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Toyan Kerim
14. April 143. Jahr des Lichtes, Abend
An Bord der Meria
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Toyan musste innerlich den Kopf schütteln, er würde es wohl wirklich nicht verstehen. "Nein, Ihr habt Recht. Ich denke nicht, dass ein Nichtmagier die Welt der Magier verstehen kann, ohne ein Gefühl der Magie zu besitzen. Ich... ich möchte nur..." Er stockte, selbst in seinem Kopf klang die Frage kindisch! "Ich möchte nur versuchen, den Menschen hinter dem Magier zu sehen, wenn Ihr versteht, was ich meine. Kein Jäger und Blutmagier, sondern einfach... Iyad und Toyan. Aber vielleicht... ist der erste Abend dafür zu früh, verzeiht mir." Er ließ sich wieder zurück sinken, kam sich schrecklich unbeholfen vor. Aber wie ging man mit Menschen um, die er bisher nur als Feinde gekannt hatte? Und dann mit Menschen, die die Feinde seiner Feinde waren?

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Iyad al Aban
14. April 143. Jahr des Lichtes, Abend
An Bord der Meria
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Iyad schüttelte den Kopf und schloß wieder die Augen. Der Sine würde nicht verstehen was die Magie bedeutete, geschweige denn die Blutmagie. Sein Blut definierte ihn, ohne es war er nichts. Es gab nicht den Blutmagier und Iyad. Es gab nur den Blutmagier Iyad.

"ihr solltet nun besser schlafen. Die nächsten Tage werden vermutlich alles andere als erholsam."

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Toyan Kerim
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nacht
An Bord der Meria
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Toyan hätte beinahe gelacht, die nächsten Tage, zumindest die an Bord der Meria, würden vermutlich noch die erholsamsten werden, wenn er daran dachte, was ihn vermutlich erwartete. Denn er rechnete kaum damit, einfach so in die Doganhöhlen spazieren zu können und das heilige Buch betrachten zu dürfen... .
Dass Iyad ihm keine direkte Antwort gegeben hatte, nahm er diesem nicht einmal übel.
"Ihr habt vermutlich Recht. Gute Nacht." Damit schloss er die Augen und hoffte, dass Iyad dasselbe tat.

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Narea
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nacht
An Bord der Meria
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Narea lag noch lange wach und starrte an die Zimmerdecke, ohne wirklich etwas zu sehen. Immer wieder kehrten ihre Gedanken zu der Anderswelt zurück und sie war hin und hergerissen. Shayas Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt und nun wusste sie nicht mehr, was sie tun sollte. Ihre Neugier und ihr Wunsch, mehr darüber zu erfahren waren stärker als je zuvor, doch die Telepathin hatte ihr deutlich gemacht, dass es nicht so einfach war.
Seufzend zog sie die Beine an und schloss die Augen. Es sollte noch lange dauern, bis sie endlich einschlief.

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Toyan Kerim
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Im Halbschlaf flog Toyan schwankend im Taumelkurs über einen bleigrauen, toten See. Selbst, als er die Augen geöffnet hatte, dauerte es noch einige Augenblicke, ehe er begriff, dass er nicht flog, sondern im Innern eines Schiffes lag, welches leicht schwankte. Leicht benommen setzte er sich auf und erkannte im Halbdunkel Iyad, der sich in seine Decken gewickelt hatte. Ob er jedoch schlief, vermochte Toyan nicht zu sagen. Er überlegte gerade, aufzustehen, als eine durchdringende Glocke einmal erklang. Irritiert blickte er sich um, was war das? Er öffenete die Tür und sah hektische Männer herum laufen.
"Es ist Land in Sicht", klärte ihn jemand auf, der in der nächsten Sekunde schon wieder verschwunden war.

