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Re: Karas Zimmer

Verfasst: Mi 28. Apr 2010, 17:30
von Therapistin
Brendan Steward
Ort: Karas Zimmer
Zeit: 20:49 Uhr
Datum: Fr., 03.10.

"Ja, vielleicht", sagte Brendan leise und sah Kara einfach an, hielt die Distanz zwischen ihnen, traute sich nicht näher, spürte, wie in ihm etwas einstürzte, immer mehr, bis in ihm nur noch Schmerz war, unendlicher Schmerz, der die Bitterkeit vertrieb. Er wollte ihr etwas sagen, ihr entgegen schreien, dass sie um ihn kämpfen sollte, dass sie es schaffen konnte, aus ihm wieder den Brendan zu machen, der er einmal gewesen war. Sie alleine wäre in der Lage, die Kälte zu verscheuchen, die von ihm Besitz ergriffen hatte, sie musste es nur versuchen.
Er stand noch immer einfach da, wusste nicht, was er sagen oder tun sollte, wäre am liebsten gegangen und doch so gerne geblieben. Seine Knie begannen zu zittern, sein Atem beschleunigte sich kaum merklich, er schluckte, lange würde er das nicht mehr aushalten, entweder er ging oder er setzte sich, am besten jetzt sofort.
Er wollte doch bei ihr bleiben, wollte, dass alles wieder so wurde, wie in ihrer gemeinsamen Zeit in Hogwarts, wollte die Momente mit ihr wieder genießen können, jede Berührung, ohne dass er zurück schreckte. Er wollte wieder er werden, Brendan, Karas Brendan. Er wollte sie nicht ein weiteres Mal verlieren, wenn er sie doch gerade erst wieder gefunden hatte.
"Bitte lass mich nicht gehen", flüsterte er verzweifelt und sah sie fast flehend an.

Re: Karas Zimmer

Verfasst: Mi 28. Apr 2010, 17:46
von Tjeika
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Kara Kharecha
Karas Zimmer
20:50 Uhr, Freitag, 03. Oktober
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Kara fühlte sich, als müsste sie jeden Augenblick in sich zusammen sacken. Sie hielt diese Nähe, die so distanziert war, zu Brendan nicht mehr aus. Was wollte er denn nun? Wollte er sie noch oder wollte er sie nicht mehr? Hatte er ihr nicht gerade eben noch zu verstehen gegeben, dass er sie nicht mehr wollte? Kara war verwirrt, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
"Dann bleib", flüsterte sie und fragte sich selbst, wie sie es geschafft hatte, diese Worte auszusprechen - geschweige denn zu formulieren.
"Aber bitte, hör auf mich zu quälen", fügte sie leise hinzu und senkte ihren Blick.
Sie hatte das Bedürfnis wegzurennen und doch hatte sie ein noch viel stärkeres Bedürfnis nach Brendan. Ein überaus verwirrender Zustand, wie Kara befand.

Re: Karas Zimmer

Verfasst: Mi 28. Apr 2010, 18:37
von Therapistin
Brendan Steward
Ort: Karas Zimmer
Zeit: 20:51 Uhr
Datum: Fr., 03.10.

Er quälte sie? Sein Blick wurde traurig, er war versucht, die kalte Maske wieder aufzusetzen, und doch, er konnte es nicht. Wie gerne hätte er Kara nun gehalten, in ihre Augen gesehen, sich in ihnen verloren, wie damals. Doch es ging nicht, seine Beine trugen ihn nicht vorwärts, knickten nun bloß vollständig ein, sodass er einen Augenblick später am Boden saß und zu ihr auf sah, kein Wort verließ seine Lippen, die nach den Ihren schrien, nach dieser zärtlichen Berührung, auf die sie all die Jahre hatten verzichten müssen.
"Ich... ich will dich doch nicht quälen", flüsterte er, konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. "Ich will dich nicht noch einmal verlieren, nicht jetzt, wo ich dich gerade erst wieder gefunden habe. Ich... Zeit... ich brauche einfach Zeit." Er konnte sich nicht bewegen, konnte nicht atmen, sein Herz schien aufgehört haben zu schlagen, er spürte einen Schmerz, den er so lange unterdrückt hatte, so lange verborgen unter dem Gewicht der Kälte, in den Mauern seiner Selbst.

