Hogwartsjahre - Freyja und Rachel

[Rachel]

Rachel
Hogwartsexpress
01.09.

Rachel war froh, dass sie aus der Situation so problemlos herausgekommen waren, aber sie machte sich in Gedanken eine Notiz, diesem Lehrer besser aus dem Weg zu gehen. Die restliche Fahrt unterhielten sie sich über so viele verschiedene Dinge, dass Rachel völlig überrascht war, als Freyja plötzlich fragte, ob sie denn schon da seien.
Und tatsächlich herrschte im Gang vor ihrem Abteil das totale Chaos, Rachel hörte Eulen kreischen und Schüler sich gegenseitig etwas zurufen, und sie fragte sich, ob alle so aufgeregt waren wie sie selbst.
Freyja jedenfalls schien es zu sein, denn als der Zug quietschend zum Stehen kam, strahlten die Mädchen um die Wette. Auch Christie schien sehr nervös, aber sie klammerte sich an ihrer Tasche fest und sagte nichts weiter.
"Ich kann da hinten nur Bäume sehen", stellte Rachel mit einem Blick aus dem Zugfenster fest. "Ob dahinter das Schloss liegt?"
Als es im Zug etwas geordneter zuging, nahmen sie die Sachen, die ihnen am Gleis 9 3/4 nicht abgenommen worden waren, und gaben sich Mühe, den Zug gemeinsam zu verlassen. Rachel sprang aus dem Zug auf den Bahnsteig, es war bereits völlig dunkel und er wurde nur von ein paar Laternen erhellt. Überall standen Schüler herum, aber die meisten davon waren in ihrem Alter, denn die älteren gingen zielstrebig einen Waldweg hinauf, der vermutlich zur Schule führte.
Rachel fragte sich gerade, ob sie ihnen folgen sollte, als ein riesiger, dicker Mann ihre Aufmerksamkeit erregte.
"Erstklässler hier rüber! Erstklässler, zu mir!", rief er mit seiner tiefen, dröhnenden Stimme. Freyja, Rachel und Christie folgten dem Aufruf und stellten sich zu der Traube Erstklässler, die um den Hühnen herumstand. "Ich bin Rubeus Hagrid", stellte dieser sich undeutlich vor. "Bin der Wildhüter. Ich bring euch zum Schloss, also folgt mir."

[Siria]

Freyja
Hogwartsexpress
1.09.


Es wurde immer aufregender. Sie waren schon fast am Ziel. Freyja konnte es kaum noch erwarten. Wie würde es tatsächlich aussehen? Wie waren die Zimmer, in welches Haus würde sie kommen?
"Es ist so aufregend.", flüsterte Freyja zu Rachel und hielt sich dicht bei ihr. Auch Christie blieb in ihrer Nähe.
"Ihr zwei könnt in das Boot und du gehst auf das Nächste.", sagte Hagrid zu Freyja. Mit großen Augen sah sie ihn an. "Nein, Sir. Ich bleibe bei den Anderen.", sagte sie bestimmt und bereute es sogleich. Sie sollten sich doch nicht schon am ersten Tag anlegen, aber sie wollte sich auch nicht trennen.
Doch Hagrid blickte sie nur ruhig an und nickte dann. Endlich stiegen sie in die Boote und sie fuhren los.
Freyja saß neben Rachel. "Wow..." entfuhr es ihr, als sie auf dem See waren. "Das ist unglaublich. Viel besser, als ich es mir vorgestellt habe. Darf man eigentlich in dem See schwimmen?", fragte sie Rachel.

[Rachel]

Rachel
Auf dem See
01.09.

Rachel warf einen prüfenden Blick ins Wasser. "Ich weiß nicht, aber ich glaube, bei Nacht wäre das ganz schön gruselig", erwiderte sie ebenso leise auf Freyjas Frage, als wolle sie die magische Atmosphäre nicht stören.
Sie ließ den Blick über das Wasser streifen, zu den anderen Boten hinüber, die von je einer Laterne erleuchtet wurden. Die Bote bewegten sich in perfekter Formation aus dem Wald heraus, ohne dass sie gesteuert wurden. Rachel bekam eine Gänsehaut.
Als sie aus der Dunkelheit herausfuhren, klappte ihr der Mund auf. Vor ihnen, auf einem großen, schwarzen Felsen, thronte das schönste Schloss, das Rachel je gesehen hatte. Es hatte unzählige erleuchtete Fenster und Türme und hob sich düster und erhaben von dem Sternenhimmel dahinter ab.
"Das ... ist wunderschön!", seufzte Rachel ehrfürchtig. Das sollte die Schule sein?? Das war ein Traum!
Langsam glitten sie auf das Schloss zu und überall waren bezauberte Seufzer zu hören. Dann gelangten sie zu einem kleinen Bootshaus am Ufer des Sees und stiegen vorsichtig aus den Boten.

