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Tazanna & Toyan
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Sehr gut!", sagte Tazanna erleichtert, als sie den Karren erblickten und wandte sich an ihre neuen Untergebenen des Clans.
"Prüft den Karren und macht ihn fahrbereit!"
Der Mann mit dem Gesichtstattoo nickte sofort und wies drei weitere Männer an, sich ihm anzuschließen. Er war offenbar der Wortführer dieser Untergruppe. Er sah noch einmal zu der skeptischen Frau, dann ging er an ihr vorbei um den Karren aus der Ecke zu holen, den die Herrin haben wollte.

Die Gefangenen indes kamen langsam wieder zu sich, hielten sich die schmerzenden Köpfe und sahen sich ungläubig um.
"Wo sind wir hier? Was ist geschehen?", fragte Linja verunsichert. Ihre Handgelenke schmerzten und ihr Kopf dröhnte. Es dauerte etwas, bis sie Shaya erkannte. "Sha...ya?", fragte sie zögernd und sah sich unsicher um.

Shaya & Eskya
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Eskya trat hinter den Männern her und beobachtete, was sie taten.
Nicht, dass sie auf irgendwelche dummen Ideen kamen.

Shaya sah den Männern hinterher. Ihre Aufmerksamkeit wurde erst abgelenkt, als Linja offenbar mehr zu sich kam, als zuvor schon.
"Hey, ich bin's, Shaya, genau."
Sie strich ihr eine Strähne aus der Stirn.
"Alles wird gut. Gehen wir nach Hause."

Tazanna & Toyan
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Die Männer holten den Karren aus der Ecke und besprachen den Zustand. Probeweise setzten sie sich drauf, erst einer, dann zwei, bis sie schließlich alle darauf saßen. Der Wagen schien zu halten, zufrieden nickten sie. Das Holz war ein wenig angegriffen und von Würmern zerfressen, doch Räder und Achse waren stabil genug.
Dem Mann mit dem Gesichtstattoo fiel abermals die Frau auf, die ihnen gefolgt war. Vorsichtig trat er zu ihr und verneigte sich leicht. Sie arbeitete schließlich für die Herrin Que'Zanna.
"Der Karren ist stabil, er kann sechs von uns tragen. Überzeugt Euch selbst", bot er an.

Linja sah Shaya ein wenig überfordert an.
"Wo sind wir hier?", fragte sie irritiert. "Und... warum sind wir hier?" War sie nicht eben noch auf dem Markt in Port Soles gewesen?
"Wie weit ist es von der Stadt?" Sie hatte so gar keinen Anhaltspunkt, wie weit sie von Zuhause fort war.

Shaya & Eskya
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Ich habe gesehen, wie Ihr es getestet habt", erklärte Eskya, um den Mann nicht vollkommen zu verunsichern.
Ihm schien ja nicht entgangen zu sein, dass sie sie alle beobachtete. Das genügte in ihren Augen.
"Bringt die ehemaligen Gefangenen darauf. Gibt es hier auf dem Hof Tiere, die den Karren ziehen könnten?"
Immerhin waren sie mehr als sechs.

"Pscht, ganz ruhig", versuchte sie Linja zu beruhigen.
"Ihr wurdet entführt und jetzt seid ihr frei. Wir bringen euch nach Hause. Ich erkläre dir später in Ruhe alles, wenn du dich etwas erholt hast", versprach sie sanften Tonfalls.
In Gedanken griff sie nach den Gedankenfäden Linjas, die zur Panik neigten und strich sie glatt.

Tazanna & Toyan
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Der Mann zögerte etwas.
"An der Rückseite des Hofes stehen drei Kamele, Herrin", antwortete er höflich. "Sie sollten uns in den Süden zurück bringen. Ich weiß nicht, ob Kamele einen Karren ziehen. Mit den Skla - also, es sollte hier eine Übergabe stattfinden. Wir selbst haben nicht genug Tiere dafür", gab er etwas unangenehm berührt zu. Der Plan war schließlich ein ganz anderer gewesen.

