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Narea
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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"Nun, nicht unbedingt", sagte Narea und richtete sich ein wenig auf. Sie fand, dass Toyan Offenehit verdient hatte.
"Auch wir können Eure Gedanken und Gefühle nicht ständig kontrollieren, selbst wenn wir wollten. Es ist nicht so einfach wie Ihr vielleicht denkt und es kostet viel Kraft."
Sie sah zu Shaya und zwang sich zu einem Lächeln. Wenn doch nur das Schaukeln aufhören würde.
"Darüber hinaus sind wir wegen etwas anderem hier. Glaubt mir, wenn wir Euch vernichten wollten, hätten wir es schon längst getan. Und soweit ich weiß seid ihr Jäger auch nicht ganz wehrlos gegen uns Magier."
Sie wusste nicht, wie die Jäger der Bruderschaft es schafften, die Magier zu überwältigen, doch sie mussten einen Weg gefunden haben. Einen sehr effektiven.

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Toyan Kerim
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Langsam gewann Toyan etwas an Haltung und Fassung zurück. Die Situation war so skurril, dass er beinahe gelacht hätte.
"Glaubt mir, wenn wir Euch vernichten wollten, hätten wir es schon längst getan. Und soweit ich weiß seid ihr Jäger auch nicht ganz wehrlos gegen uns Magier", sagte Narea, Toyan musste unwillkürlich lächeln. Welch ein beruhigender Gedanke!
"Was würde denn ein wehrloser Jäger für ein Jäger sein? Wohl kaum ein sehr erfolgreicher, oder?" Er lächelte schwach. "Ihr habt Recht, wehrlos bin ich nicht, doch eine... sagen wir, Voraussetzung, um diese Waffen überhaupt einsetzen zu können, ist nun einmal, dass meine Nähe nicht wahrgenommen wird. Und ich gestehe, Ihr habt mir soeben einen ziemlichen Schrecken beschert. Denn auch, wenn es Euch viel Kraft kostet und ich Euch glaube, dass Ihr dies nicht tun werdet, bringt es doch einiges ins Wanken... wieder einmal.." Er war immer leiser geworden und blickte am Ende auf den Boden zu seinen Füßen. Wie es aussah, gab es noch weitaus mehr Überraschungen, als er sich vorgestellt hatte... .

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Iyad al Aban
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria / In der Anderswelt
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Durch den roten Schleier hindurch öffnete er die Augen. Hoch oben auf einer Klippe stehend blickte er auf ein stoffloses Meer. Unnennbare Schrecken lauerten unter der Oberfläche, hin und wieder durchbrach eine Flosse oder eine Klaue die wogende Oberfläche aber Iyad beachtete es gar nicht. Ebenso wie er die schwarze Stadt in der Entfernung ignorierte, sie war näher als sonst in der Anderswelt, allerdings wusste er das es zwecklos war dort hin zu gehen. Sie würde immer außer Reichweite bleiben, und man konnte sich selbst verlieren wenn man zu sehr nach unerreichbarem strebte.

Der Magier wandt sich um und lief in den Wald hinter ihm hinein. Die Bäume bestanden aus Knochen und waren seltsam verdreht aber für seine Augen war es ein Vertrauter Anblick. Irgendwo in diesem Wald lag eine Quelle der Macht, bewacht von Gestalten mit denen zu messen er nicht hoffen konnte. Allerdings gab es andere die es konnten, und einen davon kannte er.

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Shaya Zarin
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Shaya wusste nicht, ob sie lachen sollte oder den bedauernden Blick, der ihre Gefühle sehr wohl wahrheitsgemäß ausdrückte, beibehalten sollte.
"Vielleicht gewöhnt Ihr Euch ja im Laufe der Zeit daran", sagte sie schließlich und hatte sich für Schulterzucken und ein schiefes Grinsen entschieden.
Es war merkwürdig zu sehen, wie jemand, der eigentlich zu ihren Feinden zu zählen war, plötzlich versuchte, alle seine Vorbehalte in den Hintergrund zu rücken, um das Ziel der Mission nicht zu gefährden. Und dadurch dann ein anderer Mensch wurde.
Aber eine leise Stimme in Shayas Kopf, forderte danach zu wissen, was die Waffen der Jäger waren, nun, wo sie die Waffen der Magier kannten. Doch sie sprach diese Gedanken nicht aus. Wollte sie doch Toyan nicht noch mehr in seinem wackeligem Vertrauen verunsichern.

