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Narea
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Narea öffnete die Augen schlagartig wieder, die sie bereits geschlossen hatte. Sie konzentrierte sich voll und ganz auf Shayas Gefühle und griff unbewusst nach der Hand der Telepathin. Langsam klang die Übelkeit ab und als sie dann auch noch an die Wüste und die Sanddünen dachte und sich zwang in den Wellen diese Dünen zu sehen, kehrte ein klein wenig Farbe in ihre Wangen zurück.
"Wie haltet Ihr das nur aus?", fragte sie Shaya und Toyan und atmete noch einmal tief durch.

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Toyan Kerim
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Toyan beobachtete die Empathin, die kurz nach der Hand Shayas griff und dann tief durchatmete. Doch als sie die Augen wieder öffnete, schien Nareas Gesicht nicht mehr ganz so blass, dass Toyan Angst hatte, sie würde jeden Moment zu Boden gehen.
"Das ist eine gute Frage, entweder sind wir Wellenresistenter als Ihr, oder schon öfter auf einem Schiff gewesen. Ich denke, in Shayas Fall tifft wohl beides zu." Er lächelte, als ein heißer Windstoß ihm ins Gesicht blies, selbst hier über dem Meer war die Luft aus der Wüste flimmernd heiß und trug feinsten Sand mit sich. Ein unangenehmes Zusammenspiel von Wind, Wellen, Salz und Sand, dem man nicht entgehen konnte und welches sie, wie es aussah, den ganzen Tag begleiten würde.

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Shaya Zarin
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Shaya lachte leise. Die Frage war wohl mehr als nur berechtigt, wenn sie sich Narea so ansah. Auch wenn sie nun schon wesentlich besser aussah, als noch vor wenigen Sekunden.
"Immer schön den Kopf unten halten", ermahnte sie die Empathin.
"Ich lebe praktisch auf dem Meer, da gewöhnt man sich daran", beantwortete sie schließlich Nareas Frage.
Kurz blickte sie zu Toyan. Auch wenn sie seine Gedanken lesen konnte, kam es ihr so vor, als wäre er ein verschlossenes Buch.

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Narea
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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"Danke", murmelte Narea leise in Shayas Richtung und ließ ihre Hand wieder los. Noch immer war ihr übel, doch sie hatte nicht mehr das Bedürfnis, ihr Innerstes nach außen zu kehren. Tief atmete sie durch, als der heiße, vertraute Wind ihr über das Gesicht strich und kurz erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht.
Eine neue Welle brachte sie allerdings dazu, sich wieder an die Reling zu krallen und die Lippen fest aufeinander zu pressen.
"Ihr seid zu beneiden", stöhnte sie in Richtung der beiden und beugte sich über die Reling, während sie wartete, dass die Übelkeit abklang. Dann sah sie wieder zu Toyan.
"Schläft Iyad noch?", fragte sie dann betont beiläufig.

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Toyan Kerim
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Narea tat ihm leid, doch er hatte nichts bei sich, was ihr Leiden lindern konnte. So brachte er nur ein aufmunterndes Lächeln zustande, welches leicht gequält wirkte. Er bemerkte Shayas prüfenden Blick, doch sie sagte nichts weiter und auch er beließ es dabei. Er ahnte, dass sie sich wunderte, sein Geist war noch immer nicht wieder vollends geöffnet, wie es gestern der Fall gewesen war und er wusste noch nicht, ob er das so schnell wieder ändern würde. Er befand sich zur Zeit etwa so sehr in Aufruhr wie Nareas Magen.
"Schläft Iyad noch?", wollte Narea wissen, die sich wieder über die Reling gebeugt hatte, Toyan nickte.
"Als ich ging, rührte er sich nicht, ob er jedoch noch schlief, kann ich nicht mit Sicherheit sagen." Er sah kurz zu Shaya und befürchtete halb, sie würde jeden Moment zu den Kajüten rennen und die Tür aufreißen...

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Shaya Zarin
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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"Wenn du die Augen schließt, wird es nur schlimmer", erinnerte sie Narea.
Kurz hatte sie einen kurzen und recht vielsagenden Blick zu Toyan geworfen, nachdem dieser von Iyad gesprochen hatte. Diesen hatte sie dann aber schnell wieder abgewandt. Man musste nicht in ihren Gedanken oder Gefühlen lesen, um zu erkennen, was sie von dieser Person, was sie von diesem Blutmagier hielt.
Wenn es nach ihr ginge, konnte er ruhig auch den ganzen Tag verschlafen.

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Narea
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Narea stöhnte auf und sah fast flehend zu Shaya.
"Bitte, könnt ihr aufhören, an Iyad zu denken? Eure Gefühle eben waren weitaus angenehmer und..."
Sie presste kurz die Lippen aufeinander.
"Und hilfreicher", bat sie mit einem schiefen Lächeln. Wut, Abneigung und Misstrauen halfen ihr nicht. Shayas zufriedene Gefühle von eben hingegen durchaus.

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Toyan Kerim
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Toyan blickte etwas irritiert zwischen Shaya und Narea hin und her. Der Blick der Telepathin war eindeutig gewesen und Toyan hütete sich, den Blutmagier erneut zu erwähnen. Er schirmte seinen Geist ab, um es Narea einfacher zu machen und hoffte, dass auch Shaya sich wieder beruhigen würde. Sie mussten eine Lösung finden, was Iyad anging, doch nicht im Moment. Aber wenn es so weiter ging, würde es durchaus schwierig werden... .
Er seufzte leise, es musste doch möglich sein, dass sie alle mit einander auskamen...

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Shaya Zarin
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Shaya lachte leise. Immerhin hatte sie Narea etwas helfen können. So gab sie sich die beste Mühe, wieder an die Weite der See und an die Reisen mit ihrem Vater zu denken, statt an Iyad. Ein Lächeln schlich sich bei diesem Gedanken auf ihr Gesicht.
"So besser?", fragte sie schmunzelnd, wandte ihren Blick aber nicht von den Wellen ab.
Sie war zuhause und hier fühlte sie sich wohl.

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Narea
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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"Ja... erheblich", sagte Narea etwas erleichtert und lächelte Shaya zu.
"Danke."
Sie richtete sich auf und atmete tief durch. Wenn sie sich völlig auf die Gefühle der Telepathin konzentrierte ließ es sich tatsächlich aushalten.
"Ihr habt was gut bei mir", sagte sie mit etwas festerer Stimme und ehrlicher Dankbarkeit.