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Aasiya
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Eilig trat Aasiya in das Zimmer und sah zu ihrem Vater. Die vierte Stimme tot aufgefunden? Ihr Herz schlug ein paar Takte schneller.
"Was ist passiert?", fragte sie ihren Vater und hoffte, dass es nicht ebenfalls schreckliche Neuigkeiten in Bezug auf ihre Mutter gab. Das durfte nicht sein. Sie merkte, wie sich ihr Magen schmerzhaft zusammenzog.

Essar
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Ryd seufzte und rieb sich leicht die Nasenwurzel.
"Du hast es gehört. Marrekh im Ausnahmezustand, die Regierung wird Notstandsgesetze einbringen. Jemand macht Jagd auf die Stimmen. Es kam nichts über Randra, sie haben noch immer keine Spur vor ihr." Er schüttelte ernst den Kopf.
"Vielleicht habe ich mich getäuscht. Vielleicht geht es nicht um die Elementar-Geschichte. Vielleicht will nur jemand die Regierung stürzen..."

Aasiya
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Aasiya setzte sich auf einen der freien Plätze und starrte ihren Vater an.
"Besteht denn die Möglichekit, dass diese Stimme auch ein Elementar war? Und was hat es mit diesem Brandzeichen auf der Stirn auf sich?"
Das alles passte nicht so richtig zusammen.

Essar
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Ryd seufzte abermals leise.
"Ja, da ist etwas dran. Dieses Brandzeichen wäre das deutlichste Zeichen für einen Elementar. Ob es auch ein Feuerelementar ist oder eine Warnung an Randra, dass es ihr als Feuerwesen ebenso ergehen wird, bleibt unklar. Oder es ist ein Zeichen irgendwelcher Mafiaorganisationen. Ich habe wirklich keine Ahnung. Ich habe... schon länger einen Verdacht. Wenn das stimmt, haben die Kriege vor tausenden Jahren niemals aufgehört. Dann herrscht zwischen den Elementen bis heute Feindschaft. Und jene, die bisher unerkannt zwischen den Menschen lebten, die Nachkommen der früheren Elementare - vielleicht wollen einige nicht mehr versteckt leben. Vielleicht wollen sie zurück kehren in das Bewusstsein der Menschen. Und vielleicht wollen wiederum einige von denen noch mehr Macht. Die höchste Macht, die sie erreichen können. Dafür müssen sie die Regierung stürzen. Ich weiß nicht, ob es noch mehr Stimmen gibt, die von Elementaren abstammen. Aber Randra als Erste Stimme, als höchste Frau Marrekhs und als Elementarin stünde dann in ihren Augen für die Verleugnung ihrer wahren Identität und damit für die Verleugnung aller Elementare."
Essar sah seinen Schwiegervater entsetzt an.
"Dann ist es um so wichtiger, dass wir Randra finden und zwar bald! Ehe sie ein Exempel an ihr vorführen. Wenn das stimmt, was du sagst, klingt es für mich, dass sie genau das vorhaben."

Aasiya
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Aasiya schluckte und schüttelte den Kopf.
"Wir können doch nicht einfach hier herumsitzen. Es muss doch etwas geben, was wir tun können. irgendetwas."
Sie sah ihren Vater an
"Gibt es nicht jemanden, den du anrufen kannst? Jemanden, der uns helfen kann?"
Ihr Vater kannte so viele Leute. Da musste doch jemand dabei sein!

Essar
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

"Wir sitzen hier auch nicht herum", sagte Ryd und führte sie in einen Nebenraum. "Das hier sind alte Projektionsportale der ersten oder zweiten Generation. Sie sind hier zu Testzwecken, doch sie haben für uns den Vorteil, dass die moderne Technik sie nicht erfassen kann. Sie empfangen manchmal Signale, senden Nachrichten und dergleichen, die von modernen Geräten kommen. Doch senden können sie nur an Geräte ihrer Zeit. Diese Dinger sind gute hundert Jahre alt oder mehr. Sie werden heute vor allem vom vernetzten Untergrund genutzt. Vielleicht finden wir hier, was wir suchen."

Aasiya
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Aasiya sah ihren Vater überrascht an und runzelte die Stirn.
"Du hast... Kontakte zum Untergrund?"
Das erschien ihr abwegig und logisch gleichzeitig. Ihr Blick ging zu den Portalen.
"Wie funktionieren die?"

Essar / Ryd
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Ryd lachte leise auf.
"Nicht direkt. Aber ich weiß, dass sie über diese alten, unüberwachten Kanäle kommunizieren. Zumindest soviel konnte ich seit Randras Entführung heraus finden. Ich meine mich zu erinnern, dass diese Station damals aufgegeben wurde, weil der Boden als verseucht galt. Gescheiterte Versuche von der Landwirtschaftsindustrie. Das hier ist vergessenes Land. Hier sind wir sicherer als sonstwo."
Er trat etwas beiseite und drückte einen Knopf an dem Gerät in Bodennähe. Ein blauer Lichtstrahl erschien, weitete sich zu einem schimmernden Leuchten aus. Es knisterte etwas, doch das Leuchten schien stabil.
"Sehen wir mal, ob es funktioniert", sagte Ryd hoffnungsvoll und kramte nach einem Zettel, auf dm eine kurze Kombination von Buchstaben und Zahlen stand. "Das sind die Codierungen von anderen Geräten", sagte er. "Wenn ich das über das Bedienfeld hier eingebe, müssten wir eine Verbindung zu dem so benannten Gerät bekommen." Er tippte die Buchstaben-Zahlen-Kombination ein und wartete. Das Blau wurde zu einem rot und ein Brummen erklang. Kleine, helle Blitze schossen in das Rot. Dann wurde das Rot blasser und eine Art Bildschirm erschien. Eine Auswahl an Fenstern zeigte an, wo noch besetzte Geräte waren.
"Oh. Offenbar ist es kein Code für ein Gerät, sondern für mehrere", überlegte Ryd stirnrunzelnd.
"Vielleicht so etwas wie eine Gebietsangabe", überlegte Essar hoch fasziniert von der Technik. "Vielleicht fehlen die Zahlen oder Buchstaben, mit denen du die einzelnen Geräte anwählen kannst. Siehst du, die einzelnen Fenster haben je zwei Buchstaben mehr."

Aasiya
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Aasiya trat neugierig näher.
"Und all diese Geräte gehören dem Untergrund?", fragte sie und sah skeptisch zu ihrem Vater.
"Wo hast du diese Kombinationen her?", fragte sie. Die waren ihm sicher kaum in den Schoß gefallen.

Essar / Ryd
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

"Die sind schon alt", gab Ryd zu, "ich habe sie hier in Unterlagen gefunden, während ihr draußen wart. Es hat wohl jemand versucht, sie zur Kontaktaufnahme zu nutzen, stieß aber nur auf verlassene Portale. Es wurden vermutlich neue Codierungen heraus gegeben. Diese hier ist offen gestanden die einzige, die ich bisher entschlüsseln konnte."