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Merlin
im Umland

"Die anderen überraschend angreifen wäre auf jeden Fall das Beste für uns. Dazu müssten wir wissen, wo sie sind und wie stark sie sind. Und wir müssten uns natürlich sicher sein, dass die Typen, die wir in der Wildnis gefunden haben, auch wirklich die sind, die das andere Team erledigt haben. Nicht dass es eine Gruppe Camper oder sowas ist. Wenn wir so einen Angriff starten könnten, könnte jeder von uns seine Fähigkeit optimal ausspielen. Naga und Cei könnten sich in ihr Lager einschleichen, während Eden und ich einen offenen Angriff starten. So eine Attacke kann verheeren sein. Aber das alles geht nur, wenn wir sie vorher finden. Ich kann als Vogel aufklären, und wenn ich mich vollständig verwandle, wird auch keiner groß was merken, denn dann bin ich ziemlich klein. Trotzdem wird es nicht ganz einfach sein, die könnten ja auch vorsichtig sein und Wachen aufstellen, oder so. Und außérdem ist ja nicht gesagt, dass es nicht die andern sind, die uns überraschen. Vielleicht liegen sie in der Nähe des Kampfplatzes in einem Hinterhalt oder so."

Er überlegte kurz. Was das Team gesagt hatte, gefiel ihm. Auch, dass sie unterschiedliche Strategien bevorzugten. Es gab nichts Schlimmeres als ein Team, bei dem alle im Grunde gleich waren und das deshalb nur eine Taktik zur Auswahl hatte. Aber so, wie die Dinge standen, war diese Truppe recht ausgewogen. Damit konnte man arbeiten. Er räusperte sich und fuhr fort: "Ok, also haben wir mehrere Etappen vor uns. 1. Der Weg zum Kampfplatz - sobald wir in die Nähe kommen, müssen wir sicherheitshalber auch mit einem Angriff rechnen, also werden wir dann besonders vorsichtig sein, keiner geht allein und wir klären auf, so gut wir können. Der Kampfplatz selbst wird als 2. untersucht, das wird uns etwas über unsere Gegner sagen. 3. Versuchen wir dann, sie zu finden, durch Logik, Hinweise, Fährten... mal sehen, was wir finden. Da wir erst morgen den Kampfplatz erreichen, haben wir ein Nachtlager vor uns. Das darf in der Wildnis nicht auffallen, also kein sichtbares Feuer usw., damit wir keine Aufmerksamkeit auf uns lenken. Dann machen wir es so: Heute halten alle die Augen offen und wir bewegen uns zügig und unauffällig. Nachts halten wir Wache und morgen geht es kampfbereit das letzte Stück des Weges. Wer ist gut im Fährtenlesen?"

Naga
Im Umland

Yukie schüttelte den Kopf.

"Ich kann nicht Spurenlesen. Ich bin ein Stadtkind. Da lernt man das nicht.
Vom Vergiften halte ich nicht so viel. Vor allem vom heimtückischen Vergiften."

Eden im Umland

Sie hörte Merlin zu während sie einen ihrer Honigriegel aus ihren Rucksack grabbelte. "Fährtenlesen ist auch nicht meins. Wenn ich wüsste nach was wir suchen, Mensch oder Tier, könnte ich vielleicht die Witterung aufnehmen wenn der Wind günstig steht"

Cei
Im Umland - Hinter der Hecke

Cei hockte sich neben sein Pferd und kritzelte mit einem Stock etwas im sandigen Boden vor sich. "Fährten lesen? Gott, nein. Das kann ich überhaupt nicht." Er zuckte mit den Schultern und sah zu Naga. "Warum genau bist du gegen Vergiften? Es ist sicherlich nicht die feinste Art und Weise, aber lieber sie als wir, oder?"

