Kapitel 5
- Cassiopeia
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Re: Kapitel 5
Elaina / Liara
13. November 712
Vormittag
Ardakan
(Teil I)
Als Bidjan gegangen war, blieb Elaina etwas unschlüssig stehen. Ihr wurde bewusst, dass sie noch nie viele Worte mit Liara gewechselt hatte. Die Fen war ihr stets etwas unnahbar erschienen. Nie unfreundlich aber doch auf eine gewisse Weise erhaben und stolz auf das, was sie war. Das hatte Elaina von Anfang an sehr beeindruckt und für den Moment wusste sie nicht ganz, wie sie ein Gespräch mit ihr beginnen sollte. Mit Bidjan hatte sie zuvor über die Ereignisse von Lorn gesprochen, doch Liara war nicht dabei gewesen und sollte von der unteren Kammer nichts erfahren. Erst jetzt ging ihr auf, dass Karim so von ihnen verlangte, sie anzulügen.
„Es tut mir leid, dass ihr das durchmachen musstet“, hörte sie da Liara leise sagen, die an die Brüstung getreten war wie schon Bidjan kurz zuvor und über die Stadt blickte. „Ich hätte es wissen müssen... ich habe Rymel überredet und nun ist er wie paralysiert, spricht nicht mehr, reagiert kaum noch. Ich mache mir solche Vorwürfe, ich hätte wissen müssen, dass er dazu viel zu erschöpft ist.“
Unsicher trat Elaina neben Liara.
„Es ist nicht deine Schuld, niemand konnte wissen, was dort unten geschieht, Liara. Dass... dass Lorn wirklich so weit gehen würde, dass er...“ Sie schluckte schwer und senkte einen Moment den Blick.
„Ich bin – war – seine Dienerin, seine Fen! Natürlich hätte ich es wissen müssen! Lorn kommuniziert über Träume und Gedanken, Visionen... das tun vermutlich alle Götter irgendwie. Ich habe zweihundert Jahre unter ihm gedient und diese Art der Führung durch ihn befolgt. Das und noch viel mehr. Er liest die Gedanken nicht nur und strickt sich Visionen daraus, er lenkt sie auch. Das habe ich allerdings erst nach seiner Bannung gemerkt, wie sehr er mich wirklich unter Kontrolle hatte, wie viele der Gedanken und Entscheidungen in Wahrheit die seinen gewesen sind statt meine eigenen. Hat er... hat er so etwas versucht bei euch?“
Elaina schüttelte den Kopf. „Nein. Vermutlich ist das der Schutz, von dem Karim ausging, dass wir nicht seine Magie teilen. So kann er unsere Gedanken lesen und in gewisser Weise auch manipulieren, aber nicht kontrollieren. Sonst wären wir dort nie wieder heraus gekommen oder hätten uns ihm ohne zu zögern angeschlossen.“ Rymel war schließlich bereits kurz davor gewesen.
Liara schloss ergeben die Augen und nickte bitter. „Immerhin, auch wenn allein das, was er getan hat, bereits zu viel war. Das hätte niemals passieren dürfen. Ich... er hat dich und Bidjan vermutlich nicht verschont, oder? Oder hat er nur Rymel angegriffen?“
Wieder war es an Elaina, den Kopf zu schütteln.
„Nein, das hat er nicht. Er zeigte auch Bidjan und mir Visionen und Gefühle, die...“, sie holte tief Luft, „alles andere als angenehm waren. Doch bei Rymel hat er offenbar etwas getroffen, was weitaus tiefer ging.“ Vorsichtig sah sie zu Liara, wusste nicht, wie viel sie erzählen sollte und durfte. Es sollte an Rymel sein, es ihr zu erzählen, was vorgefallen war und dass es einzig die Erinnerung an Liara gewesen war, die ihn zurück geholt hatte.
Liaras Griff um das Geländer wurde eine Spur fester, sie war so wütend. Auf Lorn, auf Karim, auf sich selbst. Wie hatten sie das zulassen können, dass Rymel – sie alle drei – in eine solche Gefahr gerieten.
13. November 712
Vormittag
Ardakan
(Teil I)
Als Bidjan gegangen war, blieb Elaina etwas unschlüssig stehen. Ihr wurde bewusst, dass sie noch nie viele Worte mit Liara gewechselt hatte. Die Fen war ihr stets etwas unnahbar erschienen. Nie unfreundlich aber doch auf eine gewisse Weise erhaben und stolz auf das, was sie war. Das hatte Elaina von Anfang an sehr beeindruckt und für den Moment wusste sie nicht ganz, wie sie ein Gespräch mit ihr beginnen sollte. Mit Bidjan hatte sie zuvor über die Ereignisse von Lorn gesprochen, doch Liara war nicht dabei gewesen und sollte von der unteren Kammer nichts erfahren. Erst jetzt ging ihr auf, dass Karim so von ihnen verlangte, sie anzulügen.
„Es tut mir leid, dass ihr das durchmachen musstet“, hörte sie da Liara leise sagen, die an die Brüstung getreten war wie schon Bidjan kurz zuvor und über die Stadt blickte. „Ich hätte es wissen müssen... ich habe Rymel überredet und nun ist er wie paralysiert, spricht nicht mehr, reagiert kaum noch. Ich mache mir solche Vorwürfe, ich hätte wissen müssen, dass er dazu viel zu erschöpft ist.“
Unsicher trat Elaina neben Liara.
