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Re: Das Fort

Verfasst: Fr 7. Jul 2023, 09:06
von silverbullet
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Monra
Im Fort
Sommer 3340
Abend
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Monra verbeugte sich mit unbewegter Miene und folgte der Kommandantin auf den Hügel. Ein wirklich gut gewählter Platz zum Beobachten und Monra suchte telepathischen Kontakt zu dem Zombie, den sie auf das Lazarett losgelassen hatte, als sie von Sheon kontaktiert wurde. "Es hat begonnen, Kommandantin", teilte sie Yeoh mit und bestätigte dem Werwolf seine Mitteilung.
Währenddessen tötete der Mann, der einmal Dural hieß und geschworen hatte, sein Leben für die gerechte Sache der Vier Königreiche zu geben, weiterhin Pfleger, Heiler und Verletzte im Lazarett. Nun waren seine Taten immer noch für eine gerechte Sache, nur eben... der anderen Seite.

Re: Das Fort

Verfasst: Fr 7. Jul 2023, 13:01
von Cassiopeia
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Sheon / Haakan / NPC
Im Fort
Sommer 3340
Abend --> Nacht
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Der Geruch von Blut erfüllte alsbald die Luft, begleitet vom Schreien sterbender Männer. Die Wölfe kannten keine Gnade und jeder Tropfen Blut mehr steigerte ihren brutalen Angriff.
Sheon hatte seine Wölfe weiterhin unter der Kontrolle seiner Führung. Sie besetzten jeden Ausgang und bewegten sich kreisförmig enger schließend im Lager, sodass sie die Soldaten zusammen trieben. Was zunächst aufgrund der Größe des Lagers kaum bemerkt wurde, erregte bald die Aufmerksamkeit einiger Offiziere - um welche sich entsprechend schnell gekümmert wurde.
Schließlich blieben die Untoten, sowie die Dritte Kompanie als Wachposten der Ein- und Ausgänge des Forts zurück um die Flüchtigen aufzuhalten, während die Leichen sich stapelten und der Geruch von Blut beißend wurde. So mancher Wolf war in einen Blutrausch verfallen, tötete blind und ohne jede Kampfstrategie einzuhalten.
Der Abend wich der Nacht als der letzte Soldat fiel, sie hatten ihm als Alphawolf dieses Opfer zugedacht. Der Mann stand zitternd vor ihm und leistete keinerlei Gegenwehr mehr. Er tat seinen letzten Atemzug als Sheon ihm den Kopf von den Schultern riss.
Einige der Wölfe verwandelten sich zurück, andere blieben in ihrer Gestalt, aber sie alle neigten ihr Haupt vor Sheon, welcher diesen Moment des Triumphes nur kurz genoss. Stattdessen drehte er sich um und wurde selbst zum Menschen, als er vor dem Hügel, auf dem die Kommandantin, Monra und Oftar standen, das Knie beugte.

Haakan näherte sich dem Fort. Es herrschte beinahe vollkommene Dunkelheit, doch er und sein Schlachtross fanden sich zurecht.
Er spürte mit jeder Meile, wie die Verbindung zu Alakti stärker wurde. Als es noch etwa fünf Meilen waren, zog er das Tempo an, sein Hengst gehorchte schnaubend. Mitternacht war fast erreicht, wie er es Alakti versprochen hatte.

Re: Das Fort

Verfasst: So 9. Jul 2023, 12:16
von Tjeika
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Alakti ("Yeoh")
Am Bergpass nach Süden
Sommer 3340
Abend
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Es war ein Schlachtfest, das die Wölfe, die Zombies und die dritte Kompanie hier im Fort veranstalteten. Nun, unauffällig ging anders, doch dies war nicht entscheidend. Entscheidend war, dass der Sieg der Ihre war.
"Der Fürst naht", erklärte sie, dass sie es rechtzeitig geschafft hatten, was sie versprochen hatten.
"Und Ihr habt weder mich noch ihn enttäuscht."
Ihr Blick glitt über die Wölfe, zu Sheon, aber auch zu Monra und Oftar, denen sie wahrlich nur sehr dezent zunickte. Mehr Anerkennung würde es ihrerseits nicht geben.
Kurz schloss sie die Augen, dann tat sie einen Schritt beiseite und verbeugte sich, wie es ihrer Scharade als Kommandantin angemessen war, vor dem Fürsten.

