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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 22:15
von Cassiopeia
Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Marek war sich nicht sicher ob er verstand was dieses Geld war, das man im Tausch erhielt und das man wiederum tauschen konnte gegen Dinge, die man haben wollte.
"Das klingt sehr kompliziert", gab er zu. "Bei uns ist es... wir tun Gefallen und Gegengefallen, wir tauschen Felle oder mal etwas zu Essen oder Schmuck gegen etwas, das wir von dem anderen haben wollen. Wir haben auch Leute, die besser jagen können und jene, die besser kochen können oder sich mit Krankheiten auskennen oder wissen wie das Wetter werden wird... aber ein paar Grunddinge muss jeder können um zu überleben. Wenn ich nicht jagen könnte, wüsste, wie ich mir zumindest ansatzweise Kleidung nähe oder wie ich eine geschützte Höhle finde, wäre ich verloren und der Spott des Stammes."
Das meinte er durchaus ernst und es erschien ihm immernoch zweifelhaft, dass die Menschen aus der Stadt das nicht konnten.

Die Berührung Jaedens Lippen auf ihrer Haut ließ Anoara ganz warm werden. Ein ungeheuer schönes, irgendwie sanftes, beschützendes Gefühl kam in ihr auf. Es kribbelte leicht, wo seine Lippen ihre Haut geküsst hatten und ihre Augen strahlten als sie ihn ansah.
"Natürlich", antwortete leise, "ich habe oft davon geträumt, dich zu sehen und nicht nur im Stein zu spüren. Dich mit allen Sinnen wahrzunehmen. Weißt du, worauf ich mich freue? Neben dir auf echtem Fels zu stehen. Mit dir zusammen mit dem Fels verbunden zu sein. Das wird unglaublich werden!"

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 22:45
von Therapistin
Jaeden
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Er musste unweigerlich noch ein wenig mehr lächeln, als Anoara ihn so anstrahlte. Sie sah ungeheuer schön aus, einfach nur ihr Lächeln und ihre Augen, das reichte ihm. Dieses Leuchten von innen heraus, das ihm entgegen strahlte.
"Darauf freue ich mich auch schon sehr", nickte Jaeden sachte und sah wieder nach Norden. "Ich kann es ehrlich gesagt gar nicht erwarten", lachte er und dann rannte er los, Anoara fest an der Hand, einfach Richtung Felslandschaft, die vor ihnen immer größer, immer deutlicher wurde. Bis er lachend wieder langsamer wurde und schließlich am Ende einer Straße stehen blieb. Dort wo die Stadt an die natürliche Landschaft grenzte.
Am liebsten hätte er sich einfach fallen gelassen, doch das wäre wohl recht schmerzhaft gewesen. Deshalb sah er noch einmal lächelnd zu Anoara, ehe er den letzten Schritt nach vorn tat und sogleich das vertraute Kribbeln in den Füßen spürte. Tatsächlich seufzte er leise auf, schloss lächelnd die Augen und fühlte sich, als hätte er einen verlorenen Freund wieder gefunden.

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 22:56
von Cassiopeia
Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Plötzlich ging alles ganz schnell und dann waren sie da, nur noch einen Schritt vom Felsen Marrekhs entfernt. Anoara beobachtete wie Jaeden nach vorn trat und die Augen schloss und dabei so tiefenentspannt wirkte, dass sie lächelnd zu ihm sah. Noch immer hielt sie seine Hand und griff nach der zweiten, als sie zu ihm trat und endlich den künstlichen Boden verließ und wieder auf vertrautem Fels stand.
Es war ein unglaubliches Gefühl. Sie spürte Jaedens Nähe, die Berührung seiner Hände an ihren und sie spürte ihn durch den Fels, der sie mit einander verband, spürte, dass diese Verbindung bis in die Tiefen des Gesteins zu reichen schien. Tief unten trafen sie gemeinsam auf einen Lavastrom und im nächsten Moment waren sie überall. Für einen winzigen Augenblick, kürzer als ein Atemzug. Dann waren sie wieder hier und Anoara öffnete vorsichtig die Augen.
Sie sah zu Jaeden, der direkt vor ihr stand und aus einer Eingebung heraus streckte sie sich etwas und küsste ihn, sanft und vorsichtig und doch so sicher wie sie das tiefe Vertrauen ihrer Verbindung spürte.

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 23:07
von Therapistin
Jaeden
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Jaeden ließ die Augen geschlossen, als Anoara zu ihm trat, seine andere Hand ergriff. Und nun, da sie beide auf dem Fels standen, auf ihrem Element, zu dem sie verbunden waren, wie sie miteinander waren, fühlte sich Jaeden wie in einem Wirbelsturm, der ihn durch die Steine schleuderte, auf so angenehme Weise, dass sein Körper angenehm kribbelte.
Anoara schien überall zu sein, nicht bloß an seinen Händen, mit denen er ihre berührte. Nicht bloß an seinen Füßen, die den gleichen Fels berührten. Nein, sie schien überall um ihn herum zu sein, überall in ihm, dass ihm schon fast schwindelig wurde, auf so wunderbare Art, dass er die Augen noch einen Moment länger geschlossen hielt, als sie wieder die Oberfläche erreichten.
Und plötzlich, wie ein leiser Hauch, spürte er ihre Lippen auf seinen, so zart und vorsichtig und doch auch so vertraut. Seine Lippen kribbelten angenehm, ein Zittern strömte durch seinen Körper und Wärme verteilte sich, vom Kuss ausgehend, bis er in ihre Fingerspitzen überging.
Beinahe erschrocken öffnete Jaeden die Augen, als der Kuss endete, atmete ein wenig schneller, als wäre er gerannt. Dann lächelte er liebevoll und nun war er es, der sich vorbeugte und ihre Lippen mit einem zärtlichen Kuss verschloss.