[Siria]

Freyja
Hogwartsexpress
1.09.

"So", hörte man Hagrids tiefe, aber freundliche Stimme erneut. "Alle bitte vorsichtig aussteigen und hier am Ufer stehen bleiben. Wir gehen dann gemeinsam zum Schloss."
Freyja blieb dicht bei Rachel. "Es ist viel größer, als ich es mir vorgestellt hatte!", flüsterte sie ehrfürchtig, während sie neben Rachel darauf wartete, dass es zum Schloss ging.
"Wo werden wir wohl schlafen?", kam es ihr in den Sinn. Insgeheim hoffte sie auf einen der Türme.
"Es wäre wirklich schön, wenn wir in das gleiche Haus kommen würden. Dann könnten wir uns immer alles erzählen."
Plötzlich hörte man ein 'Platsch'. Erschrocken blickte sich Freyja um, doch sie konnte kaum ihr Lachen zurückhalten, als sie sah, dass ein Junge ins Wasser gefallen war.

[Rachel]

Rachel
Bootshaus
01.09.

Rachel nickte zustimmend, als Freyja sagte, dass es schön wäre, wenn sie in dasselbe Haus kommen würden. Das war viel besser als in einem Raum mit lauter Mädchen zu schlafen, die sie nicht kannte. Aber immoment machte sie sich darüber noch keine so großen Sorgen, denn sie konnte es kaum erwarten, endlich das Schloss zu betreten.
Das Platschen ließ sie herumfahren, und dann sah sie einen Jungen, der im Wasser wie wild mit den Armen fuchtelte. "Die Krake! Die Krake!", rief er laut, und er hätte Rachel fast leidgetan, wenn er dabei nicht so albern ausgesehen hätte. Trotzdem fragte sie sich, was er wohl meinte.
Hagrid stapfte vom Ufer ins Wasser und zog den Jungen an seinem Umhang wieder heraus. "Da is' keine Krake. Nix passiert.", grummelte er und stellte den Jungen am Ufer ab. Dieser zitterte und wich vom Wasser zurück.
"Was denn für eine Krake?", fragte Rachel leise. Ein Mädchen neben ihr beugte sich verschwörerisch vor und erwiderte: "Im See soll eine Riesenkrake leben, die die Schüler frisst." Dabei riss sie die Augen auf.
Rachel zog eine Augenbraue hoch und sah Freyja an. Das war doch bestimmt ein Märchen. Oder?
"Auf geht's zum Schloss!", sagte Hagrid dann und sie folgten ihm einen gewundenen Weg am Felsen hinauf, zu dem auf beiden Seiten Fackeln aufgestellt waren.

[Siria]

Freyja
Schloss
1.09.

Freyja kniff die Augen etwas zusammen, als das Mädchen erzählte, dass es eine Krake geben sollte. "Na die möchte ich gern mal sehen.", sprach sie ein wenig ungläubig zu Rachel. "Lars hat mir auf jeden Fall nichts davon erzählt. Aber wir könnten ja mal am Abend hier einen Spaziergang machen, oder?"
Sie gingen zügig voran und kamen ans Schlossportal. Staunend blickte Freyja die Mauern des Schlosses empor. Es war so majestätisch. Fast ein wenig ehrfürchtig betrat sie das Innere des Schlosses und sofort legte sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Es war noch schöner, als sie sich das vorgestellt hatte. Um einiges schöner und faszinierender und... es war einfach nicht zu beschreiben. Alle Erstklässler wurden in einen Raum geführt, wo eine streng aussehende Lehrerin wartete.
"Herzlich Willkommen in Hogwarts. Ich bin Prof. McGonagall.", begrüßte sie freundlich die Schüler.

