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Re: Auf der Suche nach Weisheit
Verfasst: Mi 22. Apr 2020, 20:04
von Spikor
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Bärnhardt
1. Tag, morgens, Frühling
Ein Festplatz in Nordgermanien
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"Manchmal ist es besser, eine kleine Gruppe zu sein, die weniger auffällt und sich schneller bewegen kann", beruhigte Bärnhardt Nanna, so gut er konnte. Er war sich im Klaren darüber, dass sie ohnehin nicht genug Leute zusammen bekommen würden, um in der Fremde irgendwie 'mächtig' aufzutreten. Und wenn das nicht ging, war Unauffälligkeit wohl gar nicht so schlecht. Trotzdem stimmte er den beiden leztztich zu: "Ich denke aber auch, dass es nicht schlecht wäre, noch ein oder zwei Leute dabei zu haben. Schon allein, falls jemand sich unterwegs verletzt, oder wenn wir mal nachts Wache halten müssen. Drei sind wirklich die kleinste Gruppe, die man sich vorstellen kann. Vier oder fünf wären besser, dann könnte man wenigstens alle paar Nächte mal durchschlafen. Aber falls niemand mehr kommt, könnten wir versuchen, 2 Einbäume aneinander zu binden."
Re: Auf der Suche nach Weisheit
Verfasst: Mi 22. Apr 2020, 20:13
von Odin
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Arnolt
1. Tag, morgens, Frühling
Ein Festplatz in Nordgermanien
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"Unauffälligkeit ist gut. Ich glaube aber nicht, dass wir dann so eine schwere Bewaffnung brauchen können." Er deutete auf Bärnhardts große Axt.
"Lieber mit eher leichtem Gepäck reisen.
Auf jeden Fall wird dann klar, dass wir bei weitem nicht genug sind, um dort im Süden kriegerisch aufzutreten."
Re: Auf der Suche nach Weisheit
Verfasst: Mi 22. Apr 2020, 21:13
von Tjeika
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Nanna
1. Tag, morgens, Frühling
Ein Festplatz in Nordgermanien
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"Zwei Einbäume zusammenzubinden klingt gut", sprach Nanna erleichtert, immerhin war dies ihre Hauptsorge.
Sie wusste nicht, wie man so einen Einbaum bewegte. Sie war in anderen Belangen bewandert.
Ihr Blick glitt von Bärnhardt zu Arnolt, wobei sie nickte.
"In der Tat, unauffällig ist die bessere Taktik. Generell sollten wir uns bemühen, nicht sonderlich aggressiv zu wirken. Sonst wird unsere Reise mitunter ein schnelleres Ende finden, als uns lieb ist."
Re: Auf der Suche nach Weisheit
Verfasst: Do 23. Apr 2020, 12:39
von Spikor
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Bärnhardt
1. Tag, morgens, Frühling
Ein Festplatz in Nordgermanien
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Irritiert schaute Bärnhardt Arnolt an. Was sollte denn diese Aussage schon wieder? So langsam bekam er den Eindruck, dass der Jäger absichtlich Bärnhardts Worte verdrehte, um einen Streit zu provozieren. Fragte sich nur, warum? Abweisend, aber ruhig, sagte er: "Es ist sowieso klar, dass wir nicht kriegerisch auftreten, das hatte ich ja gerade eben erst gesagt. Weder ist das unser Auftrag, noch sind wir genug Leute dafür. Aber du wirst noch froh über meine Axt sein, wenn wir auf Menschen treffen, denen egal ist, wie wir uns verhalten, weil sie selbst es sind, die kriegerisch auftreten. Hat euer Dorfältester dir nicht nicht erzählt, was im Süden los sein soll? Wir können unauffällig sein, so viel wir wollen, aber unbemerkt wird unsere Reise nicht bleiben - schon allein, weil wir Leute nach dem Weg fragen müssen. Und das Land, in das wir reisen, soll von Krieg und Gewalt beherrscht sein, da kann etwas nach außen sichtbare Kampfkraft das einzige sein, was eine Räuberbande zweimal überlegen lässt, bevor sie uns überfällt. Und wenn nicht", fügte er gereizt hinzu, "bringt es die Räuber vielleicht wenigstens dazu, ihren ersten Pfeil auf mich abzuschießen und damit dein Leben um ein paar Minuten zu verlängern, also beschwere dich nicht! Ich nehme mit, was ich für richtig halte, und du nimmst mit, was du in deiner grenzenlosen Weisheit für richtig hälst." So langsam ahnte Bärnhardt, warum Armolts Leute ihn geschickt hatten - nicht weil er der schlauste war, sondern weil er sich für den schlausten hielt und damit allen anderen auf die Nerven ging! Das konnte ja noch heiter werden.
Re: Auf der Suche nach Weisheit
Verfasst: Do 23. Apr 2020, 14:07
von Odin
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Arnolt
1. Tag, morgens, Frühling
Ein Festplatz in Nordgermanien
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"Nun mal halblang. Nimm ruhig deine Axt. Mir ist es egal, solange ich sie nicht schleppen muss.
