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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Das war mein erster Gedanke", bestätigte er ihren Vorschlag", wir werden ihn in einem weiteren Bogen ausbauen lassen. Und hier die Kaimauer weiter befestigen für mehr Anlegeplätze."
Wie genau das realisierbar war, konnte er nicht sagen, das war Sache der Baumeister.
"Wir brauchen eine geregelte Ein- und Ausfahrtschneise um Unfälle zu vermeiden und Platz für zehn Frachtschiffe mindestens. Plus die Anbindung an die Handelskontore und Lagerhäuser, deren Neubau und dergleichen."
Das würde sehr aufwändig und teuer werden.
"Das aktuellste Problem ist, dass hier nur drei Schiffe in den Hafen passen und nur eines zeitgleich passieren kann. Wenn wir das ein wenig erweitern können, wäre schon viel gewonnen."

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Was Aceio erklärte, klang plausibel. Zumindest in den Laienohren Ezas. Daher nickte sie leicht und folgte seinen Fingerzeigen zu den künftigen Anlegeplätzen, der vorgelagerten Halbinsel und der Kaimauer.
"Dann sollten wir die Baumeister noch heute über die geplanten Umbauten informieren. Mir scheint, je eher diese Umbauten beginnen, desto besser", erklärte sie.
Sie liefen noch ein paar Meter weiter das Hafengelände entlang.
"Bélan ist kein Port Soles. Hieran merkt man doch wieder, wie abgelegen es hier ist."
Sie seufzte leise und ihr Blick glitt auf eines von Aceios Schiffen, die weiter draußen vor dem Hafen lagen.

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Nein", sagte Aceio leise, "und es wird auch kein Port Soles werden. Den Anspruch dürfen wir nicht haben. Nur Platz für ein paar mehr Schiffe als drei dürften machbar sein."
Er folgte ihrem Blick zu den ankernden Schiffen.
"Es ist kein Wunder, dieser Hafen war nie für den Seehandel ausgebaut. Wir können kaum erwarten, dass das jetzt schnell umsetzbar ist. Denn je größer der Hafen ist, desto schwerer ist er auch zu verteidigen im Ernstfall." Das war wohl der Grund, dass dieser Hafen so klein war. Weitaus besser zu verteidigen und er bot kaum Angriffsfläche für weniger wohlgesonnte Besucher.
"Wie schätzt du die Baumeister ein? Kennst du jemanden, der den Plänen konstruktiv gegenüber steht oder müssen wir eher mit Ablehnung rechnen?"

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Nein, Néhara ist ein Provinznest. Und Bélan ist die Provinz", erwiderte Eza durchaus ein wenig amüsiert.
"Aber wir können versuchen es zu einem weltoffenen Provinznest zu machen", zwinkerte sie Aceio zu.
Auch sie überblickte noch einmal den Hafen und seufzte leise.
"Der eigentliche Grund, diesen Hafen so zu belassen wie er war, war in der Tat die Tatsache, dass er gerade von der Halbinsel aus wunderbar zu verteidigen gewesen war. Das ist jetzt anders, unsere Ausrichtung ist eine andere gegenüber den anderen Ländern Chomas."
Damit sah sie wieder zu Aceio, dem sie ein Lächeln schenkte.
"Die Baumeister sind es gewohnt, Befehlen zu gehorchen. Da wird es keine Widerworte geben."

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Aceio drückte leicht Ezas Hand.
"Weltoffene Provinz gefällt mir", erwiderte er schmunzelnd ehe er wider zum Hafen sah. "Ja, der Verteidigungsgedanke ist gut und richtig", räumte er ein. "Aber mit diesem Hafen lässt sich kein Handel aufbauen außer mit Fischkuttern."
Er seufzte leise. "Dann sollten wir die Baumeister bald einladen, damit sie entsprechende Entwürfe und Planungen entwickeln und vorlegen können", schlug er vor. "Sorge dich nicht um meine Schiffe dort draußen. Sie sind dafür gemacht im Wasser zu liegen und werden entladen, sobald der Moment hier gekommen ist. Sie haben Geduld", sagte er beruhigend.

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Gleich morgen früh werden wir die Baumeister zu uns bitten", verschob Eza die Angelegenheit doch noch auf den nächsten Tag.
Sie hatten heute schon so viel erreicht und nach dem Essen bereits andere Pläne. Da konnte der Hafenausbau, nach all den Jahrhunderten, die er nicht geschehen ist, auch noch einen weiteren Tag warten.
"Und sobald dein Schiff morgen abgelegt hat, wird Platz sein für das Entladen", schlug sie dann vor.
"Was hast du eigentlich geladen?", fragte sie dann durchaus lachend nach, immerhin war sie so lange mit ihm auf See gewesen.
Dann nicht zu wissen, was er handelte, war schon ein wenig peinlich.
"Wir könnten quasi mit dir als Handelspartner das beginnen, was wir heute beschlossen haben."

