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Re: Kapitel 5
Verfasst: Do 10. Jan 2013, 11:08
von Ayrina
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Narea
Senn-Wüste
04. Juni im 143. Jahr des Lichtes.
Nacht
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Nareas Blick ging zu Toyan und sie runzelte die Stirn. Es war das erste verständliche Wort der... ja, was waren die Stimmen eigentlich? Geister? Alte Seelen? Irrlichter? Sie sah wieder zu dem Licht.
"Irgendwelche Vorschläge?", fragte sie die anderen leise.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Di 15. Jan 2013, 21:19
von Cassiopeia
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Tazanna
Senn-Wüste
04. Juni im 143. Jahr des Lichtes.
Nacht
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Tazanna erwachte und sah sich stirnrunzelnd um. Was war denn hier los? Offenbar war dies kein normales Wüstenphänomen, begriff sie, als sie in die Gesichter ihrer Mitstreiter blickte. Sonst hätten diese nicht so besorgt drein gesehen.
"Sind das diese... Geister?", fragte sie leise an niemanden bestimmtes gerichtet. Sie blickte hinüber zu Aylos, der sich neben ihr aufgesetzt hatte und dann wieder zu dem seltsamen Leuchten.
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Toyan Kerim
Senn-Wüste
04. Juni im 143. Jahr des Lichtes.
Nacht
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Toyan hielt nach wie vor das Medaillon eng umfasst und spürte mit einem Mal, wie es in seiner Hand warm wurde. Das Metall erwärmte sich und Schien sich irgendwie befreien zu wollen.
"Was wollt ihr von mir?!", fragte er in die Nacht hinein, die um sie herum noch immer erfüllt war von diesem leuchtenden Nebel und leisem Stimmengeflüster.
"Toooyaaaan", rauschte es wieder an seinem Ohr, Toyan wich zurück.
Dich beschäftigt etwas, worauf du keine Antwort findest. Doch die Antwort liegt nicht in unseren Händen. Aber es gibt noch etwas anderes, was dich antreibt. Etwas, das diese Gruppe zusammen hält und dir den Schlaf raubt. Sieh mit meinen Augen, sprich mit meinem Mund. Lass mich deine Stimme sein...
Ehe Toyan noch fragen konnte, was damit gemeint war, durchfuhr ihn ein kalter Schauer. Er ließ das Medaillon fallen und sein Blick wurde entrückt, als eines der Wesen in ihn fuhr um durch ihn zu sprechen.
"Choma wird brennen", sprach er mit seltsam verzerrter Stimme, die nicht die seine war. "Doch ob es fallen wird, liegt bei euch. Sucht die Schwarzen Schiffe des Westens, sucht jene, die unter dem Blutbanner wandeln. Der Stein im Nacken ist sein Auge, des Todes Auge. So hält er seine Marionetten aufrecht. Sterben können sie nur, wenn ihr die Fäden durchtrennt. Ihr Körper ist schon lange tot, doch ihr Geist ist wach, verbunden mit dem einen Geist des Befreiers... durchtrennt die Fäden und er hat keine Macht mehr über sie."
Re: Kapitel 5
Verfasst: Di 15. Jan 2013, 22:01
von Katastropholy
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Revan
Senn-Wüste
04. Juni im 143. Jahr des Lichtes.
Nacht
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„Ein Rätsel ersetzt ein vorheriges. Sagt mir, Geist, warum seid ihr so freizügig mit euren Informationen? Was ist der Preis, den ihr dafür verlangt?“ Nun stand Revan auf einmal, die Finger zu einem seltsamen Zeichen verschränkt und auf Toyan gerichtet, während seine Augen den Jäger fast zu durchbohren suchten.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Di 15. Jan 2013, 22:16
von vojka
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Aylos
Senn-Wüste
04. Juni im 143. Jahr des Lichtes.
Nacht
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Aylos hatte auf Tazannas Frage hin lediglich mit den Schultern gezuckt. Damit kannte er sich nicht aus, aber irgendwie war ihm das Ganze nicht geheuer. Aber was sollte man tun? Gegen unsichtbares konnte man nicht kämpfen.
Er erschrak, als dieses Etwas von Toyan scheinbar Besitz ergriffen hatte und durch ihn sprach. Was hatte das alles nur zu bedeuten? Als Revan aufstand und mit diesem Ding sprach, war er mehr als froh, scheinbar hatte zumindest einer von ihnen eine Ahnung, was nun zu tun war. Er dagegen zog nur seine Freundin näher zu sich und hielt sie beschützend fest, ihr durfte einfach nichts passieren.
