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Leah McAllister
Ort: Institut Madrid - Bibliothek
Datum: Mittwoch, 15. September
Zeit: 14:07 Uhr

Sie konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen.
"Natürlich", erwiderte sie trocken.
"Und Mikael ist nach allem was wir wissen ganz sicher der Typ, der nach einer solchen Strafe, oder einem Vergeltungsschlag oder wie auch immer ihr es nennen wollt, den Schwanz einzieht und aufgibt."
Leah schüttelte kaum merklich den Kopf.
"Die ganze Sache schaukelt sich immer weiter hoch und ich denke nicht, dass wir sehr viel weiter kommen, wenn wir auf Gewalt immer nur mit Gewalt reagieren. Dann sitzen wir in 2000 Jahren noch hier. Beziehungsweise die Kinder unserer Kinder unserer Kinder unserer Kinder."
Sie sah auf ihre Tasse.
"Das heißt nicht, dass man das, was geschehen ist einfach so hinnehmen kann. Versteht mich nicht falsch, das will ich nicht sagen. Aber vielleicht sollte man die Möglichkeit von Verhandlungen nicht komplett ausschließen."

Nikolaj „Kolja“ Pallchild
Ort: Institut Madrid - Bibliothek
Datum: Mittwoch, 15. September
Zeit: 14:11 Uhr

Koljla sah Leah aufmerksam an. „Was möchtest du mit ihnen verhandeln? Ich mein, sie wollen einen Sitz in unserem Rat. Gut, sie bekommen ihn und was dann? Was passiert als nächstes?“, fragte er sie freundlich aber auch in einem ernsten Ton. Er verstand sie ja irgendwie, für seine Kinder wollte er auch lieber Frieden, aber Frieden mit Dämonen?

Maire Castellar
Ort: Institut Madrid - Bibliothek
Datum: Mittwoch, 15. September
Zeit: 14:12 Uhr

"Wenn wir ihnen keinen Platz im Rat geben können, sie aber auch nicht ewig bekämpfen, gibt es keine Lösung", meinte sie etwas vorsichtig. "Auf einen Waffenstillstand lässt Gromow sich nicht ein, er will in den Rat um jeden Preis. Und wenn er dafür die halbe Weltbevölkerung beißen muss. Das ist sein Vorteil, er kann sich seine Anhänger erschaffen und zögert nicht, es zu tun."
Die Vorstellung war widerwärtig und abstoßend, aber Maire war realistisch genug um zu erkennen, dass es genau darauf hinaus lief. Wenn er schon jetzt ein ganzes Dorf platt gemacht, dessen Einwohner getötet und die Kinder entführt hatte um sie zu Seinesgleichen zu machen, dann war der nächste größere Schritt einer Kleinstadt nicht mehr fern. Der Mann war absolut Größenwahnsinnig.

Leah McAllister
Ort: Institut Madrid - Bibliothek
Datum: Mittwoch, 15. September
Zeit: 14:11 Uhr

Das war eine gute Frage. Leah seufzte.
"Wenn ich die Antwort darauf hätte, säßen wir jetzt wohl kaum hier."
Sie stellte ihre leere Tasse ab und sah wieder zu Kolja.
"Ich weiß es nicht. Aber momentan fordern sie alles und wir geben nichts. Vielleicht gibt es auch wirklich keine friedliche Einigung. Nur sollte man es zumindest versuchen, ehe beide Seiten sich völlig ausbluten."
Sie sah zu Maire.
"Und gerade weil er diese Möglichkeiten hat können wir nicht darauf hoffen, ihn mit Gewalt zu stoppen. Wir töten sie, er erschafft neue. Schneller als wir Alicante sagen können."

