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Re: 4. Die lange Rückkehr
Verfasst: Mi 8. Sep 2021, 21:16
von Cassiopeia
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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Es ist eine mutige Reise, die Ihr antretet", erwiderte Marzak, "Bélan war derart abgeschottet, dass die wildesten Gerüchte entstanden über die Inseln und ihre Bewohner, den vermeintlich verwaisten Palast... dunkle Geschichten, Aberglaube bis tiefe Furcht bringen manche Menschen auf dem nahen Festland Bélan entgegen, nachdem Nalahr in seiner Rückkehr diese Schreckensvisionen hat wahr werden lassen. Sie werden Euch nicht mit offenen Armen empfangen. Seid auf alles vorbereitet. Oh - Ihr wisst doch noch, wie guter Rotwein schmeckt? Wirklich schmeckt und riecht, meine ich?", fragte er und Aceio war von dem Themenwechsel kurz irritiert ehe er Marzak folgen konnte.
"Ich werde abwechselnd Männer an Land schicken, Majestät", erwiderte Marzak da auch schon auf Ezas Bitte, sich beim Volk selbst umzuhören.
Re: 4. Die lange Rückkehr
Verfasst: Do 9. Sep 2021, 12:42
von Tjeika
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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Wir hoffen, unsere Antrittsreise ändert etwas an der Sicht auf Land und Menschen", erklärte Eza und atmete tief durch.
Dass dies mitnichten eine leichte Aufgabe würde, dessen war sich Eza sehr wohl bewusst. Dennoch war sie optimistisch, dass sie mit der Zeit das Bild, das sich in den Köpfen der Menschen über all die Jahre gebildet hatte, würden positiv verändern können.
Im Gegensatz zu Aceio konnte Eza bei Marzaks plötzlichem Themenwechsel nicht ganz folgen.
"Ähm, Verzeihung, wie kommt Ihr denn jetzt auf Wein?", fragte sie, ehe sie sich für die Unterstützung dankbar zeigte.
Re: 4. Die lange Rückkehr
Verfasst: Mi 15. Sep 2021, 21:21
von Cassiopeia
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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Rotwein, Majestät", erwiderte Marzak erklärend, "der Schwefel darin macht es leicht, ein Gift zu verstecken, dass sich erst bemerkbar macht wenn es zu spät ist. Daher rate ich Euch, keinen Rotwein zu trinken - nicht als Erste jedenfalls."
"Dann werde ich den Wein zuerst trinken, sollte es sich nicht vermeiden lassen", sagte Aceio zu, "Gift in Wasser - oder auch Wein - spüre ich sofort. Doch sagt, woher die dunklen Zukunftsgedanken?", fragte er durchaus besorgt nach. So kannte er Marzak gar nicht.
Dieser blickte in der Tat ernst drein.
"Es ist das Mädchen", sagte er leise, "Jaluna. Sie wacht manchmal nachts schreiend auf und hat... dunkle Visionen. Sie sah die brennende Stadt Port Soles ehe Ihr es mir erzähltet. Und sie spricht von dunkler Gefahr an den Küsten Ayomas, einer Gefahr für Euch." Das Mädchen war ihm unheimlich.
Re: 4. Die lange Rückkehr
Verfasst: Do 23. Sep 2021, 12:23
von Tjeika
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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Rotwein, natürlich", erkannte Eza es erst, nachdem Marzak es erklärt hatte.
Darauf hätte sie natürlich auch kommen können, doch da die Zeit der Niedertracht für sie vergangen war, hatte sie einen weit positiveren Blick auf die Zukunft.
Jedenfalls genau solange, bis Marzak die Düsterkeit seiner Stimmung endlich erklärte. Eza atmete einmal tief durch und nickte dann.
"Das arme Ding. So düstere Dinge sollte kein Kind erträumen müssen. Wir sollten uns mit ihr unterhalten", wandte sie sich an Aceio, "und das möglichst zeitnah. Womöglich weiß sie mehr und vor allen Dingen mit ein wenig Hilfe die Dinge, die sie sah, auch näher einzuordnen."
An beide, Aceio und Marzak, gewandt ergänzte sie dann: "Wir sollten diese Warnungen ernst nehmen. Dennoch sollten wir uns von ihnen nicht in unserem Unterfangen verunsichern lassen."
Re: 4. Die lange Rückkehr
Verfasst: Do 23. Sep 2021, 20:55
von Cassiopeia
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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Marzak nickte ernst. "Gewiss, Majestät. Wir werden Ayoma und die weitere Küste ansteuern und mit Eurer und Jalunas Hilfe vielleicht besser verstehen, was vor sich geht."