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Namid
Senn-Wüste
04. Juni im 143. Jahr des Lichtes.
Nacht
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Das ist gar nicht gut, dachte Namid, als der Geist, oder was auch immer dieses Leuchten sein mochte von Toyan Besitz ergriff. Verblüfft war sie allerdings, was Revan aufstand und mit dem Etwas sprach. Dieser Mann steckte wirklich voller Rätsel. Wenn man glaubte eines gelöst zu haben, kamen sicherlich zwei Neue dazu. Vielleicht würde er aber dieses zumindest lösen, wenn sie diese Situation überstanden hatten, ohne erneut welche aufzuwerfen. Sie würde es sich jedenfalls wünschen.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Mi 16. Jan 2013, 14:28
von Tjeika
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Shaya Zarin
Senn-Wüste
04. Juni im 143. Jahr des Lichtes.
Nacht
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Shaya achtete gar nicht auf Revan. Sie bemerkte ja kaum, dass er aufgestanden war und begonnen hatte, sich mit dem Wüstengeist zu unterhalten. Ihr besorgter Blick galt Toyan. Als sein Geist in den Hintergrund getreten war - was sie beinahe hatte beobachten können, dank ihrer Fähigkeiten - war sie kurz davor gewesen, aufzuspringen und Toyan solange zu schütteln, bis er wieder er selbst war. Nur die Vernunft war es gewesen, die sie davon abgehalten hatte. Aber als der Geist dann angefangen hatte, zu ihnen zu sprechen, war sie merklich ruhiger geworden. Sie spürte, dass er ihnen nichts tun würde.
"Nekromanten", murmelte sie schließlich verstehend, was der Geist ihnen mitteilen wollte.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Mi 16. Jan 2013, 22:12
von Cassiopeia
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Toyan Kerim
Senn-Wüste
04. Juni im 143. Jahr des Lichtes.
Nacht
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Toyans Kopf hob sich und seine Augen, die nun seltsam leuchteten, richteten sich auf die Sprecherin.
"Sehr richtig. Die Herren des Todes sind nicht unbesiegbar, doch die Menschen haben es längst vergessen, dass auch der Tod besiegt werden kann. Einst bestand ein Bündnis zwischen uns... vor langer Zeit. Krieg zog herauf, tausende starben an Hunger und Hinrichtungen. Und unser Volk, welches einst stark und groß war, wurde vergessen, verraten vom eigenen König. Ein furchtbarer Fluch erfasste das Land, entzog ihm alles Leben. Was davon übrig blieb, reicht nun von einem Meer zum anderen, nichts als Sand dazwischen. Und wir, wir sind noch hier, gefangen zwischen den Welten. Getrieben von der Sehnsucht des Todes spüren wir alle auf, die ihn in ihren Gedanken tragen."
Eine kleine Pause entstand, ehe er weiter sprach. Das Leuchten wurde intensiver in Toyans Augen.
"Man verkaufte uns an die Nekromanten und so fordern wir heute das Leben. Was ist schon ein Leben gegen tausende, die ihr retten könnt, falls ihr es aus der Wüste heraus schafft? Toyan Kerim ist schon längst nicht mehr der, der er einst war. Ihr kommt auch ohne ihn zurecht."
Er stand auf und sah die anderen an, ehe er einen Schritt zurück ging. Und als er in Shayas Augen sah, begann etwas in ihm zu brodeln. Die Geister, sie riefen ihn zu sich, wollten ihn in seinen Reihen wissen. Doch etwas hielt ihn hier, etwas... wichtiges. Er durfte nicht er... musste ihnen folgen, den Stimmen, musste die Kontrolle abgeben... durfte sie nicht verlieren...
Re: Kapitel 5
Verfasst: Mi 16. Jan 2013, 22:16
von Tjeika
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Shaya Zarin
Senn-Wüste
04. Juni im 143. Jahr des Lichtes.
Nacht
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Shaya sprang wütend auf und trat entschlossen vor Toyan, der gar nicht Toyan war.
"Auf gar keinen Fall", zischte sie und versuchte, in den Geist Toyans - oder eben des Geistes - einzudringen.
Das würde sie nicht zulassen. Niemals! Ihre Augen funkelten wütend.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Do 17. Jan 2013, 19:58
von Katastropholy
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Revan
Senn-Wüste
04. Juni im 143. Jahr des Lichtes.
Nacht
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Revan nutzte die willkommene Ablenkung Shayas um sich in Windeseile zum Feuer hinunter zu bücken und ein verkohltes Stück Holz an sich zu nehmen, bevor er zu Toyan sprang und ihm, bevor er reagieren konnte, damit eine unbekannte Rune auf die Stirn malte.
Das fremdartige Glimmen in seinen Augen wurde schwächer, als seine Knie nachgaben und er mit seiner Hilfe auf dem Boden zum liegen kam.
