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Aasiya
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Sie wünschte, sie hätte genauso viel Zuversicht.
Den restlichen Weg schwieg sie und es dauerte nicht lange, bis sie am vereinfachten Treffpunkt ankamen.
"Dann mal los", seufzte sie und trat zu ihrem Vater.
"Wir sind soweit."

Essar
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Ryd erwartete sie bereits auf der Abflugpiste.
"Dann steigt ein. Wir starten sofort. Wir müssen uns beeilen, ein Sturm zieht auf und der Pilot will nicht hinein geraten. Also rein mit euch, sonst wirds ungemütlich!"
"Ja, sir", sagte Essar und lief hastig die Rampe hoch. Er war froh, vorher bereits drinnen gewesen zu sein. Es war beeindruckend genug. Doch nun suchte er sich schnell seinen Platz - den, auf dem er vorher bereits gesessen hatte - und schnallte sich an. Jetzt wurde es also ernst. Die nächste Station und eine Aufgabe, von der keiner wirklich wusste, wie sie zu bewältigen war, warteten auf sie.

Aasiya
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Aasiya nahm neben Essar Platz und als sie abhoben, griff sie nach Essars Hand. Mit einem mal kamen alle Zweifel mit voller Wucht zurück. Was tat sie hier eigentlich? Sie sah zu ihrem Vater.
"Erzähl mir alles, was du über diese Sache weißt", bat sie ihn leise. Vielleicht würde es das etwas einfacher machen.

Essar
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Essar verflocht seine Finger mit ihren und drückte ihre Hand sanft und zuversichtlich. Ein kurzes Aufheulen der Motoren war zu hören, dann nichts mehr. Der Gleiter jagte durch die Luft, getragen von den Winden und aerodynamischen Kräften, von denen Essar nicht den Hauch einer Ahnung hatte. Ihm blieb nichts anderes als dem Piloten zu vertrauen.

"Deine Mutter trägt diese Kraft ins ich, nicht ich", sagte Ryd und sah seine Tochter an. "Ich habe es immer verstanden als eine tiefe Meditation und Verbindung zu dem Element Feuer. Sie musste es in sich erwecken und konnte es dann als Energie nutzen und metaphysischer Ebene. Ich weiß leider nichts über die inneren Vorgänge, die damit verbunden sind. Nur, dass dies für alle Elementarmagier gilt, egal, welches Element."

Aasiya
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

"Meditation, hm?", fraget Aasiya nicht sehr begeistert. Sie war ein impulsiver, unruhiger Geist. Innere Ruhe finden lag ihr überhaupt nicht. Sie atmete tief durch.
"Kennst du noch andere Elementarmagier?"

Essar
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Ryd schüttelte den Kopf. "Das ist nur das, was Randra mir erzählte. Sie hatte einen Verdacht, dass eine der Stimmen ebenfalls eine Elementar war. Doch den Namen hat sie mir nie verraten. Ich weiß nicht, ob Elementare einander erkennen. Vielleicht nur die desselben Elementes. Ich weiß es wirklich nicht, Siya. Was ich weiß ist, dass Elementaren eine unzähmbare Kraft innewohnt, dass sie Möglichkeiten haben, die kein Mensch und keine Technik bisher erreichte. Und dass sie früher im Krieg zu einander standen. Wasser gegen Feuer, Erde gegen Luft. Kriege, die längst besiegelt sind, seit Jahrtausenden. Die Menschen nahmen den Planeten auf und die Elementare gerieten in Vergessenheit. Doch es gibt sie noch. Du bist eine von ihnen. Unerkannt unter Millionen Menschen."

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"Und ihr habt nie daran gedacht, es mir zu sagen?", fragte sie und mit einem Mal brach die Wut hervor.
"Ihr lasst mich einfach ins offene Messer laufen?"
Sie zitterte vor Zorn.
"Ich hatte sonst was abfackeln önnen!"
Was hatten sie sich nur dabei gedacht?

Essar / Ryd
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Rad sah seine Tochter ein wenig hilflos an.
"Was hätte ich tun sollen? Wir wusste nicht, ob sich das Feuer auch bei dir zeigt. Kein Elementar ist je wieder offen in Erscheinung getreten und ich habe es auch nur sehr zögerlich von Randra erfahren. Sie hat so gehofft, dass du es nicht wirst. Dass du nicht in diese Situation gerätst, in der du jetzt bist. Das Wissen der Jahrtausende ist längst verloren. Das, was Randra kann, ist wahrscheinlich nur ein Bruchteil dessen, was vor vielen, vielen Generationen Elementaren möglich war. Das weiß heute nur niemand mehr. Sie hat sich alles selbst bei gebracht um niemandem zu schaden. Als du dich von uns abwandtest, bedauerte sie es sehr, nie mit dir darüber gesprochen zu haben."

Aasiya
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Aasiya ließ sich in die Lehne ihres Sitzes sinken und schloss kurz die Augen.
"Dennoch wäre ich für eine kleine Warnung dankbar gewesen"; sagte sie etwas ruhiger und merkte erst jetzt, wie sie Essars Hand in ihrer Wut so hart gedrückt hatte. Sie lockerte ihren Griff etwas.

Essar / Ryd
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Essar atmete leise erleichtert auf und strich ihr mit dem Daumen beruhigend über den Handrücken. Das alles schien sie wirklich sehr mitzunehmen.
"Es tut mir ehrlich leid, Aasiya", sagte Ryd bedauernd. "Ich wünschte, wir hätten es getan. Ich verspreche, dir zu helfen wo ich kann, wenn es mir möglich ist. Ich kann es nicht rückgängig machen. Ich bin dir - euch - sehr dankbar, dass ihr nun hier sitzt."