Re: Institut Madrid - Mittwoch, 15. September
Verfasst: Mi 16. Feb 2011, 18:53
Alexander Kirov
Ort: Institut Madrid
Datum: Mittwoch, 15. September
Zeit: 21:34 Uhr
Schlaflos wälzte er sich in seinem Bett hin und her auf der Suche nach Schlaf, den er so dringend brauchte. Vorgestern Nacht... das Dorf... Maire... der Wolf... Die Fahrt ins Institut...
Gestern schon wieder das Dorf... Nikolaj... um ein Haar erlöst... und dann heute.
Heute... heute kam ihm vor wie ein Kindergeburtstag wo er gleichzeitig Geburtstagskind und Elterteil war. Erst die Planung, nein, der Auftrag einer Schnitzeljagd. Hm, für so etwas hielt er sich schon um fünf bis zehn Jahre zu alt, warum musste dann ein Hexenmeister der wer- weiss-ich-wieviele Jahrhunderte auf dem Buckel hatte so einen Kinderkram aufziehen? Aber das war morgen. Und dann der Nachmittag... Eis essen... Unwillkürlich musste er grinsen. Ein interessantes Eis war das, in der Tat. Und schon wieder verfolgten ihn diese smaragdgrünen Augen, wenn er die Augen schloss.
Er blieb auf dem Rücken liegen und starrte an die Decke. Ja, was sollte nun eigentlich weiter werden? Sollte da mehr werden? Warum eigentlich? Nur wegen eines Waldspaziergangs, der aus dem Ruder gelaufen war und eines schönen Nachmittags, wo er sich endlich einmal wieder lebendig und sogar verstanden fühlte? Und was wären die Konsequenzen, wenn er zuließe, dass da mehr daraus würde? Keine Schatten mehr, die am Ende des Tages verschwanden wie ein schlechter Traum? Was wäre, wenn sie...
Ruckartig setzte er sich auf, ging zum Fenster und holte tief Luft. Also doch. Allein diese Reaktion war doch der Beweis. Sie war kein Schatten mehr, zumindest im Moment. Plötzlich kam es ihm vor als würde das offene Fenster nicht genug Sauerstoff für seine Lungen und seine Gedanken gleichzeitig liefern. Er brauchte mehr Luft, und er wusste, wo er sie finden würde. Er ging aus dem Raum, den Gang hinunter, zwei Stockwerke höher, bis er vor einer Tür stehenblieb. Hm, irgendwann sollte ich Uxia mal nach dem Schlüssel fragen dachte er, als er als er aus einem kleinen Schränkchen an der Wand eine kleine, dünne Metallplatte hervorholte und damit sie Tür aufhebelte. „Du solltest etwas mehr Respekt zeigen.“ hallte ihre Stimme von heute mittag in seinem Kopf wider. Pah... Minuten später Stand er auf dem Dach und setzte sich an die Außenwand eines Schornsteins. Die Ziegelmauer war immer noch warm von der Hitze des Tages und langsam brach eine angenehme Kühle über diesen heißen, verwirrenden Tag herein.
Was wäre denn, wenn sie... mehr würde? Zurück in den Teufelskreis aus dem er so verzweifelt ausbrechen wollte? Gut Kämpfen, ein paar Nachfolger in die Welt setzen und dann irgendwann Draufgehen? Und zurück bleibt eine Familie voller Verzweiflung, Trauer und Wut, mit dem sehnlichen Wunsch nach Rache? So wie er damals? Oder immer noch? Er lehnte den Kopf zurück und betrachtete die silbrige Scheibe am Sternenhimmel. Hm, abnehmend... Nein, mit dem Sterben hatte er kein Problem, allerdings sollte niemand von seinem Ableben betroffen sein, nicht so... Nur, wenn sein Verstand das so klar wusste, warum ließ er sich dann so einfach aussperren wie auf der Bank heute? Und warum ließ er es da zu? Hormone im Engelsblut? Menschliche Instinkte? Menschlich... Wie menschlich konnte man es sich erlauben zu sein, wenn man als Killer aufgezogen und trainiert wurde?
Er schlang die Arme um seine Knie und stützte sein Kinn darauf, seine Gedanken immer noch im wenn und aber seines Seins gefangen, bis ihn weit nach Mitternacht der Schlaf übermannte.
