VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Marrekhs Sterben
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Cassiopeia
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Cassiopeia »

Anoara
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Anoara merkte wie die Umarmung Jaedens sie deutlich beruhigte und ihr zugleich Kraft gab. Er fühlte sich stark an und sie meinte sein Herz schlagen zu hören in seiner Brust unter der Kleidung. Es war wie ein Widerhall ihres eigenen Herzschlages und bald war es als schlüge nur noch ein Herz für sie beide zusammen.
"Glaubst du, wir werden auch einmal... zu Stein?", fragte sie sehr leise und sah vorsichtig zu ihm auf. "Wie... wie Samaa zu Wind wurde? Ich wünschte, es wäre so und hab zugleich Angst davor." Nun, mit Angst würde der Drache sie gewiss nicht auswählen.
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Therapistin
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Die Umarmung tat unheimlich gut und als sie sich langsam voneinander lösten, fühlte es sich an, als berührten sie sich noch immer überall. Das ließ Jaeden lächeln. Es war eine seltsame Verbindung zwischen ihnen, zugleich schien es, als sei sie schon immer da gewesen und würde niemals wieder gehen.
Bei Anoaras Worten jedoch sah er sie nachdenklich an, legte eine Hand sachte an ihre Wange, die Finger ein wenig im Haar verborgen. Er nickte sachte.
"Uns wurde eine Gabe geschenkt, Anoara", sagte er leise. "Wir haben eine Verbindung zu einem der vier Elemente von Marrekh. Woher kommt diese Verbindung, was denkst du?" Es war eine rhetorische Frage, auf die er keine Antwort erwartete und einfach weiter sprach, das sagte, was ihm dabei in den Kopf kam.
"Wir stammen von den Steinen. Wir sind Stein, Anoara. Wir werden nicht versteinert sein, wie diese alte Stadt", erklärte er leise und wies auf Maeren, das aus totem Gestein erbaut worden war. "Wir werden zusammen sein, ein Teil des Planeten, wir werden überall sein können, er wird alle Geheimnisse mit uns teilen, alle Geschichten." Er legte auch die zweite Hand an ihre Wange, sodass er ihr Gesicht sanft umfasste. "Das muss dir keine Angst machen. Es wird ein Geschenk sein und wir werden es zusammen erreichen."
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Ernst Ferstl
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Cassiopeia
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Cassiopeia »

Anoara
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Anoara fühlte sich unheimlich beschützt in Jaedens Armen. Als seine Hände ihr Gesicht umfassten, sanft und schützend, war es, als berühre er etwas tief in ihr und hielt es fest. Sie schien seine Worte mehr zu spüren als wirklich zu hören, auch wenn sie sah, wie sich seine Lippen bewegten.
Was sie sah, waren seine Augen. Was sie spürte war dieses unendlich tiefe Vertrauen, diese tiefe Ruhe und Wärme. Unbegreiflich und doch war es wie eine tiefe Gewissheit, die sich erfüllte.
Sie hob die Hand und legte sie an seinen Oberarm, der sich stark unter dem Stoff anfühlte.
"Das werden wir", antwortete sie leise und es war wie ein Versprechen, dass es so kommen würde. Es war, als wüsste sie es, als habe sie es schon immer gewusst. Nur bisher hatte ihr das Gegenstück gefehlt.
"Unser Element hat uns zu einander geführt. Wir sind ein Teil des Großen Ganzen, ein Teil des riesigen Planeten. Wir sind Marrekh", flüsterte sie leise. Zu einem gewissen Teil stimmte es und würde sich noch weiter erfüllen, wenn sie erst die Vereinigung mit dem Fels erreicht hatten.
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

