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Vivien Marie McFarlane
Ort: London
Zeit: 19:18 Uhr
Datum: Donnerstag 02.10.

„Super“, sagte Vivi, als Freyja ihr versprach zu helfen. „Aber das mit dem amerikanischen Raum vergiss bitte wieder, das ist mir zu bunt“, meinte sie und schüttelte sich leicht. „Ich mag gerne weiße Lichter, aber die bunten sind grausam. Wir könnten alles mit Tanne schmücken, künstlichen Schnee drauf und weiße Lichter. Nur hier und da einen kleinen farblichen Akzent. Und draußen auf jeden Fall auch Lichter, zumindest ein paar. Und das mit dem Orientalischen Raum find ich klasse, da wird Kara sich bestimmt freuen, wenn sie ein Stückchen Heimat außerhalb ihrer eigenen vier Wände bekommt.“ In Gedanen sah Vivi das schon alles genau vor sich und ihre Augen leuchteten. „Was ist denn bei euch zu Hause typisch zu Weihnachten? Oder feiert ihr das gar nicht, da gibt es doch so ein Lichterfest oder? Was ist denn das genau? Kjell hat dazu noch nicht wirklich etwas erzählt. Tut mir leid, ich stelle schon wieder zu schnell zu viele Fragen“, fügte sie noch leise hinzu und grinste Freyja entschuldigend an.

Freyja Arwen Sjøvik
Ort: London
Zeit: 19:23 Uhr
Datum: Donnerstag 02.10.

Freyja freute sich, dass Vivi das Lichterfest nannte.
"Wir feiern schon sehr traditionell Weihnachten. Nur, bei uns gibt es eigentlich keinen Weihnachtsbaum, denn Bäume sind auf den Färöern eher eine Rarität. Es gibt zwar auch schon Bereiche, in denen diese Bäume angepflanzt werden, bzw. sie werden importiert, aber wir hatten immer selten einen. Als ich noch Klein war, hat mein Großvater zusammen mit uns Kindern einen Weihnachtsbaum gebastelt. Aus alten Holz, welchen wir dann angemalt haben und mit immergrünen Sträuchern und Blättern etc verziert haben. Dann kamen die Kerzen und Kugeln dran. Er war immer krum und schief, aber er war etwas besonderes. Kurz vor Weihnachten haben wir wie hier auch üblich Plätzchen gebacken. Und Licht spielt eben auch immer eine große Rolle. Viele Kerzen werden angezündet und ein großer Weihnachtsstern aufgehängt, der dann im Fenster nach draußen leuchtet.
Ach ja und ganz wichtig ist: Es wird 21 Tage lang Weihnachten gefeiert. Also drei mal 7. Wir feiern den Tjúgundahalgi. Das heißt, den heiligen Zwanzigertag, zwanzig Tag nach der Weihnachtsnacht. Wir Färinger haben damit als einzige den alten gemeinnordischen Weihnachtsbrauch bewahrt. Wir tanzen sozusagen am 13. Januar zum Weihnachtskehraus. Das ist ein riesiges Fest mit Essen, Trinken und Tanz." Zu gerne dachte Freyja an diesen Tag. Es war als Kind etwas besonderes. Die Feststage sind im Grunde wie hier. Geschenke und viel Essen. "Bei uns zu Hause gab es allerdings keien Weihnachtsgans, sondern immer traditionelle färingische Gerichte. Aber nun zum Lichterfest. Das Lichterfest, was du angesprochen hast, wird am 13. Dezember gefeiert. Denn früher war der 13. Dezember die Wintersonnenwende, daher kommt der Brauch. Aber der Tage wurde natürlich nicht geändert, auch wenn Wintersonnenwende bei uns nun der 21.12. ist. Es haben sich wohl mehrere Bräuche gemischt. Zum einem wachten die Menschen früher an diesem Tag, um sich vor bösen Geistern zu schützen. Um Mitternacht brachten Mädchen in weißen Gewändern und mit Lichterkranz im Haar etwas zu essen.
Zum anderen, heißt das Lichterfest auch Lucia-Fest. Der Name Lucia kommt vermutlich von der frühchristlichen Märtyrerin Lucia von Syrakus die im Jahre 304 durch die römische Christen-Verfolgung unter Diokletian hingerichtet wurde. Der Sage nach, hat die unter der Verfolgung in die Katakomben geflohenen Christen mit einem Kerzenkranz auf dem Kopf mit Nahrung versorgte. Dies tat sie, damit sie die Hände in der Dunkelheit frei hatte.
Heut hat sich der Brauch ein wenig abgewandelt. Meist weckt an diesem Tag die älteste Tocher." Auf Freyjas Gesicht legt sich etwas Stolz, "die ganze Familie und es wird gemeinsam gefrühstückt, meist ein mit Safran gewürztes Hefegebäck.
Es gibt viele Umzüge. Meist geht eine Lucia vorne weg. Sie trägt ein weißes Kleid mit einem roten Band und habe eben die Kerzen auf dem Kopf. Begleitet wird sie von Mädchen und Jungen, mit Kerzen in den Händen. Am Schönsten ist dies, wenn es am Abend stattfindet.
Bei uns auf den Färöern fand dies oft Inselweise statt. Man traf sich zur Dämmerung und die Kinder hatten die Kerzen in der Hand. Wir haben gemeinsam Gesungen. Dann wurde ein Feuer entfacht und getanzt und gegessen."
Es war so schön, daran zu denken. Es waren sehr schöne Zeiten als Kind auf den Färöern, so unbeschwert und voller Liebe und Gemeinschaft.
"Ich habe dich ganz schön voll getextet." erschrak Freyja ein wenig und wurde rot.