„Es ist nicht deine Schuld, niemand konnte wissen, was dort unten geschieht, Liara. Dass... dass Lorn wirklich so weit gehen würde, dass er...“ Sie schluckte schwer und senkte einen Moment den Blick.
„Ich bin – war – seine Dienerin, seine Fen! Natürlich hätte ich es wissen müssen! Lorn kommuniziert über Träume und Gedanken, Visionen... das tun vermutlich alle Götter irgendwie. Ich habe zweihundert Jahre unter ihm gedient und diese Art der Führung durch ihn befolgt. Das und noch viel mehr. Er liest die Gedanken nicht nur und strickt sich Visionen daraus, er lenkt sie auch. Das habe ich allerdings erst nach seiner Bannung gemerkt, wie sehr er mich wirklich unter Kontrolle hatte, wie viele der Gedanken und Entscheidungen in Wahrheit die seinen gewesen sind statt meine eigenen. Hat er... hat er so etwas versucht bei euch?“
Elaina schüttelte den Kopf. „Nein. Vermutlich ist das der Schutz, von dem Karim ausging, dass wir nicht seine Magie teilen. So kann er unsere Gedanken lesen und in gewisser Weise auch manipulieren, aber nicht kontrollieren. Sonst wären wir dort nie wieder heraus gekommen oder hätten uns ihm ohne zu zögern angeschlossen.“ Rymel war schließlich bereits kurz davor gewesen.
Liara schloss ergeben die Augen und nickte bitter. „Immerhin, auch wenn allein das, was er getan hat, bereits zu viel war. Das hätte niemals passieren dürfen. Ich... er hat dich und Bidjan vermutlich nicht verschont, oder? Oder hat er nur Rymel angegriffen?“
Wieder war es an Elaina, den Kopf zu schütteln.
„Nein, das hat er nicht. Er zeigte auch Bidjan und mir Visionen und Gefühle, die...“, sie holte tief Luft, „alles andere als angenehm waren. Doch bei Rymel hat er offenbar etwas getroffen, was weitaus tiefer ging.“ Vorsichtig sah sie zu Liara, wusste nicht, wie viel sie erzählen sollte und durfte. Es sollte an Rymel sein, es ihr zu erzählen, was vorgefallen war und dass es einzig die Erinnerung an Liara gewesen war, die ihn zurück geholt hatte.
Liaras Griff um das Geländer wurde eine Spur fester, sie war so wütend. Auf Lorn, auf Karim, auf sich selbst. Wie hatten sie das zulassen können, dass Rymel – sie alle drei – in eine solche Gefahr gerieten.
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.
Re: Kapitel 5
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Rymel
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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Rymel sah kurz zu Bidjan, „Ich sagte dir bereits, dass es schwer für mich ist überhaupt zu reden. Es tut mir leid, dass ich nicht an einem Stück rede. Wenn es dich stört, kannst du gerne gehen. Ich habe dich nicht gebeten her zu kommen, auch wenn ich froh bin, dass du es getan hast“, sagte er und sah Bidjan etwas verbittert an. War nicht er gekommen um ihm zu helfen? Und nun sagte er, er solle reden? Was tat er denn die ganze Zeit? Soviel wie er in den letzten Minuten über das, was ihn bewegte gesprochen hatte, hatte er schon lange nicht mehr geredet.
„Und warum es gefährlich ist? Althar und Lorn waren immer Verbündete, wenn Liara und ich uns verbünden, dann könnte dies eine enorme Waffe für die beiden. Wenn sie einen von uns in die Finger bekommen würden, dann würde dies nicht gut enden.“
Rymel
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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Rymel sah kurz zu Bidjan, „Ich sagte dir bereits, dass es schwer für mich ist überhaupt zu reden. Es tut mir leid, dass ich nicht an einem Stück rede. Wenn es dich stört, kannst du gerne gehen. Ich habe dich nicht gebeten her zu kommen, auch wenn ich froh bin, dass du es getan hast“, sagte er und sah Bidjan etwas verbittert an. War nicht er gekommen um ihm zu helfen? Und nun sagte er, er solle reden? Was tat er denn die ganze Zeit? Soviel wie er in den letzten Minuten über das, was ihn bewegte gesprochen hatte, hatte er schon lange nicht mehr geredet.
„Und warum es gefährlich ist? Althar und Lorn waren immer Verbündete, wenn Liara und ich uns verbünden, dann könnte dies eine enorme Waffe für die beiden. Wenn sie einen von uns in die Finger bekommen würden, dann würde dies nicht gut enden.“
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
- LaBerg
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Re: Kapitel 5
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Bidjan
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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Wenn Elaina ihm zuvor nicht so eindringlich deutlich gemacht hätte, wie wichtig es war, dass sie zusammen hielten, wäre Bidjan wahrscheinlich gegangen. Aber irgendwie musste Bidjan Rymel nun deutlich machen, dass die Gefahr viel größer war, wenn er und Liara sich noch weiter distanzierten.