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 23:14
von Cassiopeia
Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Fast schon wollte sich in Anoara Verlegenheit breit machen ob des unerwarteten Kusses, als es nun Jaeden war, der sie küsste und jeder aufkeimende Zweifel schmolz unter seinen Lippen dahin.
Sie hielt sich an seinen Schultern fest und trat ganz zu ihm, darauf bedacht, den Kontakt zum Boden so kurz wie möglich zu verlieren. Der Kuss schien eine Ewigkeit zu dauern und nicht nur in ihren Lippen, in ihrem gesamten Körper widerzuhallen, sondern im gesamten Fels unter ihnen.
Es war als müsste sie sich festhalten um nicht im Stein zu versinken als der Kuss endete und sie merkte, dass ihre Knie ganz weich waren und ihre Augen zu leuchten schienen als sie ihn ansah.

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 23:25
von Therapistin
Jaeden
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Jaeden hatte durchaus schon geküsst. Doch das hier mit Anoara fühlte sich für ihn wie das erste Mal an. Es schien, als gäbe es da nicht nur die Verbindung ihrer Lippen, Anoaras Händen an seiner Schulter, seinem Nacken, Jaedens Händen an ihrer Hüfte. Plötzlich schienen sie auch in der Tiefe miteinander zu verschmelzen und Jaeden war beinahe, als bebte die Erde für einen kurzen, kaum spürbaren Moment.
Als er sich schließlich aus dem Kuss löste, sah er Anoara mit großen Augen an, die Knie weich wie Butter und ein wenig zittrig.
"Das war... intensiv", schaffte er es schließlich zu sagen, weil ihm einfach kein anderes Wort einfiel. "Ich... huh, lass uns kurz dort hinsetzen, ja?", bat er hörbar verlegen und deutete einige Meter weiter auf einen Stein.

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 23:33
von Cassiopeia
Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Auch Anoara spürte es, wie innerlich erschüttert und tief beruhigt zugleich. Sie folgte Jaeden zu dem Felsen und setzte sich neben ihn.
"Das war unglaublich", flüsterte sie, noch ganz bewegt und eingenommen von der Empfindung des Kusses. "Ich... ich glaube, Marrekh hat es auch vernommen", sagte sie leise schmunzelnd und vergrub ihre Hände in denen Jaedens.
"Wir können hier auch länger sitzen", sagte sie als Angebot - hier war alles, was sie brauchte. Felsen und Jaeden. Das reichte ihr vollkommen.

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 23:40
von Therapistin
Jaeden
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Es war eine Wohltat, als Jaeden sich auf den Stein setzen konnte. Und dass Anoara noch immer direkt neben ihm war, seine Hände hielt, ihn an Hüfte und Schulter berührte, ließ ihn schließlich wieder lächeln. Nicht, dass ihm da vorher nicht auch nach gewesen wäre, doch er war so eingenommen von diesem Kuss, von dem Gefühl, das jener in ihm auslöste, dass er sich tatsächlich ein bisschen verloren vorkäme - wenn Anoara nicht bei ihm wäre.
"Hast du das Beben auch gespürt?", fragte er leise und drehte sich soweit, dass er sie ansehen konnte. Wie schon vorhin lehnte er die Stirn sachte gegen ihre, spürte wie langsam wieder Ruhe in ihn einkehrte. "Ob wir es verursacht haben? Oder unser Element uns damit zeigen will, dass es richtig ist?" Sanft umfasste er ihre Hände, strich sachte mit den Fingern über ihre und genoss das zarte Kribbeln.

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 23:47
von Cassiopeia
Anoara
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Anoara schloss leicht die Augen als Jaeden seine Stirn gegen ihre lehnte wie schon zuvor einmal. Sie mochte es sehr, es war so vertraut und beruhigend.
"Mir kam es wie eine Antwort vor... oder wie ein Ruf", sagte sie nach einer Weile leise. "Verursachen ist vielleicht nicht ganz richtig, aber beteiligt waren wir sicher daran."
Es fühlte sich gut an wie er sie so sanft berührte, dass sie sich für eine Weile ganz darin verlor.
"Wie kann so etwas falsch sein?", fragte sie verständnislos. Das konnte er doch nicht ernsthaft hinterfragen?

Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 23:53
von Therapistin
Jaeden
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Jaeden lächelte sanft.
"Nein, es ist nicht falsch", korrigierte er Anoara und hauchte einen kaum spürbaren Kuss auf ihre Lippen, der schon ausreichte, um dieses zarte Kribbeln zu spüren, ein kaum spürbares Zittern im Boden.
"Ich meinte, dass die Steine uns bestätigen, dass alles richtig ist und so, wie es sein sollte", erklärte er leise. Wie konnte es falsch sein, wenn es sich doch so richtig anfühlte? "Ich habe mich dem Fels noch nie so nahe gefühlt wie mit dir. Und ich habe mich ihm nie so nahe gefühlt wie dir", sagte er wieder verlegen, streichelte wieder zärtlich über ihre Finger. Tatsache war, er hatte sich noch nie so gefühlt wie jetzt in diesem Moment. Als wäre er plötzlich ganz.