Vivien Marie McFarlane
Ort: London
Zeit: 19:29 Uhr
Datum: Donnerstag 02.10.

Vivi hörte ganz gebannt zu. Freyja konnte schon immer gut erzählen und das ganze auch so, dass es nicht langweilig wurde, sondern wirklich interessant. „Man merkt, dass du Geschichte liebst. Du kannst genauso gut von ihr erzählen, wie Svea und ich denke ich werde das, was du gerade erzählt hast auch nicht vergessen. Wir sollten uns wirklich mal alle zusammen setzten, bevor wir das Fest feiern, damit wir möglichst viele Kindheitserinnerungen von allen unter einen Hut bekommen, denn ich fände es schön, wenn jeder etwas von sich wieder findet, das machte das ganze noch spezieller finde ich. Ich hoffe nur Kara hat nichts dagegen oder zieht sich zurück oder der gleichen, denn sie feiert dieses Fest ja nicht und es wäre schade, wenn sie das tun würde, ist sie doch ein Teil von uns und bitte entschuldige dich nicht, nur weil du mir meine Frage beantwortet hast, denn es war wirklich interessant und ich freue mich schon darauf mehr zu hören“, sagte sie und versuchte sich erneut vorzustellen, wie Freyja mit einem Lichterkranz auf dem Kopf aussehen würde. "Ich hoffe die beeilen sich mit dem Nachtisch, denn in einer halben Stunde beginnt unser Musical", sagte sie noch, als sie kurz einen Blick auf ihre Uhr geworfen hatte.

Freyja Arwen Sjøvik
Ort: London
Zeit: 19:31 Uhr
Datum: Donnerstag 02.10.

Als hätte der Kellner Vivi gehört, brachte er den Nachtisch, welche zur Freude von Freyja viel Schokolade enthielt.
"Ich mag eifnach unsere Bräuche. Ich glaube, ich fühle mich einfach sehr mit meinem Land verbunden und dadurch auch mit der Geschichte oder mit der Geschichte Skandinaviens. Ich hoffe auch, dass Kara mitfeiern wird. Auch wenn es im Grunde eine Familienfeier wird und von ihrer Familie natürlich niemand kommen wird. Ich hoffe sehr, dass sie es dennoch genießen kann und sich nicht irgendwie ausgeschlossen fühlt. Das wäre wirklich traurig. Ich hoffe auch, dass Mary mit Markus kommt. Die gehören einfach alle dazu." Freyja nahm einen Löffel des Nachtisches und seufzte. "Auch sehr lecker."
"Wie habt ihr denn Weinachten gefeiert?" fragte Freyja ihre Freundin.