Linja merkte, wie sie ruhiger wurde und nickte leicht.
"Danke", sagte sie erleichtert und schenkte Shaya ein kleines Lächeln. "Dann sollten wir nicht länger warten", bat sie und bemerkte, dass fremde Männer um einen Karren herum standen.
"Wer sind die?", fragte sie stirnrunzelnd.

Shaya & Eskya
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Eskya hob eine Braue.
"Eine Übergabe?", hakte sie nach.
"An wen und wann sollte sie stattfinden?", wollte sie nachdrücklich wissen.
Das konnte Chance und Risiko gleichermaßen sein.

"Auch das erkläre ich dir später. Für's Erste ist nur wichtig, dass sie uns hier wegbringen werden", versicherte Shaya weiterhin ruhigen Tonfalls.
"Toyan, sind alle den Umständen entsprechend wohlauf?"

Tazanna & Toyan
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Dem Mann war die Frage der Frau sichtlich uangenehm.
"Stammeskrieger aus dem Süden sollten über alte Wege zu uns stoßen und die S... sie mitnehmen. Heute Abend bei Sonnenuntergang sollten sie kommen um im Schutz der Nacht zu verschwinden." Er senkte den Kopf schuldbewusst.

Toyan sah auf und nickte.
"Es geht allen soweit gut. Es wird Zeit, denke ich. Je eher wir zurück sind, desto besser."

Tazanna trat zu Eza und dem Fremden.
"Was macht der Karren, ist er fahrbereit?"

Shaya & Eskya
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Erzählt Eurer Herrin, was Ihr darüber wisst", forderte Eskya den Mann unmissverständlich auf.
Noch während sie sprach war Tazanna zu ihnen getreten.
"Wir bekämen heute Abend Besuch von Händlern aus dem Süden. Alles Weitere sollte Euch Euer Untergebene erzählen", wandte sie sich an die Frau.

"Ja, bringen wir sie auf die Karren", stimmte sie Toyan zu.
Damit winkte sie die anderen Männer heran, damit sie halfen.

Tazanna & Toyan
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Wie heißt du?", fragte Tazanna den Mann, der gerade offenbar Eza von unangenehmem Besuch aus dem Süden berichtet hatte.
"Samris, Que'Zanna", antwortete dieser und senkte abermals den Kopf.
"Was weißt du über den Besuch von heute Abend? Wer soll kommen?"
"Zehn Stammeskrieger, welche die Gefangenen mitnehmen sollten Que'Zanna. Sie wissen nichts von Euch und Eurer Güte. Sie werden wütend werden, wenn keine Sklaven hier sind."
Tazanna schüttelte den Kopf. "Lass das meine Sorge sein. Hilf uns jetzt, die Menschen unversehrt zurück zu bringen. Sie sind frei und keine Sklaven", sagte sie noch einmal deutlich.
"Wir haben Kamele, Que'Zanna. Die könnten den Karren ziehen", schlug Samris zögernd vor.
Tazanna nickte. "Dann sollen sie das tun. Beeilt euch, wir wollen aufbrechen."
Sie sah zu Toyan und Eza. "Wir begleiten sie auf unseren Pferden. Wenn einer der Männer hier gewalttätig wird, muss er uns verlassen. Gebt acht."

Shaya & Eskya
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Hoffen wir, dass das nicht noch Ärger gibt", murmelte Eskya kopfschüttelnd.
Eskya hob zum Ende der kurzen Unterredung eine Braue.
"Verlassen oder verlassen?", fragte sie trocken und unberührt, die die Hand noch immer am Sax an ihrem Gürtel hielt.
Das entlockte Shaya glatt ein Schmunzeln, die Linja gerade auf den Karren half.
"Ich hole die Pferde", sagte sie, als die Marktfrau saß und lief nach draußen, um genau das zu tun.