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Re: 3. Bélan-Inseln
Verfasst: Di 26. Nov 2019, 21:16
von Cassiopeia
Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
Aceio lachte leise auf bei ihrer Frage.
"Gelegentlich", gab er als Antwort. "Vermutlich weniger als andere Menschen." Fast entschuldigend sah er sie an als ihm klar wurde, dass sie vielleicht müde sein könnte, wie normale Menschen es nun einmal wurden nach einer solchen Nacht.
"Wenn du... eh, schlafen willst, dann fühl dich nicht genötigt wegen mir wach zu bleiben", sagte er fast ein wenig schuldbewusst.
Re: 3. Bélan-Inseln
Verfasst: Di 26. Nov 2019, 21:20
von Tjeika
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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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Nun war es Eza, die leise lachte, wobei sie ihren Blick nicht von dem überaus sehenswerten Sonnenaufgang abwandte. Nur langsam quälte sich die Sonne über den Horizont. Momentan war nur ein schmaler Streifen des Himmelskörpers zu sehen.
"Gelegentlich", schmunzelte sie und sah nun doch kurz zur Seite, wobei sie kurz ihre Hand auf Aceios Unterarm legte.
"Mir genügt das auch... gelegentlich", nahm sie Aceios Wortwahl leicht amüsiert, aber der Stimmung angemessen leise, auf und beantwortete gleichsam seine Frage.
"Ich schlafe später."
Re: 3. Bélan-Inseln
Verfasst: Di 26. Nov 2019, 21:31
von Cassiopeia
Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgengrauen
Aceio schmunzelte leicht und schenkte ihr ein kleines Lächeln, was mehr in seinen Augen denn in seinen Lippen zu lesen war.
"Da bin ich erleichter", erwiderte er und sah selbst wieder zu der Sonne, die nun ihr Leuchten mit jeder Sekunde mehr aussandte. Bald würde sie zu hell sein um direkt hinein sehen zu können, doch dieser allererste Moment, wenn sie aus dem Meer empor stieg, war absolut magisch in Aceios Augen.
"Wer auch immer diese Welt erschaffen hat", meinte er leise, "den Sonnenaufgang an diesem Tag hat er perfektioniert."
Re: 3. Bélan-Inseln
Verfasst: Di 26. Nov 2019, 21:36
von Tjeika
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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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Auch Eza beobachtete die Sonne und nickte dezent. Sie war fasziniert, schon lange hatte sie diesem magischen Moment des Tages nicht mehr die Aufmerksamkeit geschenkt, die er verdient hatte.
"Sieh' doch, es ist so magisch, dass es gar nicht anders sein kann, als dass wir Brihá dafür zu Dank verpflichtet sind."
Valo und Mustah, die Götter der Sine, mochten in vieler Leute Augen mittlerweile gleichberechtigt zu Brihá existieren. Doch dafür war Eza womöglich zu altmodisch, um das anerkennen oder gar akzeptieren zu können.
Viele Jahre hatte sie selbst an Brihá keinerlei Gedanken verschwendet. Doch seit Port Soles besann sie sich mehr und mehr, auch wenn sie nicht glaubte, ihre Gunst eines Tages wiederzuerlangen.
Re: 3. Bélan-Inseln
Verfasst: Di 26. Nov 2019, 22:11
von Cassiopeia
Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgengrauen
Aceio sah kurz zu Eza und lächelte leicht.
"Da kann ich dir nur zustimmen", sagte er leise und sein Blick verweilte einen Augenblick länger auf ihrem Gesicht. So viel hatte er darauf in dieser Nacht gesehen - Freude, Stolz, Leidenschaft, Reue, Schuld, Hoffnung. Vielleicht, dachte er für sich, sah er wenigstens die ersten drei Emotionen bald wieder bei ihr genau so offen, wie sie sie ihm in der letzten Nacht offenbart hatte.
"Die Menschen hier - kennen sie Brihá?", fragte er nach einer Weile, in der sie beide dem Sonnenball gefolgt waren. "Oder beten sie zu anderen Göttern - zu gar keinen womöglich?" Wenn es jemand wissen musste, dann wohl sie.
Re: 3. Bélan-Inseln
Verfasst: Di 26. Nov 2019, 22:19
von Tjeika
OoC: Ich war so frei, das Cyran & Bélan so anzudichten. Wenn es nicht passt, kann ich das natürlich noch anpassen.
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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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Eza bemerkte zunächst gar nicht, dass sie beobachtet wurde. Zu sehr war sie in Gedanken bei Brihá gewesen. Sie war ihr ein paar Gebete - und Entschuldigungen - schuldig und die würde sie auch liefern.
"Sie kennen Brihá. Aber es ist mehr eine ferne Erinnerung, wie eine alte Sage, die man sich erzählt. Die Alten beten noch zu Brihá. Wenn auch eher im Verborgenen. Nalahr ist ein sehr einnehmender Kult."
Erst nach ihren nachdenklich vorgetragenen Worten sah sie zu Aceio.
