Gänge - Sonntag, 15. Mai

[Therapistin]

Simon Whitman [S/6] & Michael Adams [R/5]
Korridore
Sonntag, 15. Mai
19:25 Uhr

Michael stand ebenfalls auf und war einen Moment irritiert.
"Warum zum Kuckuck sollte uns jemand schicken?", fragte er nach und alle Alarmglocken in seinem Hinterkopf fingen an zu klingeln. Also wollten die beiden Schüler nicht gesehen werden, bei was auch immer sie da genau suchten.
"Uns hat niemand geschickt", sagte er fest und legte Charly beruhigend eine Hand an den Arm. Er hatte ehrlich gesagt keine Lust darauf, wieder an der Wand zu kleben wie damals mit den Jungs. "Wir sind zufällig hier vorbei gekommen und wie Brooke schon sagte, haben wir uns gerade beraten, wie wir nun am besten gehen können."
"Als ob", lachte der eine Junge, der offenbar sowas wie ihr Anführer war und wedelte weiter mit dem Zauberstab vor ihnen hin und her. "Noch einmal, wer hat euch geschickt?"

Gemeinsam gingen sie den Gang weiter entlang, bis sie an der Ecke waren und dort auf eine ganze Gruppe von Schülern trafen. Simon hob die Augenbrauen, seine drei Mitschüler kannte er natürlich gut. Die anderen drei jüngeren Schüler dagegen eher weniger.
"Was geht hier vor, Jake?", fragte er den Slytherin, mit dem er zuletzt in Nocturnus' Büro gesprochen hatte, als dieser sich über Simons Aufteilung echauffiert hatte.
"Sie sind euch gefolgt, also frag doch sie", sagte der grimmig und wieder hob Simon die Augenbraue.
"Pack deinen Zauberstab weg, Jake", meinte er nur und wandte sich dann an die Fünftklässler. "Also?"

[Cassiopeia]

Brooke Stephenson [H/5]
Korridore
Sonntag, 15. Mai
19:27 Uhr

Brooke verstand langsam gar nichts mehr.
"Was soll das?", fragte sie und wurde langsam wütend. "Ich hab doch gesagt, die Treppe hat gesponnen und uns hier abgesetzt. Wir haben überlegt, was wir nun machen, wo wir lang gehen oder ob wir der Treppe wieder nach unten trauen. Wieso sollten wir jemanden belauschen? Und wer sollte uns bitte schicken? Das hat niemand!"
Dass der Junge, der Jake hieß, so sehr darauf beharrte, war schon sehr verdächtig. Wovor hatten sie den Angst? Bei was wollten sie nicht gesehen werden?
"Lasst uns einfach zurück gehen, ja?", bat sie schließlich. Auf solche Diskussionen mit den Sechstklässlern hatte sie wenig Lust, wenn sie ehrlich war. Wobei die auch unter einander nicht einig schienen.

[Siria]

Barabell McNeal (S/6) & Charly Seesaw (G/5)
Korridore
Sonntag, 15. Mai
19:28

"Da hörst du es. Nichts wollen sie sagen. Wir haben es genau gesehen und die Kleinen haben keinen Respekt mehr vor den älteren Schülern, das ist erbärmlich.", sprach Jake abfällig über die 5. Klässler.
Bell war etwas unschlüssig. Sie fand schon, dass die 5. Klässler sich ein wenig daneben benahmen und durchaus eine Lektion verdient hatten. Prof. Nocturnus konnten sie schlecht einweihen, würden sie doch irgendwie zugeben müssen, dass sie unvorsichtig waren. Sie sollten das selber in die Hand nehmen.

