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Toyan / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Toyans Sorge wuchs.
"Wer so seine Frau behandelt, verdient selbst Prügel!" Und nichts Anderes, fand er. "Also die Männer, ja? Der Mann mit der markanten Narbe dürfte schnell wieder zu erkennen sein. Was hat sie dir verkauft?", fragte er dann skeptisch. "Es scheint, dass ihr Geschäft hier wenigstens nicht schlecht läuft. Solange es bei Gewürzen bleibt."

Tazanna nickte leicht.
"Es gibt noch immer einige Ruinen und leer stehende Häuser, die kaum einer betreten will. Darin finden wir sicher Treffpunkte", meinte sie und schlug ein paar Adressen vor. "Was die Zeichen angeht... ich kenne die Zeichen des Untergrundes. Aber ich gehe nicht davon aus, das Ihr darin bewandert seid? Ich kann Euch ein paar zeigen", schlug Tazanna vor.

Shaya Kerim & Eskya Zarin
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Shaya holte heraus, was sie erworben hatte.
"Wir haben zu handeln begonnen, da begannen in den Gedanken der Frau auch die Sorgen und Erinnerungen wiederaufzuleben, was zuletzt geschah, als sie zu wenig für die Ware bekam. Also habe ich für die Umstehenden weiter gehandelt, ihr aber den vollen Preis gegeben. Ich wollte nicht, dass sie etwas zu befürchten hat. Dafür jedoch war sie recht gesprächig."
Sie lächelte leicht, als sie das vergangene Gespräch in knappen Worten wiedergab, das sie mit der Frau geführt hatte.

"Zeigt sie mir", forderte Eskya Ana nickend auf.
Die Orte, die die junge Frau vorgeschlagen hatte, klangen mehr als gut für einen Treffpunkt. Und sie kannte sie alle. Sie hatte Port Soles in den letzten Wochen nachgerade auswendig gelernt.
Auch wenn sie die alten Ruinen zu dreckig fand, um darin zu leben. Um darin zu arbeiten, genügten sie allemal.

Toyan / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Toyan hörte Shaya aufmerksam zu.
"Das klingt alles andere als beruhigend", fand er. "Nalahrs Bestien mögen verschwunden sein, aber wenn die Wüste wirklich wieder zu fruchtbarem Land wird, wie es einmal war, dann ruft das ganz andere Mächte auf den Plan. Dann könnte Menschenhandel bald das kleinste Problem sein. Bei dieser unübersichtlichen Lage in der Stadt wäre es vielleicht nicht einmal das erste Mal, das Menschenschmuggler hier ihr Geschäft machen", meinte er besorgt.

Tazanna nickte und bedeutete Eskya, ihr zu folgen. Der erste Ort war gleich in der Nähe, weitere folgten in Richtung der Stadtgrenze nach Westen und Süden. Eine weitere im Hafen.
"Ich werde die anderen über Euch informieren müssen", erklärte sie, während sie gingen und machte so deutlich, dass sie bereits an diesen Orten bekannt und vernetzt war. "Mit welchem Namen möchtet Ihr vorgestellt werden?"

Shaya Kerim & Eskya Zarin
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Shaya nickte nachdenklich und drückte Toyans Hand, die sie noch immer hielt.
"Was schlägst du vor?", wollte sie nachdenklich von ihm wissen.
Das Letzte, das Choma gebrauchen konnte, waren weitere kriegerische Auseinandersetzungen. Gerade jetzt, wo die Menschen noch ihre Wunden leckten.

"Mein Name ist Es-", begann Eskya, schüttelte aber schnell den Kopf.
"Nein, ich denke, ein wenig Anonymität tut auf beiden Seiten ganz gut."
Es überraschte sie in der Tat ein wenig, dass Ana so schnell so gut vernetzt zu sein schien. Offensichtlich war das nicht ihr erster Ausflug in die Unterwelt.
Das konnte ihnen im Zweifel nur zum Vorteil gereichen.
"Eza."

Toyan / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Man müsste zum einen an die Händler hier heran kommen. Die Lage in der Wüste selbst können wir wohl kaum beeinflussen. Aber für mich klingt das nach einem aufkommenden Krieg zwischen den Stämmen der Wüste und Argoth, die ihren Teil noch immer besetzt halten. Wenn das Land dort fruchtbar wird, werden auch sie mehr wollen." Das waren alles andere als gute Aussichten.
"Wenn es unsere Kontakte von vor einem Jahr noch gibt, lohnt es sich vielleicht, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen", überlegte er weiter. Leider waren weder Noyan aus Argoth, noch Zeira aus den Wüstenstämmen noch bei ihnen.

