Seite 31 von 68
Re: Kapitel 4
Verfasst: So 29. Apr 2012, 12:25
von Cassiopeia
======================
Toyan
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
======================
Toyan seufzte. Er hasste diese kryptische Wortwahl, konnten die nicht einmal klar aufschreiben, was gemeint war? Stattdessen spielten sie hier Rätselraten.
"Das sagt mir leider auch nichts. So seltsam, wie das geschrieben ist, muss es nicht einmal auf Nalahr hinweisen. Vielleicht hilft uns die nächste Zeile:
>Unsichtbare Flügel stützen ihn. Verborgen seit Anbeginn der Zeit in den Tiefen der Welt, nun ans Licht gebracht verleiht er jenen Macht, die sie zu nutzen wissen.< Okay, eher nicht, es sei denn, unter den Nekromanten ist eine neue Mode mit Flügeln ausgebrochen."
Das war doch wirklich zum verrückt werden und Toyan konnte sich gerade davon abhalten, die Seiten zu zerreißen. Es war ein Wunder, dass sie es bis hier hin unbeschadet überstanden hatten. Ratlos sah er zu Revan, Aylos und Namid, vielleicht hatte jemand von ihnen ja eine Idee.
======================
Tazanna
außerhalb Sombals
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
======================
Zögernd setzte Tazanna sich Narea gegenüber und sah sich etwas unbehaglich um. "Es wirkt alles so... tot", sagte sie leise und strich mit den Fingern über das trockene Gras. Eigentlich müsste jetzt alles in voller Blüte stehen, stattdessen sah es aus, als hätte es Monatelang nicht geregnet. Erstaunt fragte Tazanna sich, wann es überhaupt das letzte Mal geregnet hatte.
"Wenn Shaya wieder aufwacht... wird sie uns finden?", fragte sie leise, sie hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, die Telepathin einfach zurück gelassen zu haben.
Re: Kapitel 4
Verfasst: Mi 2. Mai 2012, 12:21
von Ayrina
======================
Narea
außerhalb von Sombal
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
======================
"Ich hoffe es", antwortete Narea leise und wusst im selben Moment, dass die Chancen dafür so verschwindend gering waren. Und es fraß sie förmlich auf.
"Lass uns weiterreiten. Wir müssen sehen, dass wir die Spur wiederfinden", seufzte sie und stand auf, Sie klopfte sich den Staub von der Hose und ging zu ihrem Pferd. Sie hatte Angst. Angst m Shaya, Angst um Choma. Und Angst Toyan in die Augen zu sehen und ihm zu sagen, dass sie Shaya zurückgelassen hatten. Er würde sie verachten für diese Entscheidung und sie wusste nicht, wie sie damit klar kommen sollte.
Re: Kapitel 4
Verfasst: Mi 2. Mai 2012, 13:29
von Cassiopeia
======================
Tazanna
außerhalb Sombals
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
======================
Tazanna erhob sich ebenfalls, auch wenn die Miene Nareas sie alles andere als beruhigte. Etwas bedrückte sie, etwas, das nicht nur Shaya betraf. Und mit einem Mal wurde Tazanna bewusst, dass sie sich blindlings darauf verließ, dass es richtig war, das diese Leute taten. Dabei hatte sie nicht einmal die geringste Ahnung, was ihr Plan war. Gegen die Bruderschaft vorgehen? Gegen die Nekromanten? Oder waren sie nur Rebellen gegen alles und jeden, bereit zu töten, wer ihnen in den Weg kam, wie sie den Fremden in der Nacht getötet hatten?
Tazanna blickte zögernd zu Narea. Wenn, dann war jetzt der Augenblick, zurück zu reiten in die Stadt, die bisher ihre Heimat gewesen war.
Doch Sombal war dem Untergang geweiht, die Bruderschaft hatte sie fest in ihrer Hand.
Damit blieb ihr nur der Weg nach vorn und ob ihr der behagte, wusste sie noch nicht.
"Darf ich dich etwas fragen?", begann sie vorsichtig und ritt etwas näher zu Narea. "Wen oder was verfolgt ihr? Was ist euer... Ziel, euer Plan? Im Grunde habe ich keine Ahnung, in was ich da hinein geraten bin..."
Re: Kapitel 4
Verfasst: Mi 2. Mai 2012, 13:36
von Ayrina
======================
Narea
außerhalb von Sombal
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
======================
Narea sah zu Tazanna und der Blick ihrer grünen Augen war dunkel.
"Die Nekromanten greifen an", erwiderte sie knapp.
"Nalahr will Rache für das, was damals geschehen war und sein Angriff hat bereits begonnen. Diesmal jedoch scheint er etwas in der Hand zu haben, eine Art Waffe, die ihn stärker macht. Etwas, dass ihn überzeugt, er könnte Erfolg haben. Aceio und Gilean haben erkannt, dass wir ihm nur gemeinsam entgegentreten können und sich verbündet. Dann haben sie uns losgeschickt. Shaya, Toyan mich und... Iyad."