Charly beruhigte sich ein wenig, nachdem Michael seine Hand auf ihren Arm legte, zumindest nach außen hin. Aber innerlich kochte sie. Solche Anschuldigungen waren ungerecht.
"Genau, lasst uns einfach gehen und niemand bekommt Ärger.", versuchte sie ruhig zu sagen.
Der Junge, der Jake genannt wurde, blickte zu dem Jungen, der aus dem Gang getreten war. Charly versuchte sich die Gesichter einzuprägen, wer wußte schon, was hier noch passieren würde. Man konnte die Luft hier direkt knistern hören.
Plötzlich zog einer der drei Slytherins, die zu erst da waren, seinen Zauberstab und sprach einen Zauber, den Charly nicht kannte, sie konnte auch gar nicht reagieren, weil es so schnell ging. Auf jeden Fall war es, als würde ihnen jemand den Boden unter den Füße wegziehen und die drei Freunde flogen unsanft auf den Boden.

[Therapistin]

Simon Whitman [S/6] & Michael Adams [R/5]
Korridore
Sonntag, 15. Mai
19:29 Uhr

Beunruhigt beobachtete Simon die Diskussion. Natürlich war er wenig begeistert davon, dass Bell und er offenbar beobachtet worden waren, doch wie sollten sich die drei Schüler denn darauf einen Reim machen? Jetzt, da Jake ihnen den Zauberstab ins Gesicht hielt, da hatten sie einen Grund, misstrauisch zu sein. Dämlicher Jake.
Nun. Nicht so dämlich wie Ayden, der nun ebenfalls den Zauberstab zog und die drei Fünftklässler von den Füßen fegte.
Simon trat einen Schritt an Bell heran.
"Hol Nocturnus", bat er sie leise, das würde ansonsten vermutlich in einem echten Chaos enden. Dann wandte er sich an seinen Mitschüler, dem er sich sogar in den Weg stellte.
"Hast du den Verstand verloren?", fragte er zischend. "Du kannst nicht durch Hogwarts spazieren und wahllos Schüler angreifen, wie es dir gerade passt", fuhr er ihn an.

Michael hatte keine Zeit zu reagieren, da schien es, als zöge jemand einen Teppich unter seinen Füßen weg und er landete schmerzhaft auf dem Steinboden. Er hatte sich noch mit einer Hand auffangen wollen mit dem Ergebnis, dass die Hand weit nach hinten gebogen wurde und Michael am liebsten aufgeschrien hätte. Er verkniff es sich aber, die Blöße würde er sich vor diesen dummen Slytherin ganz sicher nicht geben.
Grimmig stand er auf, half auch Brooke und Charly wieder auf die Beine, dann aber zog er seinen eigenen Zauberstab.
"Du hast sie doch nicht mehr alle. Wir haben nichts Unrechtes getan." Er hatte ganz fest vor, sich gleich an Professor Lennox zu wenden, wenn sie mehr oder weniger heil aus dieser Sache herauskamen.

[Cassiopeia]

Brooke Stephenson [H/5]
Korridore
Sonntag, 15. Mai
19:30 Uhr

"Hey!", beschwerte sich Brooke lautstark und sah zugleich verwirrt zu dem Slytherin, den sie als Simon zu kennen glaubte. Er stellte sich tatsächlich gegen seine Hauskameraden. Was ging hier vor? Die Geheimniskrämerei der Slytherins wurde immer verdächtiger. Davon würde Professor Eirikson auf jeden Fall erfahren, nahm sie sich fest vor. Wieso sie so sehr davon überzeugt waren, gelauscht zu haben und was daran so schlimm sein sollte, war Brooke wirklich nicht klar.
Gut sie hatten beobachtet, aber eher, weil es die Situation so ergeben hatte. Und sie waren ja wirklich ungewollt in diesem Gang gelandet. Daher war das alles mehr als unfair und völlig überzogen.
"Was ist denn eigentlich hier los? Wir haben euch gesagt, dass wir nicht mit Absicht hier gelandet sind. Wenn ihr hier ach so geheime Dinge tut, ist das euer Problem! Dann solltet ihr besser darauf achten, es nicht direkt in der Nähe der Treppen zu tun auf den Gängen!", gab sie sauer zurück.