"Sie es mal aus einem anderen Blickwinkel. Sollte Althar frei kommen, wird er den Kontakt zu dir suchen. Er wird dich manipulieren und alles daran setzten, dass du zu ihm zurückkehrst. Er wird sich auch darauf verstehen dich so zu manipulieren, dass du eben dann dank seinem Willen mit Liara zusammen kommst. Sollte auf der anderen Seite Lorn frei kommen. Lorn weiß, dass du Liara liebst. Ohne zu wissen was du gesehen hast, dies hat er bei dir gesehen. Er wird es verstehen Liara so zu lenken, dass es dann sie ist, die will, dass ihr zusammenkommt. Wenn du dich jetzt aus freien Stücken bemühst, dass du und Liara zusammenfindet, dann seit ihr dieser Manipulation schonmal nicht ausgesetzt, sondern könnt euch gegenseitig dabei helfen dem befreiten Gott zu widerstehen. Außerdem ist Liara sehr gefährdet ihrem Gott wieder zu verfallen. Wenn du dich von ihr abwendest, hat sie nur noch mich und Elaina und wir können ihr nicht das bieten, was du ihr bieten könntest, um sich diesem Drang zu widersetzen."
Bidjan machte eine kurze Pause um Luft zu holen. "Rymel, ich kann euch nicht beibringen wie man sich gegen die Visionen der Götter wehrt. Ich kann dir nur sagen, dass es sehr viel Kraft kostet. Das heute bei Lorn war nur die Kraft eines gebannten fremden Gottes. Der Gott an den wir mit unserer Magie gebunden sind, hat noch weit mehr Möglichkeiten uns zu beeinflussen."
Bidjan
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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Wenn Elaina ihm zuvor nicht so eindringlich deutlich gemacht hätte, wie wichtig es war, dass sie zusammen hielten, wäre Bidjan wahrscheinlich gegangen. Aber irgendwie musste Bidjan Rymel nun deutlich machen, dass die Gefahr viel größer war, wenn er und Liara sich noch weiter distanzierten.
"Sie es mal aus einem anderen Blickwinkel. Sollte Althar frei kommen, wird er den Kontakt zu dir suchen. Er wird dich manipulieren und alles daran setzten, dass du zu ihm zurückkehrst. Er wird sich auch darauf verstehen dich so zu manipulieren, dass du eben dann dank seinem Willen mit Liara zusammen kommst. Sollte auf der anderen Seite Lorn frei kommen. Lorn weiß, dass du Liara liebst. Ohne zu wissen was du gesehen hast, dies hat er bei dir gesehen. Er wird es verstehen Liara so zu lenken, dass es dann sie ist, die will, dass ihr zusammenkommt. Wenn du dich jetzt aus freien Stücken bemühst, dass du und Liara zusammenfindet, dann seit ihr dieser Manipulation schonmal nicht ausgesetzt, sondern könnt euch gegenseitig dabei helfen dem befreiten Gott zu widerstehen. Außerdem ist Liara sehr gefährdet ihrem Gott wieder zu verfallen. Wenn du dich von ihr abwendest, hat sie nur noch mich und Elaina und wir können ihr nicht das bieten, was du ihr bieten könntest, um sich diesem Drang zu widersetzen."
Bidjan machte eine kurze Pause um Luft zu holen. "Rymel, ich kann euch nicht beibringen wie man sich gegen die Visionen der Götter wehrt. Ich kann dir nur sagen, dass es sehr viel Kraft kostet. Das heute bei Lorn war nur die Kraft eines gebannten fremden Gottes. Der Gott an den wir mit unserer Magie gebunden sind, hat noch weit mehr Möglichkeiten uns zu beeinflussen."