Alexander Kirov
Ort: Institut Madrid - Bibliothek
Datum: Mittwoch, 14. September
Zeit: 14:12 Uhr

„Wirklich interessant. Gromows Vorteil soll also darin liegen, dass er sein Rudel vergrößern kann, wann immer er will. Das können wir auch, mit dem Engelskelch. Ihn einzusetzen ist der Rat aber zu…den Begriff überlasse ich euch. Abgesehen davon, dass er auch nur bei Kindern wirkt, die man kaum als mündig genug ansehen kann, zu Entscheiden, was ein Leben als Schattenjäger überhaupt bedeutet. Mal abgesehen von ein paar anderen verdrehten Details ist das momentan der Hauptpunkt hier.
Ob die Werwölfe irgendwann einen Sitz im Rat bekommen, ist ebenso wenig von uns abhängig, wie wir es wahrscheinlich zu unseren Lebzeiten auch nicht erleben werden. Wir sind hier um den Angriff auf das Dorf zu erforschen, und jetzt, da wir wissen, dass Gromow der Auslöser dafür war, müssen wir herausfinden, was er weiter vorhat. Er wird kaum in Ayaró warten und jeden Nephilim angreifen, der sich dorthin traut. So blöde ist er nicht.
Was wir also als erstes brauchen sind Informationen, Gerüchte, alles um ein genaueres Bild der Situation und das Vorhaben von ihm und seinem Rudel zu bekommen. Kenne deinen Feind. Oder wie ein Russisches Sprichwort sagt: Wenn du versuchst den Fisch im Ganzen zu schlucken, wirst du daran ersticken. Teile ihn, dann hast du auch morgen noch etwas zu essen.“

Jodie "Jo" Macintyre
Ort: Institut Madrid – Bibliothek
Datum: Mittwoch, 15. September
Zeit: 14:13 Uhr

Bis jetzt hatte Jodie lediglich zugehört und nachdenklich an ihrem Tee genippt, der allmählich kalt wurde. Es war nicht so, dass sie sich hin und her gerissen fühlte zwischen verhandeln und kämpfen, weshalb sie so still war, nein, es war vielmehr der Grund, weil sie nichts von Verhandlungen mit Werwölfen hielt. Es war eine angebliche 'Verhandlung' gewesen, zu der ihr Großvater gegangen war und bei der man ihn schließlich ermordet hatte, während sie hilflos hatte zusehen müssen.
Kolja war einer der wenigen, der davon wusste, er würde genau wissen, was in ihrem Kopf vorging, wenn sie sagte, sie würde jeden Werwolf einfach töten, ohne ihnen überhaupt eine Möglichkeit zu geben, sich zu ergeben.
Aber waren es nicht genau solche wie sie, die mit ihren Meinungen Verhandlungen gar keine Chance ließen? Gäbe es einen Weg, der darum herum kam, sowohl Nephilim als auch Irdische und eben auch – wenn auch mit Zähneknirschen – die Werwölfe einzubeziehen, hätte Jo ihn gewählt. Doch so einen Weg gab es nicht.
"Verhandeln bringt bei Gromow nichts mehr", sagte sie schließlich und blickte von ihrer Tasse auf. "Wir wissen oder glauben zu wissen, was er will und das werden wir ihm nicht geben, ich denke, darin sind wir uns einig? Und wir wissen auch, mit welchen Mitteln er es sich holen will. Er benutzt unschuldige Kinder, er zerstört ganze Dörfer, löscht Familien aus. Ein Frontalangriff bringt nicht viel, wir müssen irgendwie an ihn selbst rankommen, an seine Leibgarde, dann ist der Herd ausgestellt und wir können uns um den Rest kümmern." Sie sprach nicht wütend, auch nicht aufgebracht, im Gegenteil sie sprach erstaunlich nüchtern.

Maire Castellar
Ort: Institut Madrid – Bibliothek
Datum: Mittwoch, 15. September
Zeit: 14:15 Uhr

"Seine Leibgarde?", fragte Maire nach, der Einfall war verrückt. Das waren nicht einfach irgendwelche Werwölfe. Das war die Elite der Elite und was das hieß, hatten sie ja nun zur Genüge spüren dürfen.
Allerdings, das musste sie zu geben, war sie soweit auch schon gewesen in Gedanken. Wenn man sich um eben diese Leibgarde kümmerte, war Gromow aufgeschmissen, denn solche Leute gab es sicher nicht an jeder x-beliebigen Straßenecke.
"Das wird schwer, verdammt schwer. Wir wissen praktisch nichts über sie, wer, wo, wie viele. Nur, dass sie verdammt harte Kämpfer ohne jegliche Skrupel sind. Aber vielleicht hast du Recht, wenn es einen Schwachpunkt gibt, dann da."
Beinahe hätte sie gelacht, Gromow ließ gewiss keine Schwachpunkte in seine Truppe. Es war zum Verrücktwerden, sie drehten sich im Kreis.

