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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Di 21. Jan 2020, 23:00
von Cassiopeia
Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Marek machte eine Bewegung, die halb Nicken, halb Kopfschütteln war.
"Ich habe Eltern - Rangar und Aiwe, Anführer unseres Stammes. Ich habe einen Bruder - Jaeden. Und... Rijah." Ihren Namen sprach er leise, beinahe vorsichtig aus, als sei sie zerbrechlich. "Ich habe sie gebeten auf mich zu warten... aber ob sie es tut?"
Er zumindest hoffte es und dachte jeden Tag, jede Stunde an sie.
"Jeder Schritt bringt mich weiter von Zuhause fort und ich bin froh darum. Wir haben uns heimlich fort geschlichen Jaeden und ich und wollten hier her zu dem blauen Licht, das wir vom Steilfelsen aus gesehen hatten. Ich war naiv und dachte, wenn wir hier sind, könnten wir die halbe Welt sehen..." Er lachte leise. "Ich weiß, es gibt mehr als unsere Welt in Höhlen im Gebirge. Ich will es kennen lernen. Zugleich fürchte ich es", gab er offen zu und fragte sich, wann er je mit jemand anderem als Jaeden derart offen gesprochen hatte.
"Nun erscheint mir der Norden mit all seinen Geschichten wenig erstrebenswert. Nicht die Städte suche ich jetzt, sondern die Zukunft Marrekhs. Zusammen mit euch."

"Ich weiß es seit ein paar Jahren, doch so richtig fand ich keinen Sinn darin", meinte Anoara leise. "Es ist wie etwas, das ich nur für mich tat. Wenn ich schlief in der Höhle, war meine Hand stets auf dem Felsen unter mir. Ich merkte es nicht, weiß nun aber, dass mein Bewusstsein tief in hinabsinkt in die Gesteine und sich die letzten Wochen auf die Suche nach dir machte während ich schlief. Die Steine geben mir Sicherheit - nichts ist so stark, so unverrückbar wie das Gestein Marrekhs."

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Mi 22. Jan 2020, 21:31
von Siria
Samaa
Maeren
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Samaa sah Jaeden lächelnd an. "Ob sie warten wird, dass kann wohl nur sie selber sagen. Ich wünsche es dir.", sprach sie mit sanfter Stimme.
"Alles, was wir tun ist so unvorhersagbar. Wir wissen nicht, was auf uns zukommen wird, was unsere Aufgaben sein werden. Ich war noch nie so... naja irgendwie ziellos und gleichzeitig gibt es dieses große, unglaubliche Ziel.", sie atmete tief durch. "Ich bin sehr froh, dass wir euch gefunden haben und da wir das zusammen tun werden, was auch immer passiert. Denn ich fühle mich sehr sicher mit euch, obwohl wir uns erst seit ein paar Stunden kennen. Wir sind sowas wie eine neue Familie und das ist gut so. Ich denke, wir werden uns brauchen, wenn wir in diese Ungewissheit gehen.", Samaa schaute auf den Weg den sie gingen.
"Und ich hoffe, dass du dann eines Tages zu deinem Stamm zurück kehren kannst, dass Marrekh eine grandiose Zukunft vor sich hat udn du deine eigenen Familie haben wirst... eines Tages werden sich unsere Wege trennen und dennoch hoffe ich, dass wir immer eine Verbindung haben werden."

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Do 23. Jan 2020, 09:20
von Therapistin
Jaeden
Nördlich von Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Jaeden nickte leicht.
"Du wusstest, dass du ein Elementar bist und eine besondere Verbindung zum Fels hast - aber es fehlte das Ziel", versuchte er zu beschreiben, wie es ihm am Anfang auch gegangen war. "Der Stein gibt uns Schutz und Sicherheit, Wissen und Gewissheit. Und jetzt noch viel mehr als vorher. In ihm können wir uns erholen, neue Kraft tanken und erfahren gleichzeitig so viel über den Planeten. Über uns." Die Hand noch immer an ihrer Hüfte, zog er Anoara sachte noch etwas näher an sich, lehnte sich vertrauensvoll an sie.
"Ich frage mich, wie es heute Nacht sein wird", gab er zu und wurde beinahe verlegen. "Ob wir uns im Schlaf tief unten im Gestein treffen werden wie in den Nächten zuvor. Oder ob wir gemeinsam auf die nächtliche Reise gehen werden." Das würde wirklich spannend werden.

