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Paulchen

Paulchen schaute Mrs. Murphy etwas skeptisch von seinem Platz unter dem Tisch aus an. "Naja, WENN wir ihn finden und WENN wir überhaupt jemanden finden, mit dem wir reden können und WENN der uns glaubt... Sagt mal, kennt ihr den Film "Der Marsianer"? Ich denke, wir müssen es so machen wie dort: Immer ein Problem nach dem anderen. Und das erste Problem ist, jemanden zu finden, der uns hilft, und dazu müssen wir mit jemandem sprechen. Wie sollen wir das anstellen?"

Laetitia

"Also wenn wir mit einem Menschen sprechen können, wird er uns schon allein deshalb glauben. Also ist ein größeres Problem, dass wir einen Weg finden müssen, mit Menschen zu kommunizieren. Und zwar auf einem anderen Weg, als mit der Sprache einer Katze."

Mrs. Murphy

Die dicken Main Coon überlegte angestrengt. "Schreiben... tippen? Eine Computertastatur vielleicht? Sofern unsere Pfoten dafür nicht zu dick sind... was ist mit Luna? Ihre Pfoten sind klein und schlank!"

Paulchen

"Tippen könnte gehen, wenn unsere Pfoten nicht zu dick dafür sind. Das sollten wir ausprobieren. Vielleicht heute Nacht, wenn Frau Bauer schläft? Dann können wir uns im Haus umsehen und Verschiedenes versuchen. (Und noch mehr zu Essen organisieren - hatte er das jetzt gesagt oder gedacht?) Aber wenn das nicht klappt, dann... naja, was dann? Ob wir mit der Maus umgehen können? Oder mit einem Ipad oder sowas? Touchscreen müsste doch eigentlich leichter gehen als Tastatur..." Jetzt war Michael Weck in seinem Element, und in Gedanken ging er alle möglichen Geräte durch, die er kannte und schon lange mal kennenlernen wollte. Die meisten würden aber schon am Strom scheitern, wenn die Akkus nicht geladen oder der Netzstecker nicht schon eingesteckt war. Verdammt, wieso hatten Katzen keine Finger?

Laetitia

Sie kicherte vor sich hin.

"Eine Katze wird doch wohl mit einer Maus umgehen können. Nicht wahr, Obelix?"

Mrs. Murphy

Okay, da hatte Mrs. Murphy wohl eine gute Idee gehabt, was die Ausführung anging, würden sie sicher einen Weg finde, Paulchen glühte ja förmlich vor Eifer! Das mit der Maus brachte sie aber auch zum Lachen.
"Das klingt nach einem Plan", stimmte sie ihm zu, "sobald Frau Bauer schläft, sollten wir uns umgucken. Hauptsache, sie schließt die Tür nicht ab. Eine Klinke zu öffnen sollten wir hinbekommen, aber einen Schlüssel zu drehen wird schon schwierig bis unmöglich werden"
Sie sah zu Obelix: "Schließt sie nachts die Tür zu oder macht sie die nur zu?"

Obelix

"Ähhh, sie macht sie nur zu, denke ich. Ich hab da nie groß derauf geachtet, weil ich eh keine Tür aufmachen kann... Aber sagt mal, wovon redet ihr da eigentlich? Wo ist eine Maus? Und wieso kann Paulchen nicht damit umgehen? Er wird sie doch wohl fressen können?" Der dicke Kater war offenbar gedanklich etwas überfordert und schaute die Neuen an, als ob sie vom andern Stern kämen.

Laetitia

"Bei dem Gerät, vor dem deine Menschen gelegentlich sitzen, mit einem seltsamen Fenster und einem Brett davor, ist auch ein kleines Gerät, was sie dabei in der Hand haben. Dieses Gerät wird Maus genannt. Es sieht dem auch ein bisschen ähnlich", erklärte Laetitia.

Mrs. Murphy

"Weißt du", begann Mrs. Murphy an Obelix gerichtet, "wir haben einen etwas anderen Zugang zu Menschen. Das liegt an unseren... Besitzern." Martina konnte deutlich spüren, dass die Main Coon sie nicht als Eigentümerin, sondern als menschlichen Partner ansah, der sie fütterte und ihr ein Heim gab. Und dass Mrs. Murphy sie wirklich mochte, aber sich eben nicht als Besitz identifizierte. Martina musste sich das noch ein bisschen durch den Kopf gehen lassen, aber im Grunde sah sie sich selbst auch nicht als Eigentümerin der großen, grauen Schönheit, in der sie nun selbst steckte.

Obelix

"Besitzer?" Obelix' Tonfall zeigte Unverständnis. Katzen kannten "meine Maus" und "deine Maus", "mein Revier" und "dein Revier", und so benutzten sie auch "mein Zuhause" und "meine Menschen". Das waren Dinge, die im Moment zu jemandem gehörten, aber sowas konnte sich jederzeit ändern. Die vier Neuankömmlinge wurden dem roten Kater immer suspekter. Erst redeten sie von Mäusen, die keiner händeln könne, und taten sie so, als ob sie Menschen gehörten... "Wisst ihr was? Vielleicht wart ihr einfach etwas zu lange draußen, hm? Ich geb euch einen Tipp: Schmust Frau Bauer so lange an, bis sie euch nochmal Futter gibt, und dann ignoriert sie, bis sie geht. Dann legt euch hin und schlaft euch nochmal aus, ihr habt es offenbar nötig. Ist ja auch kein Wunder, ihr habt, seit ihr angekommen seid, hächstens 5 Stunden geschlafen, das ist ja ein Witz! Ein anständiger Tag enthält mindestens doppelt so viel Schlaf! Und wer weiß, wie viel euch von den letzten Tagen noch fehlt? Also besorgt euch Futter und legt euch dann einfach wieder hin, bis es das nächste Mal Futter gibt."

Mit dieser Empfehlung verließ Obelix seinen Sitzplatz und fing an, Frau Bauer um die Beine zu streichen.