Vivien Marie McFarlane
Ort: London
Zeit: 19:33 Uhr
Datum: Donnerstag 02.10.

Vivien lächelte, als sie daran dachte, wie sie Weihnachten verbracht hatten. „Ich würde sagen, es war relativ klassisch, wie es vieler Orts ist. Wir haben vor dem ersten Advent das ganze Haus und den Garten geschmückt, zwar nicht so übertrieben, wie es viele der Amerikaner getan haben, aber es war doch schon sehr viel, aber auch sehr schön. Ich hab mit meiner Oma Plätzchen gebacken in der Vorweihnachtszeit und hatte zwei Weihnachtskalender. Einen, in dem waren Süßigkeiten und einen, in dem Gutscheine waren. Entweder stand dann darauf, dass mein Opa mir mal wieder eine Geschichte vor dem Kamin vorliest, was er zwar auch so gemacht hat, aber diese Gutscheine hab ich dann immer eingelöst, wenn er keine Zeit oder keine Lust hatte. Oder es stand darauf, dass wir irgendwohin, wo ich hin wollte einen Ausflug machen oder dass ich mir ein Wunsch erfüllt wird. Aber alle diese Gutscheine hatten etwas mit Zeit die ich mit meiner Familie verbracht habe zu tun. Das war aber nur so, so lange mein Vater noch gelebt hat“, sagte sie und wurde einen Moment traurig. Immer noch ertrug sie diesen Verlust nur schwer, war er doch der wichtigste Mensch in ihrem Leben gewesen. Kurz schüttelte sie den Kopf um ihre Gedanken wieder klarer werden zu lassen. „Am Heiligen Abend haben wir zusammen den Weihnachtbaum geschmückt, oft mit Schmuck, den ich mit meiner Oma zusammen gebastelt habe, aber auch mit den klassischen Weihnachtskugeln. Dann haben wir die Geschenke unter den Baum gelegt und sind früh schlafen gegangen und am nächsten Morgen haben wir sie ausgepackt. Gut meistens war es noch mitten in der Nacht, weil ich alle geweckt habe, da ich meine Geschenke wollte, aber sie haben das alle immer mit Humor genommen, nur dass ich dann auf dem Fußboden vor dem Kamin eingeschlafen bin, kaum, dass alle Geschenke ausgepackt waren, fanden sie weniger lustig. Es war einfach ein Tag mit der Familie, an dem es immer sehr friedlich war, sehr harmonisch“, sagte sie und wurde einen Moment melancholisch. Nie wieder würde das Weihnachtsfest so sein, wie es damals gewesen war, aber vielleicht würde es dieses Jahr ja trotzdem nicht so schlecht werden überlegte sie. „Ich hab übrigens eine Idee. Wie wir unseren Baum schmücken könnten. Wir holen neutrale einfarbige Kugeln ohne irgendwelchen Schnickschnack und zaubern Bilder von uns und unseren Freunden darauf. Ich mein, wir haben so viele, dass wir wahrscheinlich nur wenige verwenden können, aber ich mag den Gedanken, dass alle unsere Freunde im Baum hängen.“

Freyja Arwen Sjøvik
Ort: London
Zeit: 19:38 Uhr
Datum: Donnerstag 02.10.

Freyja lächelte Vivi an. "Das klingt sehr schön, also wie ihr Weihnachten verbracht habt. Die Liebe, die du dabei erfahren hast, konnte man deutlich heraus hören." Sie hätte Vivi gerne in den Arm genommen, denn etwas melancholie schwang auch mit, aber es wäre wohl auch ein wenig unpassend hier gewesen, daher drückte sie nur kurz ihre Hand.
"Deine Idee finde ich sehr schön. Das wäre etwas sehr spezielles und sehr persönlich. Ich finde die Idee mit dem Adventskalender auch sehr schön. Nicht die Süßigkeiten, sondern die Gutscheine. Vielleicht macht man das nicht für jeden Tag, aber jeder Bewohner könnte sich etwas einfallen lassen, was er an dem Tag den anderen Schenkt. z.B. ein Essen oder ein Saunaabend oder ein Ausflug... alles mögliche. Oder es tun sich mehrere zusammen, die sich etwas einfallen lassen und damit die Anderen überraschen." Freyja zuckte mit den Schultern. "Irgendwie so, was meinst du?" fragte sie Vivi. Sie hatte ihren Nachtisch aufgegessen und war nun mehr als satt, aber es war sehr köstlich gewesen.

