Wenigstens ein wenig.

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Shaya Zarin
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Luna
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Shaya warf einen verwunderten Blick zu Aziza. Das war in der Tat interessant, dass sich eine ihr vollkommen unbekannte Frau so dermaßen für sie einsetzte. Und sie würde den Teufel tun und ihr nun widersprechen. Wenn dabei etwas für sie raussprang, umso besser. Sie hatte noch den Dolch unter ihren Kleidern. Und er war zwischen ihre Beine gerutscht - was durchaus recht unangenehm war. Es bestand also die Hoffnung, dass, wenn sie das Entermesser nun herausrückte und der Mann sie untersuchte, sie den Dolch durchaus hier in der Zelle behalten konnte. Und vielleicht war dies ja der Weg hier heraus. Denn Shaya bezweifelte, dass auch nur einer der Männer auf Azizas Bitte hören würde, hatten sie doch gerade erst Kron beseitigt.
Seufzend reichte sie dem Mann das Entermesser.

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15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Luna
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Mit einem Nicken bedeutete Harek dem Mann neben sich, den Dolch an sich zu nehmen und ebenfalls ein Seil zu holen. Er achtete nicht einmal auf Azizas Jammern. Es gab nichts, was sie hätte sagen können, dass ihn auch nur im Ansatz erweicht hätte. Dann wandte er sich an den Mann rechts von sich.
"Durchsusch sie, ob sie noch mehr Waffen bei sich hat." Noch immer hielt er Shaya die Klinge seines Säbels unter die Nasenspitze. Nicht gerade sanft durchsuchte der Mann sie, bis er sich schließlich wieder an Harek wandte und ein kleines Päckchen hochhielt.
"Nur ein wenig Tabak", sagte er und reichte dem Steuermann seinen Fund.
"Gut. Fesselt sie und dann schafft Kron hier raus!"
Auch Shaya wurden die Hände hinter dem Rücken gebunden. Erst dann senkte er den Säbel.
"Salan wird nicht begeistert sein", zischte er Shaya zu und drückte sie auf den Boden. Mit einem schnellen Griff band er die Enden des Seiles an die Gitterstäbe.
"Ihr hattet euren Spaß. Nun wird Salan seinen haben, sobald er mit Nohan fertig ist."
Ein breites Grinsen teilte die schmalen Lippen des Mannes, ehe er zu Aziza ging und sie an die gegenüberliegende Seite an die Gitterstäbe band. Dann verließ er die Zelle und zog die Tür hinter sich zu.
"Sieh aller halbe Stunde nach, ob hier unten alles in Ordnung ist!", befahl er dem einen, ehe er sich abwandte und wieder an Deck verschwand.

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Aziza N‘buku
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Luna
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Aziza wimmerte leise, als sie an die Gitterstäbe gebunden wurde. Ihre Hände schmerzten und ihre Wange brannte von der Ohrfeige immer noch.
Sie sah zu Boden. Ihre Knie zitterten und drohten den dienst zu versagen. Sie schwieg, aber der unausgesprochene Vorwurf "Ich habe doch gesagt, dass das schief geht" hing im Raum.
In ihrem Inneren herrschte Gefühlschaos zwischen Resignation, Panik, Hoffnungslosigkeit, Selbstmitleid, Wut und Trauer.

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Iyad al Aban
15. April 143. Jahr des Lichtes, Vormittag
An Bord der Meria
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"Und für was glaubt ihr werden sie mich halten wenn sie in mein Gesicht sehen?" Die Augen konnte man schwerlich verbergen, auch das Blut welches tröpfchenweise über sein Gesicht lief war nicht gerade geeignet seine Art zu verbergen. Es gab nur eine Möglichkeit, sie beide wussten es. "Die einzige Möglichkeit das wir noch geheim bleiben können ist das es keine Überlebenden gibt!"

Die Empathin wäre eine Närrin wenn sie das nicht erkannte. Sie konnten nirgendwo hin. Mitten auf offener See, angegriffen von Piraten galt es zu überleben, um jeden Preis. "Und jetzt helft mir einen Kreis vorzubereiten!"