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Toyan Kerim
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Toyan holte tief Luft, er wollte das Thema Waffen und Magie jetzt nicht vertiefen. Was er eben erfahren hatte, reichte ihm vorerst vollkommen. Er schluckte kurz und bemühte sich um eine aufrechtere Haltung.
"Was haltet Ihr von etwas Frühstück? Ich persönlich kann auf diese... Erfahrung... gewiss eine Stärkung gebrauchen. Wie sieht es mit Euch aus?" Fragend sah er erst Narea und dann Shaya an und hoffte, sie verstanden den abrupten Themawechsel. Doch mehr konnte er für den Augenblick nicht ertragen.

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Narea
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Narea verzog ein wenig das Gesicht.
"Ich denke, ich verzichte auf Frühstück", meinte sie und wusste, dass sie es sonst gleich wieder über Bord hätte werfen können.
"Aber ich begleite euch gern. Ich habe erst Mal... genug Meer gesehen, denke ich."
Ihr war der abrupte Themenwechsel nicht entgangen, doch sie ahnte, was in Toyan vorging und so ging sie da nicht weiter darauf ein.

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Shaya Zarin
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Shaya hatte geahnt, dass Toyan das Thema wechseln würde. Und sie konnte ihn mehr als nur gut verstehen.
"Gehen wir essen", sprach Shaya zustimmend und nickte Toyan zu.
Dann stellte sie sich neben Narea, dachte wieder an das schöne Gefühl von Heimat und versuchte es der jungen Empathin so so leicht wie nur möglich zu machen. Laufen auf einem Schiff war für die meisten Menschen, die es nicht gewohnt waren, viel schwieriger, als einfach nur rumstehen.
So hielt sie Narea die Hand hin.

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Narea
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Mit einem Lächeln und einem mehr als dankbaren Blick ergriff sie Shayas Hand und konzentrierte sich auf ihre Gefühle. Fast schlagartig ging es ihr besser, auch wenn noch lange nicht gut. Sie war immer dankbarer, Shaya dabei zu haben und sie wusste, dass es ohne sie für Narea weitaus schwieriger geworden wäre. In Gedanken dankte sie der Telepathin und gemeinsam gingen sie wieder unter Deck.

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Toyan Kerim
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Toyan folgte den beiden Magierinnen, war jedoch tief in Gedanken versunken. Gedanken über Magie, über die Bruderschaft und selbst um seine Mutter wirbelten durch einander und am liebsten hätte er sich einen abgelegenen Ort gesucht, an dem er sich etwas sammeln konnte. Doch das war auf diesem Schiff kaum möglich, so trat auch er den Weg unter Deck an.
Er bemühte sich, keine Emotionen erkennen zu lassen - auch, wenn es reiner Eigenstolz war. Immerhin war er ein Jäger...
Unbewusst schüttelte er den Kopf, war er überhaupt noch ein Jäger? Er umfasste sein Handgelenk, wo ein Brandmal verborgen unter dem Hemdstoff war, welches ihn als Mitglied der Bruderschaft auswies. Er hatte es stets mit Stolz getragen, es gab ihm eine Identität, gewissermaßen. Doch nun?
Er schloss kurz die Augen, um sich zu beruhigen und setzte sich schließlich an den bereits spärlich gedeckten Tisch - der Kapitän würde heute Morgen sicher nicht mit ihnen speisen und so waren sie nur zu dritt.

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Shaya Zarin
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Die Speisen waren schon aufgetischt worden, bevor Narea, Toyan und sie den Raum betreten hatten. Doch heute waren es nur vier Gedecke, die aufgetragen worden waren. Also würde der Kapitän wohl heute nicht mit ihnen speisen. Nach dem, wie sie ihn gestern erlebt hatte, wunderte Shaya das herzlich wenig.
"Sollten wir Iyad vielleicht bescheid sagen?", fragte sie unsicher und versuchte die negativen Gefühle dem Blutmagier gegenüber Narea zuliebe zu verdrängen.
Es klappte sogar besser, als erwartet.