Viele Grüße
LaBerg
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Re: Kapitel 5
Liara / Elaina
13. November 712
Vormittag
Ardakan
„Lorn wird stärker“, sagte Liara leise. „Wenn wir nicht bald handeln, wird es zu spät sein und jene, die ihn befreien wollen – und ich bin mir sicher, dass sie auf den richtigen Moment warten – haben dann freie Hand. Dazu kommen die Armeen aus dem Norden, Chairo und Keltor werden sich die Chance nicht entgehen lassen, diese Stadt und Lorn nun gänzlich zu vernichten. Sie haben es schon damals versucht, weißt du. Auch, als Chairo hundert Jahre lang alleiniger Herrscher der Götterwelt war, ließ er seine Armeen wieder und wieder gegen Ardakan branden. Wir konnten die Stadt immer halten und die zerstörten Teile wieder aufbauen. Aber dieses Mal fürchte ich um eine Vernichtung, wie die Alten Städte sie erfahren haben.“
„Dazu wird es nicht kommen“, sagte Elaina hoffnungsvoll und zugleich entschlossen. „Nicht, wenn wir diese Stadt sichern und alles dafür tun, dass sie gehalten wird. Es wird schwierig werden, aber wir dürfen nicht daran denken, dass es unmöglich ist. Dann haben die Götter schon gewonnen.“
Liara sah Elaina mit einem Lächeln an. „Du bist eine kämpferische und starke Frau, Elaina. Ich bin sehr froh, dass Bidjan dich an seiner Seite hat. Du tust ihm mehr als gut und es ist schön, euch zusammen zu sehen.“
Elaina wurde etwas rot bei Liaras Worten und lächelte. „Er hätte dich haben können“, sagte sie sehr leise und blickte einen kurzen verlegenen Moment auf ihre Hände. „Ich konnte es damals gar nicht fassen, als er sich wirklich für mich entschied. Ich bin nur eine Sterbliche. Du hingegen bist stark und schön und vor allem unsterblich. Ihr kennt euch seit Jahrhunderten.“
Liara lachte. „Das mag sein, aber Bidjan und ich sind wirklich nur gute Freunde. Ich versichere dir, ich habe nie mit ihm das Bett geteilt.“ Bei den folgenden Worten wurde ihre Miene jedoch wieder etwas ernster. „Bidjan ist ein toller Mann, das weiß ich, und ein sehr guter Freund. Er hat seine Aqila damals sehr geliebt und wäre beinahe daran zugrunde gegangen. Das mag nun sehr lange her sein, aber wenn man unsterblich ist, verliert die Zeit in gewisser Weise ihre Bedeutung und Dinge, die sehr lange vergangen sind, können lebendig bleiben über Jahrhunderte hinweg. Daher freue ich mich um so mehr, dass er endlich wieder eine Frau mit offenen Augen ansehen kann, dass er sein Herz für dich öffnen konnte. Natürlich weiß er, dass eure Liebe nicht für die Ewigkeit sein wird, einfach weil deine Zeit begrenzt ist. Das macht seine Liebe zu dir noch etwas mehr besonders, noch etwas stärker mit jedem Tag, den ihr mit einander teilt.“
Elaina wusste nicht ganz, ob sie verlegen oder traurig sein sollte. Genau das war es ja, was sie zeitweise so bedrückte, das Wissen um ihre eigene Sterblichkeit, das Wissen darum, ihn zurück lassen zu müssen.
„Elaina, du bist seine Ewigkeit“, sagte Liara sanft. „Es ist egal, ob es Jahre, Jahrzehnte oder Jahrhunderte sind. Es ist eure Zeit und die kann euch keiner nehmen. Ihr lebt und liebt hier und jetzt und dass Bidjan dies annehmen konnte, zeigt mir, dass er nicht länger in der Vergangenheit verweilt. Er wird Aqila niemals vergessen und auf seine Weise immer lieben. Aber wer ewig nur die Toten liebt, wird eines Tages selbst tot sein im Herzen. Bidjan aber will leben und sein Leben bist du.“
Elaina hatte bei diesen Worten Tränen in den Augen und als sie Liara dankbar ansah, nahm diese sie einfach in den Arm.
„Ich kann mir wohl kaum vorstellen, wie das für dich sein muss. Ich kann dir nur raten, keine Angst vor deiner eigenen Zukunft zu haben. Hier und jetzt ist alles, was zählt, für euch und eure Liebe.“
13. November 712
Vormittag
Ardakan
„Lorn wird stärker“, sagte Liara leise. „Wenn wir nicht bald handeln, wird es zu spät sein und jene, die ihn befreien wollen – und ich bin mir sicher, dass sie auf den richtigen Moment warten – haben dann freie Hand. Dazu kommen die Armeen aus dem Norden, Chairo und Keltor werden sich die Chance nicht entgehen lassen, diese Stadt und Lorn nun gänzlich zu vernichten. Sie haben es schon damals versucht, weißt du. Auch, als Chairo hundert Jahre lang alleiniger Herrscher der Götterwelt war, ließ er seine Armeen wieder und wieder gegen Ardakan branden. Wir konnten die Stadt immer halten und die zerstörten Teile wieder aufbauen. Aber dieses Mal fürchte ich um eine Vernichtung, wie die Alten Städte sie erfahren haben.“
„Dazu wird es nicht kommen“, sagte Elaina hoffnungsvoll und zugleich entschlossen. „Nicht, wenn wir diese Stadt sichern und alles dafür tun, dass sie gehalten wird. Es wird schwierig werden, aber wir dürfen nicht daran denken, dass es unmöglich ist. Dann haben die Götter schon gewonnen.“
Liara sah Elaina mit einem Lächeln an. „Du bist eine kämpferische und starke Frau, Elaina. Ich bin sehr froh, dass Bidjan dich an seiner Seite hat. Du tust ihm mehr als gut und es ist schön, euch zusammen zu sehen.“
Elaina wurde etwas rot bei Liaras Worten und lächelte. „Er hätte dich haben können“, sagte sie sehr leise und blickte einen kurzen verlegenen Moment auf ihre Hände. „Ich konnte es damals gar nicht fassen, als er sich wirklich für mich entschied. Ich bin nur eine Sterbliche. Du hingegen bist stark und schön und vor allem unsterblich. Ihr kennt euch seit Jahrhunderten.“
Liara lachte. „Das mag sein, aber Bidjan und ich sind wirklich nur gute Freunde. Ich versichere dir, ich habe nie mit ihm das Bett geteilt.“ Bei den folgenden Worten wurde ihre Miene jedoch wieder etwas ernster. „Bidjan ist ein toller Mann, das weiß ich, und ein sehr guter Freund. Er hat seine Aqila damals sehr geliebt und wäre beinahe daran zugrunde gegangen. Das mag nun sehr lange her sein, aber wenn man unsterblich ist, verliert die Zeit in gewisser Weise ihre Bedeutung und Dinge, die sehr lange vergangen sind, können lebendig bleiben über Jahrhunderte hinweg. Daher freue ich mich um so mehr, dass er endlich wieder eine Frau mit offenen Augen ansehen kann, dass er sein Herz für dich öffnen konnte. Natürlich weiß er, dass eure Liebe nicht für die Ewigkeit sein wird, einfach weil deine Zeit begrenzt ist. Das macht seine Liebe zu dir noch etwas mehr besonders, noch etwas stärker mit jedem Tag, den ihr mit einander teilt.“
Elaina wusste nicht ganz, ob sie verlegen oder traurig sein sollte. Genau das war es ja, was sie zeitweise so bedrückte, das Wissen um ihre eigene Sterblichkeit, das Wissen darum, ihn zurück lassen zu müssen.