[Rachel]

Rachel
01.09.
Schloss

Rachel war überrascht, dass die mürrisch dreinschauende Lehrerin mit dem strengen Haarknoten so nett zu ihnen sprach. Prof. McGonnagall erklärte ihnen, was gleich alles passieren würde, und Rachel spürte, dass sie jetzt erst recht richtig aufgeregt war. Sie drückte Freyjas Hand, um sich zu beruhigen, und sah sich rastlos im Raum um.
Fast alle Erstklässler sahen ein bisschen eingeschüchtert aus, bis auf ein paar, die selbstgefällig auf die anderen herabsahen, bildlich gesprochen. Rachel vermutete, dass sie aus Zaubererfamilien kamen und daher schon alles wussten, was es zu wissen gab. Jetzt war sie mal wieder wütend darüber, dass ihre Mutter einfach abgehauen war, die sie auf Hogwarts hätte vorbereiten können.
McGonnagall hatte den Raum verlassen, kam nun aber wieder und winkte sie auf einen Gang und schließlich vor eine große Flügeltür, die wirklich beeindruckend war. Noch besser war es, als sich die Tür öffnete - und sie zum ersten Mal in die Große Halle eintraten.
Fasziniert legte Rachel den Kopf in den Nacken, beobachtete das Himmelsspiel und glaubte zuerst, es gäbe keine Decke, doch hinter ihr murmelte jemand "Cooler Zauber", und das beeindruckte sie dann noch mehr. Die zahlreichen Schüler an den langen Tafeln starrten sie an, aber nicht unfreundlich, und Rachel hoffte, dass ihr nichts Peinliches passieren würde.
"Bitte stellen Sie sich hier auf", ordnete McGonnagall an, als sie den Mittelgang durchquert hatten und vor dem Tisch mit den Lehrern stehenblieben. "Sie werden nun nacheinander den Sprechenden Hut aufsetzen, der Sie Ihren Häusern zuteilen wird."
Ein dreibeiniger Hocker mit einem alten, zerrissenen und schmutzigen Hut wurde in der Mitte des Podestes aufgestellt. Sprechender Hut?, fragte Rachel sich, als plötzlich Bewegung in den Stoff kam und der Hut ... anfing zu sprechen.

[Siria]

Freyja
Schloss
1.09.

Es sah so witzig aus, wie sich der Hut bewegte und anfing zu singen. Nur er sagte etwas, sonst waren alle Schüler erstaunlich still. Freyja nutzte die Zeit und ließ ihren Blich über die Tische wandern. An welchen Tisch würde sie wohl gleich kommen? Wie sahen die Schlafräume aus und... Sie wurde aus ihren Gedanken geholt, als der erste Schüler nach vorne gerufen wurde. Es ging das Alphabet entlang, also würde sie wohl noch warten müssen.
Und dann endlich war sie dran. Sie drückte noch mal kurz Rachels Hand dann ging sie mit etwas weichen Knien zu dem Holzhocker auf dem der Hut gerade lag. Sie setzte sich, während Prof. McGonagall ihr den Hut aufsezte. Er roch etwas streng, alt eben und zu groß war er auch und rutschte über ihre Augen, so dass sie nichts mehr sehen konnte.
Und? Wo komme ich hin? fragte sie in Gedanken.
Langsam, nicht zu hastig hörte sie eine Stimme, die sie zusammenzucken ließ. Damit hatte sie nicht gerechnet, dass der Hut ihr wirklich eine Antwort gab.
Meine Ma, war in Ravenclaw, aber da will ich nicht hin, auch wenn Lars dort ist, denn ich kenne ich schon seit meiner Geburt. Aber Ravenclaw passt nicht zu mir, dass weiß ich. sprach Freyja in Gedanken weiter.
Ach ja und nach Slytherin will ich auch nicht.
Soso. Nein... da kommst du nicht hin, du kommst....
Freyja hielt die Luft an, was würde der sprechende Hut jetzt sagen? Warum dauerte es denn nur so lange? Oder war noch gar nicht so viel Zeit vergangen?
"Hufflepuff", hörte sie schließlich und sofort begann ein Jubel. Endlich wurde ihr der Hut vom Kopf gezogen und sie sah wieder was. Der Huffepuff-Tisch jubelte ihr zu. Ein sehr seltsames Gefühl, doch Freyja war total Glücklich. Sie rannte zu dem Tisch. Ihr wurde immerwieder auf die Schulter geklopft und 'Herzlich Willkommen' zugerufen. Schließlich fand sie einen Platz. Erst jetzt wurde ihr bewußt, dass sie nun gar nicht mehr neben Rachel stand... sie suchte ihre neue Freundin noch unter den wartenden Schülern, in welches Haus würde sie kommen?