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Narea
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Narea hatte in dieser Nacht kaum geschlafen. Ihre Gedanken waren in Aufruhr und außerdem war ihr schrecklich übel. So war sie bereits bei Sonnenaufgang aufgestanden und mehr an Deck getaumelt, als gelaufen. Nun klammerte sie sich mit blassem Gesicht an die Reling und atmete tief die salzige Luft ein. Sie hasste das Meer und sie sehnte sich nach der trockenen, heißen Luft ihrer Heimat. Vor allem aber, sehnte sie sich nach festem Boden unter den Füßen.
Kurz schloss sie die Augen und presste fest die Lippen aufeinander, als eine große Welle das Schiff noch stärker schaukeln ließ. In der Ferne sah sie die Küste. Ein dunkler Strich am Horizont und sie seufzte leise. Sie hatte keine Ahnung, wie sie noch einen Tag auf diesem Schiff überstehen sollte.

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Toyan Kerim
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Toyan beeilte sich, seine Sachen anzulegen und begab sich an Deck. Sie waren doch nicht etwa schon da? Das helle Licht im Vergleich zur dunklen Kajüte blendete ihn kurz, sodass er seine Augen mit der Hand etwas abschirmte. Er sah eine zierlich gebaute Person mit langen, braunen Haare an der Reling stehen und lächelte, als er Narea erkannte. Vorsichtig, um keinem der hektischen Männer im Weg zu stehen, bahnte er sich einen Weg zu ihr.
"Guten Morgen, Narea", sagte er nickte ihr zu, obwohl er nicht wusste, ob sie es überhaupt sah. "Wie war Eure Nacht?" Obwohl der erste Blick auf die Magierin verriet, dass ihre Nacht alles andere als erholsam gewesen war.

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Narea
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Narea hob den Kopf und sah zu Toyan, der zu ihr an die Reling getreten war.
"Guten Morgen", sagte sie mit einem etwas gequält wirkenden Lächeln.
"Sagen wir, die Nacht war kurz", antwortete sie und strich sich das dunkle Haar aus der blassen Stirn.
"Scheint, als käme hier jeder mit dem Schaukeln besser zurecht, als ich."
Auch Toyan war diese Art der Fortbewegung nciht gewöhnt, doch er hatte weniger damit zu kämpfen als sie. Dass sah man ihm an und sie konnte es auch überdeutlich fühlen.
Kurz schloss sie die Augen und konzentrierte sich nur auf seine Gefühle. Ein wenig Anspannung, noch immer dieses leichte Misstrauen, dass wohl nur die Zeit vertreiben konnte und ein wenig Vorfreude.
Doch dann zog sie sich aus seiner Gefühlswelt zurück und öffnete wieder die Augen.

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Toyan Kerim
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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"Für jemanden, der in der Wüste aufgewachsen ist wie Ihr, schlagt Ihr Euch sehr tapfer, meine ich. Es ist nicht das erste Mal, dass ich mit dem Schiff reise und doch... angenehm ist es nicht gerade." Er trat nun direkt neben sie und betrachtete, wie sie, den Horizont.
"Ah, nun verstehe ich die Aufregung der Männer", murmelte er und sagte an Narea gewandt: "Seht Ihr dort links am Horizont die Küste? Das ist die Wüste, während wir Rechts die dunklen Felsen des Dogan-Reiches passieren."
Er musterte Narea kurz, das Gespräch mit Shaya hatte ihm zu denken zugeben, was seine Haltung gegenüber Magier betraf. Auch, wenn dort immer ein leises Misstrauen als Warnung war, so war er zugleich neugierig auf den Menschen, der neben ihm stand. Und auch, wenn sie noch einen vollen und einen halben Tag unterwegs sein würden, so war Land immer beruhigend, fand er.

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Narea
15. April 143. Jahr des Lichtes, Morgen
An Bord der Meria
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Narea lächelte leicht und folgte seinem Blick.
"Ich vermisse die Wüste. Sie ist so anders als... dieses endlose Meer", sagte sie offen und wandte den Kopf dann zu Toyan.
"Das alles ist nicht leicht für Euch, nicht wahr?", fragte sie und ihre Augen musterten aufmerksam sein Gesicht.