Außerdem ist das Nicht-gesehen-werden nur das eine. Das andere ist das Sehen-was-kommt. Ebenso natürlich das Hören-was-kommt. Da kann ich aber nur hoffen, dass du nicht allzu laut auftrittst. Wenn doch und ich deshalb den Hinterhalt überhöre, der uns überfallen will, gib mir dann bloß nicht die Schuld daran."
Re: Auf der Suche nach Weisheit
Verfasst: Do 23. Apr 2020, 20:41
von Tjeika
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Nanna
1. Tag, morgens, Frühling
Ein Festplatz in Nordgermanien
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Nanna hob eine Braue und sah zwischen beiden Männern hin und her, wobei sie sich ein wenig zurücklehnte.
Manchmal war es das Beste, wenn zwei Menschen zuende stritten. Besonders, wenn man es noch lange miteinander aushalten musste. Nanna würde erst eingreifen, wenn es wirklich nicht mehr anders ging.
Re: Auf der Suche nach Weisheit
Verfasst: Sa 25. Apr 2020, 20:36
von Spikor
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Bärnhardt
1. Tag, morgens, Frühling
Ein Festplatz in Nordgermanien
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"Ich habe nie behauptet, irgendwem die Schuld an etwas geben zu wollen, wofür er nichts kann", meinte Bärnhardt abweisend zu Arnolt. "Aber du hast gemeint, meine Gepäckauswahl kritisieren zu müssen - und meine Waffenauswahl. Jetzt sagst du plötzlich, es ist dir egal - du weißt auch nicht, was du willst. Wenn es dir egal ist, was musst du es dann kritisieren?" Für einen Moment schaute er bewusst an Arnolt vorbei in den Wald, aber dann konnte er es sich doch nicht verkneifen und er setzte nach: "Und ich trete so laut oder leise auf, wie ich mag. Wenn es darauf ankommt, leise zu sein, lasse ich mein übriges Gepäck zurück und nehme nur die Axt. Das machst du doch sicher auch so, oder nicht? Und wenn wir auf einem fremden Weg in einen Hinterhalt geraten, dann bringt alles Schleichen nichts, weil uns ja aufgelauert wird, und außerdem darfst du in einer solchen Situation gerne vorauslaufen, wenn du das willst." Still ergänzte er noch in Gedanken: 'Dann kannst du mir wenigstens während dieser Zeit nicht auf die Nerven gehen.'
Re: Auf der Suche nach Weisheit
Verfasst: So 26. Apr 2020, 16:18
von Odin
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Arnolt
1. Tag, morgens, Frühling
Ein Festplatz in Nordgermanien
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Arnolt schloss kurz die Augen.
"Du bist wohl auch der Meinung, dass sich jede Aussage allein auf dich bezieht, oder?", fragte er und dachte dabei 'Selbstverliebter Narr'.
"Ich hatte die Aussage bei der Versammlung kritisiert, mit Gewalt vorzugehen und habe darauf hingewiesen, weil wir so wenige sind, dass dieses Vorgehen unsinnig ist und deine Waffenwahl deshalb weniger optimal ist.
Wenn du trotzdem meinst, deine Streitaxt brauchen zu können, dann habe ich nichts dagegen, wenn du sie mitnimmst."
Re: Auf der Suche nach Weisheit
Verfasst: So 26. Apr 2020, 17:28
von Tjeika
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Nanna
1. Tag, morgens, Frühling
Ein Festplatz in Nordgermanien
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Nanna seufzte leise.
"Seid ihr fertig euch gegenseitig zu demotivieren?", fragte sie viel zu gut gelaunt für ihre Frage in die Runde.
"Oder wollen wir allmählich aufbrechen?"
Da kam wohl niemand mehr...
Re: Auf der Suche nach Weisheit
Verfasst: So 26. Apr 2020, 20:54
von Spikor
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Bärnhardt
1. Tag, morgens, Frühling
Ein Festplatz in Nordgermanien
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"Eben, also waren deine Worte doch auf mich bezogen, also was soll diese Frage?", fragte Bärnhardt Arnolt wütend. Jetzt wollte der Kerl sich auch noch rausreden und behaupten, er hätte ihn gar nicht gemeint. Lächerlich! Bärnhardt war viel zu verärgert, um sich von Nanna beschwichtigen zu lassen, zumal dann Arnolt letzte Aussage, die Bärnhardt für falsch hielt, einfach so stehen geblieben wäre, als ob sie wahr wäre. "In meinem Dorf war die Mehrzahl dafür, eine starke Truppe zu schicken, aber es sollte ja nur einer sein, und deshalb haben wir entschieden, einen zu schicken, der etwas ausrichten kann. Dass ihr euch anders entschieden habt, ist eure Sache."
Erst jetzt schaute er zu Nanna und war bereit, die Sache zu beenden, darum schlug er nun einen versöhnlichen Tonfall an, als er erklärte: "Also schau mal, Nanna hat Recht, das führt zu nichts. Du sagst, du willst mich nicht kritisieren - dann lass es doch einfach. Welche Vorgehensweise die richtige sein wird, werden wir eh erst sehen, wenn wir dort sind. Wenn wir am Ende erfolgreich waren und wieder hier stehen und unsere Reise beenden, dann werden wir wissen, wer nun Recht hatte, und bis dahin schlage ich vor, dass wir mit unserem Urteil einfach abwarten, ja?"