Nikolaj „Kolja“ Pallchild
Ort: Institut Madrid - Bibliothek
Datum: Mittwoch, 15. September
Zeit: 14:17 Uhr

Kolja verfolgte die kleine Diskussion gespannt. Es war erstaunlich, was für verschiedene Meinungen in der Gruppe herrschten, aber genau das machte eine Gruppe auch aus, solange man die Meinungen der anderen akzeptierte.
„Ich muss sowohl Alex als auch Jo zustimmen. Reden bringt nichts bei Gromow, das haben gerade Jo und ich schon öfters versucht und glaubt mir, ich war zumindest dem Gespräch gegenüber offener als ich es heute bin. Aber es gibt Umstände, die einem zeigen, dass Verhandlungen zwecklos sind.“ Er sah kurz zu Jo und seufzte, als er den doch recht gut versteckten, traurigen Ausdruck in ihren Augen sah. Und auch bei ihm konnte man ihn sehen, denn auch er hatte, wie er fand triftige Gründe nicht mehr mit den Werwölfen diskutieren und verhandeln zu wollen.
„Aber wie wir gestern gesehen haben und Maire ja eben auch festgestellt hat, muss so ein Angriff auf den Kern besser vorbereitet werden, weshalb wir erst einmal versuchen mehr über Mikael und seine Leibgarde herauszufinden. Wer sind die Werwölfe um ihn herum, wo sind die Stärken und Schwächen eines jeden einzelnen“, sagte er und seufzte innerlich. Solche Arbeiten hasste er, aber es musste sein.
„Ihr“, sagte er und zeigte dabei auf die drei Jüngsten (Leah, Alexander & Maire) der Runde, „Werdet morgen zu Arashiel Erem gehen. Es ist ein Hexenmeister hier aus Madrid. Wo ihr ihn findet, müsst ihr selbst herausfinden, er versteckt sich gerne, lässt sich nicht leicht finden und liebt Rätsel, das ist das, was Uxia mir über ihn erzählen konnte“, sagte er und lächelte leicht, hoffte, die drei würden diese Aufgabe gut erfüllen. Er war dem Mann bisher nicht begegnet, aber was Uxia ihm erzählt hatte, war er auch kein Mann, dem er begegnen wollte, denn dafür hätte er keine Geduld.
„Wir anderen drei (Jo, Konstantin & Kolja) werden in den Untergrund gehen. Es gibt ein paar Gerüchten, denen wir nachgehen. Mehr erzähle ich euch gleich, wenn wir den morgigen Tag zusammen planen“, sagte er und sah in die Runde.
„Fragen?“, wollte er wissen und musterte die anderen noch einmal genau.

Alexander Kirov
Ort: Institut Madrid - Bibliothek
Datum: Mittwoch, 14. September
Zeit: 14:19 Uhr

„Schnitzeljagd in Madrid.“ Er sah Kolja skeptisch an. „Ist das Dein Ernst? Und was macht ihn so besonders für unsere Aufgabe? Hat er einen Werwolfstammbaum, kennt Gromow noch als Welpe, hat er seinen Lieblingskauknochen, was der Grund für seine Aggressivität ist oder so was in der Art? Oder nur ein Schuss ins Blaue?“

Nikolaj „Kolja“ Pallchild
Ort: Institut Madrid - Bibliothek
Datum: Mittwoch, 15. September
Zeit: 14:20 Uhr

Koljka verdrehte die Augen. War ja klar, dass Alex eine Aufgabe nicht einfach einmal annehmen konnte, sondern sie gleich in Frage stellte.
„Er kennt so ziemlich jeden in und um Madrid, lebt hier schon länger als das Institut hier besteht, kennt also auch die Entwicklungen hier. Sucht ihn, redet mit ihm und versucht etwas herauszufinden, egal was“, sagte er und sah Alex eindringlich an.
„Möchte noch jemand etwas wissen?“