"So ist es", sagte Jaeden leise und nickte schwach, lächelte, als er Anoaras Hand an seinem Arm spürte, als trüge er keinen Stoff darüber, als berührte sie seine nackte Haut. Er fühlte sich ihr so unglaublich nah und verbunden. Ein Gefühl, das er noch nie gespürt hatte. Und ein Gefühl, das er niemals mit jemand anderem teilen wollte und würde, da war er sich sicher. Es war für ihn und Anoara bestimmt, so wie sie offenbar füreinander bestimmt waren.
"Wir sind Marrekh. Wir waren es schon immer, ohne es zu wissen. Und wir werden einst auch wieder wissen, was das bedeutet, das verspreche ich dir", sagte er leise und lehnte seine Stirn vorsichtig an die Anoaras. Beinahe war er versucht, sich vorzubeugen und sie zu küssen, doch das musste er nicht. Die Verbindung zwischen ihnen reichte viel tiefer, als es Berührungen je hätten verdeutlichen können.
"Komm, lass uns an einen Ort gehen, wo wir dem Stein wieder näher sind", lächelte er, ohne sich jedoch von ihr zu lösen.
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Siria
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Samaa
Maeren
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Ist schon in Ordnung. Ihr habt einfach einen anderen Umgang miteinander.", sagte Samaa lächelnd. "Das Essen wird hauptsächlich in Häusern aus Glas gezogen. Dort ist es immer gleich war, die Pflanzen sind vor Stürmen sicher und sie sind sehr ergibig. Die Menschen in den Städten haben keine Zeit, ihr Essen selber zu suchen. Sie gehen Berufen nach, die den ganzen Tag in Anspruch nehmen. Sie kommen am Abend nach Hause und wollen dann etwas essen. Daher gehen sie einkaufen.", versuchte Samaa zu erklären.
"Oder, sieh mal hier.", sie kamen an einem Regal vorbei, in denen T-Shirts lagen. Vorsichtig nahm Samaa eines heraus. Es war in Folie eingepackt und daher zerfiel es nicht gleich in ihrer Hand. Beim Entfalten ging sie vorsichtig vor. "Ein Shirt. Auch das wird maschinell hergestellt und das machen die Stadtmenschen nicht selber, sondern sie kaufen es in Läden. Dieser Laden hier hat alles mögliche, es gibt aber auch Läden, in denen man nur Anziehsachen kaufen kann oder nur Lebensmittel..."
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Cassiopeia
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Cassiopeia »

Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Anoara lehnte ihre Stirn an die Jaedens und schloss genießend die Augen. Es war ein schier unglaubliches Gefühl seiner Nähe. Davor hatten die Frauen in der Höhle solche Angst gehabt?
Eine Weile blieben sie einfach so bei einander stehen, ehe der Drang, endlich den ersehnten Felsen wieder zu erreichen, zu groß wurde.
"Gehen wir", stimmte sie schließlich zu und ihre Hände wanderten hinab an seinen Armen bis sie seine Hände erreicht hatten. Lächelnd nahm sie sie in ihre und musste schließlich schweren Herzens eine los lassen, damit sie neben einander gehen konnten.