„Elaina, du bist seine Ewigkeit“, sagte Liara sanft. „Es ist egal, ob es Jahre, Jahrzehnte oder Jahrhunderte sind. Es ist eure Zeit und die kann euch keiner nehmen. Ihr lebt und liebt hier und jetzt und dass Bidjan dies annehmen konnte, zeigt mir, dass er nicht länger in der Vergangenheit verweilt. Er wird Aqila niemals vergessen und auf seine Weise immer lieben. Aber wer ewig nur die Toten liebt, wird eines Tages selbst tot sein im Herzen. Bidjan aber will leben und sein Leben bist du.“
Elaina hatte bei diesen Worten Tränen in den Augen und als sie Liara dankbar ansah, nahm diese sie einfach in den Arm.
„Ich kann mir wohl kaum vorstellen, wie das für dich sein muss. Ich kann dir nur raten, keine Angst vor deiner eigenen Zukunft zu haben. Hier und jetzt ist alles, was zählt, für euch und eure Liebe.“
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.
Re: Kapitel 5
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Rymel
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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Rymel schloss die Augen, während er Bidjan zuhörte. „Ich weiß, dass es nicht einfach ist. Ich weiß, dass Liara mich braucht, ebenso wie ich sie brauche. Aber was ist, wenn Lorn frei kommt und ich sie nicht zurückhalten kann zu ihm zurückzukehren. Wenn er mich dann auch in seinen Bann zieht, weil ich Liara nicht loslassen kann?“, fragte er leise noch immer mit geschlossenen Augen. Er sprach leise und monoton, konnte Bidjan auch nicht ansehen.
„Ich habe einfach Angst, dass wir uns so gegenseitig zerstören, dass wir womöglich von den Göttern gezwungen werden, gegen euch zu kämpfen“, redete er weiter und seufzte.
„Lorn zeigte mir Bilder, wie ich mit Liara Seite an Seite kämpfe. Wie wir dadurch unheimlich gestärkt sind unheimlich an Macht gewinnen. Ich weiß nicht, ob dies Realität werden könnte oder nicht, aber die Gefahr bleibt und diese macht mir Angst. Das ist einer der Gründe warum ich mich dagegen wehre. Der andere Grund ist, dass ich vorhin von Dilara geträumt habe und ich kann ihre Augen nicht vergessen. Sie war so enttäuscht von mir, verletzt und wütend. Ich will nicht noch einmal ihre kalten Augen sehen, die mich sonst so voller Liebe und Wärme angesehen haben.“
Er wusste nicht, warum er plötzlich redete, warum er sich so öffnete. Aber er etwas in ihm war bei Bidjans Worten gebrochen, oder zumindest hatte es einen Riss gegeben.
„Darf ich fragen was du gesehen hast?“
Rymel
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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Rymel schloss die Augen, während er Bidjan zuhörte. „Ich weiß, dass es nicht einfach ist. Ich weiß, dass Liara mich braucht, ebenso wie ich sie brauche. Aber was ist, wenn Lorn frei kommt und ich sie nicht zurückhalten kann zu ihm zurückzukehren. Wenn er mich dann auch in seinen Bann zieht, weil ich Liara nicht loslassen kann?“, fragte er leise noch immer mit geschlossenen Augen. Er sprach leise und monoton, konnte Bidjan auch nicht ansehen.
„Ich habe einfach Angst, dass wir uns so gegenseitig zerstören, dass wir womöglich von den Göttern gezwungen werden, gegen euch zu kämpfen“, redete er weiter und seufzte.
„Lorn zeigte mir Bilder, wie ich mit Liara Seite an Seite kämpfe. Wie wir dadurch unheimlich gestärkt sind unheimlich an Macht gewinnen. Ich weiß nicht, ob dies Realität werden könnte oder nicht, aber die Gefahr bleibt und diese macht mir Angst. Das ist einer der Gründe warum ich mich dagegen wehre. Der andere Grund ist, dass ich vorhin von Dilara geträumt habe und ich kann ihre Augen nicht vergessen. Sie war so enttäuscht von mir, verletzt und wütend. Ich will nicht noch einmal ihre kalten Augen sehen, die mich sonst so voller Liebe und Wärme angesehen haben.“
Er wusste nicht, warum er plötzlich redete, warum er sich so öffnete. Aber er etwas in ihm war bei Bidjans Worten gebrochen, oder zumindest hatte es einen Riss gegeben.