Re: Das Fort

Verfasst: Mo 10. Jul 2023, 07:50
von Odin
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Oftar
Am Bergpass nach Süden
Sommer 3340
Nacht
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Als Haakan ankam, verbeugte sich Oftar ebenfalls.

'Schade, dass dieses Bild nicht im Reich bei ihnen verbreitet wird', dachte sie hämisch. 'Da würden bestimmt einige denken, die Generalin hätte sie verraten. Das wird sie lehren, dass man Leuten, die man nicht kennt, nicht vertrauen sollte.'

Re: Das Fort

Verfasst: Mi 12. Jul 2023, 05:25
von silverbullet
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Monra
Im Fort
Sommer 3340
Abend
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Auch Monra verbeugte sich mit einem Knicks und betrachtete das Bild der Zerstörung, das sich ihnen bot: sie hatten ganze Arbeit geleistet, etwas anderes würde man wohl nicht behaupten können.
Innerlich verspürte sie durchaus etwas Stolz, aber diesen würde sie niemals wagen, öffentlich zu zeigen. Stattdessen blieb ihr Gesicht ausdruckslos und sie erwartete das Urteil des Fürsten.

Re: Das Fort

Verfasst: Mi 12. Jul 2023, 20:49
von Cassiopeia
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Sheon / Haakan / NPC
Im Fort
Sommer 3340
Mitternacht
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Haakan machte sich nicht die Mühe, abzusitzen, sondern ritt auf seinem stattlichen Hengst geradewegs in das Fort hinein.
Der Geruch von Blut und Kampf hing in der Luft, wohin er auch sah, lagen Leichen und war das Lager zu weiten Teilen zerstört. Ein grimmiger Ausdruck der Zufriedenheit legte sich auf sein Gesicht. Die erste Bastion des Südens war gefallen.
Er sah die knienden Wölfe im spärlichen Licht des Forts, sein Blick wanderte weiter zu den Einzelakteuren - der Telepathin, dem Gestaltwandler und natürlich Alakti, die als Kommandantin Yeoh ihr Gesicht offen zeigte und sich respektvoll vor ihm verneigte.
Sein Hengst schnaubte leise als er endlich absaß und auf die kleine Anhöhe zuging. Es war gespenstisch still.
"Kommandantin Yeoh", sprach er sie an und gab ihr damit die Erlaubnis, sich zu erheben und ihn anzusehen, "das Fort ist gefallen, der Weg nach Süden liegt offen vor uns. Ich erwarte Euch zum Bericht in einer halben Kerzenlänge." Was bedeutete, schnell ein Zelt zu finden, das noch intakt war und seinen Ansprüchen genügen würde. Seinen und Alaktis, mit der er deutlich andere Dinge zu tun gedachte als nur ihrem Bericht zu lauschen.
"Ab diesem Moment sind wir offizielle Besatzer des Südens!", fuhr er an alle gerichtet fort, "nehmen wir aus diesem Fort, was nötig ist und ziehen bei Sonnenaufgang weiter. Die Vier Lande erwarten uns!"

Sheon nahm die Präsenz des Fürsten deutlich wahr. Sie war dunkel, dunkler als er sie in Erinnerung hatte. Dunkel und mächtig und es war nicht einmal gespielt, dass es Sheon auf den Knien hielt, vor so viel gebannter Energie beugte er nahezu instinktiv das Knie.
Dass der Fürst niemanden außer der Kommandantin ansprach wunderte Sheon nicht wirklich; es wäre wohl zu viel verlangt, wenn er für jemand anderen auch nur einen Blick übrig hatte. Vielleicht würde sie morgen mit einer persönlichen Ansprache geehrt werden, immerhin hatten sie hier das Fort in Blut getränkt, nicht der Fürst selbst und der Beitrag der Kommandantin war ebenfalls recht überschaubar gewesen. Nicht, dass er das jemals laut aussprechen würde.
Dennoch empfand er Stolz. Sie hatten dieses Fort eingenommen, ihr Tor in die Freiheit, in der Unterwerfung des Südens. Dies nahm hier, in diesem Fort, ihren Anfang und Sheon war stolz, seinen Beitrag geleistet zu haben. Vielleicht würden sie diese Nacht doch überleben dürfen.