Tazanna lächelte leicht.
"Eza", wiederholte sie den Namen und nickte. "Gut. Es ist gleich da vorn, der Kellereingang im dritten Haus."

Shaya Kerim & Eskya Zarin
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Shaya runzelte die Stirn.
"Welche Kontakte genau meinst du?", wollte sie wissen.
So ganz konnte sie Toyan gerade nicht folgen.

Eskya neigte leicht den Kopf, als sie die Treppen zu dem Keller hinabstieg. Das Klopfen übernahm sie selbst, das Sprechen hingegen gedachte sie Ana zu überlassen.
Man musste ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.
Obwohl das, wörtlich genommen, wohl auch eine Option wäre...

Toyan / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Tazanna und die anderen meine ich. Sie sind doch in Senn-Stadt zurück geblieben und wir konnten einige Kontakte vor Ort damals bei dem Treffen gewinnen, erinnerst du dich? Leider ist niemand von denen hier. Aber vielleicht erwecken die Händler das Interesse von anderen und wir könnten ihnen eine Botschaft mitgeben. Auch wenn das sehr riskant ist. Außer, wir reisen selbst hin um ein Bild von der Lage zu bekommen." Was ebenso schwierig war, wo ihr Gasthaus gerade eröffnet hatte.

Ein Schaben eines Türriegels erklang und die Tür wurde einen Spalt breit geöffnet.
"Wüstenstaub", sprach Tazanna das Losungswort. "Das hier ist Eza. Wir sind einer großen Sache auf der Spur und brauchen eure Hilfe."
Der Mann sah höchst skeptisch zu Eskya, dann öffnete er die Tür. "Komm rein", brummte er. "Mariuk ist hinten." Tazanna nickte und trat mit Eskya schnell ins Innere.
"Mariuk ist einer der Anführer", erklärte sie Eskya leise im Weitergehen.

Shaya Kerim & Eskya Zarin
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Shayas Ausdruck blieb skeptisch. Das war ihr doch zu theoretisch.
"Da müssen so viele Umstände zusammenkommen, da ist es besser, wir überlegen noch einmal gründlich", meinte sie zögerlich.

Eskya nickte knapp. So unauffällig wie es nur möglich war, sah sie sich im Inneren um. Dann betrachtete sie den Mann, der sie reingelassen hatte, während sie Ana und ihm folgte.
Sie war gespannt, was das hier letztlich brachte.

Toyan / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Toyan nickte leicht.
"Ja, das wäre wohl besser. Das ist wirklich ziemlich riskant", gab er zu. "Aber wir können sie doch auch nicht frei gewähren lassen!"

Mariuk war ein Mann um die vierzig. Er packte Päckchen zusammen, offenbar Schmuggelwaren. Tazanna fragte nicht nach, was er dort tat. Sie wartete, bis er aufsah, ehe sie sprach.
"Es sind Menschenhändler in der Stadt", sagte sie gerade heraus. "Das ist Eza", stellte sie ihre Begleiterin vor. "Sie hilft mir."
"Was tut sie dann hier?", fragte Mariuk, der darüber offenbar wenig begeistert war.
"Sie könnte uns sehr hilfreich sein", rechtfertigte Tazanna den Schritt. "Vertrau mir. Sie ist die Richtige für uns."
Mariuks Blick blieb hoch skeptisch, doch er schien weitere Bemerkungen für sich zu behalten.
"Woher dein interesse an Menschenhändlern?", hakte dieser stattdessen nach.
Tazannas Miene wurde ernst. "Ich habe meine Gründe", sagte sie fest.

Shaya Kerim & Eskya Zarin
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Shaya schüttelte den Kopf.
"Nein, das können wir nicht", stimmte sie Toyan zu und atmete tief durch.
"Ich habe ehrlich gesagt nicht die leiseste Ahnung, was wir unternehmen könnten."
Besonders, wo ihre Mitstreiter nun nicht mehr in Port Soles waren...

"Verzeiht, Ihr könnt das Gespräch auch gerne ohne mich führen, wenn Ihr Euch dann wohler fühlt", bot Eskya Mariuk an.
Sie wollte nicht diejenige sein, an der es letztlich hakte.