„Wie rührend, wirklich. All die Jahrhunderte und ihr versucht immer noch ein Unrecht mit einem anderen zu rechtfertigen. So werdet ihr auf ewig hier wandeln müssen und ohne diesen Körper hier. Ich kenne Dich, Fantasma, ich weiss, wie viel Kraft es Dich gekostet hat in diesen Körper einzudringen und ich weiss, wie viel Kraft es Dich kostet, gegen seinen Willen anzukämpfen. Ich denke nicht, dass Du einer weiteren Anstrengung gewachsen bist, also weiche und wandle weiter mit Deinen Freunden in diesem verfluchten Land oder verschwinde im Nichts, ohne jemals eine Möglichkeit zur Erlösung zu finden.“
Er holte einmal tief Luft, bevor er seine flache Hand auf Toyans Stirn an der Stelle der Rune legte und schrie „Vade! Fantasma locus hic non est!“
Re: Kapitel 5
Verfasst: Do 17. Jan 2013, 20:43
von Cassiopeia
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Toyan Kerim
Senn-Wüste
04. Juni im 143. Jahr des Lichtes.
Nacht
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Toyan fühlte sich unendlich schwach. Seine Kraft verließ ihn wie Blut, welches aus einer Wunde sickerte.
"Das war ein Fehler", sagte er mit leiser, rauer Stimme. "Auch deine Liebe wird ihn nicht retten, Telepathin. Und du, Revan, überschätzt dich gewaltig."
Er fühlte in sich nur Leere. Sein Blick war verschwommen, sein Körper schien nicht mehr ihm zu gehören. Er war im Nirgendwo und doch spürte er etwas. Die Enge, die seinen Geist gefangen hielt, ließ etwas nach. Zugleich war dort eine zweite Präsenz und in ihm loderte etwas auf, als er Shaya erkannte. Shaya, die den Tod überwundern hatte, die bei ihm war. Die ihn liebte.
Sein Körper schien in Flammen zu stehen, er hörte Revans Stimme, undeutliche Worte in einer fremden Sprache, die er wiederholte. Langsam, ganz langsam, kehrte sein Bewusstsein in seinen Körper zurück. Er fühlte die Position der Lage seines Körpers, den Sandboden unter sich, die kühle Luft an seiner Haut.
"Ich bin nicht tot", krächzte er und dieses Mal war es seine eigene Stimme, die sprach, sein eigener Geist, der sich wehrte. "Ich bin nicht tot. Ich lebe und ich werde weiter leben. Niemand von uns wird heute Nacht mit euch gehen. Niemand."
Re: Kapitel 5
Verfasst: Do 17. Jan 2013, 22:46
von vojka
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Namid
Senn-Wüste
04. Juni im 143. Jahr des Lichtes.
Nacht
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Namid verstand nicht wirklich war dort vor sich ging. Sie kannte sich mit Geistern nicht aus. Deshalb starrte sie Toyan, Revan und Shaya halb fasziniert halb ängstlich an, als diese zusammen gegen den Geist ankämpften.
„Sie sind empfindlich gegen Licht“, hörte er Aylos Stimme neben sich und sie sah zu diesem.
„Kannst du Sauerstoff aus der Luft ziehen? Kannst du sie in meine Flammen leiten, so sind sie heller, vielleicht vertreibt es sie“, murmelte sie und sah den Luftmagier an.
Als dieser nickte, grinste sie.
„Gut, lenke die Luft auf unser Feuer“, meinte sie und trat einen Schritt auf das Feuer zu, so dass sie nun direkt davor stand.
„Passt auf eure Augen auf“, rief sie den anderen zu, ehe sie ihre Hände in die Flammen steckte und ihnen ihre Kraft lieh. Wie gut, dass die Luft hier so trocken war und sie dadurch den ganzen Tag solche Kraft hatte sammeln können, diese würde ihr nun gute Dienste erweisen.
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Aylos
Senn-Wüste
04. Juni im 143. Jahr des Lichtes.
Nacht
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Aylos wandte sich an Haseo, von welchem er wusste, das dieser ebenfalls ein Magier der Luft war. „Hilfst du mir“, fragte er den Mann und auf sein nicken hin, schickte er ihn auf die andere Seite des Feuers, ehe er nach der Luft griff und diese zu manipulieren begann, ehe er sie zu Namid und ihrem Feuer schickte. Er spürte sofort, wie das Feuer nach der Luft griff, wie es heißer und auch heller wurde, so dass er die Augen schloss und nur noch rein nach seinem Gefühl die Luft weiter lenkte. Er hoffte nur, dass es wirklich klappen würde und sie so die umliegenden Geister vertreiben konnten.
„Klappt es?“, wollte er leise von Tazanna wissen, welche er in seinem Rücken spürte und die ohne es zu wissen ihm bei seinem tun sogar half.