Re: Das Fort

Verfasst: Do 13. Jul 2023, 13:59
von Tjeika
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Alakti ("Yeoh")
Am Bergpass nach Süden
Sommer 3340
Abend
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Als es Haakan ihr gestattete, nahm Alakti wieder die würdevolle Haltung ein, die ihr zugestand. Sie neigte nur leicht ihr Haupt als Zeichen, dass sie den Befehl verstanden hatte.
Jetzt galt es nur noch einen Ort zu finden, an dem Alakti ungestört mit Haakan die Nacht verbringen konnte. Und das zu suchen schickte sie sich sofort an.
Kurz noch galt ihr Blick den Wölfen. Um die würde sich noch zu kümmern sein, denn sonst würden sie alsbald zum Problem. Sie hatte Haakans Warnung dahingehend nicht vergessen.

Re: Das Fort

Verfasst: Fr 14. Jul 2023, 06:48
von Odin
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Oftar
Am Bergpass nach Süden
Sommer 3340
Nacht
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Oftar richtete sich ebenfalls auf.
Sie brauchte nicht wirklich etwas aus dem Lager und würde, wenn sie entlassen würden, zu dem Zelt der Generalin zurückgehen. Dort wollte sie sich nochmal umsehen und dann "schlafen" gehen.

Re: Das Fort

Verfasst: Di 18. Jul 2023, 20:22
von silverbullet
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Monra
Im Fort
Sommer 3340
Abend
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Monra warf einen unauffälligen Seitenblick zu Sheon und kontaktierte ihn still: Auch wenn ich es nur ungern sage, aber vielleicht sollten du und deine Rudel schon heute Nacht in den Süden aufbrechen - und euch weit verteilen. Ich fürchte, dass sich die Dankbarkeit des Fürsten eher in einem schnellen Tod als einem Lob ausdrücken wird.
Um sich selbst machte sich Monra weniger Sorgen. Die Gemeinschaft der Dunklen wurde von ihr verkörpert und mit dieser würde selbst Haakan sich nicht anlegen wollen. Nicht jetzt. Später vielleicht, aber nicht jetzt.

Re: Das Fort

Verfasst: Di 18. Jul 2023, 22:23
von Cassiopeia
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Sheon / Haakan / NPC
Im Fort
Sommer 3340
Mitternacht
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Haakans Blick blieb an einer Frau hängen im Gewand einer Generälin, ihrem Auftauchen nach musste es sich hierbei um Oftar handeln.
"Ihr", sagte er und sprach damit Monra und Oftar an, "sorgt dafür, dass die Toten zusammen getragen werden. Bereitet Scheiterhaufen vor. Bei unserem Aufbruch werden sie brennen." Nicht so, dass es weithin sichtbar war natürlich und es würden nicht nur die toten Soldaten brennen, doch das würde er hier und jetzt nicht erläutern.
Weiter wanderte sein Blick zu Sheon, der noch immer in demütiger Haltung vor ihm stand. Doch Haakan spürte, dass es in dem Werwolf brodelte, dieses blutige Gemetzel hatte ihn aufgestachelt und nun glaubte er vielleicht sogar, wichtig zu sein.
"Bewacht die Tore und das angrenzende Gelände", wies er die Wölfe an, "bei Sonnenaufgang erwarte ich euch wieder hier. Euch alle."
Damit wandte er sich ab und nahm Verbindung zu Alakti auf um ihr zu folgen, sein Pferd hinter sich her führend.

'Damit er uns jeden einzeln aufspürt?', antwortete Sheon in Gedanken ohne jegliche Regung, was ihm alles andere als leicht fiel, 'spürst du seine Aura nicht? Sie ist... schwarz. Er muss etwas gemacht haben, er ist mächtiger als zuvor. Wenn wir jetzt gehen werden wir den Morgen nicht erleben.'
Sie würden bleiben müssen und möglicherweise den Morgen trotzdem nicht erleben über den Zeitpunkt des Morgengrauens hinaus, das war Sheon bewusst.
Langsam erhob er sich als Haakan vorüber geschritten war und Sheon das erste Mal wieder bewusst zu atmen schien.
'Ich werde mich dennoch mit meinen Rudeln beraten müssen. Wir müssen entweder alle gehen oder keiner. Wenn ich Deserteure in meinen Reihen habe bin ich in seinen Augen nicht besser als sie.' Sie hatten gekämpft, sie hatten sich am Blut berauscht und nun musste er verhindern, dass ein Großteil der Wölfe in die Nacht entschwand - oder er musste mit ihnen gehen. Eine schwere Entscheidung.