"Wir werden mit ihr sprechen", versprach Aceio Marzak und Eza und lächelte ein wenig. "Es tut gut, zurück zu sein. Es mag verschwenderisch wirken mit zwei Schiffen zu fahren, doch ich denke, es ist genau richtig für den Umfang und die Bedeutung dieser Reise."
Er sah wieder zu Eza. "Lass uns nach dem Abendessen mit Jaluna sprechen, was meinst du?"
Re: 4. Die lange Rückkehr
Verfasst: Do 23. Sep 2021, 21:20
von Tjeika
OoC: "Lüste" find ich gerade herrlich XD
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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Es mag wirken wie es will, was zählt ist, dass wir das offizielle Schiff haben, um die Reise offiziell zu halten, und diesen Rückzugsort, um die eigentliche Mission auszuführen", erklärte Eza entschieden, dann nickte sie.
"Gut, lass uns etwas essen, dann sprechen wir mit ihr", erklärte sie sich zu Aceios Vorschlag einverstanden, in der Hoffnung, dass ein Gespräch mit Jaluna überhaupt zu etwas führte.
Re: 4. Die lange Rückkehr
Verfasst: Do 23. Sep 2021, 22:58
von Cassiopeia
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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Danke, Marzak", sagte Aceio ehrlich, "wir werden Euch in regelmäßigen Gesprächen auf dem Laufenden halten. Ihr sollt eingeweiht sein, aber behaltet für Euch, was Ihr erfahrt. Zur Sicherheit aller."
Marzak neigte leicht den Kopf. "Aye, Kapitän", sagte er zu, Aceio nickte lächelnd.
"Geht doch schon einmal vor, wir kommen gleich nach."
"Aye", sagte Marzak noch einmal, neigte höflich leicht den Kopf und zog schließlich die Tür hinter sich zu.
Aceio lehnte noch immer an dem Schreibtisch, die Hand auf das sehr alte Holz gelegt, als er wieder zu Eza sah. "Irgendwie hatte ich mir die Vorzeichen dieser Rückreise etwas positiver vorgestellt", gab er leise seufzend zu.
Re: 4. Die lange Rückkehr
Verfasst: Di 28. Sep 2021, 11:02
von Tjeika
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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Eza blickte noch zur Tür, hinter der Marzak soeben noch verschwunden war, als Aceio seinen Sorgen Ausdruck verlieh, woraufhin Eza leise seufzte.
"Ich auch", pflichtete sie ihm bei und wandte sich ihm schließlich zu.
Sie legte ihre Hand auf seine, die auf dem edlen, antiken Holz lag und suchte seinen Blick.
"Aber das bedeutet nicht, dass unsere Chancen nun geringer ausfallen. Wir werden uns noch mehr anstrengen und dann wird es gelingen, was wir angestoßen haben", ließ sie sich ihren Optimismus nicht nehmen.
Re: 4. Die lange Rückkehr
Verfasst: Di 28. Sep 2021, 21:19
von Cassiopeia
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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Aceio lächelte leicht, ihr Optimismus und Tatendrang waren ansteckend.
"Das werden wir", versprach er auf ihre Worte hin. "Und wir werden uns nicht abschrecken lassen, was immer uns in Ayoma auch erwarten mag."
In dem Fall setzte er ganz auf Kairos, der Eza unter allen Umständen beschützen würde und dazu besser in der Lage war als Aceio es jemals konnte.
Er griff nach Ezas Hand und legte sie unter seine auf das Holz.
"Dieses Schiff barg ich einst vom Meeresgrund", offenbarte er ihr, "es ist bis in die letzte Pore vollgesogen mit Salzwasser. Ich brachte es wieder an Land, setzte es instand und ließ es wieder zur See. Ich fand den schiffbrüchigen Marzak, rettete ihn auf hoher See und wir drei wurden eine Einheit. Nirgendwo in ganz Choma sind die Kinder und wir sicherer als auf diesem Schiff."
Re: 4. Die lange Rückkehr
Verfasst: Di 28. Sep 2021, 21:57
von Tjeika
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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Ayoma wird ein Kinderspiel", zwinkerte Eza Aceio zu, schlicht, um die gedrückte Stimmung etwas zu lockern.
"Wir sind stärker als alles, was uns erwartet. Wir, dieses wunderbare Schiff, Marzak und die Kinder."
Sie ließ das kurz sacken und blickte auf ihrer beider Hände, die so sanft das alte und doch liebevoll gepflegte Holz berührten.
"Wie lange ist es her, dass du dieses Schiff bargst und Marzak rettetest?", fragte sie dann interessiert.