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Al'Anfa, im Haus der Großeltern
29. Peraine 1012 nach Bosparans Fall
Abend
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Ayrina verzog ein wenig unwillig das Gesicht. Sie wollte nicht zurück in diesen Käfig, der sie von allem fernzuhalten schien, was Spaß machte. Sie seufzte.
"Vermutlich hast du recht", murmelte sie unwillig, ohne sich jedoch zu bewegen. Sie hatte Peran seit zwei Tagen nicht gesehen und auch seit genauso langer Zeit keine frische Luft geatmet.
"Morgen wieder?", fragte Peran und Ayrina grinste.
"Nein, morgen verbringe ich den Tag mit meiner Schwester. Aber übermorgen bin ich wieder hier."
Koste es, was es wolle!
Dann erhob sie sich schließlich.
"Gut, lass uns zurückgehen", sagte sie mit einem letzten bedauernden Blick auf das Meer und die Dächer der Stadt.

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Al'Anfa, im Haus der Großeltern
29. Peraine 1012 nach Bosparans Fall
Abend
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"Wie wäre es denn mit morgen nach dem Abendessen?", fragte sie, als Ayrina sich schon hatte aufmachen wollen.
Auch, wenn es ihr nicht sonderlich behagte, etwas auszumachen, was hochgradig verboten war, so wollte sie doch in der Zeit, die sie hier bei ihrer Schwester verbrachte, soviel für sie tun, wie ihr nur möglich war. Und sie bezweifelte, dass die Strafen so drakonisch ausfallen würden, wenn Ayanah dabei war. Sie hatte es schon immer gut verstanden, ihre Überzeugungen durchzusetzen. Und sie konnte mitunter auch sehr überzeugend sein.

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29. Peraine 1012 nach Bosparans Fall
Abend
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Ayrina drehte sich überrascht um und starrte Ayanah mit offenem Mund an.
"Ist das... dein Ernst?", fragte sie und auch Peran hob überrascht eine Braue. Dann lachte Ayrina.
"Also gut, dann morgen", sagte sie strahlend, griff nach Ayanahs Hand und zog sie mit sich. Grüßend hob sie die Hand in Perans Richtung, ehe sie mit Ayanah zurück über die Dächer lief.
"Wer bsit du, und was hast du mit meiner Schwester gemacht?", fragte sie lachend und blitzte Ayanah glücklich an.

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Ayanah lachte. Sie wusste, dass solch ein Verhalten mehr als nur untypisch für sie war. Und es wunderte sie nicht, dass Ayrina überrascht war.
"Ich möchte deinen Freund gerne kennenlernen. Und ich möchte die Zeit hier mit dir genießen. Ich möchte wissen, was du den lieben langen Tag so treibst", begann Ayanah, während sie von Dach zu Dach sprangen.
"Ich vermisse dich zu Hause einfach sehr", fügte sie hinzu.

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Al'Anfa, im Haus der Großeltern
29. Peraine 1012 nach Bosparans Fall
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Ayrinas Blick verdunkelte sich ein wenig.
"Ich vermisse vor allem dich. Und unsere Eltern. Doch ich habe bisher keine Stadt kennengelernt, die so wundervoll ist, wie Al'Anfa! Am liebsten würde ich dich hierher holen und einfach hier mit dir leben. Weit weg von unseren Großeltern. Das wäre wundervoll", schwärmte sie und lächelte dann verlegen.
"Siehst du, kaum bist du hier, werde ich sentimental", lachte sie.

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29. Peraine 1012 nach Bosparans Fall
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"Ich mag es in Zorgan", sprach sie ehrlich und blickte Ayrina an.
"Viel lieber hätte ich es, wenn du zu mir kommen würdest", sprach sie schließlich lachend.
"Siehst du, da haben wir das erste Dilemma!"
Ayanah seufzte kurz, blickte zwischen den Dächern auf den Boden, dann sprang sie hinüber. Es war nicht mehr weit - konnte es zumindest nicht mehr sein, wenn sie den Weg noch richtig in Erinnerung hatte.
"Aber letztlich wäre es egal, wo. Hauptsache wir beide wären zusammen."

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"Da hast du recht", sagte Ayrina ernst zu Ayanah und ihr Blick verdunkelte sich ein wenig.
"Ich finde, es war ungerecht, uns zu trennen."
Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie mich eigentlich gar nicht hier haben wollen, dachte sie bitter. Die Schatten waren lang geworden und der goldene himmel hatte sich bereits nachtblau gefärbt. Nur im Westen zeugte noch ein schmaler, heller Streifen davon, dass hier vor einigen Minuten die Praisscheibe in Efferds Reich versunken war.
Mit einem kleinen Sprung landete sie auf dem Dach ihrer Großeltern und fragte sich, ob ihr Verschwinden entdeckt worden war. Doch es spielte keine Rolle. Es war ihr schon lange egal.

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29. Peraine 1012 nach Bosparans Fall
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Ayanah nickte. Natürlich hatte Ayrina da recht und so wirklich hatte sie nie verstanden, was der Sinn dahinter gewesen war, die beiden Schwestern, die sich einander doch so viel bedeuteten, einfach zu trennen. Es war grausam.
"Ich weiß. Wir beide gehören zusammen, sonst hätte Tsa uns nicht Zwillinge werden lassen", sprach sie und drückte noch einmal die Hand ihrer Schwester.
"Meinst du, sie haben was gemerkt?", fragte sie schließlich mit einem Blick nach unten, standen sie doch auf dem Dach des Hauses ihrer Großeltern.

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Al'Anfa, im Haus der Großeltern
29. Peraine 1012 nach Bosparans Fall
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Mit einem leisen Seufzen folgte Ayrina dem Blick ihrer Schwester.
"Hoffen wir, dass es nicht so ist und Phex uns wohlgesonnen war", sagte sie mit einem leichten Zwinkern und half Ayanah, sich auf den Fenstersims hinabzulassen und in die kleine Kammer zurückzukehren. Dann folgte sie ihr.
Und blickte in das wutverzerrte Gesicht ihres Großvaters.
"Was glaubst du eigentlich, was du hier tust?", fragte er mit gefährlich ruhiger Stimme und Ayrina unterdrückte einen leisen Fluch.

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29. Peraine 1012 nach Bosparans Fall
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"Wir haben uns auf dem Dach den Sonnenuntergang angesehen", sprach Ayanah leise und mit einem Lächeln auf den Lippen.
Sie hoffte, wenn sie sich als treibende Kraft dieser Aktion darstellte, würden sie etwas glimpflicher davonkommen.
"Das mache ich in Zorgan jeden Abend. Ich hoffe, das war in Ordnung?", fragte sie schließlich und setzte ihr liebstes und unschuldigstes Lächeln auf.