"Es war für mich eigenartig in ein Land zu kommen, in dem weder die Zwillingsgötter noch Brihá eine Rolle spielen. In Cyran war das anders. Da gab es beides gleichberechtigt nebeneinander. Zumindest in den nicht radikalen Dörfern tief im abgelegenen Nordwesten. Als ich mit den Menschen über Brihá oder die Zwillingsgötter sprechen wollte, haben sie gelacht. Es war, als hätte ich ihnen von alten Märchen erzählt."
Die Radikalen gab es dort genauso, wenn auch rar gesät - wie es sie überall gab. Sie wusste es, weil ihre Geschichte genau in solch einem Dorf angefangen hatte.
Re: 3. Bélan-Inseln
Verfasst: Di 26. Nov 2019, 22:34
von Cassiopeia
Alles gut, passt prima^^
Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgengrauen
Aceio hörte ihr aufmerksam zu.
"Bei meinem letzten Besuch traf ich auf die Priesterschaft eines Totengottes hier auf den Inseln. Tod und Vergänglichkeit scheinen hier eng verknüpft mit der Hoffnung zu sein. Nalahr war ein Nekromant, näher am Tod kann man kaum sein, wenn es um die Magie geht."
Zögernd sah er sie an, unsicher, ob er die nächste Frage stellen sollte. Doch im Grunde wollte er sie schon stellen seit er von ihr und Nalahr erfahren hatte.
"Hast du... je dieser Art der Magie nach gegeben?" Blutmagie war eine Sache. Nekromantie stand auf einem ganz anderen Blatt und er hoffte, dass sie diese Schwelle nicht überschritten hatte.
Re: 3. Bélan-Inseln
Verfasst: Di 26. Nov 2019, 22:40
von Tjeika
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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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"Oh, die Priesterschaft", lachte Eza und schüttelte den Kopf.
"Sie haben in Teilen der Bevölkerung großen Rückhalt und es gibt auch viele schamanistische Rituale, die uralt sind, die sie zurück ins allgemeine Bewusstsein gebracht haben. Aber diese heutige Ausprägung und dieser Einfluss kam erst durch Nalahr. Die Priesterschaft ist im Grunde dafür da, ihn zu legitimieren. Und sie haben sich der alten Riten und Geschichten bedient, die hier ohnehin verbreitet waren, um etwas Neues zu schaffen", erklärte Eza.
Man hörte ihr an, dass sie von der Priesterschaft nicht sonderlich viel hielt, noch, dass sie sie sonderlich ernst nahm.
Auf die nächste Frage hatte Eza eigentlich gewartet, seit sie das Gespräch drinnen geführt hatten.
"Nein", sagte sie daher ehrlich und mit fester Stimme und sah Aceio dabei tief in die Augen, "das war für mich... irgendwie..."
Sie rang sichtlich nach Worten und zuckte dabei mit den Schultern.
"Sagen wir, es war mir zu radikal."
Re: 3. Bélan-Inseln
Verfasst: Di 26. Nov 2019, 22:46
von Cassiopeia
Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgengrauen
Aceio nickte erleichtert. Er hatte es ihr nicht zugetraut, das nicht. Aber ein wenig befürchtet und er hätte nicht gewusst, was er dann getan hätte. So war es besser.
"Ja, die Priester waren... sehr überzeugend", erinnerte er sich seufzend. "Hoffen wir, dass sie uns nicht zu sehr im Weg stehen."
Was unwahrscheinlich blieb, wenn der Rückhalt so groß war, wie Eza ihn beschrieben hatte und Aceio es selbst erlebt hatte.
Er sah Eza wieder an und lächelte abermals, als ihr Blick den seinen fand und eine Weile festzuhalten schien. Zumindest schaffte er es nicht, den seinen von ihr zu lösen. Unbemerkt kam er ihr wieder etwas näher.
"Ich bin froh, dass es so war und du ihm nicht... dorthin gefolgt bist", sagte er leise und ehrlich.
Re: 3. Bélan-Inseln
Verfasst: Di 26. Nov 2019, 22:52
von Tjeika
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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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"Die Priester haben im Grunde nichts zu sagen. Sie spielen sich nur auf. Im Grunde geht es ihnen um gesellschaftliche Macht, wie sich ein jeder zu verhalten hat und nicht um Politische", beruhigte Eza, die da wenig Probleme sah.
Da jedoch fiel ihr etwas ein und sie runzelte die Stirn.
"Zumindest war es zu Nalahrs Zeiten noch so. Ryorr ist nicht gerade jemand, der weiß, wie man alle Risiken unter Kontrolle hält. Womöglich macht sich das Ielia zu Nutze", überlegte sie dann.
Schnell schüttelte sie den Kopf.
"Wir werden es sehen. Hoffen wir das Beste."
Heute morgen war Eza ausgesprochen optimistisch. Was mitunter auch an Aceio gab. Er war der Erste, der wusste, was sie getan hatte.
Und dennoch sah er sie jetzt genau so an.
So, dass sie kurz selbst ein wenig weggetreten war, als sie seinem Blick begegnete. Sie beugte sich ebenfalls ein wenig zu ihm.
"Das war kein Terrain für mich. Ich habe mich um die Politik gekümmert, er um seine kruden Ziele", flüsterte sie, gedanklich irgendwie ganz woanders.