Re: Karas Zimmer

Verfasst: Mi 28. Apr 2010, 18:42
von Tjeika
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Kara Kharecha
Karas Zimmer
20:52 Uhr, Freitag, 03. Oktober
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Ich brauche einfach Zeit, hallten seine letzten Worte in ihrem Kopf wider.
War Kara vorher noch versucht gewesen, die wenigen Meter zu Brendan zu rennen, sich zu ihm auf den Boden zu setzen, ihn zu halten - oder sich selbst halten zu lassen? - ihn zu berühren, seine Lippen wieder zu schmecken und sich in seinem Blick zu verlieren, war sie nun vollkommen unfähig, sich auch nur einen einzigen Millimeter weit zu rühren. Er brauchte Zeit, für sich, für seine Gedanken, sie zu sortieren. Kara verstand das. Sehr gut sogar. Doch all die Jahre hatte sie auf diesen Augenblick gewartet, davon geträumt, sich nach diesen Moment gesehnt. Es fiel ihr so unendlich schwer, sich nun zurückzuhalten. Nur seine Worte waren es. In ihr schrie alles danach, zu ihm zu gehen. Jede einzelne Faser ihres Körpers.
"Ist denn nicht schon genug Zeit vergangen? All die Jahre...", murmelte Kara kraftlos und senkte seufzend den Blick.

Re: Karas Zimmer

Verfasst: Mi 28. Apr 2010, 18:59
von Therapistin
Brendan Steward
Ort: Karas Zimmer
Zeit: 20:53 Uhr
Datum: Fr., 03.10.

Brendan schüttelte den Kopf. Verstand Kara nicht? Er brauchte Hilfe, um wieder er zu werden, dafür war diese Zeit gedacht. Er wollte nicht länger von ihr getrennt sein, spürte er doch, dass ihm ihr Wiederauftauchen gut tat, selbst wenn er nun nervlich am Ende am Boden saß und traurig zu ihr aufsah.
"Ich brauche Zeit", wiederholte er und sah sie hilflos an, mit einem Ausdruck in den Augen, der von so viel Hilflosigkeit und zugleich Hoffnung erfüllt war. "… mit dir", fügte er hinzu und schluckte. "Ich... ich brauche dich, aber ich kann... das nicht von jetzt auf gleich." Wieder schüttelte er frustriert den Kopf, hoffte einfach, dass sie ihn verstand, wusste, was er meinte. Er wollte sie doch, wollte mit ihr zusammen sein, doch so einfach war das nicht. Er konnte nicht einfach wieder der sein, der er einst gewesen war, zu viel Zeit war vergangen, in der er ein anderer gewesen war. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, als er noch immer zu ihr aufblickte, hoffte, dass sie seine Hand nahm, damit er wenigstens einen kleinen Halt hatte, etwas, an das er sich klammern konnte, bis er wieder Brendan war. Wieder wollte er etwas sagen, doch seine Stimme versagte, er atmete einmal tief ein und aus, schloss kurz die Augen, um sie im nächsten Augenblick wieder zu öffnen und Kara anzusehen. Die Worte, die er dann sagte, waren leise, kaum hörbar, nur gehaucht, voller Verzweiflung. "Hilf mir."

Re: Karas Zimmer

Verfasst: Mi 28. Apr 2010, 19:07
von Tjeika
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Kara Kharecha
Karas Zimmer
20:54 Uhr, Freitag, 03. Oktober
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Kara schloss für einen Augenblick die Augen. Nur langsam setzte sie einen Fuß vor den Anderen, überwandt die wenigen Meter nur stockend, die sie noch von Brendan trennte. Irgendwann öffnete sie wieder die Augen. Es schien ihr, dass eine halbe Ewigkeit vergangen war, seit sie vom Fenster losgelaufen war. Seufzend setzte sie sich vor Brendan auf den Boden. Im Schneidersitzt saß sie da, stützte ihren Kopf auf ihre Arme und atmete erst einmal tief durch, ehe sie Brendans Hand mit der Ihren umschloss, sah ihm dabei tief in die Augen.
"Ich weiß nicht, ob ich dir helfen kann", sagte sie leise, mit brüchiger Stimme.
"Ich werde es versuchen, aber ich weiß es nicht", seufzte sie dann und schloss erneut kurz die Augen, nur um ihren Blick, den sie Brendan zuwarf, noch intensiver werden zu lassen.
"Ich weiß nicht, ob ich die Kraft dazu habe, nach allem, was geschehen ist, bei allem, was noch auf mich zukommt. Ich brauche dich, Brendan, ich brauche dich", wisperte sie leise.

Re: Karas Zimmer

Verfasst: Mi 28. Apr 2010, 19:20
von Therapistin
Brendan Steward
Ort: Karas Zimmer
Zeit: 20:55 Uhr
Datum: Fr., 03.10.

Hilflos, er fühlte sich so verdammt hilflos. Er brauchte Karas Hilfe, um wieder zu sich selbst zu finden, sie brauchte seine Hilfe, um die kommende Zeit zu überstehen. Und er wollte ja für sie da sein, doch wollte er dafür wieder er sein, der Brendan, den sie kannte und nicht dieser, der er im Moment war, der sich hinter einer dicken Mauer aus Eis versteckte.
Ihre Hand hielt die Seine, streichelte sanft darüber, was sein Herz sich beruhigen ließ, wenn es auch unregelmäßig schlug bei dem Wissen, dass Kara wieder da war, hier bei ihm. Er schloss noch einmal kurz die Augen, versuchte sich ein wenig zu entspannen, wollte seine Stimme beruhigen, sich selbst.
"Ich werde für dich da sein", flüsterte er und sah ihr in die Augen. "Ich war immer für dich da. Aber... ich möchte wenigstens wieder ich sein, verstehst du?" So, wie er jetzt war, konnte er ihr nicht helfen, so gerne er es auch getan hätte.
Seufzend wandte er den Blick auf Karas Hand, in der seine eigene lag. Es war ein schönes Gefühl, so vertraut, als hätte es die letzten drei Jahre nicht gegeben und doch waren sie da, hatten eine gewisse Distanz zwischen ihnen entstehen lassen, die zu überbrücken ihm so schwierig erschien. Vorsichtig verschränkte er seine Finger mit den Ihren, nicht sicher, ob sie dies wollte. Er sah wieder auf, versuchte in ihrem Blick zu lesen und verspürte den Wunsch, sich an sie zu klammern, fest zu halten, wie einen rettenden Anker.

Re: Karas Zimmer

Verfasst: Mi 28. Apr 2010, 19:49
von Tjeika
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Kara Kharecha
Karas Zimmer
20:55 Uhr, Freitag, 03. Oktober
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Kara nickte, ließ Brendan nicht aus den Augen. Seine Worte beruhigten sie, gaben ihr Kraft, irgendwie. Und sie verstand, was er brauchte. Und vor allen Dingen warum er dies brauchte.
"Alles, was du brauchst", flüsterte Kara leise.
Ihre Augen begannen langsam wieder zu leuchten, wie es früher immer der Fall gewesen war, wenn sie ihn angesehen hatte. Ein wenig von dem, was sie früher einmal verbunden hatte, war nun zu ihnen zurückgekehrt. Nur ein kleines bisschen, aber es war da. Und Kara wusste, dass es auch wieder vollkommen zu ihnen zurückkehren würde. Sofern sie dies zuließen, sich nicht voneinander wegstoßen würden.
"Ich liebe dich", murmelte Kara - und sie bemerkte erst jetzt, dass sie es wirklich tat, all die Jahre über.
Sie wusste nicht, ob es richtig gewesen war, dies jetzt zu sagen, aber andererseits, gab es dafür denn überhaupt einen richtigen Augenblick? Es war ihr wichtig, es einmal ausgesprochen zu wissen. Was letztlich daraus wurde, würde die Zeit zeigen.

Re: Karas Zimmer

Verfasst: Mi 28. Apr 2010, 20:12
von Therapistin
Brendan Steward
Ort: Karas Zimmer
Zeit: 20:56 Uhr
Datum: Fr., 03.10.

Brendan wusste nicht, wie ihm geschah. Sein Herz schlug einen solche schnellen Takt, dass er fast meinte, es müsste bersten und in tausend Stücke zerspringen vor... ja, vor was eigentlich? Glück? Unsicherheit? Den Wunsch, sie zu halten? Er wusste es nicht, doch er wusste etwas anderes, etwas, das ihm seit Jahren klar war, er sich immer wieder bewusst gemacht hatte. Sein Blick versank in dem Ihren und ohne, dass er es merkte, verließen ihn Worte, die er bisher nur einer einzigen Person gesagt hatte und die saß nun hier vor ihm.
"Ich liebe dich auch", flüsterte er und wusste im gleichen Moment, dass es nie anders gewesen war. "Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben." Er sprach leise, doch da er Kara näher gekommen war, musste sie ihn verstanden haben, zumindest hoffte er dies. Er beugte sich weiter vor, jedoch seitlich und er hoffte, dass Kara ihm dies nicht übel nahm, dass er nicht vorhatte, sie zu küssen, denn dafür war er noch nicht so weit. Er wollte sie lediglich in den Arm nehmen, ihre Nähe spüren, sie bei sich wissen.

Re: Karas Zimmer

Verfasst: Mi 28. Apr 2010, 20:19
von Tjeika
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Kara Kharecha
Karas Zimmer
20:57 Uhr, Freitag, 03. Oktober
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Gut, das hier war zwar nicht so gut, wie die Lippen Brendans auf den Ihren zu spüren, aber es war etwas. Und es bedeutete Kara eine Menge. Sowohl, dass sie nun in Brendans Armen lag - etwas, wonach sie sich all die Jahre über gesehnt hatte - als auch, dass er ihr eben jene bedeutsamen Worte gesagt hatte. Es war ihr so wichtig und es bedeutete ihr soviel, dass sie es gar nicht in Worte fassen konnte. Es war ja nicht einmal klar, wer hier gerade wen festhielt. Doch letztlich war dies auch egal. Es zählte nur dass Das und nicht das Warum oder das Wie. Kara zitterte - vor Glück, vor Rührung? Sie konnte es nicht sagen, kalt war ihr jedenfalls nicht, auch wenn das Fenster noch immer sperrangelweit offen stand, hatte sie es doch vorhin geöffnet, als sie Brendan auf der Straße gesehen hatte. Brendan, der nun hier bei ihr war, Brendan, der sich in den letzten Jahren so verändert hatte, dass Kara ihn kaum wieder erkannte - Brendan, den sie trotz alle dem liebte, sich all die Jahre nach ihm gesehnt hatte. Und nun war er hier. Der Moment war nicht so, wie sie ihn sich gewünscht hätte, beileibe nicht. Aber es war jener Augenblick, nach dem sie sich all die Jahre über gesehnt hatte. Er war da, im Hier und Jetzt. Und Kara genoss ihn.
"Wir schaffen das schon, irgendwie", sagte Kara und sie wusste nicht, ob sie Brendan oder sich selbst Mut zusprach.
Aber auch das spielte letztlich keine Rolle.