Ort: Institut Madrid
Datum: Mittwoch, 15. September
Zeit: 21:34 Uhr
Schlaflos wälzte er sich in seinem Bett hin und her auf der Suche nach Schlaf, den er so dringend brauchte. Vorgestern Nacht... das Dorf... Maire... der Wolf... Die Fahrt ins Institut...
Gestern schon wieder das Dorf... Nikolaj... um ein Haar erlöst... und dann heute.
Heute... heute kam ihm vor wie ein Kindergeburtstag wo er gleichzeitig Geburtstagskind und Elterteil war. Erst die Planung, nein, der Auftrag einer Schnitzeljagd. Hm, für so etwas hielt er sich schon um fünf bis zehn Jahre zu alt, warum musste dann ein Hexenmeister der wer- weiss-ich-wieviele Jahrhunderte auf dem Buckel hatte so einen Kinderkram aufziehen? Aber das war morgen. Und dann der Nachmittag... Eis essen... Unwillkürlich musste er grinsen. Ein interessantes Eis war das, in der Tat. Und schon wieder verfolgten ihn diese smaragdgrünen Augen, wenn er die Augen schloss.
Er blieb auf dem Rücken liegen und starrte an die Decke. Ja, was sollte nun eigentlich weiter werden? Sollte da mehr werden? Warum eigentlich? Nur wegen eines Waldspaziergangs, der aus dem Ruder gelaufen war und eines schönen Nachmittags, wo er sich endlich einmal wieder lebendig und sogar verstanden fühlte? Und was wären die Konsequenzen, wenn er zuließe, dass da mehr daraus würde? Keine Schatten mehr, die am Ende des Tages verschwanden wie ein schlechter Traum? Was wäre, wenn sie...
Ruckartig setzte er sich auf, ging zum Fenster und holte tief Luft. Also doch. Allein diese Reaktion war doch der Beweis. Sie war kein Schatten mehr, zumindest im Moment. Plötzlich kam es ihm vor als würde das offene Fenster nicht genug Sauerstoff für seine Lungen und seine Gedanken gleichzeitig liefern. Er brauchte mehr Luft, und er wusste, wo er sie finden würde. Er ging aus dem Raum, den Gang hinunter, zwei Stockwerke höher, bis er vor einer Tür stehenblieb. Hm, irgendwann sollte ich Uxia mal nach dem Schlüssel fragen dachte er, als er als er aus einem kleinen Schränkchen an der Wand eine kleine, dünne Metallplatte hervorholte und damit sie Tür aufhebelte. „Du solltest etwas mehr Respekt zeigen.“ hallte ihre Stimme von heute mittag in seinem Kopf wider. Pah... Minuten später Stand er auf dem Dach und setzte sich an die Außenwand eines Schornsteins. Die Ziegelmauer war immer noch warm von der Hitze des Tages und langsam brach eine angenehme Kühle über diesen heißen, verwirrenden Tag herein.
Was wäre denn, wenn sie... mehr würde? Zurück in den Teufelskreis aus dem er so verzweifelt ausbrechen wollte? Gut Kämpfen, ein paar Nachfolger in die Welt setzen und dann irgendwann Draufgehen? Und zurück bleibt eine Familie voller Verzweiflung, Trauer und Wut, mit dem sehnlichen Wunsch nach Rache? So wie er damals? Oder immer noch? Er lehnte den Kopf zurück und betrachtete die silbrige Scheibe am Sternenhimmel. Hm, abnehmend... Nein, mit dem Sterben hatte er kein Problem, allerdings sollte niemand von seinem Ableben betroffen sein, nicht so... Nur, wenn sein Verstand das so klar wusste, warum ließ er sich dann so einfach aussperren wie auf der Bank heute? Und warum ließ er es da zu? Hormone im Engelsblut? Menschliche Instinkte? Menschlich... Wie menschlich konnte man es sich erlauben zu sein, wenn man als Killer aufgezogen und trainiert wurde?
Er schlang die Arme um seine Knie und stützte sein Kinn darauf, seine Gedanken immer noch im wenn und aber seines Seins gefangen, bis ihn weit nach Mitternacht der Schlaf übermannte.