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Zumindest nichts Verdebrliches", antwortete Aceio schmunzelnd, "eigentlich von allem etwas, die Auswahl habe ich den Kaufleuten überlassen, die kennen ihre Waren am besten. Tuchwaren, Felle, Leder, Silber, Kunstgebilde... breit gefächert, es sollen sogar Gewürze darunter sein."
Er lächelte zustimmend. "Morgen reicht vollkommen." Auch ihm war der Gedanke gekommen, die Baumeister am besten heute einzuladen. Aber bei dem was sie heute erreicht hatten, konnte einem beinahe wieder schwindelig werden und der Abend sollte nicht für Beratungen mit Baumeistern hergetauscht werden.
Er sah sich abermals im Hafen um.
"Wir brauchen ein Zollhaus", stellte er fest ehe er wieder zu Eza sah. "Bélan wird die Einnahmen aus verzollenden Waren brauchen. Nur darf der nicht so hoch sein, dass er abschreckend wirkt. Und ein größeres Lagerhaus. Und einen Hafenmeister, der all das überwacht. Kennst du den derzeitigen Hafenmeister?" Es musste einen geben.

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Aceio sprudelte nachgerade vor Ideen und Eza lächelte von Zollhaus zu Hafenmeister breiter und breiter.
"Ich kenne mich hier am Hafen wirklich nicht aus. Es gibt mit Sicherheit einen Hafenmeister, aber...", sie lachte entschuldigend und zuckte mit den Schultern.
"Tut mir leid, bei dem Thema bin ich wahrlich keine Hilfe."
Weswegen sie auch Aceio gebeten hatte, sich darum zu kümmern.
"Aber das Zollhaus kenne ich. Es steht dort hinten."
Worauf sie jedoch zeigte war eine kleine Hütte, die gerade einmal Platz für eine Person und ein mittelgroßes Regal hatte.

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Aceio folgte ihrem Blick und es dauerte einen Lidschlag lang bis er begriff, dass sie tatsächlich die kleine Hütte meinte. Fast war er soweit sie zu fragen ob sie ihn auf den Arm nahm, doch gerade noch rechtzeitig erinnerte er sich daran, wo sie hier waren. Im Hafen von Néhara, seit Jahrhunderten von der Außenwelt abgeschottet. Es mochte ein Zollhaus geben, doch es gab schlicht keine zu verzollenden Waren von außerhalb.
"Oh Brihá", entfuhr es ihm leise, beinahe mitleidig. Er seufzte leise. "Gut. Reden wir mit ihm. Hier wird sich relativ bald eine Menge ändern, was der Mann zu verarbeiten hat. Wenn er dem nicht gewachsen ist, würde ich lieber einen meiner Kaufleute mit der entsprechenden Erfahrung in diesem Häuschen sitzen haben bis wir jemandem aus Néhara das entsprechende Wissen beigebracht haben", gestand er Eza. "Die Menschen hier können nichts dafür, doch ich fürchte sie sind viel zu unerfahren für die Veränderungen die wir anstreben. All die Posten die es neu zu besetzen gilt... das wird fürchterlich schief gehen wenn wir einfach jemanden bestimmen, von dem wir nicht wissen, wie sehr wir ihm trauen können. Der Oberschicht hier in der Stadt vermutlich wenig und jemand anderes hat kaum die Bildung dazu, Warenumschläge und -verzollung zu verwalten." Daran hatte er schlicht nicht gedacht.
"Wir brauchen also Leute, die wir dazu ausbilden können." Das Wissen kam mit den Schiffen direkt aus Port Soles und auch wenn es nicht ganz seine Aufgabe war, wusste er, dass in dem Projekt aufgehen würde. Hafen und Handel waren das, was Nyath und ihn in der Freundschaft einst vereint hatte. Auch wenn es bei Aceio eher die Liebe zum Wasser war und Nyath das, was sich darauf transportieren ließ.
Fast fragend sah er Eza an. Dies war ihre Entscheidung, die er ihr nicht zu sehr aufdrängen wollte.

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Eza verzog ein wenig das Gesicht, als sie das Begreifen in Aceios Blick erkannte. Sie biss sich auf die Unterlippe und seufzte leise.
"Wir sind hier eben am Rand der Welt", flüsterte sie beinahe entschuldigend.
Sie sah kurz auf ihre Schuhe, dann wieder auf das Häuschen.
"Ich denke, es wäre eine gute Sache, wenn deine Händler die Leute hier, die wir dafür auswählen, in diesen Belangen ausbilden würden", griff sie seinen Vorschlag auf.
"Und solange sollen sie gemeinsam daran arbeiten, bis das Wissen sich verfestigt hat."
Sie zögere kurz.
"So deine Leute sich dafür bereiterklären."
Eza sah wieder auf das Häuschen und nickte. Dabei fiel ihr auf, dass seit einer kleinen Weile unauffällig zwei Wachleute in einigem Abstand hinter ihnen hergingen.
"Komm, eine kurze Unterhaltung wird uns nicht schaden", forderte sie Aceio auf, das Gespräch mit dem Zöllner sogleich zu führen.