Marek nahm das leise knisternde Material in die Hand und sah dann zu Samaa, die ein Shirt hielt. Etwas zum anziehen, wie er schnell begriff und fühlte vorsichtig den Stoff. Er war sehr fein gearbeitet und weich, als hätte es die Jahrhunderte nie gegeben, seit es hergestellt worden war.
"Mir scheint", sagte er leise, "die Menschen in dieser Stadt haben viel vergessen. Sie können nicht jagen, sie können sich keine Kleidung nähen. Ohne Jagd und Kleidung sterben wir. Wenn ihnen diese Fähigkeiten abgenommen werden... was tun sie? Was lernen sie? Hm, vermutlich, wie man diese Straßen und Häuser baut und all diese Dinge", überlegte er. "Sie bekommen also alles, was sie brauchen, in diesen Hallen. Was geben sie dafür? Was haben sie zum tauschen?"
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Therapistin
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Am liebsten wäre Jaeden einfach rückwärts vor Anoara her gelaufen, nur um beide ihre Hände halten zu können. Doch das wäre wohl schon ein wenig albern gewesen und gefährlich zudem, er wollte nicht stolpern und sich womöglich den Knöchel verstauchen oder schlimmeres. Also lächelte er traurig, als sie eine seiner Hände los ließ, hielt dafür aber ihre andere umso fester, verschränkte die Finger miteinander.
"Es fühlt sich ein bisschen an wie ein Traum, findest du nicht?", fragte er ein wenig verlegen. "Wenn ich dich des Nachts gesucht und gefunden habe, fühlte es sich so unglaublich intensiv an, dass ich am nächsten Morgen dachte, es wäre ein Traum gewesen. Und nun ist es noch viel viel besser." Lächelnd sah er zu Anoara. "Geht es dir auch so?"
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Anoara & Marek
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Anoara lachte leise.
"Das stimmt", gab sie zu, "es ist wirklich wie in einem Traum und ich kann gar nicht glauben, dass es Wirklichkeit ist und ich nicht irgendwo liege und träume und dich nur durch die Lava spüren kann... du bist hier und ich kann dich sehen und berühren und deine Stimme hören... besser als jeder bisherige Traum von dir", lachte sie und achtete gar nicht auf den Weg, sondern nur auf ihn, den sie nie geglaubt hatte, einmal in Fleisch und Blut zu sehen. Doch nun waren sie gemeinsam hier und Anoara musste sich beinahe selbst kneifen um es zu glauben.
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Siria
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Siria »

Samaa
Maeren
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Du mußt sehen, dass die Menschen in den Städten andere Aufgaben haben, als zu jagen und so. Sie gehen Arbeiten. Sie sind Ärzte, Krankenschwestern, bauen Häuser, sind Verkäufer hier im Laden. Sie sind Köche, Bäcker... alles mögliche. Jeder ist spezialisiert, hat seine Aufgabe, um so ein großes System wie in einer Stadt aufrecht zu erhalten. Es ist einfach ein anderes Leben.", Samaa ging weiter, um zur Kasse zu gehen. "Sie geben dafür Geld. Vielleicht finden wir noch welches in den Kassen. In den Städten, in denen ich gelebt habe, gibt es kein richtiges Geld mehr. Wir zahlen nur noch mit imaginären Geld.", Samaa war sich nicht sicher, ob Marek damit überhaupt etwas anfangen konnte. "Wenn man arbeiten geht, bekommt man dafür Geld. Also auch schon ein Tausch. Für dieses Geld kann man sich dann Kleidung, Essen, Möbel, eine Wohnung kaufen.", sie kamen an einem Süßigkeitenregal vorbei. Samaa griff nach eine kleinen Metalldose. "Oh man... die gab es damals also auch schon...", lachte sie und öffnete die Dose. Tatsächlich waren dort noch Bonbons drin. Samaa steckte sich einen in den Mund, es war unglaublich, aber sie schmeckten noch. "Das ist süß, sehr süß sogar. Magst du probieren?", sie hielt Marek die Dose mit den Bonbons hin.
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Jaeden
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"Du hast von mir geträumt?", fragte Jaeden mit einem verschmitzten Lächeln und sah wieder zu Anoara, beobachtete, wie sie lachte und es gab für ihn keinen schöneren Klang. Nun gut, er hatte auch von ihr geträumt. Oder es zumindest gedacht, vielleicht war sein Geist in diesen Momenten wirklich bei ihr gewesen und es war gar kein Traum gewesen, wer wusste das schon.
Nun nur noch schmunzelnd beugte er sich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange, der seine Lippen kribbeln ließ. Dann blickte er wieder nach vorn auf den Weg, vor sich hin lächelnd.
"Sieh mal, nach Norden scheint die Stadt gar nicht mehr so groß zu sein, ich glaube, ich kann die Felslandschaft schon sehen", sagte er überrascht und wies in die Richtung, in welche sie ja ohnehin schon liefen.
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