[Siria]

Barabell McNeal (S/6) & Charly Seesaw (G/5)
Korridore
Sonntag, 15. Mai
19:32

Bell hatte Simon einfach nur zugenickt und entfernte sich zügig von der Gruppe.
Sie hoffte sehr, dass sie Prof. Nocturnus schnell finden würde. Zu schade, dass hier keine Handys funktionierten... sie würde zuerst in seinem Büro nachsehen, auch wenn es Sonntag war, aber meist war er ja doch dort anzutreffen.

"Das sah aber nach was ganz anderem hier aus. Und wir Slytherins halten zusammen und wenn irgendwo irgendjemand einem Slytherin auflauert oder ihn beobachtet, dann wird hinterfragt, warum. Schon aus Prinzip! Und wenn ältere Schüler vor euch stehen, dann wird nicht rumgedruckst, sondern ordentlich geantwortet. Hogwarts verrottet immer mehr, ob nun menschlich oder strukturell", warf nun Kenneth empört ein.
Charly blieb bei dem gerede der Mund offen stehen. Sowas unverschämtes!
"Hört zu, weder ihr noch wir wollen irgendwelchen Ärger, also lasst es doch jetzt einfach gut sein. Wir gehen und die Sache ist erledigt.", zischte Charly zwischen ihren Zähnen hindurch.

[Therapistin]

Simon Whitman [S/6] & Michael Adams [R/5]
Korridore
Sonntag, 15. Mai
19:33 Uhr

Simon trat ganz nahe an Ayden heran, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Er war sauer.
"Du Idiot", fuhr er ihn leise an. "Hättet ihr es auf sich beruhen lassen, wären sie einfach verwirrt gewesen. Aber ihr musstet es ja gleich auf die Spitze treiben und einen möglichen Verdacht noch erhärten. Idioten." Er drehte sich zu den drei Fünftklässlern um. Sie hatten ja aber leider nun doch viel zu viel mitbekommen, seinen Mitschülern sei Dank.

Michael kniff empört die Augen zusammen.
"Also wenn Hogwarts verrottet, dann wegen Ungeziefer wie euch", sagte er wütend und war drauf und dran, sich ganz nach Muggelart auf die Slytherins zu werfen und einen nach dem anderen zu verdreschen. Das würde er natürlich nicht tun, das war nicht seine Art, aber die Vorstellung half ein wenig.
"Sagt der dumme Streber, der nichts als Lernen im Kopf hat und selbst dabei kläglich versagt", amüsierte sich dieser Jake und noch ehe Michael reagieren konnte, war er seinen Zauberstab los.

[Cassiopeia]

Brooke Stephenson [H/5]
Korridore
Sonntag, 15. Mai
19:35 Uhr

Brooke konnte kaum fassen, was hier passierte. Menschlich verrottet? Was waren denn das für Worte?
Es war Michael, der ungehalten antwortete und noch ehe Brooke reagieren konnte, war Michael seinen Zauberstab los. Brooke war wirklich perplex. Was bitte ging in diesen Slytherin vor?
"Habt ihr sie noch alle?!" Das ging wirklich zu weit. Mutig trat sie einen Schritt vor. "Für ach so tolle Sechstklässler benehmt ihr euch ziemlich erbärmlich. Gemeinschaft der Slytherins, ha! Feige seid ihr! Angst vor Fünftklässlern aus drei verschiedenen Häusern, die gar nichts gemacht haben, das habt ihr!"

[Siria]

Barabell McNeal (S/6) & Charly Seesaw (G/5)
Korridore
Sonntag, 15. Mai
19:37

Eine leichte Verzweiflung kam in Bell auf, sie konnte Prof Nocturnus einfach nicht finden. Er war nicht in seinem Büro, wo sein Wohnraum war wußten sie nicht. Sie hatte überall nachgeschaut, wo sie eine Vorstellung hatte, wo er sein könnte. Was sollte sie jetzt tun?
Sie rannte so schnell wie sie konnte, wieder zurück.
"Du kannst mich mal Whitman. Du bist doch auch schon Weichgekocht und kein echter Slytherin mehr.", raunte Ayden zurück.