„Darf ich fragen was du gesehen hast?“
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
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Re: Kapitel 5
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Bidjan
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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Bidjan war sehr erleichtert als Rymel sich ihm endlich öffnete und ihm zeigte, wo seine Schmerzen genau lagen.
"Das ist sehr interessant. Lorn hat dir eine schöne Zukunft gezeigt und wollte, dass du willst, dass diese Zukunft eintritt. Aber du zerbrichst daran, weil du nicht nur gegen ihn kämpfst, sondern auch gegen deine Gefühle. Und dieser innere Kämpf schwächt dich und auch Liara, womit ihr ein viel leichteres Ziel für die Götter seid. Ich kann dir nur raten, sprich mit Liara über das was Lorn dir gezeigt hat. Lass sie an deinem Schmerz und deinem Inneren Konflikt teilhaben. Wenn jemand das Wesen von Lorn kennt, dann ist es Liara, denn jeder der Götter hat eine eigene Persönlichkeit. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass ihr nur gemeinsam die Kraft aufbringen könnt, gegen eure Götter zu kämpfen. Und sollten wirklich Althar und Lorn freikommen, dann wird es wirklich sehr schwierig werden. Im Moment ist eine der größten Gefahren, dass sich Liara wieder Lorn zu wendet und da sehe ich dich in einer Schlüsselposition, die dies verhindern kann", sagte Bidjan nachdenklich und langsam.
Noch war eine Frage von Rymel offen. Wieder das gesehene in Erinnung zu rufen, schmerzte ihn sehr und er was zuvor froh gewesen anschließen Elaina in die Arme schließen zu können.
"Ich rufe mir die Erinnerung an die Vision von Lorn nur ungern wieder in Erinnerung", begann er langsam zu berichten. "Lorn hat mir erst eine schöne Zukunft mit Elaina gezeigt. Wie sie zu einem Fen Chairos geworden ist und so ein Bündnis zwischen Eth und Chairo entstanden war. Aber dann zeigte er mir, wie das Bündnis zerbrach..." Weiter konnte Bidjan die Erinnerung jetzt nicht nochmal ausführen.
Bidjan
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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Bidjan war sehr erleichtert als Rymel sich ihm endlich öffnete und ihm zeigte, wo seine Schmerzen genau lagen.
"Das ist sehr interessant. Lorn hat dir eine schöne Zukunft gezeigt und wollte, dass du willst, dass diese Zukunft eintritt. Aber du zerbrichst daran, weil du nicht nur gegen ihn kämpfst, sondern auch gegen deine Gefühle. Und dieser innere Kämpf schwächt dich und auch Liara, womit ihr ein viel leichteres Ziel für die Götter seid. Ich kann dir nur raten, sprich mit Liara über das was Lorn dir gezeigt hat. Lass sie an deinem Schmerz und deinem Inneren Konflikt teilhaben. Wenn jemand das Wesen von Lorn kennt, dann ist es Liara, denn jeder der Götter hat eine eigene Persönlichkeit. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass ihr nur gemeinsam die Kraft aufbringen könnt, gegen eure Götter zu kämpfen. Und sollten wirklich Althar und Lorn freikommen, dann wird es wirklich sehr schwierig werden. Im Moment ist eine der größten Gefahren, dass sich Liara wieder Lorn zu wendet und da sehe ich dich in einer Schlüsselposition, die dies verhindern kann", sagte Bidjan nachdenklich und langsam.
Noch war eine Frage von Rymel offen. Wieder das gesehene in Erinnung zu rufen, schmerzte ihn sehr und er was zuvor froh gewesen anschließen Elaina in die Arme schließen zu können.
"Ich rufe mir die Erinnerung an die Vision von Lorn nur ungern wieder in Erinnerung", begann er langsam zu berichten. "Lorn hat mir erst eine schöne Zukunft mit Elaina gezeigt. Wie sie zu einem Fen Chairos geworden ist und so ein Bündnis zwischen Eth und Chairo entstanden war. Aber dann zeigte er mir, wie das Bündnis zerbrach..." Weiter konnte Bidjan die Erinnerung jetzt nicht nochmal ausführen.
Viele Grüße
LaBerg
LaBerg
Re: Kapitel 5
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Rymel
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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„Ob es so schön ist, wenn die Menschen wieder unterdrückt sind. Die Götter wieder die Herrschaft haben? Ich bezweifle dies. Ich werde nie wieder einem Gott dienen, weder Lorn noch Althar und schon gar nicht einem der anderen. Es mag sein, dass wir uns bis zur Auferstehung von Lorn oder Althar stärken können, aber hinterher? Ich weiß es nicht und ja verdammt, dies macht mir Angst“, einte er und seufzte leise.
„Ich kann nicht mit ihr sprechen, das schaffe ich nicht. Es fällt mir schon schwer mit dir zu sprechen, aber bei Liara bekomme ich keinen Ton heraus. Schon gar nicht, weil ich es nicht zulassen kann und möchte was ich für sie empfinde. Es mag sein, dass ich mich in sie verliebt habe, wie es so schön heißt, aber ich werde diesem Gefühl nicht nachgeben“, sagte er entschieden. Er konnte es einfach nicht. Sein Herz gehörte Dilara und nur ihr.
