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Aceio / NPCs
Néhara, Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
früher Abend
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Der Tropfen Blut wurde zu einem feinen Nebel, der sich vervielfältigte und verdichtete bis der Dämon vor Eza Gestalt annahm.
"Blut", antwortete er mit einer Stimme, die so tief war, dass sie jenseits der für Menschenohren hörbaren Frequenzen lag. Doch Eza würde ihn verstehen, wie sie es immer tat.
"Die Menschen feiern, nicht wenige mit Blutopfern, sehr wenige mit eigenen Dämonen."
Dämonen, die ihm selbstverständlich nichts anhaben konnten. Er war nicht irgendwer, kein kleiner, ungeschickt beschworener Dämon, der dem Willen des Beschwörers nur widerwillig folgte. Das Band, das ihn und Eza verband, war eng, sehr eng, sodass schon ein Tropfen ihres Blutes genügte um ihm körperliche Gestalt zu geben. Ohne jeden Widerwillen folgte er ihrem Willen, ihrem Wort, ihren Gedanken. Die beinahe seine eigenen waren.
"Hüte dich vor den Menschen im Südwesten. Sie flüstern ihren Dämonen Verwünschungen gegen dich zu."
Er sah mit glühenden Augen zu Eza. "Du hast deinen Platz wieder gefunden. Hier gehörst du hin. Aber dein Blut schmeckt anders."

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Eza
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146. Jahr des Lichts
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Eza lächelte freundlich und warm. Sie freute sich ihren alten Freund wiederzusehen.
"Warum tun sie das?", fragte sie mit rot leuchtenden Augen.
Dort, wo sie waren, waren ihre Haare so leuchtend rot, wie sie es gewesen waren, als sie sich zum ersten Mal gesehen hatten - und wie ihre Tochter es heute noch trug. Und sie trug das gleiche mondsilberne Kleid wie damals. Hier war es immer so, als wäre kein Tag vergangen. So, wie es auch bei dem Kampf gegen Ielia gewesen war.
"Mein Blut schmeckt anders, weil ich mich verändert habe", schmunzelte Eza und legte die Athame beiseite.
Dann jedoch runzelte sie die Stirn.
"Doch ich hoffe, es schmeckt dir noch immer genauso gut", scherzte sie trocken.

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"Sie feiern dich", antwortete de Dämon, "und sie ehren dich mit dem Blut. Sie rufen die Ahnen an, dich zu beschützen... es sind nur wenige ernstzunehmende Blutmagier dabei. Der Rest glaubt mit einem Blutstropfen auf einen Altarstein ist es getan", sagte er fast beleidigt. So etwas würde Eza nie einfallen. Sie sorgte für ihn.
"Es ist dein Blut", sagte er und kurz glommen seine Augen auf. Er war an dieses Blut gebunden, es nährte ihn, gab ihm Macht und Gestalt. Mehr brauchte es nicht.
"Erzähl mir von dem Wassermagier." Er war ohne Zweifel der Grund für ihre Veränderung und er war ebensowenig ein gewöhnlicher Magier, wie Eza eine gewöhnliche Magierin war.

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Eza
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Eza musste tatsächlich leise lachen und schob sich eine rote Strähne hinter das Ohr.
"Viele Menschen sind sehr naiv. Du kennst sie doch", zwinkerte sie dem Dämon amüsiert zu.
Und viele wussten schlicht nicht, dass es eben nicht getan war, etwas Blut auf einem Altar zu opfern.
"Ach, ich hatte ein wenig gehofft, es würde besser schmecken", neckte Eza ein wenig weiter und lachte dann tatsächlich etwas ertappt auf.
Ihr Freund kannte sie gut. Zu gut, schien es fast. Eza biss sich auf die Unterlippe, nachdem der Dämon nach Aceio gefragt hatte.
"Er ist klug und weise. Älter noch als ich, doch er hat den Mut eines jungen Erwachsenen", bemerkte Eza nicht einmal, dass sie ins Schwärmen geriet.

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"Ein mächtiger Magier", konstatierte der Dämon, "er wäre ein mächtiger Blutmagier. Und an deiner Seite." Dort war er ja schon. Doch der Mann schien der Blutmagie nicht sehr zugetan. Bedauerlicherweise.
"Er hat eine starke Wirkung auf dich. Er könnte dein Blutpartner werden."
Ein Bündnis, das vor allem der Vereinigung der Macht diente. Und nicht selten auszehrend für einen der Partner endete. Doch er ahnte, dass Eza dem nicht zustimmen würde, der Wassermagier war so weit weg von der Blutmagie wie er Brihá nahe stand. ein leuchtender Krieger der magischen Göttin. Ihn zu bekehren würde Jahrzehnte bis Jahrhunderte dauern.

