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Laetitia

Sie beruhigte sich wieder und hörte auf so aufgedreht rumzuspringen. Stattdessen sah sie sich im Raum um und stolzierte dann zu einem Platz gegenüber der Tür. Dort legte sie sich hin.

"Ich glaube schon, dass wir in Ruhe schlafen können. Ansonsten sind wir umso erschöpfter, wenn es zum Tierarzt geht."

Paulchen

"Hmmm... stimmt wohl", überlegte Paulchen, dann fand er, was er gesucht hatte - ein Katzenbett mit Rahmen zum Dagegenlehnen, aber ohne Dach, sodass man notfalls einfach oben hinaus springen konnte. Es stand unter einem Tisch, war also trotzdem für einen Menschen nicht ganz leicht zu erreichen. Natürlich wusste der Mensch im Tier, dass all diese Überlegungen Blödsinn waren. Frau Bauer würde ganz einfach die Tür schließen und dann war es sowieso bloß noch eine Frage der Zeit, bis sie jede Katze im Raum eingefangen hätte, wenn sie wollte. Aber der Kater in ihm fühlte sich wohler bei diesem Bett, und so einigten Mensch und Tier sich auf diesen Platz und stiegen hinein, drehten sich ein paar Mal im Kreis und setzten sich dann hin. Es war weich und wurde schnell warm - sowas hatte Michael/Paulchen nicht mehr gespürt, seit er gestern zum ersten Mal in diesem Körper aufgewacht war. Schööön. Er merkte gar nicht, wie er zu Schnurren anfing.

Mrs. Murphy

Mrs. Murphy kämpfte noch eine Weile mit dem Schlaf, dann fielen ihr endgültig die Augen zu und sie schlummerte ein.

Nach einer Weile waren alle Katzen irgendwo im Raum eingedöst. Die vielen Strapazen der letzten 24 Stunden machten sich bemerkbar. Die Tiere waren alle gefangen und in Käfige gesteckt und dann sediert und behandelt worden. Mann hatte einigen von ihnen Chips entfernt, sie also an der Schulter operiert, und alle waren durch Dr. Felds Maschine gegangen. Dann waren sie mit ihren menschlichen Gästen im Kopf in Käfigen aufgewacht, bald darauf wieder sediert worden und später wieder aufgewacht, diesmal im Wald. Die ganze Zeit hatte es kein Futter oder Wasser gegeben, und auch wenn sie Letzteres im Wald gefunden hatten, so war es doch schwer gewesen, den halben Tag zu laufen und danach noch im Dorf mit Bully zu kämpfen. Jetzt, wo endlich mal wieder der Magen voll war und es sogar weiche, warme Unterlagen gab, hatte der Schlaf alle ziemlich schnell übermannt, und sie schliefen lange und tief. Obelix ließ sie in Ruhe und legte sich später auch irgendwo hin. Er war zwar neugierig, aber nicht besonders mutig, und die Katzen, v.a. Laetitia, die vom Kampf noch nach Blut roch, schreckten ihn auch etwas ab.

Frau Bauer ging ihren Tätigkeiten nach und hielt die Tür zum Zimmer, in dem die Katzen lagen, geschlossen. Dadurch wurden die Geräusche des Hauses gedämpft. Als die Tür sich dann abe röffnete und wieder schloss, wachten alle davon auf. Ein Blick aufs Fenster zeigte, dass es Abend war - draußen wurde es schon dunkel, die Dämmerung war weit fortgeschritten. Alle Katzen hatten schon wieder Hunger und Durst und mussten auch mal. Laetitias Verletzung am Bauch brannte. Bullys Krallen waren sicherlich nicht sauber gewesen. Mrs. Murphy hingegen war wieder weitgehend fit. Unter ihrem schönen Fell hatte sie am Bauch wohl einen großen blauen Fleck, aber mehr war es scheinbar nicht. Frau Bauer war es gewesen, die herein gekommen war. Sie stand im Zimmer und schaute sich die vier neuen Katzen aus der Ferne an.

Laetitia

Laetitia lag auf der Seite, als sie aufwachte. Sie wunderte sich, dass sie nicht schon früher aufgewacht war, denn Ihr Bauch schmerzte. Trotzdem blieb sie liegen und sah Frau Bauer unverwandt an.

"Geht es jetzt zum Tierarzt?"

Dann bemerkte sie, dass es schon dunkel draußen war und dass Frau Bauer nicht abfahrbereit aussah. Und fügte traurig zu:

"Hmm. Sieht nicht so aus."

Mrs. Murphy

"Nein, sieht nicht so aus", meinte Mrs. Murphy und erhob sich schwerfällig. Ihr Bauch tat weh, außerdem hatte sie einen fürchterlichen Geschmack nach Teppich im Maul. Suchend sah und schnüffelte sie um sich, bis sie die Wassernäpfe entdeckte und lief darauf zu. Während sie das Wasser in sich hinein schlabberte, behielt sie Frau Bauer in den Augen.

Paulchen

Der Kater reckte und streckte sich, blieb aber unter dem Tisch und guckte misstrauisch auf Frau Bauer und Obelix, der ganz locker in seinem Körbchen lag und zuschaute, was Raum passierte. "Ja, das wird heute wohl nichts mehr. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist. Wie gehts euch denn jetzt?" Was Paulchen selbst anging, könnte er gerade wieder etwas zu essen vertragen.

Laetitia

"Es ging mir schon mal besser."

Dann fing sie an, sich zu verrenken und am Bauch zu lecken. Sie hielt aber kurz inne und meinte:
"Hoffentlich wird das keine Infektion."

Dann leckte sie weiter ihre Wunde am Bauch.

Mrs. Murphy

"Das hoffe ich auch für dich", maunzte Mrs. Murphy zu Laetitia und ging zu ihr hinüber. Einem innere Impuls folgend schnüffelte sie erst an den Kratzern, die sich die Tigerkatze gerade leckte, dann stupste sie deren Kopf mit ihrem an und schnurrte. Martina war etwas verwirrt, dass die Katze so mächtig war und das Handeln übernommen hatte, aber im Grunde hätte der Mensch im Katzenkörper ähnlich reagiert und die Verletzte versucht zu trösten. Nur eben nicht mit schnüffeln und Kopfstubser.
Sie sah hinüber zu Frau Bauer und maunzte: "Tun Sie doch bitte etwas!"
Zu Paulchen meinte sie: "Mein Bauch dürfte unter dem Fell ziemlich blau sein, aber sonst geht es. Eine Zahnbürste wäre toll, dieser Geschmack im Maul ist schon gewöhnungsbedürftig."

Laetitia

Laetitia wusste nicht wirklich, wie sie sich gerade fühlte. Einerseits hatte sie tierische Schmerzen. Andererseits fühlte sie sich aber auch wohl, weil ihr solche Zuneigung zugedacht wird. Aber sie fühlte sich auch mies, weil sie dachte, sie würde Mrs. Murphy ausnutzen. Ihr geht es schließlich auch nicht besonders gut.
Sie hielt deswegen mit dem Lecken inne und schloss die Augen. Sie versuchte ebenfalls Mrs. Murphy auf ähnliche Weise, wobei sie sich aber nur darauf beschränkte, ihren Kopf mit ihrem zu liebkosen. Sie schnurrte ein wenig, wobei das jedoch etwas schmerzverzerrt war.