„Es tut mir leid, was du gesehen hast. Ich hoffe du, ihr kommt damit klar.“
Rymel
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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„Ob es so schön ist, wenn die Menschen wieder unterdrückt sind. Die Götter wieder die Herrschaft haben? Ich bezweifle dies. Ich werde nie wieder einem Gott dienen, weder Lorn noch Althar und schon gar nicht einem der anderen. Es mag sein, dass wir uns bis zur Auferstehung von Lorn oder Althar stärken können, aber hinterher? Ich weiß es nicht und ja verdammt, dies macht mir Angst“, einte er und seufzte leise.
„Ich kann nicht mit ihr sprechen, das schaffe ich nicht. Es fällt mir schon schwer mit dir zu sprechen, aber bei Liara bekomme ich keinen Ton heraus. Schon gar nicht, weil ich es nicht zulassen kann und möchte was ich für sie empfinde. Es mag sein, dass ich mich in sie verliebt habe, wie es so schön heißt, aber ich werde diesem Gefühl nicht nachgeben“, sagte er entschieden. Er konnte es einfach nicht. Sein Herz gehörte Dilara und nur ihr.
„Es tut mir leid, was du gesehen hast. Ich hoffe du, ihr kommt damit klar.“
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
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Re: Kapitel 5
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Bidjan
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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"Wir werden damit klarkommen müssen, was Lorn uns zu sehen gab", seufzte Bidjan. Die Vision welche Elaina gesehen hatte, war nicht viel erbaulicher gewesen als die seine. "Wir werden damit klarkommen, weil wir uns gegenseitig haben."
Bidjan machte kurze Pause bevor er auf die anderen Punkte einging.
"Nein, ich möchte die frühere Welt der Götter ebenfalls auf keinen Fall zurück. Und ich glaube dir, dass du sie genauso wenig zurück möchtest. Aber du hast nie wirklich gegen Althar kämpfen müssen, vielmehr hat er dir das Leben geschenkt. Sollte er frei kommen, wird er eine Gegenleistung von dir einfordern. Ich weiß wovon ich spreche. Eth hat mich bei meiner Flucht vor ihm gerade zu gefoltert und versucht mich so zur Rückkher zu bewegen. Das war keine leichte Zeit bis er schließlich gebannt wurde."
Bidjan holte tief Luft.
"Ganz ehrlich ich glaube nicht, dass du ohne die Hilfe von uns und insbesondere Liara die Kraft aufbringen kannst dich gegen Althar zu wehren, wenn er frei kommt. Und wenn du die verbleibende Zeit nicht nutzt, deine Kräfte zu sammeln, dann bist du ein noch viel leichteres" Bidjan machte eine kurze Pause.
"Ich verstehe, dass du dich deinem Versprechen verpflichtet fühlst. Versuche dich mal in Dilara hineinzuversetzen, wäre es für sie nicht auch wichtig gewesen, dass du niemals wieder den Göttern verfällst oder zumindest die Kraft aufbringst ihnen zu widersetzen? Meinst du sie könnte es nicht aktzeptieren, dass du bessere Chancen hast dies zu erreichen, wenn du deiner Verliebtheit in Liara nachgibst? Dilara kann dir hier nicht mehr geben, was du so dringend brauchst, nämlich für dich da sein und dir eine Perspektive geben."
Bidjan
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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"Wir werden damit klarkommen müssen, was Lorn uns zu sehen gab", seufzte Bidjan. Die Vision welche Elaina gesehen hatte, war nicht viel erbaulicher gewesen als die seine. "Wir werden damit klarkommen, weil wir uns gegenseitig haben."
Bidjan machte kurze Pause bevor er auf die anderen Punkte einging.
"Nein, ich möchte die frühere Welt der Götter ebenfalls auf keinen Fall zurück. Und ich glaube dir, dass du sie genauso wenig zurück möchtest. Aber du hast nie wirklich gegen Althar kämpfen müssen, vielmehr hat er dir das Leben geschenkt. Sollte er frei kommen, wird er eine Gegenleistung von dir einfordern. Ich weiß wovon ich spreche. Eth hat mich bei meiner Flucht vor ihm gerade zu gefoltert und versucht mich so zur Rückkher zu bewegen. Das war keine leichte Zeit bis er schließlich gebannt wurde."
Bidjan holte tief Luft.
"Ganz ehrlich ich glaube nicht, dass du ohne die Hilfe von uns und insbesondere Liara die Kraft aufbringen kannst dich gegen Althar zu wehren, wenn er frei kommt. Und wenn du die verbleibende Zeit nicht nutzt, deine Kräfte zu sammeln, dann bist du ein noch viel leichteres" Bidjan machte eine kurze Pause.