[Rachel]

Rachel
01.09.
Große Halle

Gespannt beobachtete Rachel, wie die Erstklässler vor ihr den Sprechenden Hut aufgesetzt bekamen und wie der Hut nach - wie es aussah - einiger Überlegung sein Urteil verkündete. Alle vier Häuser waren vertreten, aber Rachel hatte keine Ahnung, was es bedeutete. So klatschte sie auch etwas unschlüssig, als Freyja schließlich Hufflepuff zugeordnet wurde. War Hufflepuff ein gutes Haus? Nett schienen die Schüler aller Häuser, sie klatschten laut und jubelten, wenn ein Schüler ihnen zugeteilt wurde. Auch Freyja schien glücklich, sie war jedenfalls nicht nach Ravenclaw gekommen, was wohl gut für sie war. Rachel sah zu, wie sie sich zu den anderen Hufflepuffs setzte und sah dann wieder den anderen Schülern zu.
Irgendwann später war ihre Cousine Bridget an der Reihe, und als man sie nach Gryffindor schickte, klatschte Rachel aus Höflichkeit auch, aber es war ihr eigentlich egal.
Sie kam erst als Vorletzte dran und das Warten schien ihr ewig zu dauern. Doch dann sagte Prof. McGonnagall endlich: "Wreeland, Rachel" und Rachel ging nach vorn. Sie nahm auf dem Hocker Platz, der schon etwas wackelte, und saß still, als die Lehrerin ihr den Hut aufsetzte.
Er war ganz schön muffig und Rachel verspürte den Wunsch, ihn etwas nach oben zu ziehen, doch sie traute sich nicht, ihn anzufassen, aus Angst, in seine mundartige Öffnung zu greifen, und außerdem schien es ihr unfreundlich gegenüber dem Hut.
Sehr freundlich.
Rachel zuckte ein bisschen zusammen, als sie die Stimme in ihrem Kopf vernahm. War das der Hut? Wieso konnte er ihre Gedanken lesen?
"Aha, die Mutter war also auch eine Hexe, aber nicht auf Hogwarts ..." Nun sprach der Hut laut, sodass es alle hören konnten. "Interessant, ja."
Rachel gab nicht viel auf den Kommentar, er hatte das schon bestimmt sechs Mal gesagt, doch sie dachte darüber nach, in welches Haus sie am liebsten wollte. Ich weiß es wirklich nicht.
Keine Sorge, antwortete der Hut.
"Ja, ich bin mir ziemlich sicher ... du bist am besten aufgehoben in ... Gryffindor!"
Prof. McGonnagall nahm ihr den Hut ab und Rachel stand auf, dann ging sie zu dem Haustisch ganz links. Sie musste grinsen, weil alle sie so stürmisch begrüßten, und sie schüttelte so viele Hände, das sie gar keine Chance hatte, sich irgendwelche Namen zu merken. Sie war glücklich, aber sie wusste immer noch nicht, was es hieß, in Gryffindor zu sein. Hoffentlich erfuhr sie es bald.
Ihr Blick glitt zum Hufflepufftisch und sie sah Freyjas blonden Haarschopf, was ihre Freude dämpfte. Sie war nicht im selben Haus wie ihre neugewonnene Freundin - zumindest hoffte sie, dass sie Freunde werden würden -, und musste sich einen Schlafsaal mit ihrer Cousine teilen. Das waren nicht die tollsten Aussichten. Aber immerhin ... sie war nicht ganz allein, obwohl sie auf Bridget verzichten konnte.
Die Auswahl war vorrüber und nun trat der Mann mit dem langen weißen Haar und Bart nach vorn und seine halbmondförmige Brille blitzte im Licht auf.

[Siria]

Freyja
Schloss
1.09.

Freyja seufzte, Rachel kam also wirklich nicht mit in ihr Haus. Sie hoffte, dass sie ihre neu gewonnene Freundin nicht wieder verlor. Sie mocht sie.
Dann erhob sich ein älterer Mann mit weißen Bart. "Dumbledore", flüsterte Freyja ehrfürchtig. Er hielt eine Ansprache, dann gab es ein Essen, wie es Freyja bisher noch nicht gesehen hatte. So viele verschiedene und zum Teil auch unbekannte Speisen. Sie probierte alles, was sie bald bereute, denn ihr wurde unsagbar schlecht. Aber das war egal, denn es war alles irgendwie aufregend.
Dann war auch das Essen schon vorbei und die Vertrauensschüler sagten den Erstklässlern, dass sie ihnen nun ihre Schlafsäle zeigen würden. Alle erhoben sich und Freyja konnte nun endlich mal zu Rachel gehen, die ebenfalls aufgestanden war.
"Rachel!" rief sie zu ihr. "Wir sehen uns morgen früh, ja? Trotz dass wir in verschiedenen Häusern sind, können wir doch trotzedem Freunde sein, oder?"