Vivien Marie McFarlane
Ort: London
Zeit: 19:39 Uhr
Datum: Donnerstag 02.10.

„Das mit dem Kalender find ich eine super schöne Idee. Wenn Mary auszieht, sind wir noch 11 Bewohner. Wir könnten den Kalender etwas verlängern, so dass jeder drei Gutscheine bekommt. Wir könnten Lose machen, so dass nicht klar ist, wer welchen Gutschein bekommt. Und gleichzeitig auch Lose ziehen für die, die für die Erfüllung des Gutscheines zuständig sind, wenn du verstehst was ich meine“, sagte sie und aß noch etwas von ihrem Nachtisch. „Ich liebe Schokolade und dieses Dessert ist ein Traum.“

Freyja Arwen Sjøvik
Ort: London
Zeit: 19:38 Uhr
Datum: Donnerstag 02.10.

Traurig blickte Freyja auf ihren leeren Nachtischteller. Schade, war wirklich lecker.
Dann blickte sie Vivi an. "So kann man es natürlich auch machen. Ich dachte eher daran, dass alle etwas gemeinsam unternehmen. Oder wir kombinieren es. Eine Runde erhält jeder etwas und bei der zweiten Runde ist es eine Aktion für das gesamte Haus. Es muß ja nicht sofort eingelöst werden, sondern man hat 6 Monate Zeit, dann hat man auch nach Weihnachten noch etwas davon." der Kellner kam und fragte, ob sie noch etwas bestellen wollten, doch die Beiden mußten ablehnen, schließlich würde gleich das Musical beginnen, stattdessen ließen sie sich die Rechnung bringen.
"Vielleicht sollten wir auch erstmal die Anderen fragen, ob sie überhaupt Lust haben, mitzumachen." schlug Freyja vor.

Vivien Marie McFarlane
Ort: London
Zeit: 19:41 Uhr
Datum: Donnerstag 02.10.

Vivi nickte. „Das wäre sicherlich nicht das Verkehrteste. Wir können ja morgen mal wieder einen gemütlichen WG-Abend machen, zusammen kochen und einfach quatschen, da können wir auch unsere Idee mit de Feier vorschlagen“, sagte sie und ließ sich die Rechnung vom Kellner geben, als dieser zurück kam und bezahlte sie einfach, ohne Freyja zu fragen. Wenn ihre Freundin darauf bestehen würde, konnte diese sie nachher noch zu etwas einladen oder ihr das Geld wieder geben.
„Dann lass uns mal sehen, was die Vampire so veranstalten“, sagte sie und grinste leicht. Das würde sicherlich toll werden und sie freute sich schon sehr darauf.

Freyja Arwen Sjøvik
Ort: London
Zeit: 19:45 Uhr
Datum: Donnerstag 02.10.

Vivi und Freyja wurde in die Mäntel geholfen, dann traten sie aus dem Restaurant heraus wieder auf die Straße. "Hier." Freyja hielt Vivi das Geld für ihr Menü hin und grinste sie an. Sie liefen ein paar Schritte. "Ich weiß nicht mit morgen Abend. Wenn bis dahin die Aussprache mit Lars war, vielleicht, je nachdem, wie es verlief." sprach sie wieder etwas bedrückter. In einer Seitenstraße apparierten sie in die Nähe des Musicaltheaters.
"Ich geb dir morgen Bescheid, wegen dem Abend. Wir müssten eh erst sehen, ob die Anderen auch Zeit haben." Sie betraten das Theater. Viele Menschen waren schon hier und alle bester Laune, von der sich Freyja wieder anstecken ließ.
"Wo müssen wir denn hin?"