"Ich verstehe, dass du dich deinem Versprechen verpflichtet fühlst. Versuche dich mal in Dilara hineinzuversetzen, wäre es für sie nicht auch wichtig gewesen, dass du niemals wieder den Göttern verfällst oder zumindest die Kraft aufbringst ihnen zu widersetzen? Meinst du sie könnte es nicht aktzeptieren, dass du bessere Chancen hast dies zu erreichen, wenn du deiner Verliebtheit in Liara nachgibst? Dilara kann dir hier nicht mehr geben, was du so dringend brauchst, nämlich für dich da sein und dir eine Perspektive geben."
Viele Grüße
LaBerg
LaBerg
Re: Kapitel 5
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Rymel
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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Rymel wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Bidjan mochte in gewissen Punkten sicherlich Recht haben, das stritt er nicht ab. „Ich habe es vermieden mit Dilara über die Zeit zu sprechen, wenn sie nicht mehr bei mir sein kann. Sie wollte immer, aber ich konnte einfach nicht. Sie war und ist die Liebe meines Lebens und eigentlich existiere ich nur noch, lebe aber nicht wirklich. Sie hat mir nur ein Versprechen abgenommen, nämlich das, dass ich mich nicht willentlich umbringe, sondern um mein Leben immer kämpfen werde“, meinte er und schloss die Augen, riss sie aber sofort wieder auf, als er erneut Dilaras eisige Augen vor sich sah.
„Es tut noch immer so weh, als hätte ich sie gestern erst zu Grabe getragen“, wisperte er sehr leise, nicht sicher ob Bidjan ihn verstand oder er wollte, dass dieser ihn verstand.
Rymel
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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Rymel wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Bidjan mochte in gewissen Punkten sicherlich Recht haben, das stritt er nicht ab. „Ich habe es vermieden mit Dilara über die Zeit zu sprechen, wenn sie nicht mehr bei mir sein kann. Sie wollte immer, aber ich konnte einfach nicht. Sie war und ist die Liebe meines Lebens und eigentlich existiere ich nur noch, lebe aber nicht wirklich. Sie hat mir nur ein Versprechen abgenommen, nämlich das, dass ich mich nicht willentlich umbringe, sondern um mein Leben immer kämpfen werde“, meinte er und schloss die Augen, riss sie aber sofort wieder auf, als er erneut Dilaras eisige Augen vor sich sah.
„Es tut noch immer so weh, als hätte ich sie gestern erst zu Grabe getragen“, wisperte er sehr leise, nicht sicher ob Bidjan ihn verstand oder er wollte, dass dieser ihn verstand.
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
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Re: Kapitel 5
Elaina / Liara
13. November 712
Vormittag
Ardakan
„Hast... hast du einmal geliebt?“, fragte Elaina vorsichtig, die Frage war ja doch sehr privat. Doch es interessierte sie wirklich und Liara schien im Moment nicht abweisend zu reagieren.
Langsam nickte Liara. „Das habe ich, auch wenn es sehr lange her ist. Es war in der Zwischenzeit, nach Lorns Bannung und vor meiner Rückkehr nach Ardakan. Als die Zeit gekommen war und meine Familie fort, zog ich hier her zurück, da dies der einzige Ort war, an dem ich je Sicherheit erfahren hatte. Seitdem... war ich noch nicht so weit wie Bidjan um ehrlich zu sein. Vielleicht, eines Tages... ich werde ewig fruchtbar bleiben und vielleicht eines Tages eine neue Familie gründen mit einem neuen Mann. Bisher war mir dies jedoch noch nicht vergönnt.“
Ob Rymel ein solcher Mann war? Liara wusste es nicht. Sie mochte ihn, natürlich tat sie das. Sie würde alles tun für ihn, sie würde ihn bis aufs Blut verteidigen – hatte es bereits getan. Aber reichte das? Für sie war es Freundschaft, eine sehr enge, lebensrettende, unzertrennbare Freundschaft. Aber Liebe? Konnte sie überhaupt noch Liebe empfinden? Oder war sie damals mit Thorve zusammen gestorben?
13. November 712
Vormittag
Ardakan
„Hast... hast du einmal geliebt?“, fragte Elaina vorsichtig, die Frage war ja doch sehr privat. Doch es interessierte sie wirklich und Liara schien im Moment nicht abweisend zu reagieren.
Langsam nickte Liara. „Das habe ich, auch wenn es sehr lange her ist. Es war in der Zwischenzeit, nach Lorns Bannung und vor meiner Rückkehr nach Ardakan. Als die Zeit gekommen war und meine Familie fort, zog ich hier her zurück, da dies der einzige Ort war, an dem ich je Sicherheit erfahren hatte. Seitdem... war ich noch nicht so weit wie Bidjan um ehrlich zu sein. Vielleicht, eines Tages... ich werde ewig fruchtbar bleiben und vielleicht eines Tages eine neue Familie gründen mit einem neuen Mann. Bisher war mir dies jedoch noch nicht vergönnt.“
Ob Rymel ein solcher Mann war? Liara wusste es nicht. Sie mochte ihn, natürlich tat sie das. Sie würde alles tun für ihn, sie würde ihn bis aufs Blut verteidigen – hatte es bereits getan. Aber reichte das? Für sie war es Freundschaft, eine sehr enge, lebensrettende, unzertrennbare Freundschaft. Aber Liebe? Konnte sie überhaupt noch Liebe empfinden? Oder war sie damals mit Thorve zusammen gestorben?
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.