Es war seltsam seinen Namen auszusprechen, denn mit ihm kehrte all das zurück, was sie getan hatte.
Re: Kapitel 4
Verfasst: Mi 2. Mai 2012, 13:57
von Cassiopeia
======================
Tazanna
außerhalb Sombals
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
======================
Namen, Narea nannte viele Namen und kaum einen kannte sie. Gilean... den Namen hatte sie gehört, der Berater des Lichtbringers. Nalahr, natürlich. Ein Name, den man besser nicht zu laut aussprach. Auch heute noch nicht, Jahrhunderte nach der Verbannung. Er kehrte zurück, auch davon hatte sie bereits gehört. Doch diese Waffe, die ihn stärker machen sollte... das war nicht gut. Sie musste zugeben, dass sie die Magie der Totenbeschwörer fürchtete.
Aceio... wer war Aceio? Sie wusste es nicht, den Namen konnte sie nicht einordnen. Vielleicht Magier. Und dann war da noch Iyad, einen Namen, den Narea so seltsam ausgesprochen hatte.
Also waren die anderen erst im Laufe der Reise hinzu gestoßen.
"Diese Seiten... was hofft ihr in ihnen zu finden? Sie müssen sehr wertvoll sein", sagte sie zögernd und sah sich um, doch sie waren nach wie vor allein auf den verdorrten Feldern.
Re: Kapitel 4
Verfasst: Mi 2. Mai 2012, 14:05
von Ayrina
======================
Narea
außerhalb von Sombal
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
======================
Narea nickte.
"Ich hoffe es. In ihnen steht vielleicht, was Nalahr so stark macht und wie man ihn aufhalten kann. Es ist unsere einzige Hoffnung."
Re: Kapitel 4
Verfasst: Mi 2. Mai 2012, 14:08
von Cassiopeia
======================
Tazanna
außerhalb Sombals
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
======================
Dann waren sie in der Tat wertvoll, wie Tazanna erkannte.
"Hoffen wir, dass es nicht umsonst war", sagte sie leise - falls sie die anderen je wieder fanden.
Re: Kapitel 4
Verfasst: Mi 2. Mai 2012, 19:33
von Ayrina
======================
Narea
außerhalb von Sombal
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
======================
Sie nickte. Alles andere war unvorstellbar. Keine Möglichkeit, die sie akzeptieren würde.
"Lass uns schneller reiten, bevor wir die anderen gar nciht mehr einholen."
Mit diesen Worten gab sie ihrem Pferd die Sporen und preschte los.
Re: Kapitel 4
Verfasst: Mi 2. Mai 2012, 19:52
von Katastropholy
======================
Revan
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
======================
Revan lachte freudlos. „Es wäre in der Tat das erste Mal, dass eine Prophezeiung in klaren, jedermann verständlichen Worten geschrieben wäre. Vielleicht hätte man sonst zu viele Anhaltspunkte um sie zu wiederlegen? Dann doch lieber vage Andeutungen in hochtreibenden Rätseln verpackt.
Ich denke allerdings es geht hier nicht um eine kurzfristige Bekleidungsmode sondern um den Schlüssel selbst. Gestützt von Unsichtbaren Flügeln... aus den Tiefen der Welt ans Licht gebracht...“ rezitierte er den Teil des Textes, während neben ihm das trockene Gras raschelte und ein paar bernsteinfarbene Augen ihn anfunkelten.
„Ah, da bist du ja. Ich bräuchte deine Hilfe, Toyan´s Unterstützung vorausgesetzt natürlich.“
Re: Kapitel 4
Verfasst: Mi 2. Mai 2012, 20:00
von Cassiopeia
======================
Toyan / Tazanna
Höhle
08. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
======================
Toyan überlegte. "Kennst du irgendwelche Wesen mit Flügeln? Mir sind keine bekannt... und dieses 'aus den Tiefen der Welt' ist schon wieder so nebulös, das könnte alles sein. Irgendein enorm tiefer Krater oder einfach ein Wesen, das längst vergessen wurde. Wer weiß schon, was da auf den Bélan-Inseln alles kreucht und fleucht", murmelte er, er hasste dieses Rätselraten.
"Meine Unterstützung? Wofür?", wollte er wissen und betrachtete etwas skeptisch den Wolf, der sich vorsichtig näherte. Es war zwar nicht das erste Mal, dass er ihn sah, aber ganz geheuer war ihm dieses wilde Tier nicht. Doch solange es auf Revans Worte hörte, sagte er nichts.
Tazanna war fast überrascht, als Narea so plötzlich los preschte, beeilte sich aber, es ihr nach zu tun. Und sie hatte Recht, mit jedem Weg, den sie sich verirrten und wieder umkehren mussten, verloren sie wertvolle Zeit.