Dann stand er wieder auf und verwischte mit dem Fuß sein Gekritzel auf dem Boden. "Naja, ich kann heute Nacht die erste Nachtwache und auch die Zweite übernehmen. Sollte kein Problem sein. Und ich kenne ein paar Möglichkeiten für ein fast rauchloses Feuer. Überraschen lassen möchte ich mich nun tatsächlich aber nicht, da hast du Recht, Merlin"

Merlin
im Umland

"Also keine Fährtenleser hier", kommentierte Merlin. Sein Enthusiasmus erhielt einen Dämpfer, aber nur einen kleinen - sooo schlimm war das ja nicht. Er selbst hatte zwar ein paar Jahre Berufserfahrung, aber besonders gut war er in dieser Disziplin auch nicht. Trotzdem, besser als nichts. Also sagte er: "Dann werde ich die Aufklärung übernehmen, so gut es eben geht. Ist vielleicht sowieso das Beste, den Flieger vorzuschicken. Aber noch ist es ja nicht soweit. Dann wollen wir jetzt mal sehen, dass wir Boden gut machen, oder hat noch jemand was anzumerken?" er schaute fragend in die Runde. "Details fürs Nachtlager und für Morgen klären wir dann am besten heute Abend, wenn wir rasten", schob er noch hinterher.

Naga
Im Umland

"Lieber sie als wir. Ja, damit kann man jede Greueltat rechtfertigen. Das Problem ist, wenn auch nur einmal ein Gegner entkommt, dann wird er, und jeder dem er es erzählt, einen nach dieser Aktion beurteilen. Und dann wird mit höherer Wahrscheinlichkeit eben ein Gegenangriff mit Gift kommen. Und der Feind wird sich sagen: 'Lieber sie als wir.'"

Yukie hatte sich in Rage geredet und war nach dieser kurzen Ansprache etwas außer Atem und vor Zorn leicht errötet.

Eden
im Umland

Sie sah mit großen Augen zu Naga die sich dieses Thema wohl wirklich zu herzen zu nehmen schien. "Jeder hat da wohl seine eigene Taktik anhand seiner Möglichkeiten. Hoffen wir darauf das wir bei einem Kampf im Vorteil sein werden, auf welche Art auch immer. Wir sind ja per se keine Killer oder so " versuchte sie Naga zu beschwichtigen und stieg wieder auf ihr Pferd.
"Dann sollte wir jetzt wohl mal wieder etwas in Bewegung kommen, bis es dämmert haben wir noch ein paar stunden" sagte sie freundlich und beinahe motiviert in die Gruppe.
Ein paar Spannungen in der Gruppe waren ihr nicht entgangen und so versuchte sie die Wogen erstmal zu glätten.

Merlin
im Umland

"Ganz genau!", stimmte Merlin Eden zu und stieg auch wieder auf. Er beschloss, auf dem weiteren Weg mit jedem aus dem Team mal unter vier Augen zu reden, um die Leute besser kennenzulernen, damit er sie auch besser einschätzen konnte. Das ging am besten, wenn alle auf den Pferden saßen, denn dann konnte man notfalls auch mal jemanden voraus schicken oder selbst etwas zurückbleiben und so Gesprächsgruppen bilden. Zunächst wollte er aber noch sehen, wie sie sich von alleine sortieren würden. Und dann musste er sich ja auch noch eine Strategie für den Fall ausdenken, dass die Gegner ihnen doch irgendwo auflauern sollten.

Cei
Im Umland

Cei zog die Schultern hoch, während er Naga beobachtete. "Ja, natürlich. Das lehrte uns die Geschichte. Nur sind wir eben erstmal die Guten...und die Gegner die Bösen. Es geht nicht um Gleiches mit gleichem vergelten, aber man sollte die Kirche auch nicht im Dorf lassen. Die Ermordeten waren immerhin unsere Kameraden.", meinte er und zog sich am Pferd hoch.

So ein Schwachsinn. "Als würde ich es lieber vorziehen, sie hinterrücks zu überfallen. Wir werden ja sehen...", murmelte Cei leise und setzte sich an die Spitze des Zuges. Er warf Eden und Merlin noch einen Blick über die Schulter zu, schnaubte und wandt sich kopfschüttelnd wieder nach vorn.

Naga
Im Umland

Yukie wurde noch eine Nuance mehr rot.

"Schon mal darüber nachgedacht, dass sie sich selbst auch für die Guten gehalten haben? Dass sie zumindest glaubten, einen guten Grund für ihre Tat gehabt zu haben?"

Als Cei dann nach vorne ritt, stieg sie ebenfalls aufs Pferd, blieb aber hinten. Auf dem Pferd schloss sie ihre Augen und atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen.