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Monra
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Monra holte die anderen wieder ein und kündigte Oftar als Freundin an, die wie der Werwolf für ihre Sicherheit sorgen würde.
Auf Oftars Bericht hin runzelte sie kurz die Stirn. "Von hier aus Richtung Norden? Dann könnten sie das Fort aufsuchen wollen. Was für uns ungünstig wäre, wenn sie von ihrer Erkundung zurück kehren, bevor wir den Ort eingenommen haben. Wie alt waren die Spuren? Hätte es Sinn, sie noch einholen zu wollen?"

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Haakan / Sheon / NPC
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Dass Kommandantin Yeoh es tatsächlich noch einmal aussprach, keinen Verrat zu dulden, bestätigte Sheons Verdacht, um was es hier wirklich ging.
"Ich habe bisher keinerlei Anlass, über Verrat auch nur ansatzweise nachzudenken, Kommandantin. Seid unbesorgt. Die größte Schwäche und zugleich Stärke der Werwölfe ist ihre Loyalität. Die habe ich Euch und dem Fürsten ausgesprochen und dazu stehe ich absolut. Sollte mich ein Windhauch eines Verrats streifen, werde ich es im Kreise der Werwölfe selbst lösen oder Euch melden. Ihr habt mein Wort."
Als sie jedoch Monra erwähnte, sah er auf und zog die Augenbrauen überlegend zusammen.
"Sie ist eine Telepathin, doch ich schätze sie nicht als Verräterin ein. Wir haben in letzter Zeit kaum gesprochen, offengestanden."
Was der Wahrheit entsprach, wenn auch eher aus der Vorsicht heraus, gemeinsam eines Komplotts bezichtigt zu werden. Offenbar war diese Vorsicht berechtigt gewesen und die Kommandantin äußerst vorsichtig. Zu recht, wie er ihr eingestehen musste.

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Alakti ("Yeoh")
Im Feldlager
Sommer 3340
Morgengrauen
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Alakti quittierte Sheons Scheinheiligkeit lediglich mit dem Heben der rechten Braue. Dass er über Verrat noch nicht einmal nachgedacht haben wollte, konnte er seiner Großmutter erzählen, aber sicherlich nicht ihr.
"Ich zähle auf Euer Wort", erwiderte sie auf diese Worte Sheons hin lediglich und nickte leicht.
Er wusste, was der Preis sein würde, würde er sein Wort ihr gegenüber brechen. Das brauchte sie nicht ein weiteres Mal zu betonen. Die Fronten waren deutlich geklärt.
Und nun kam es endlich zum interessanten Teil ihrer Unterhaltung.
"Dafür, dass ihr recht wenig miteinander gesprochen haben wollt, habt ihr doch recht häufig Worte miteinander gewechselt. So zum Beispiel vor unserem Aufbruch bei einem Getränk", offenbarte sie, was ihr ihre Spione zugetragen hatten - und das war nun auch kein Kunststück gewesen, waren Monra und Sheon da nun einmal in der Öffentlichkeit zusammengetroffen.
Über den Inhalt dieses oder folgender Gespräche wusste sie nichts. Es gab da nur diesen Verdacht, den Haakan mit seinem Misstrauen auch in ihr gesät hatte.
"Erzählt mir, was die Telepathin bewegt", bat sie nun noch eindeutiger.
Noch war Sheon nicht entlastet und Monra ebenso wenig. Alakti hatte Haakan gegenüber eine Verpflichtung gründlich zu sein in ihren Nachforschungen und dieser Verpflichtung gedachte sie sehr wohl nachzukommen.

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Oftar
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Oftar sah Monra schief an. Hatte sie diese Frauen schon so sehr im Griff, dass sie in ihrer Anwesenheit davon sprechen konnte, dass der Ort eingenommen werden sollte?
"Ich denke, diese beiden Reiter waren auf der Jagd und sind deshalb früh am Morgen aufgebrochen." Dabei schaute Oftar auf die Bewohnerinnen der Häusersammlung, wie sie auf diesen Wortwechsel reagieren.

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Monra
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Monra hatte leise genug gesprochen, dass die Frauen sie nicht hören sollten und wenn, dann würde sie deren Bedenken in kürzester Zeit zerstreuen. Sie hatte einen fast schon euphorischen Nebel um deren Verstand gelegt.
"Drück dich bitte demnächst etwas deutlicher aus", bat sie Oftar und kurz zuckte ein Muskel auf ihrer Wange.
Dann wendete sie sich an die Frauen: "Ich kann es gar nicht erwarten, diesen Markt mit seinen Attraktionen zu sehen... und die heißen Bäder... das klingt nach einer glücklichen kleinen Stadt. Bis auf diesen Gesetzesrat. Wann tagt der denn wohl?"
Sich mit misstrauischen alten Männern auseinander zu setzen war jetzt nicht das, was Monra für ihre Erkundung wünschte.

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Haakan / Sheon / NPC
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Sheon überlegte kurz, welches Gespräch Kommandantin Yeoh meinte und was dessen Inhalt gewesen war.
"Oh, das war unbedeutende Spekulation", sagte er dann mit einer Geste der Unwichtigkeit, "über die Vier Könige, die dieses Land gestohlen haben, die Magielosigkeit, die wir vermuteten, gerüchteweise. Als Telepathin hält Monra ihre Gedanken für sich, doch es erscheint ihr wohl als große Ungerechtigkeit, wie die Südlande Magie und ihre Ausübenden behandelten. Monra... erscheint mir nicht wie jemand, die diese Ungerechtigkeit einfach hinnimmt."
Nach einem kurzen Moment fuhr er fort: "Genausowenig wie wir Wölfe. Eine... Berichtigung dieser Umstände streben wir wohl alle an, aus individuellen und zugleich verbindenden Gründen. Deshalb sind wir hier, das war das Versprechen, das der Fürst uns gab und woran wir gemeinsam glauben", bekräftigte er noch einmal den wahren Kern des Zusammenhalts.

"Es ist ein weiter Weg bis nach Süden zur Saphirkönigin. Nicht immer erreichen ihre Gesetze uns hier oben im höchsten Norden. Daher bestimmt der Rat, welche Gesetze gelten, königlich oder nicht. Manchmal kommen Botschafter aus dem Süden, doch ihnen ist hier alles so fremd, dass sie meist schnell wieder abreisen ehe sie erfrieren. Sie frieren so schnell", sagte die Frau, die Heilerin war, munter und unbekümmert. "Wann sie zusammentreffen, weiß ich nicht. Der Oberste von ihnen heißt Ragnor, ein immer missgelaunter Mann, der das Dorf mit eiserner Faust führt seit vielen Jahren schon."

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Alakti ("Yeoh")
Im Feldlager
Sommer 3340
Morgengrauen
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Alakti hob eine Braue. 'Unbedeutende Spekulation' bedeutete in aller Regel Schwierigkeiten von unvorhergesehener Seite.
"Nun, es hat sicherlich seine Gründe, die uns alle für dieses uns bevorstehende Unterfangen zusammengeführt hat", erklärte sie und griff neuerlich zu ihrem Becher gewürzten Wein, von dem sie leicht nippte.
Doch Sheon ließ sie dabei keineswegs aus den Augen.
Dass es eher Haakan gewesen war und nicht irgendeine irgendwie geartete Situation, die sie alle zusammengeführt hatte, musste sie nicht aussprechen. Sie hatte sich dem Wolf gegenüber im Verlauf dieses recht kritischen Gesprächs schon deutlich genug geäußert.
"Ich erwarte Euch heute Abend zu Sonnenuntergang wieder hier in meinem Zelt. Zumindest sofern die Umstände Eure Anwesenheit nicht anderweitig erfordern."
Doch dies würde der Verlauf des Tages klären.

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Oftar
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Oftar ließ diese Kritik an sich abperlen. Er begleitete die anderen und hörte zu. Dabei war Oftars Blick immer gen Boden und Umgebung gerichtet, damit es so aussah, als würde sich Oftar wirklich als Späherin auskennen.

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Monra
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Monra lachte leise. "Wirklich, ist dem so? Die Südlinge frieren also so schnell, ja?"
Das bot ihr eine neue Angriffsfläche für die Zukunft: sie könnte gegnerischen Soldaten vielleicht suggerieren, dass es ganz fürchterlich kalt wäre und sie sich vor Kälte kaum noch bewegen könnten. Das würde den einen oder anderen Angriff vielleicht im wahrsten Sinn des Wortes einfrieren lassen.
"Aber was geschieht, wenn jemand erfährt, dass der Rat vielleicht auch gegen die Gesetze der Königin entscheidet und handelt?", fragte sie weiter, "gibt es denn niemanden, an den man sich wenden kann, um Gerechtigkeit zu erfahren? Eure Verbannung ist doch sicher auch nicht rechtens, oder? So nett und hilfsbereit, wie ihr seid..."
Monra juckte es in den Fingern, diesen selbstherrlichen alten Männern Ärger zu bereiten und die Bevölkerung gegen sie aufzubringen. Aber das war nicht ihre Aufgabe. Obwohl es ihnen vielleicht noch eher die Tore der Stadt öffnen könnte, wenn Haakans Heer als Bringer von Recht und Ordnung angesehen werden würde. Trotzdem würde Monra zunächst nichts in dieser Richtung unternehmen, bis sie nicht den ausdrücklichen Befehl dazu vom Fürsten oder der Kommandantin erhielt. Sie überlegte, ob sie das später vorschlagen sollte.

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Haakan / Sheon / NPC
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Sheon erfasste dies als Beendigung des Gesprächs, woraufhin er sich vom Sitz mit dem Wolfsfell erhob und verneigte.
"Ich werde da sein, Kommandantin Yeoh", sprach er sie respektvoll an ohne jeden Vorbehalt. Diese Art der Zusammenarbeit, Kontrolle oder nicht, konnte eine neue Transparenz schaffen und den Zusammenhalt sogar stärken. Jedenfalls hoffte Sheon das, auch wenn ihm bewusst war, dass dies naiv war möglicherweise.
Er vermied es, ihr beim Gehen den Rücken zuzukehren und verwandelte sich wenige Meter nach dem Verlassen des Zeltes in den großen, dunklen Wolf, der er war. Als solcher war er weitaus fokussierter und von mehr Kraft erfüllt als als Mensch. Und es war vielleicht doch eine kleine Geste der Ehrung der Wölfe, die ihr Leben für ihr Fell auf den Stühlen gelassen hatten.

Ratlos zuckte die Frau mit den Schultern. "Sollte es so sein, so ist es noch nicht zu uns vorgedrungen. Es heißt, eine Reise bis zur Hauptstadt in den Süden dauert viele, viele Monate. Bis dahin haben die Männer der Königin sicher einiges wieder vergessen. Wer hier wie regiert interessiert sie nur wenig, solange alle versichern, es im Namen der Vier Könige zu tun."
Was de facto Willkür bedeutete, doch das sprach sie nicht laut aus.