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Fr 24. Jan 2020, 21:35
von Cassiopeia
Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

"Das werden wir gewiss", sagte Marek zuversichtlich. "Ich kann es mir gar nicht anders vorstellen. Nein, es ist keine Vorstellung mehr, es ist eine Art Gespür, ein tiefes Wissen. Ich glaube nicht mehr daran, dass es Zufall war, dass wir einander trafen. Wir vier. Auch wenn ich nicht darüber nachdenken mag, wer unsere Schritte lenkte - bin ich dankbar dafür. Dieser Weg, der vor uns liegt, ist viel zu groß um ihn alleine oder auch zu zweit zu gehen. Es braucht uns alle vier."
Sie erreichten das Ende der Stadt, die letzte Straße, die einst hinaus geführt hatte.
"Die beiden werden auf jeden Fall unzertrennlich bleiben", sagte er schmunzelnd, als sie Anoara und Jaeden nicht weit von der Straße erblickten.

"Ich glaube, es wird Letzteres sein", meinte Anoara und freute sich schon beinahe darauf, einzuschlafen. "Und es wird wunderbar werden. Ich kann es kaum erwarten."
Sie sah auf als Samaa und Marek die letzten Häuser hinter sich ließen und auf sie zukamen.
"Die Höhle ist nicht weit von hier", sagte sie und deutete nach Osten. "Ich fand den Hohlraum, bin mir aber nicht sicher, wo der Eingang liegt."

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Sa 25. Jan 2020, 15:10
von Therapistin
Jaeden
Nördlich von Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Jaeden schmunzelte.
"Dann lass uns zu dieser Höhle aufbrechen und schlafen legen", zwinkerte er voller Vorfreude und war wirklich gespannt, wie es heute Nacht werden würde. Wie es sich anfühlen würde, mit Anoara gemeinsam in die Tiefe zu gleiten im Schlaf, sie nicht erst in der Ferne suchen zu müssen. Nein, heute würde es ganz anders werden.
Er beugte sich noch einmal vor, gab ihr einen zarten Kuss auf die Lippen, spürte wieder das sachte Beben in den Felsen unter ihnen und fragte sich einen Moment lang, ob Samaa und Marek es auch wahrnehmen konnten.
Dann erhob er sich und zog Anoara mit sich nach oben, wo er eine ihrer Hände ergriff, um sie nicht wieder loszulassen. Dabei folgte er ihrem ausgestreckten Arm und nickte.
"Der Eingang ist an der nördlichen Seite, ein wenig die Hügel hinauf", erklärte er und fragte sich schon gar nicht mehr, wie er das so schnell hatte fühlen können. "Nur eine kleine Öffnung, aber wenn wir nacheinander hinein kriechen, müsste es gehen."

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Sa 25. Jan 2020, 15:35
von Siria
Samaa
Maeren
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Samaa schmunzelte: "Ja, das werden sie.", dabei hatte Anoara so Bedenken, was Männer anbelangte und nun schien sie sich nie wieder von Jaeden trennen zu können.
Als sie ihnen näher kamen, spürte Samaa etwas, was ihr vorher noch nicht aufgefallen war. Es war eine andere Art von Verbindung zu Anoara und Jaeden, die ihr gerade bewußt wurde. Sie lächelte kurz darüber, es waren wohl die Elemente in ihnen, die eine besondere Verbindung ausstrahlten.
Gerade wollte Samaa etwas zu dem Eingang der Höhle sagen, als schon Jaeden die Antwort gab. Auch Samaa hatte den Eingang erspürt. Und ihr war auch gleich eines klar geworden, sie würde in dieser Höhle nicht lange bleiben. Zu weit weg, von ihrem eigenen Element.
"Dann lasst uns losgehen.", sagte Samaa und freute sich durchaus darauf, ein wenig zur Ruhe zu kommen.