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Eza
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Auf Ezas Lippen breitete sich ein Schmunzeln aus.
"Darüber denken wir nicht einmal nach, mein Freund", sagte sie irgendwo zwischen amüsiert und tadelnd, wobei sie ihren Zeigefinger hob.
Doch dann wurde sie ernster.
"Du hast recht, Aceio ist sehr mächtig. Und wir verfolgen die gleichen Ziele", erklärte sie freundlich.
Dass sie sich wieder Brihá zugewandt hatte, schloss ihre Freundschaft mit dem Dämonen keineswegs aus. Für sie war Brihá die Mutter aller Magie.
"Er tut mir vor allen Dingen aber gut", öffnete sie sich dann jedoch schließlich.

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Der Dämon schwieg eine Weile scheinbar beleidigt, dass sein so grandioser Vorschlag einer Blutbindung einfach abgeschmettert wurde. Doch er war ihr nicht wirklich nachtragend.
"Das tut er ohne Zweifel", sagte er milder, "du bist ruhiger, stärker, ausgeglichener. Du kämpfst nicht mehr allein, sondern mit ihm." Vielleicht brauchte es keine Blutpartnerschaft für diese enge Verbindung. Die schien bei ihnen bereits zu bestehen.
"Verschon mich mit eurer Romantik. Solange er dir ein loyaler, starker Partner ist, dir gut tut, werde ich mich nicht einmischen."
Andernfalls würde es unangenehm werden, doch soweit musste es vielleicht nicht kommen. Der Wassermagier schien vielversprechend zu sein.

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Eza
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Eza ließ den Dämon schmollen. Sie kannte ihn schon so lange Jahre und wusste, dass er nicht nachtragend war. Außerdem war dies ein Punkt, in dem sie nicht nachgeben würde - und das würde er wissen, war sie sich sicher.
"Oh, und wie sehr hast du mich mit deiner Romantik verschont? Zehn lange Jahre hast du mir wegen dieses einen Dämons in den Ohren gelegen", lachte Eza kopfschüttelnd.
Dieser Liebeskummer war wirklich einmalig gewesen. Am Ende waren Menschen gestorben. Doch Eza grämte sich nicht dafür, immerhin hatte der Blutmagier ihrem Dämon im Weggestanden.
"Also wirst du das bisschen Romantik jetzt wohl aushalten."

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Der Dämon grollte leise. Diese Erinnerung hatte er nun nicht gebraucht, das war ein grauenvolles Jahrzehnt gewesen.
"Als wenn das meine Schuld war! Er hätte sich ja schneller entscheiden können."
Er wusste selbst, dass es einem Dämon kaum möglich war, sich gegen seinen Beschwörer zu stellen. So sehr sie auch, seiner Meinung nach, für einander bestimmt waren. Doch diese Zweisamkeit war ihnen nicht vergönnt gewesen und er hatte einige Jahre sehr blutig gewütet bis er wieder auf Ezas Stimme hören konnte.
"Das war keine Romantik!", grollte er, das war sehr dünnes Eis auf dem Eza sich bewegte.
"Zurück zu deinem Wassermagier", lenkte er das Gespräch wieder von sich weg, "er hat dich zurück zu Brihá gebracht. Das ist... ungewöhnlich", schlussfolgerte er.

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Eza
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"Kairos, entspann dich", flüsterte Eza, die durchaus merkte, dass es den Dämon auch nach dieser langen Zeit noch immer berührte.
Womit sie tatsächlich nicht gerechnet hatte. Nicht nach so langer Zeit.
"Es war nicht deine Schuld. Was ich sagen möchte: Ich habe fünf Minuten deiner Zeit mit meinen Gefühlen gestohlen. Und nach diesen zehn Jahren - und du musst zugeben, sie waren für uns beide schwierig - wirst du das wohl aushalten können", wurde sie sachlicher, blieb aber bei ihrem Punkt.
Sie betrachtete ihren alten Freund einen Augenblick, nachdem dieser das Gespräch so eindeutig auf Brihá gelenkt hatte.
"Du brauchst keine Sorge zu haben, dass ich dich in irgendeiner Form hintergehen werde. Ich bin loyal dir gegenüber und werde es auch bleiben", betonte sie sehr ernst und blickte dem Dämonen dabei tief in die lodernden Augen.
"Erinnerst du dich an die alten Zeiten? Wie die Magier zu Blutmagiern gestanden haben? Ich habe nur Geschichten gehört, doch ich hörte, dass das Rot als Farbe der Magie von der Blutmagie als edelste aber Zauberkünste stammen soll."
Es war tatsächlich eine Frage. Immerhin war der Dämon weit älter als Eza und Aceio zusammen. Und Eza hatte sich, bis Aceio dieses Thema angerissen hatte, keine Gedanken darüber gemacht.