Charly war erstmal wie angewurzelt. Wut stieg in ihr auf und ein Angeekeltsein von der Magie ansich. Michael zu entwaffnen, dazu hatten sie den Mut, sie hier anzuschimpfen, aber ein ordentliches Gespräch war offenbar nicht möglich. Vor Charlys Augen lief alles wie im Film ab, dann ging Brooke auch noch einen Schritt auf die Gruppe zu. Die Situation war wirklich enorm angespannt und sie befanden sich in einem Gang, der eher abseits lag, Hilfe war wohl weit entfernt.
"Ihr seid so eine Schande für Hogwarts und die Zauberer ansich. Ihr seid doch bestimmt alle Muggelstämmig.", sagte Kenneth
"Los, wir gehen!", sagte Charly bestimmt, sie wollte gar nicht länger hier sein, wollte nicht die Konfrontation mit solchen Idioten. Ihr Griff um ihren Zauberstab wurde etwas fester, zur Not würde sie sich auch duellieren, aber sie hatte kein Interesse daran.
Sie hatte sich gerade umgedreht, als ein Zauber sie erst entwaffnete und dann an die Wand fixierte.
"Bei Merlin...", aber mehr konnte sie nicht sagen. In den Augenwinkeln sah sie, dass es ihren Freunden nicht anders erging.
Sie hörte noch ein Zauber, dann wurde ihr schwarz vor den Augen.

Kenneth hatte Charly und dann Brooke entwaffnet. Ayden sie mit einem Zauber gegen die Wand gedrückt, aber Jake hatte, weil er dann doch die Geduld und die Nerven verlor versucht einen Obliviate gegen alle auzusprechen.

[Therapistin]

Simon Whitman [S/6] & Michael Adams [R/5]
Korridore
Sonntag, 15. Mai
19:38 Uhr

Simon konnte nur entsetzt zusehen, was um ihn geschah. Mit offenem Mund beobachtete er, wie die beiden Mädchen entwaffnet wurden, dann wurden alle drei an die Wand gedrückt. Doch das eigentlich Dramatische war der Vergessenszauber, den Jake dann anwandte.
Einen Moment herrschte Stille, dann rutschten die Fünftklässler an der Wand nach unten, bis sie regungslos auf den kalten Steinen lagen.
"Hast du den Verstand verloren?", fuhr er Jake an und stieß ihm gegen die Brust, sodass der andere zurück stolperte. "Das ist ein mächtiger Zauber, der nur benutzt werden sollte, wenn du ihn auch wirklich beherrschst." Er trat von seinen Mitschülern zu den jüngeren und drehte das Gryffindormädchen auf den Rücken. Sie atmete immerhin noch.
"Ich hoffe sehr für dich, dass sie sich wenigstens noch an ihre Namen erinnern", fluchte er und stand auf. Er riss Kenneth die Zauberstäbe aus der Hand und legte sie zwischen die am Boden liegenden Schüler, dann wies er den Gang entlang.
"Wir gehen. Bevor uns noch jemand erwischt", sagte er fest und schubste die anderen vorwärts, gerade als Bell um die Ecke kam - ohne Professor Nocturnus.
"Wir gehen", erklärte er ihr in deutlich ruhigerem Ton und warf noch einen letzten Blick zurück, dann waren sie um die nächste Ecke.

Michael war ganz seltsam zumute, als er aufwachte. Das Bett war ungewöhnlich hart und kalt, die Decke hatte er offenbar von sich gestrampelt. Ihm war unsagbar übel, seine linke Hand tat ihm weh und trotz geschlossener Augen drehte sich ihm alles.
Er stöhnte leise auf und drehte sich auf die Seite. Nein, das war ganz klar nicht sein Bett. Es war nicht einmal sein Schlafsaal, wenn er seinem trüben Blick glauben konnte.
"Was zum...?", murmelte er und hielt sich den schmerzenden Kopf, die Augen wieder schließend, als eine weitere Welle der Übelkeit ihn überkam.