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Sa 25. Jan 2020, 16:12
von Cassiopeia
Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Auch Anoara spürte das seichte Vibrieren im Boden wie ein Echo auf Jaedens sanften Kuss, der ihre Lippen kribbeln ließ. Dass er sogleich die Antwort wusste, wo der Eingang lag, wunderte sie kaum. Sie hatten einen leicht unterschiedlichen Zugang zu den Felsen in seiner Tiefe, was Anoara nur recht war.
Sie schenkte Samaa und Aella ein befreites, fröhliches Lächeln, sah auch Marek freundlich an und sah schließlich zu den Hügeln, die Jaeden gemeint hatte. Völlig selbstverständlich fand sich ihre Hand in der Jaedens wieder, als sie langsam aufbrachen.

Die Einheit, die Jaeden und Anoara ausstrahlten, war fast zu schön um wahr zu sein, fand Marek.
"Herrje", flüsterte er leise zu Samaa, "ich traue mich ja gar nicht, ihn damit aufzuziehen." Das hätte er zuhause bei ihrem Stamm auf jeden Fall getan, es gehörte einfach dazu. Doch wenn er die beiden so ansah, war es unpassend.
"Ich frage mich, ob das immer passiert, wenn zwei desselben Elementes zusammen treffen, die sich so anziehend finden wie sie", überlegte er; es kam ihm mindestens ungewöhnlich vor, dass dies bei Anoara und Jaeden so perfekt passte.
"Die Höhle klingt sehr eng", meinte er und sah zögernd zu Samaa. "Nichts für dich, nehme ich an?"

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Sa 25. Jan 2020, 16:20
von Therapistin
Jaeden
Nördlich von Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Jaeden hatte Mareks Worte tatsächlich gehört. Oder vielleicht hatte auch der Stein sie an ihn heran getragen, so ganz genau wusste er es nicht.
"Du darfst es gerne versuchen", drehte er sich zu seinem besten Freund um und zwinkerte. "Es wird mich allerdings nicht kümmern. Es ist... ich weiß einfach, dass es so vorher bestimmt war." Er drehte sich lächelnd wieder nach vorne und streifte mit seinem Blick Anoara, deren Hand er sanft drückte.

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Sa 25. Jan 2020, 16:30
von Siria
Samaa
Maeren
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Als Samaa etwas erwiedern wollte, antwortete schon Jaeden auf Mareks Bemerkung, woraufhin sie anfing zu lachen. "Ich habe keine Ahnung, ob das immer so ist. Ich weiß nur, dass ich in meinen Mann auch unglaublich verliebt war. Ob es das selbe Gefühl ist, wie zu einem Elementar, kann ich natürlich nicht sagen. Sollte ich einen Treffen und mich verlieben, werde ich dir diese Frage beantworten.", sagte sie zwinkernd.
"Nein, die Höhle ist wahrscheinlich nichts für mich. Ich werde draußen schlafen.", sagte sie unbekümmert.

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Sa 25. Jan 2020, 16:37
von Cassiopeia
Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Marek schüttelte amüsiert über das harmonische Paar vor ihnen den Kopf.
"Mit Aella?", fragte er vorsichtig. Es würde kalt werden in der Nacht. Er hatte zwar das Bedürfnis, Jaeden und Anoara etwas Privatsphäre zu geben und würde ihnen gern die Höhle überlassen, jedoch war es ebenso verlockend, wenn es bereits die Möglichkeit gab, diese dem klaren Himmel vorzuziehen.
"Das sehen wir gleich. Mit Glück ist es gut windgeschützt und wenn das Feuer lange genug brennt... ich bin gespannt auf die langen dünnen Stangen", meinte er vorfreudig, auch wenn ihm das Wort Nudel wieder entfallen war.